Der literarisch-musikalische Salon des DRKI öffnete seine Türen am Sonntag, den 18. Dezember, für eine besondere Veranstaltung. Dieser Abend war dem Leben und dem traurigen Schicksal von Tamara Seezen geb. Kudrjawzewa (1910-1965) gewidmet. Bekannt sind die Worte von B. Brecht, dass „Das Gedächtnis der Menschen für erduldete Leiden erstaunlich kurz ist“, doch Dr. Hannelore Seezen-Mundt widerlegte diese Behauptung, indem sie den Abend den Erinnerungen an ihre Mutter widmete und ihre auf wundersame Weise erhaltenen Gedichte las. Aurelius Rudloff hat als Sprecher mitgewirkt. Die Klavierimprovisationen von Christian Mögel haben die lyrischen Zeilen von Tamara Seezen herzlichst warm musikalisch umrahmt. Nach der Lesung blieben die Gäste bei Tee und Glühwein eine Weile gemütlich zusammen.

https://youtu.be/U4m4wNcKHkE

Die Mitglieder des Deutsch Russischen Kulturinstituts e.V.  sind „einheimische“ Dresdner, mit unterschiedlichen politischen Ansichten, wie alle anderen Bürger auch. Russen, Ukrainer und Menschen aus anderen Teilen der früheren Sowjetunion, die schon lange hier leben. Unter den tragischen Umständen eines Krieges kommt dem Institut eine umso größere Bedeutung zu, um im Interesse unseres Gemeinwesens einer gesellschaftlichen Spaltung entgegen zu wirken. Mit unserer Arbeit unterstützen wir in unserem Bereich eine lebendige Demokratie, die auch die in Deutschland Zugezogenen einschließen muss. Wir wirken gegen jede Form von Fremdenhass. Gegen Hetze und Propaganda setzen wir einen lebendigen Dialog.

„Wir Sprecher:innen des Netzwerkes verurteilen den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine. Unsere Solidarität gilt dem ukrainischen Volk, allen in der Ukraine lebenden Menschen, den aus diesem Land Geflohenen und Fliehenden sowie den sich mutig gegen diesen Angriffskrieg stellenden Russinnen und Russen.“

Wir sind dem Frieden verpflichtet – Krieg ist keine Lösung! Unsere Vereinsmitglieder leisten humanitäre Hilfe für Flüchtlinge, sie begleiten sie zu Sammelstellen und versorgen sie mit Gegenständen. Die Dostojewski-Bibliothek kann ihnen bei praktischen Fragen im Zusammenhang mit der Übersetzung aus dem Ukrainischen oder Russischen vom/ins Deutsche helfen. Unser Programm haben wir der politischen Lage angepasst. Aus Trauer um die Kriegsopfer haben wir die Winterendfeier „Masleniza“ mit der russischen Schule Raduga und das Konzert am 8. März abgesagt. Das geplante Fest auf der Festung Königstein zum 350. Geburtstag von Peter I., der bekanntlich enge Beziehungen zu August dem Starken hatte, wurde erst einmal auf 2023 verlegt.

In Dresden leben bis zu 8.000 russischsprachige Neubürger, die bezüglich der derzeitigen Situation verunsichert sind und zum Teil sogar Russophobie befürchten. Vor diesem Hintergrund planen wir, zusammen mit der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung, Rundtischgespräche zu organisieren. Wenn staatlicherseits die deutsch-russischen Beziehungen auf Eis gelegt sind, darf sich das nicht auf die Menschen auswirken, die in Deutschland zusammenleben. Wir werden alles daransetzen, dass sie sich als Teil unserer demokratischen Gesellschaft fühlen, In diesem Sinne dürfen wir uns in diesen Zeiten nicht zurücknehmen. Im Gegenteil: Wir sehen uns in größerer Verantwortung als je zuvor.

21. Februar 2024: Faszination Usbekistan – Eine kulturhistorische Reise entlang der Seidenstraße (Vortrag im Rahmen der Reihe „Samowargeschichten“)

Der Vortragssaal des DRKI war fast zu klein, um all die Menschen zu fassen, die an diesem Mittwoch gekommen waren, um sich gemeinsam mit uns auf eine Reise in die uralte, faszinierende Kulturlandschaft Usbekistan zu begeben. Spannend und kurzweilig berichtete Dietmar Gromischka von seinen Reisen nach Samarkand, Buchara, Chiwa und Taschkent – Dr. Dörte Hansen steuerte die historischen Hintergründe bei. Nach dem Vortrag saßen wir noch lange bei Grünem Tee (typisch usbekisch!) und Gebäck zusammen, um zu reden und unsere Erfahrungen auszutauschen.

24. Januar 2024: Samowargeschichten – Ursprünge, Tradition und Brauchtum rund um den Samowar

„Der Mensch denkt, Gott lenkt!“ Der am Abend des 24. Januar tobende Sturm ist ein weiterer Beweis für den Wahrheitsgehalt dieser alten Redewendung. Umso mehr freuten wir uns, dass einige Unerschrockene sich dennoch auf die Straße gewagt und den Weg zu uns gefunden hatten. Es war nur ein kleiner Kreis, der sich an diesem Abend zur ersten Veranstaltung der Reihe „Samowargeschichten“ um den Samowar versammelt hatte, doch der herzlichen Stimmung tat das keinen Abbruch. Spannend und unterhaltsam trug Dörte Hansen aus Originalquellen des frühen 19. Jahrhunderts vor, und so konnten wir hautnah miterleben, mit welcher Faszination und Verwunderung europäische Russlandreisende jenes Möbelstück betrachteten, das in keinem russischen Haushalt fehlen durfte, aber wir erfuhren auch, was ein russischer Reisender in Kirgisien erlebte – und so ganz nebenbei auch vieles über unsere eigenen, mitteleuropäischen Trinkkulturen.

Viel zu schnell verging die Zeit, und am Ende dieses Abends waren sich alle einig: Wir werden wiederkommen.

Nächste Veranstaltung: 21. Februar – Faszination Usbekistan. Eine historische Spurensuche in Bildern

Was für ein schöner Kammermusikabend!

Die von Elena Rubinova (Klavier Jugendstube) organisierten Konzerte versammeln seit Jahren junge Musiker, ihre Eltern und andere Musikliebhaber im Musiksalon des Deutsch-Russischen Kulturinstituts. Am 13. Januar, dem Vorabend des alten Neuen Jahres, konnte der gemütliche Saal des Instituts kaum alle Teilnehmer und Gäste des Konzerts aufnehmen. Diesmal stand die Kammermusik im Vordergrund, und neben den solistischen Darbietungen war das gemeinsame Musizieren besonders präsent. Diese Erfahrung des gemeinsamen Musizierens ist äußerst faszinierend – aufeinander hören, den Puls von Takt und Rhythmus spüren. Die Teilnehmer des Konzerts haben dies auf beeindruckende Weise demonstriert.

Im Konzert wurden Stücke von 20 Komponisten aufgeführt, darunter Werke von J.-S. Bach, S. Prokofiev, F. Chopin, A. Dvorak, S. Krause, A. Sjorgren, B. Bartok, A. Schnitke und vielen anderen. Alle Mitwirkenden des Konzerts sind Schüler des Schütz-Konservatoriums sowie des Sächsischen Landeshymnasiums für Musik Carl-Maria von Weber und bereiten sich intensiv auf die Teilnahme am Wettbewerb „Jugend musiziert“ vor.

Wir wünschen allen jungen Musikern viel Erfolg auf ihrem musikalischen Weg!

13. Januar 2024 – Wir feiern das Alte Russische Neujahrsfest

Es ist seit vielen Jahren eine Tradition im DRKI, am 13. Januar das alte Neujahr mit einem Treffen von Vereinsfreunden zu feiern. Auch in diesem Jahr kamen Vereinsmitglieder und Freunde des Vereins zusammen, um eine herzliche Winterfeier zu genießen und sich gegenseitig Gesundheit, Glück und Frieden für das neue Jahr zu wünschen. Ein festlich gedeckter Tisch mit von den Vereinsmitgliedern liebevoll zubereiteten russischen Gerichten schuf eine angenehme Atmosphäre für einen freundlichen Austausch zwischen Deutschen, Russen sowie Spätaussiedlern. Zu Gast waren bei uns Mitglieder des Fördervereins für Mensch und Umwelt e.V., die einen Film und einen Vortrag über die private DRUSCHBA-Initiative präsentierten und einige ihrer Reisen nach Russland vorstellten. Diese Reisen tragen dazu bei, Frieden und Völkerfreundschaft durch zwischenmenschliche Begegnungen und grenzüberschreitenden Austausch für jeden erlebbar zu machen. Herzlichen Dank an Herrn Müller aus der DRUSCHBA-Initiative für seinen interessanten und aufregenden Beitrag!

Die ersten Jahre: Veranstaltungen 1993 – 2003

2002   2001   2000   1999   1998   1997   1996   1995   1994   1993

Veranstaltungen 2003

  • 14. Dezember 2003: Unterstützung bei der Gestaltung des Szenarios im Theater der Jungen Generation
  • 9. Dezember 2003: Theaterstudio Pjotr Fomenko: „Krieg und Frieden“ nach Lew Tolstoi
  • 3. Dezember 2003: Vortrag von Dr. Jochen Häusler: „Tschaikowski und die russischen Eisenbahnkönige“
  • 2. Dezember 2003: weihnachtlicher Bastelnachmittag
  • 28. November 2003: Russische Romanzen und Lieder mit Sergej Mastjugin
  • 20. November 2003: Eröffnung der Ausstellung „Dresden in Aquarellen“ von Guennadi Vassiliev
  • 11. November 2003: Runder Tisch mit russischen und sächsischen Politikern
  • 20. Oktober 2003: Lothar de Maizieré und A. Jakowlew im Gespräch: Ein „Blick hinter die Kremlmauern…“
  • 15. Oktober 2003: Vorführung des Films „Pretendent“ und Gepräch mit der Autorin und Produzentin G. Turtschina
  • 13. Oktober 2003: Buchvorstellung und Begegnung mit dem Schriftsteller Alexej Slapovsky
  • 7. Oktober 2003: Musik am Nachmittag
  • 27. September – 4. Oktober 2003: Teilnahme an den Interkulturellen Tagen in Dresden
  • 25. September 2003: Ausstellung mit Malerei und Grafik von Valentin Lamm
  • 18. September 2003: Begegnung mit dem Schauspieler Wenjamin Smechow
  • 1. September 2003: Fotoausstellung von Boris Kovtun: „Vor einem Jahr in Dresden“
  • August 2003: Begegnung mit Heinz Kellmer, Opfer des Faschismus und des Stalinismus
  • 28. Juni 2003: Das DRKI feiert 10-jähriges Jubiläum
  • 27. Juni 2003: Tag der offenen Tür
  • 5. Juni 2003: Fotoausstellung von M. Goroschko: „Petersburger Impressionen. Wasserlinien….“
  • 29. April 2003: Videoabend anlässlich des 17. Jahrestags der Katastrophe von Tschernobyl
  • 2. April 2003: humorvoller Abend mit Grigorij Kroschin
  • 31. März 2003: Vortrag von Dr. Manfred Beike: „Was ist das, Sachsen?“
  • 23. März 2003: Lesung und Begegnung mit Arkadij Waksberg
  • 8. März 2003: Masleniza – die russische Version des Faschings
  • 4. März 2003: Internationaler Jugendaustausch „Youth for understanding“
  • 25. Februar 2003: „Deutsche Geschichte von 1815 bis 1933“ – Vortrag und Diskussion
  • 14. Februar 2003: Begegnung mit Anatolij Pristawkin
  • 10. Februar 2003: Konzert des Quartetts „Moskauer Balalaika“
  • 31. Januar 2003: Videoabend anlässlich des 65. Geburtstags von Wladimir Wyssozki
  • 30. Januar 2003: Fotoausstellung „Zittauer Straße“ von Thomas-Peter Schard
  • 4. Januar 2003: Jolkafest für Kinder

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Veranstaltungen 2002

  • 20. Dezember 2002: Romantische Weihnachtsführung für DRKI-Mitglieder im Schloss Wesenstein
  • 16. Dezember 2002: Begegnung mit der russischen Schauspielerin Swetlana Krjutschkowa
  • 29. November 2002: Hans-Jürgen Andersen zu Gast in unserem Liedermacherklub
  • 22. November 2002: Vortrag: „Was, warum und wie feiern die Deutschen“
  • 13. November 2002: Vortrag von Dr. K. Hielscher: „Der Petersburg-Mythos bei Puschkin, Gogol und Dostojewskij“
  • 25. Oktober 2002: Ein Abend mit dem Liedermacher Alexander Dulow (Moskau)
  • 27. September 2002: literarischer Abend zu Ehren Marina Zwetajewas
  • 13. September 2002: Herbstfest im DRKI
  • 10. August 2002: Sommerfest im DRKI
  • 30. Juli 2002: Videoabend und Begegnung mit dem Schauspieler Rolf Hoppe (Dresden)
  • 27. Juli 2002: Die Liedermacherin Julia Ehler ist in unserem Liedermacherklub „Pjatniza“ zu Gast
  • 25. Juli 2002: Videoabend mit der Verfilmung des Romans „Mephisto“ von Klaus Mann
  • 15. Juli 2002: Schachturnier
  • 21. Juni 2002: Der Schriftsteller Sergej Ovtschinnikow (Tula) besucht das DRKI
  • 19. Juni 2002: Lesung: „Eine Handvoll Sommer – eine jüdische Geschichte“
  • 18. Juni 2002: Vortrag von Frau Dr. L. Smirnowa: „Nowgorods Platz in der europäischen Archäologie“
  • 15. Juni 2002: Schachturnier
  • 1. Juni 2002: Kinderfest
  • 31. Mai 2002: Gastspiel des Regensburger Liedermachers Willm Schmülling
  • 13. Mai 2002: Puschkin-Abend zum Thema „Evgenij Onegin“ mit dem Slawisten Prof. Rolf-Dieter Keil
  • 26. April 2002: Julja Resnikova (Leipzig) zu Besuch
  • 16. April 2002: Vortrag von Dr. Christian Neef: „Neue Geopolitik Russlands und der USA in Mittelasien“
  • 12. April 2002: Osterfest für Kinder
  • 23. März 2002: Natalia Gonokhova – Romanzen und Lieder
  • 20. März 2002: Begegnung mit Sergej Wassiljew
  • 16. März 2002: Russische Romanzen – Konzert mit Irina Fischer, Alexander Gardt und Irina Thielmann
  • 22. Februar 2002: Der Lyriker Oleg Akulov besucht unseren Klub „Pjatniza“
  • 15. Februar 2002: Kinderfasching
  • 13. Februar 2002: „Im Scherz und im Ernst“ – ein literarischer Abend mit Semjon Lifschitz
  • 28. Januar 2002: Vortrag von Dr. Eugen Drewermann: „Dostojewskij – Dichter der Menschlichkeit“
  • 25. Januar 2002: Begegnung mit dem Dichter und Liedermacher Wladimir Bereshkov

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Veranstaltungen 2001

  • 30. Dezember 2001: Ein Abend mit der Liedermacherin Julia Ehlers
  • 21. Dezember 2001: Jolkafest für Kinder
  • 8. Dezember 2001: Blitzschachturnier
  • 3. Dezember 2001: Begegnung und Lesung mit A. Pristawkin und T. Reschke
  • 21. November 2001: Begegnung mit dem Schauspieler Alexej Batalow
  • 16. November 2001: Begegnung mit der Slawistin und Germanistin Swetlana Geier
  • 7. November 2001: Vortrag von Prof. Roland Opitz: „Die drei Brüder Karamasow“
  • 24. Oktober 2001: Podiumsdiskussion mit Christa Wolf und J. Kazewa zum Thema „Deutsche und russische Übersetzer“
  • 6. Oktober 2001: Simultanschach mit Dmitriy Lybin
  • 5. Oktober 2001: Liedermacherbegegnung mit dem Barden Wladimir Wassiljew (Charkiw)
  • 27. September 2001: Diskussionsforum „Kultur und Integration von Migranten aus der GUS“
  • 7. Juli 2001: Sommerfest
  • 28. Juni 2001: Präsentation des Buches „Hier kommt der Messias“ von und mit Dina Rubina
  • 20. Juni 2001: Buchvorstellung „Am Anfang stand Hoyerswerda“ mit Autor F. Bremer
  • 13. Juni 2001: Autorenlesung mit Wjatscheslaw Kuprijanow
  • 2. Juni 2001: Gastspiel einer St. Petersburger Kindertheatergruppe
  • 18. Mai 2001: Literarischer Abend mit dem russischen Schauspieler Jakov Klebanov
  • 11. Mai 2001: Konzert des Folkloreensembles „Otrada“
  • 5. Mai 2001: Tag der offenen Tür und Frühlingsfest
  • 27. April 2001: Begegnung mit Pawel Gaida
  • 11. April 2001: Diavortrag „Impressionen aus St. Petersburg“
  • 7. April 2001: Schachturnier
  • 1. April 2001: Liederabend mit Peter Rauch
  • 14. März 2001: „Putin – ein Jahr im Kreml“ – Diskussion mit A. Rahr und W. Grabowski
  • 7. März 2001: Vortrag von Rada Biberstein: „Wladimir Wyssozki im Lichte der Hollywoodsterntheorie“
  • 28. Februar 2001: Gastspiel des Moskauer Liedermacher Yuliy Kim
  • 25. Februar 2001: Liederabend mit Sergej Mastjugin
  • 15. Februar 2001: Austauschschülergruppe von „Deutsches Youth for understanding Komitee e.V.“

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Veranstaltungen 2000

  • 23. Dezember 2000: Die Kinder der Besatzung des untergangenen U-Boots „Kursk“ besuchen Dresden
  • 8.-31. Dezember 2000: Ausstellung des Malers Wladimir Popow (Woronesh)
  • 24. November 2000: Liederabend im Klub „Pjatniza“
  • 17. Oktober 2000: Russische Liedermacher von Riga bis Kamtschatka
  • 11. Oktober 2000: Begegnung mit der Schauspielerin Valentina Talysina
  • 29. September 2000: Ein Abend mit der Liedermacherin Elena Swok
  • 24. September 2000: Liederabend mit Irina Fischer
  • 22. September 2000: „Der Freischütz“ – Ein Puppenspiel mit Gottfried Reinhardt
  • 15. September 2000: Vortrag von Prof. E. Hexelschneider
  • 16. August 2000:  Friedrich Hitzer liest aus M. Schachanows Buch „Irrweg der Zivilsation“
  • 30. Juni 2000: Begegnung mit Jelena Kasanzewa
  • 24. Juni 2000: Gastspiel des Amsterdamer Frauenchors „Soroki“ – Russische Volkslieder
  • 8. Juni 2000: Vortrag und Gespräch von und mit Dr. Christian Neef
  • 31. Mai – 4. Juni 2000: Integrationsseminar für junge Erwachsene aus Russland und Deutschland
  • 30. Mai 2000: Begegnung mit Ludmila Tschursina und Wassili Lanowoi
  • 19. Mai 2000: „Pique Dame“ – Puppenspiel mit Gottfried Reinhardt
  • 13. Mai 2000: „Costa – Sierra – Selva (Peru)“ – Diavortrag von Rene Jentzsch
  • 12. Mai 2000: Liederabend mit Alexander Dolski
  • 15. April 2000: Russische Romanzen – ein Konzert mit I. Fischer, A. Gardt, I. Thielmann und V. Primakova
  • 5. April 2000: „Sikkim – Geheimnisvolles Land im Himalaja“ – Diavortrag von Rene Jentzsch
  • 25. März 2000: Begegnung mit Irina Poljanskaja
  • 17. März 2000: Begegnung mit Dr. Gleb Rahr
  • 8. März 2000: Wir feiern den Internationalen Frauentag
  • 4. März 2000: Liederabend mit Sergej Kolmanovski
  • 29. Februar 2000: Vortrag von Prof. W. Kantor: „Russlands Aufbrüche in die Zivilisation“
  • 27. Februar 2000: Ein Liederabend mit Alexander Gorodnizki
  • 2. Februar 2000: Russische Romanzen und Lieder der Roma
  • 28. Januar 2000: Wyssozki-Abend im DRKI

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Veranstaltungen 1999

  • 11.-12. Dezember 1999: Russischer Weihnachtsmarkt auf der Hauptstraße
  • 4. Dezember 1999: Treffen von Fußballveteranen der Vereine Dynamo Kiew und Dynamo Dresden
  • 4. Dezember 1999: Begegnung mit russlanddeutschen AUtoren
  • 26. November 1999: Liedermacherkonzert mit Julia Ehler und Ottokar Schimkat im aha-Café
  • 24. November 1999: Diavortrag von Dr. Karla Hielscher (Bochum) über „Dostojewski in Deutschland“
  • 17. November 1999: Lesung mit ANatolij Asolskij und dem Übersetzer Andreas Tretner im aha-Café (gemeinsame Veranstaltung mit Cabana e.V.)
  • 30. August – 7. September 1999: Auftritte des Jugendblasorchesters „Slawutitsch“ (Kiew) in Sachsen
  • 28. August 1999: Igor und Karla-Maria Schälike vom Zentrum „Nadeshda“ (Bischkek, Kirgistan) berichten über die Arbeit der ersten Waldorfschule in Mittelasien
  • 21. Juni 1999: Auftritt von Andrej Bitow (Moskau) und der „Puschkin-Band“ (USA) im Studentenclub Bärenzwinger
  • 14. Juni 1999: Lesung und Begegnung mit Jewgenij Jewtuschenko und dem Dichter und Übersetzer Peter Gosse (Leipzig) im Audimax der TU Dresden
  • 13. Juni 1999: Festveranstaltung im Kulturrathaus anlässlich des 200. Geburtstags von Alexander Puschkin mit Prof. R.D. Keil, Prof Igor Wolgin, Ernst Dollwetzel, Jewgenij Jewtuschenko und dem Dietzsch-Trio
  • 12. Juni 1999: Puschkintagung im Goethe-Institut
  • 11. Juni 1999: Pianosalon mit Larissa Dimitrijewa im Rahmen der Puschkintage
  • 6. Juni 1999: Volksfest zum 125. Jubiläum der Russisch-Orthodoxen Kirche Dresden
  • 22. Mai 1999: Lesung und Begegnung mit dem St. Petersburger Bestsellerautor Michail Weller
  • 8. Mai 1999: Kranzniederlegung auf dem Sowjetischen Garnisonsfriedhof
  • 24. April 1999: Liederabend „Russische Romanzen“
  • 17. April 1999: Vortrag von Prof. Erhard Hexelschneider „Das klassische Weimar und die russische Kultur“
  • 31. März 1999: Ein Abend mit dem Liedermacher Alexander Dolskij
  • 27. März 1999: Lesung und Begegnung mit dem Autor Peter Aleschkowski
  • 20. März 1999: Begegnung mit dem NS- und Stalinopfer Frido Seydewitz
  • 11. März 1999: Vortrag von Dr. Olga Großmann „Jerusalem – Hauptstadt dreier Religionen“
  • 25. Februar 1999: Vortrag von Nikolai Schmeljow „Aktuelle Probleme der Wirtschaftspolitik Russlands“
  • 6. Februar 1999: Vortrag von Prof. Erhard Hexelschneider „Russische Verleger in Leipzig“
  • 3. Februar 1999: Vortrag von Gleb Rahr „Ursprünge der russischen Auslandskirche“
  • 13. Januar 1999: Puschkin-Programm im Goethe-Institut mit Wenjamin Smechow vom Taganka-Theater
  • 13. Januar 1999: Altes Russisches Neujahr im Klub

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Veranstaltungen 1998

  • 16. Dezember 1998: Prosa, Lyrik und Lieder – Ein Abend mit Veronika Dolina
  • 9. Dezember 1998: Vortrag von Dr. Olga Großmann „Jerusalem – die Stadt dreier Religionen“
  • 21. November 1998: Kammerstück „Geliebter Lügner“ mit Julja Borissowa und Wassili Lanowoi
  • 14. November 1998: Lesung mit Alexej Warlamow
  • 7. November 1998: Konzert mit dem russischen Liedermacher A. Gorodnitzkij
  • 29. Oktober 1998: Begegnung mit Prof. Iring Fetscher
  • 5. Oktober 1998: Besuch aus Mozyr (Belarus)
  • 19. September 1998: Jugendtanztheater „Phönix“
  • 12. September 1998: „Wendefest“
  • 3. September 1998: Russischer Filmabend
  • 15. Juli 1998: Lesung und Begegnung mit Olga Beschenkowskaja
  • 14. Juli 1998: Fotoausstellung „40 Gesichter – ein Bildnis der Zeit“
  • 7.-24. Juli 1998: Fotoausstellung „St. Petersburg“
  • 24. Juni 1998: Russischer Filmabend
  • 18. Juni 1998: Konzert zum 5-jährigen Bestehen des DRKI
  • 3. Juni 1998: Konzert mit Michail Kane
  • 23. Mai 1998: Vortrag von Y. Tsoglin: „Die Tschernobylkatastrophe – Probleme und Lösungen“
  • 16. Mai 1998: Lesung und Begegnung mit dem Lyriker Igor Gubermann
  • 11. Mai 1998: Lesung und Begegnung mit dem Schriftsteller A. Bitow
  • 10. Mai 1998: Besuch von Kindern aus Mogiljow (Belarus)
  • 8. April 1998: Russischer Filmabend
  • 26. März 1998: Fotoausstellung „Andrej Tarkowskij – Russische Filmkunst im Spiegel der Zeiten“
  • 11. März 1998: Russischer Filmabend
  • 28. Februar 1998: Liederabend mit A. Dulow
  • 29. Januar 1998: Lesung und Begegnung mit Fred Schwarz

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Veranstaltungen 1997

  • 27. Dezember 1997: Jolkafest
  • 27. November 1997: „Theater meiner Erinnerungen“ – Ein Abend mit Venjamin Smechow
  • 21. November 1997: Lesung mit Igor Klech und Jekaterina Sadur
  • 8. November 1997: Lesung mit W. Wojnowitsch
  • 7. November 1997: Vortrag von S. Goworuchin: „Kultur und Politik in Russland heute“
  • 22. Oktober 1997: Russischer Filmabend
  • 10. Oktober 1997: Larissa Dmitrieva – Volkslieder und alte Romanzen
  • 2.-6. Oktober 1997: Teilnahme am „Dresdner Herbst 1997“
  • 24. September 1997: Lesung mit der Lyrikerin E. Akselrod
  • 11, September 1997: Lesung mit Dina Rubina
  • 26. Juni 1997: Konzert zum Gedenken an Bulat Okudschawa
  • 11. Juni 1997: Lesung mit L. Ulitzkaja
  • 1. Juni 1997: Kinderfest
  • 16. Mai 1997: Pfingstkonzert mit dem „Belcanto“-Chor
  • 1.-7. Mai 1997: Russische Filmwoche
  • 5. April 1997: Lesung mit Igor Gubermann
  • 22. März 1997: Preisträgerkonzert der Moskauer Kinderakademie
  • 11. März 1997: Ausstellung „Michail Bulgakow. Manuskripte brennen nicht“
  • 8. März 1997: Musikalischer Abend
  • 3. März 1997: Konzert des Gesangs- und Tanzensembles der russischen Luftwaffe
  • 19. Februar 1997: Fimvorführung „Der Abhang“ im Beisein Moskauer Drehbuchautoren
  • 19. Februar 1997: Gastspiel des „Theaters an der Taganka“ (V. Smechow, V. Solotuchin, N. Wyssozki)
  • 5. Januar 1997: Begegnung mit Jewgeni Jewtuschenko

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Veranstaltungen 1996

  • 27. Dezember 1996: Jolkafest
  • 4. Dezember 1996: Lesung mit dem Autor Alexander Kostinskij
  • 29. November 1996: Begegnung mit dem Kosmonauten W. Solowjow
  • 7.-13. November 1996: Dostojewskij-Festtage in Dresden
  • 8. November 1996: Lesung mit Tschingis Aitmatow
  • 30. Oktober 1996: Begegnung mit Jakov Klebanov – Geschichten und Anekdoten
  • 18. Oktober 1996: Lesung und Begegnung mit V. Belotserkovsky
  • 9. Oktober 1996: Lesung und Begegnung mit V. Jerofeev
  • 17. Juli 1996: Konzert des Belcanto-Chors Dubna
  • 27. Juni 1996: Zweites Mühlenhoffest
  • 2.-8. Mai 1996: Tage des russischen Films
  • 30. März 1996: Veronika Dolina zu Gast im DRKI
  • 16. März 1996: Begegnung mit Arkadij Wachsberg
  • 8. März 1996: Russische Romanzen und Lieder der Roma
  • 2. März 1996: Vortrag „Lew Gumelew und seine Theorie der Ethnogenese“
  • 24. Februar 1996: Poesieabend zum Gedenken an I. Brodskij
  • 22. Februar 1996: Lesung und Gespräch mit N. Kaljada
  • 21. Februar 1996: Ausstellung „Kinder – Welt – Bilder 1934-1995“
  • 9. Februar 1996: Russische Romanzen und Lieder der Roma“
  • 26. Januar 1996: Russischer Länderabend im Theater der Jungen Generation
  • 25. Januar – 4. Februar 1996: „Tage der russischen Folklore“ mit Besuch des Ensembles „Korogod“
  • 20. Januar 1996: Gastspiel der Tanz- und Theatergruppe „Derevo“

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Veranstaltungen 1995

  • 29. Dezember 1995: Jolkafest mit der Gruppe „Die weißen Clowns“
  • 14. Dezember 1995: Literarisch-musikalischer Abend mit L. Monastyrskij und S. Mastjugin
  • 6. Dezember 1995: Begegnung mit dem Schriftsteller und Literaturwissenschaftler V. Pelevin
  • 26. November 1995: Vortrag von A. Gelman: „Das Theater der russischen Freiheit“
  • 11. November 1995: Friedrich Hitzer liest aus seinem neuen Roman „Lebwohl Tatjana“
  • 12. September 1995: Ein Abend mit Bulat Okudschawa – Gesang und Gitarre
  • 30. August 1995: Begegnung und Konzert mit dem Komponisten Jurij Kasjanik
  • 19. -20. Juni 1995: erster Besuch von Jewgeni Jewtuschenko
  • 9. Mai 1995: Begegnung mit Bella Achmadulina
  • 8. Mai 1995: Kranzniederlegung anlässlich des Tags der Befreiung
  • 6.-27. Mai 1995: Ausstellung von Chatschatur Haratjunian
  • 1.-8. Mai 1995: Deutsch-Russische Filmtage
  • 22. März 1995: Literarischer Abend zum Thema „Leben und Poesie Tjutschews“
  • 5. März 1995: „Hase und Wolf“ Trickfilmfestival
  • 27. Februar 1995: Begegnung mit A. Pristawkin

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Veranstaltungen 1994

  • 10. Dezember 1994: Begegnung mit Lew Rubenstein
  • 26. Oktober – 16. November 1994: Ausstellung „Dresden – Hamburg – St. Petersburg“
  • 8. Oktober 1994: Tag der offenen Tur
  • 18. Mai – 4. Juni 1994: Ausstellung Hotel Schweizerhof
  • 5. Februar 1994: Begegnung mit Liedern, Gedichten und Leben von W. Wyssozkij

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Veranstaltungen 1993

  • 13. November 1993: Begegnung mit Angehörigen der Stadtkommandantur Dresden der WGT
  • 6. November 1993: F.M. Dostojewskij – Leben, Werk und Schwierigkeiten im Umgang mit ihm
  • 19. Juni 1993: Exkursion „Bach- und Buch-Stadt Leipzig“
  • 12. Juni 1993: Exkursion „Malerei und Sandstein“
  • 29.-31. Mai 1993: Exkursion „Zu Pfingsten im Lausitzer Gebirge auf dem Reiterhof“

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Das zweite Jahrzehnt: Veranstaltungen 2004 – 2013

2012   2011   2010   2009   2008   2007   2006   2005   2004

Veranstaltungen 2013

  • 12. Dezember 2013: Treffen mit Schülern der Bildungszentren, Gymnasien und Hauptschulen im DRKI
  • 3. Dezember 2013: Begegnung mit dem Dichter, Historiker und Moderator Igor Wolgin (Moskau)
  • 22. November 2013: Unterstützung des Konzerts mit Yury Revich bei der Europäischen Kammerphilharmonie Dresden
  • 21. November 2013: Seminar für Russischlehrer „Moderne russische Literatur im Unterricht“ im Rahmen der Lehrerfortbildung der Sächsischen Bildungsagentur
  • 15. November 2013: Vernissage der Ausstellung „Reisewege in Dur und Moll“ von Annet Antonia Gräske
  • 11. November 2013: Gastspiel des Theaters „Nikoli“ aus Krakow im DRKI
  • 5. November 2013: Ausstellung von Zeichnungen Moskauer Schüler
  • 5. November 2013: Vernissage der Ausstellung „Blumen und Frauen“ von Anatoly Shvetz
  • 30. Oktober 2013: Eröffnung der Woche der russischen Sprache, Bildung und Kultur im DRKI
  • 23. Oktober 2013: „Meine Ironie des Schicksals“ – Ein Abend mit der Schauspielerin Valentina Talysina
  • 6. Oktober 2013: Traditionelles Marina Zwetajewa-Lagerfeuer
  • 3. Oktober 2013: Vortrag von Peter Gosse: „Russisch-Deutsche Wechselwirkungen in der Dichtung“
  • 2. Oktober 2013: Runder Tisch mit Dr. Jochen Häusler (Nürnberg), Prof. Dr. Hexelschneider (Leipzig) und Alexander Fingrut (Pfortzheim) zum Thema: „Deutsch-Russische Wechselbeziehungen während der Napoleonischen Kriege“
  • 1. Oktober 2013: Vortrag von Dr. Jochen Häusler: „Die Dresdner Freundschaft zwischen Sergej Rachmaninow und Nikolaj Struwe“ im Rahmen der 23. Internationalen Tage Dresden
  • 1. Oktober 2013: Fortbildungsveranstaltung für Russchischlehrer: „Russische Spuren in Dresden“
  • 27.-29. September 2013: Teilnahme an den 4. Internationalen Schostakowitsch-Tagen in Gohrisch
  • 14. September – 4. November 2013: Gemäldeausstellung „Europäische Landschaften“ von Andrej Schirokow und Iwan Nikandrow
  • 14. September 2013: Auftritt der Pegasus-Theaterschule im Garten des DRKI
  • 7. September 2013: Benefiz-Galakonzert im Rahmen des Internationalen Rachmaninow-Festivals
  • 27. August 2013: Treffen mit Gästen aus Baschkortostan
  • 24. August 2013: Vereinsfest „20 Jahre DRKI“ mit Vorführung des Films „Nemez“ in Anwesenheit des Regisseurs Stanislav Günther
  • 16.-18. August 2013: Teilnahme am Dresdner Stadtfest mit Auftritt des St. Petersburger Kinder- und Jugendtanzensembles „Edelweiss“
  • 16. August – 12. September 2013: Ausstellung zum 140. Geburtstag von F.I. Schaljapin
  • 6. Juli 2013: Sommerfest mit Vortrag von Dr. Jochen Häusler (Nürnberg): „Sergej Rachmaninow und Dresden“, Konzert und Gartenparty
  • 28. Juni 2013: Abschlussfeier der Studenten des Instituts für Slawistik (TU Dresden) im DRKI
  • 17. Juni 2013: Besuch des Dirigenten Michail Jurowskij
  • 14.-16. Juni 2013: Teilnahme am Deutsch-Russischen Festival in Berlin
  • 11. Juni 2013: Abend der Freundschaft
  • 6. Juni 2013: Tag der russischen Sprache
  • 6. Juni 2013: Konzert mit dem Physikprofessor W. Popow: „Der Sänger und der Computer“
  • 31. Mai 2013: Die Liedermacherin Julia Ehler ist zu Gast im Klub „Pjatniza“ des DRKI
  • 24. Mai 2013: Webinar zum Tag des slawischen Schrifttums im DRKI
  • 14. Mai 2013: Treffen mit Blockadeüberlebenden aus St. Petersburg und Dresden
  • 13. Mai 2013: Besuch des Regisseurs Jurij Gorulew
  • 8. Mai 2013: Tag der Befreiung
  • 19. April – 10. Mai 2013: „Slawen – Geschichte und Tradition“ – Ausstellung des Frauenverbandes Russlands und der Künstlervereinigung ART MIRAGE (Moskau)
  • 15. April 2013: Gedenkabend zu Ehren des Schauspielers Walerij Solotuchin
  • 8. April 2013: Besuch von Mitarbeitern des Telekanals „Kultura“
  • 10. April 2013: Musikalisch-literarischer Salon: Rachmaninow-Abend
  • 6. April 2013: Teilnahme am Internationalen „Totalen Diktat“
  • 4. April 2013: Vernissage der Ausstellung „Seelen- und Farbenharmonie“ von A. Kachkalyan und N. Kilmatsch
  • 3. April 2013: Besuch des Autors Boris Mansurow
  • 23. März 2013: Tag der offenen Tür an der „Raduga“-Schule
  • 13. März 2013: Kammerkonzert mit dem St. Petersburger Pianisten Andrej Baranenko zum 20-jährigen Jubiläum des DRKI
  • 13. März 2013: Besuch einer Veteranendelegation aus St. Petersburg
  • 9. März 2013: Philatelisten-Treff
  • 26. Februar 2013: Ausstellung „Russland – Deutschland. Im Dienst der Musik“ (Teil II)
  • 23. Februar 2013: Gedenken zum Tag des Vaterlandsverteidigers mit Blumenniederlegung am Denkmal der Roten Armee und auf dem Sowjetischen Garnisonsfriedhof
  • 20. Februar 2013: Lesung „Russland und Deutschland: die Geschichte der Kulturen“ mit Galina Martjanowa
  • 13. Februar 2013: Moskauer Studenten zu Gast im DRKI
  • 12. Februar 2013: Buchvorstellung „871 Tage“ im DRKI
  • 7. Februar 2013: Seminar für Russischlehrer im DRKI
  • 23. Januar 2013: Seminar „Geschichte der russischen Literatur“ im DRKI
  • 13. Januar 2013: Feier des Alten Russischen Neujahrs
  • Anfang Januar 2013: Treffen mit Lektoren des Projekts „Russomobil“

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Veranstaltungen 2012

  • 14. November 2012: „Im Nebel“ – Begegnung und Gespräch mit dem Regisseur Sergei Lozniza über seinen Film
  • 3. November 2012: Ausstellung „Der Architekt Harald Julius von Bosse“ (in Kooperation mit dem Gottfried-Semper-Club)
  • 2. November 2012: Ökumenische Andacht in der Kapelle des Trinitatisfriedhofs und anschließende Einsegnung der restaurierten Grabstelle zum 200. Geburtstag des Architekten Harlad Julius von Bosse
  • 7. Oktober 2012: Vernissage der Ausstellung „Landschaft für die Seele“ mit Ölgemälden und Aquarellen von Andrei Schirokow und Iwan Nikandrow
  • 28.-30. September 2012: Teilnahme an den Internationalen Schostakowitsch-Tagen
  • 26. September 2012: Petersburger Musikabend: Die Familie Medtner und Dresden – Vortrag und Konzert
  • 24. September 2012: Vortrag von Bettina Micke: „Ein prominenter Migrant: Leben und Wirken des Dirigenten Kurt Sanderling in Leningrad“
  • 17.-19. August 2012: Teilnahme am Stadtfest CANALETTO
  • 29. Juni 2012: Sommerfest im Hof des DRKI mit dem Tanzensemble „Edelweiss“ aus St. Petersburg
  • 6. Juni 2012: Vernissage der Ausstellung mit Werken von Nadeshda Wasiltschikowa
  • 6. Juni 2012: Tag der russischen Sprache im DRKI
  • 8. Mai 2012: Vernissage der Ausstellung „Verborgene Künstler“
  • 2. Mai 2012: Begegnung mit dem Schriftsteller und Sänger Andrej Usatschov
  • 25. April 2012: Vortrag von Galina Chotinskaja-Kallis: „P.A. Stolypin – zum 150. Geburtstag des „russischen Bismarck““
  • 24. April 2012: Vortrag von Barbara Schennerlein: „Franz-Josef-Land liegt nicht in Österreich“
  • 18. April 2012: Vortrag von Tatjana Tschepuschtanowa: „Wladimir Lindenberg: Porträt eines deutsch-russischen Arztes und Schriftstellers“
  • 12. April – 4. Mai 2012: Ausstellung „Historische Sportplakate der Sowjetzeit“
  • 2. April 2012: Konzert junger Künstler Moskauer Musikschulen
  • 29. März 2012: Musikalisch-literarischer Salon mit Olga Bobrovnikova: „Bunte Blätter aus Tagebuchreisen“ – Tschaikowskys Leben und Reisen
  • 28. März 2012: Buchpräsentation „Das nördliche Palmira“ und „Florenz an der Elbe“ mit den Autoren Anatolij Wostschankin und Irina Schipowskaja
  • 28. März 2012: Treffen von Schülern aus Iwanowo und Wurzen mit Veteranen des 2. Weltkriegs
  • 8. März 2012: Vernissage der Ausstellung „Mein Afrika“ von Swetlana Hahn
  • 5. März 2012: Vortrag von Lilja Zibart-Vogelsang über Maria Zwetajewa
  • 23. Februar 2012: Kranzniederlegung am Denkmal der Roten Armee und auf dem Sowjetischen Garnisonsfriedhof zum Tag des Vaterlandverteidigers
  • 17. Januar 2012: Feier des „Alten Neujahrs“ im DRKI
  • 13. Januar 2012: Fotoausstellung „St. Petersburg, Sommer 2011“ von Bettina Mücke
  • 4. Januar 2012: Prof. Tokuaki Bannai und seine Frau, Dozentin Tomoko Bannai (Univ. Tokio) zu Besuch im DRKI

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Veranstaltungen 2011

  • 15. Dezember 2011: Interview mit Dr. W. Schälike zum Thema „Migrantenvereine in Dresden“
  • 8. Dezember 2011: Musikalisch-literarischer Salon mit Sergej Birjukov und Elena Birjukova
  • 19. November 2011: Ein Abend mit Lomonossow zu Ehren des 300. Geburtstags des Universalgelehrten
  • 8. Oktober 2011: Marina Zwetajewa-Lagerfeuer
  • 28. September 2011: Ein Abend im Zeichen Karolina Pawlowas mit Natalja Bogoljubowa und Anna Schischko
  • 27. September 2011: Seminar „Basis stärken, soziale Integration fördern“
  • 25. September 2011: Gastspiel der Pegasus-Theaterschule mit dem Stück „Heiraten ist immer ein Risiko – Risky Marriage“
  • 16.-18. September 2011: Teilnahme an den Internationalen Schostakowitsch-Tagen in Gohrisch
  • 14. September 2011: Vortrag von Prof. R. Sitko (Rostow am Don): „Lage und Entwicklung von Bildung am Don“
  • 5. September 2011: Literarischer Salon der Dostojewskij-Bibliothek zum 100. Todestag von P.A. Stolypin
  • 1. September 2011: Vortrag von Prof. Marina Kiseljova: „Vom altrussischen Buch zur europäischen Gelehrtheit: Die Entwicklung der Bildung in Russland“
  • 13. Juli 2011: Vorlesung von Prof. Kantor: „Российская Империя как другая Европа. Федор Тютчев как теоретик Империи“
  • 10. Juli 2011: Auftritt des Kindertanzensembles „Edelweiß“ (St. Petersburg) zum Familienfest
  • 23. Juni 2011: Ausstellungseröffnung „Zeichnungen russischer Landschaften und Menschen“ von Herbert Ernst Kamke
  • 8. Juni 2011: Buchpräsentation „Ein Schatz in der Tabakdose – Impressionen russischer Künstler über Dresden“ mit dem Autor Prof. Dr. Hexelschneider
  • 7.-11. Juni 2011: Besuch einer Delegation der Peterschule (St. Petersburg)
  • 7. Juni 2011: „Puschkin in der Musik“ – Konzert mit Helena Fastowski (Pianistin) und Dimitri Scharkow (Bariton)
  • 6. Juni 2011: Literarischer Salon – Puschkin-Abend
  • 1. Juni 2011: Eröffnung der Ausstellung Dresdner Künstler aus St. Petersburg „Wir sind aus Leneingrad“ anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft Dresden-St. Petersburg
  • 20. Mai 2011: Vorstellung des Buchs „Das Ziel – überleben. Sechs Jahre hinter Stacheldraht“ mit Autor Claus Fritsche
  • 8. Mai 2011: Gedenkveranstaltungen anlässlich des Tages der Befreiung, Feierstunde für russische Kriegsveteranen
  • 27. April 2011: Gastspiel des Theaters „Mestske divadlo“ (Most) mit dem Puppenspiel „Aschenputtel“
  • 20. April 2011: Filmvorführung „Die Welle“
  • 13. April 2011: Vortrag von Prof. Dr. Hexelschneider „Karolina Pavlova und ihre Dresdner Jahre“
  • 12. April 2011: Frühlingsfest im Zeichen desn 50-jährigen Jubiläums des ersten bemannten Weltraumfluges
  • 23. März 2011: Deutsch-russischer Literaturabend „Deutsche Lyrik des 19.-20. Jahrhunderts“ mit dem Autor Wjatscheslaw Kuprianow
  • 22. März 2011: Auftritt des Kinder-Tanzensembles aus Jakutien
  • 16. März 2011: Lichtbildervortrag „Stadt, Fluss, Kultur, Landschaft“ mit Dr. Hermann Krüger
  • 8. März 2011: Konzert mit Natalja Gonochova
  • 2. März 2011: Vortrag von Prof. Dr. Hexelschneider: „Karolina Pavlova und ihre Dresdner Jahre“
  • 14. Februar 2011: Filmvorführung „Dresden – Chronik einer Tragödie“
  • 8. Februar 2011: Musikalisch-literarischer Salon. Klavierkonzert mit Natalja Posnowa
  • 2. Februar 2011: Literarischer Salon mit Galina Martjanowa im Zeichen Lew Tolstois
  • 21. Januar 2011: Konzert junger Talente des Heinrich-Schütz-Konservatoriums Dresden anlässlich der Eröffnung des Jubiläumsjahres 50 Jahre Städtepartnerschaft Dresden – St. Petersburg und der Ausstellung „Drugije miry“ des Petersburger Malers Enver
  • 13. Januar 2011: Feier des „Alten Neujahrs“
  • 8. Januar 2011: Jolka-Fest für Kinder

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Veranstaltungen 2010

  • 8. Dezember 2010: Begegnung mit Juri Kuklatschow
  • 8. Dezember 2010: „Eine Reise nach Russland“ – Besuch des DRKI in der Gehörlosenschule Dresden
  • 24. November 2010: MIGELO-Seminar im DRKI
  • 20. November 2010: Buchvorstellung von Prof. Dr. Kuße
  • 19. November 2010: Klavierkonzert mit Natalia Posnova
  • 16. November 2010: Vorführung des Films „Polustanok“ und Gespräch mit der Regisseurin Galina Jewtuschenko
  • 13. November 2010: ab 16 Uhr: DAMU-Tag im DRKI
  • 13. November 2010: ab 9 Uhr: Treffen der Philatelisten
  • 12. November 2010: Ausstellung von Kinderzeichnungen der „Raduga“-Schule
  • 10. November 2010: Vortrag des Fabergé-Experten Valentin Skurlov: „Fabergé und Deutschland: Die Suche wird fortgesetzt“
  • 27. Oktober 2010: Vortrag von Dr. Jochen Häusler (Nürnberg): „Turmuhren in St. Petersburg“
  • 14. Oktober 2010: Vortrag von Frau Prof. Malyshwva (Moskau): „Demografische Probleme Russlands“
  • 13. Oktober 2010: Frau Galina Martjanowa zum 140. Jubiläum Iwan Bunins
  • 3. Oktober 2010: Marina Zwetajewa-Lagerfeuer
  • 25. September 2010: Klavierkonzert F. Chopin
  • 10. September 2010: Begegnung mit Irina Antonowna Schostakowitsch, der Witwe des berühmten Komponisten
  • 8. September 2010: Ausstellung der Malerin Suchra Gummelt
  • 7. September 2010: Vortrag von Alexander Charitonow „Sächsische Gedenkstätten sowjetischer und deutscher Kriegsgefangener“
  • 5. Juni 2010: Tschechow-Abend mit Theater und Musik
  • 8. Mai 2010: Feierlichkeiten zum 65. Jahrestag des Kriegsendes mit Kranzniederlegung am Denkmal der Roten Armee und Andachtsfeier auf dem Garnisonsfriedhof
  • 28. April 2010: musikalischer Abend mit dem Akkordeon-Duo Kratchkowsky
  • 15. April 2010: Begegnung mit Juri M. Poljakow, Schriftsteller und Chefredakteur der Literaturzeitung (Moskau)
  • 14. APril 2010: Buchlesung mit Prof. Karl-Heinz Gräfe „Vom Donnerkreuz zum Hakenkreuz – Die baltischen Staaten zwischen Diktatur und Okkupation“
  • 10. April 2010: Begegnung mit der russischen Schauspielerin Valentina Talysina
  • 24. März 2010: „Krasnij oktjabr – ein Flügel aus Leningrad“ – Klavierkonzert mit Natascha Posnowa
  • 8. März 2010: Ausstellung „Die Geschichte der Deutschen in St. Petersburg“ in der Siegfried-Richter-Schule Görlitz
  • 6.-7. März 2010: Wochenende der Nationen in Meißen. Das DRKI ist mit einem Samowar-Stand im Foyer des Porzellanmuseums vertreten
  • 5. März 2010: Russisches Masleniza-Fest
  • 3. Februar 2010: Vortrag Dr. habil. Olga Großmann über T. Wehle
  • 30. Januar 2010: Eröffnung des Musikalischen Salons mit einem Konzert von Olga Bobrownikowa
  • 24. Januar 2010: mdr Café „Figaro“: Deutsche und Russen – eine wechselvolle Beziehung
  • 13. Januar 2010: Feier des „Alten Neujahrs“

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Veranstaltungen 2009

  • 23. Februar 2009: Kranzniederlegung am Denkmal der Roten Armee und auf dem Sowjetischen Garnisonsfriedhof
  • 22. Januar 2009: Vortrag von Michael Eggert „Reisebericht Omsk“
  • 16. Januar 2009: Ausstellungseröffnung mit Kinderzeichnungen
  • 13. Januar 2009: Feier des „Alten Neujahrs“

Die Veranstaltungsliste des Jahres 2009 wird derzeit überarbeitet.

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Veranstaltungen 2008
Dieser Eintrag wird derzeit noch bearbeitet.
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Veranstaltungen 2007

  • 8.-10. Oktober 2007: Besuch des Kosmonauten Anatoly Solowjow in Mittweida
  • 7. Oktober 2007: Marina Zwetajewa-Lagerfeuer
  • 1. Oktober 2007: Premiere der Filme „Agitbrigada“ und „Bey vraga“ mit Regisseur Vitaly Melnikov
  • 26. September 2007: Europäischer Tag der Sprachen in Dresden: Realität und Perspektive
  • 21. September 2007: Kasachischer Abend mit Fotoausstellung „Mein Kasachstan“
  • 29. August 2007: Künstlertreffen mit Galina Martjanowa: „Palenowo-Museum“
  • 30. Mai 2007: Künstlertreffen mit Galina Martjanowa: „Natalja Gontscharowa – Frau und Muse des Dichters“
  • 24. Mai 2007: Eröffnung der Ausstellung „Mein blaues Deutschland“ von Olga Sushkova
  • 14. Mai 2007: Feierliche Übergabe der Puschkin-Medaille und der Bücher aus Moskau
  • 14. Mai 2007: Teilnahme an der Veranstaltung der Jugend- und Kunstschule Dresden: „Klassik am Nachmittag“
  • 8. Mai 2007: Kranzniederlegung und Ehrung der Kriegsveteranen
  • 27. April 2007: Eröffnung der Fotoausstellung „Kamtschatka“ von Sergej Schijan
  • 11. April 2007:  Künstlertreffen mit Galina Martjanowa: „Turgenew und Wiardo“
  • 4. April 2007: Künstlertreffen mit dem Regisseur Georgij Babuschkin (Moskau)
  • 26. März 2007: Präsentation eines Films über Puschkin mit Natalija Bondartschuk
  • 19. März 2007: Rachmaninow-Abend mit Frau Kowalewa-Ogorodnowa (St. Petersburg)
  • 15. März 2007: Eröffnung der Fotoausstellung zum 100. Geburtstag von Dmitri Schostakowitsch
  • 8. März 2007: Wettbewerb junger Dichter unter dem Motto „Frühling, Frau und Liebe“
  • 1. Februar 2007: Eröffnung der Ausstellung „Arbeiten des Malstudios des DRKI“

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Veranstaltungen 2006

  • 22. Dezember 2006: Jolkafest
  • 16. Dezember 2006: Weihnachtsfest für Jugendliche
  • 8. Dezember 2006: Konzert der Musikhochschule Carl Maria von Weber zum 100. Geburtstag von Schostakowitsch
  • 6. Dezember 2006: Literarischer Abend unter dem Motto „Marina Zwetajewa. Deutschland im Herzen“
  • 24. November 2006: Kinderfest
  • 21. November 2006: Fotoausstellung „Dresdner Schätze der Weltkultur – Rettung und Rückgabe“
  • 13. November 2006: Gastspiel „Tamerlan und Zenokrate“
  • 3. November 2006: „Ich habe Chagal und Singler übersetzt“ – Gespräch mit dem Schriftsteller Lev Berinski
  • 17. Oktober 2006: Ausstellung „Dresden und St. Petersburg: Partnerstädte“
  • 9. Oktober 2006: Lesung „Mein Dostojewskij“
  • 8. Oktober 2006: Teilnahme am Volksfest im Rahmen des Themenjahrs „Russland in Dresden“ mit dem 6. Petersburger Dialog
  • 22. September 2006: Buchpräsentation von Waltraut Schälike „Ich wollte keine Deutsche sein“
  • 28. Juli 2006: Sommerfest
  • 18. Juli 2006: Fotoausstellung „Blickwechsel“ von Johanna Dobbelt
  • 18. Mai 2006: Ausstellung „Dresdner Schatulle“ von Irina Chipovski“
  • 8. Mai 2006: Kranzniederlegung am Sowjetischen Denkmal und auf dem Garnisonsfriedhof
  • 25. April 2006: Auftritt der Kinder-Tanzensembles „Rostok“ und „Ulibka“
  • 12. April 2006: Begegnung mit Claus Fritzsche
  • 1. April 2006: Humorvoller Abend mit Grigorij Kroschin
  • 28. März 2006: Der „Semper-Club“ zu Gast im DRKI
  • 24. März 2006: Vorführung des Films „Rosen, Dornen und Träume“ mit anschließendem Gespräch mit den Produzenten
  • 21. März 2006: Ausstellung „Märchenhaftes aus Russland und Dresden“ von K. Avdeev
  • 17. März 2006: Buchvorstellung „Von der Rus zu Russland“ (Autor: Lew Gumiljow, Übersetzerin: Dr. Olga Großmann)
  • 5. März 2006: Begegnung mit dem Theaterkritiker Vitalij Wulf
  • 17. Februar 2006: Fotoausstellung „Puschkin ist außer Haus“ von Juri Rost

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Veranstaltungen 2005

  • 27. Oktober 2005: Begegnung mit Klaus Fritzsche, Autor des Buches „Das Ziel – Überleben. Sechshundert Tage hinter Stacheldraht“
  • 25. Oktober 2005: Konzert mit der Liedermacherin Tatjana Aljoschina
  • 23. Oktober 2005: Vorführung des Films „Roter Himmel“ in Anwesenheit des Regisseurs V. Ogorodnikow
  • 10. Oktober 2005: Vortrag von Dr. Jochen Häusler: „Tschaikowski und die russischen Eisenbahnkönige“
  • 7. Oktober 2005: Ausstellung „Herbst 2005“ – Malerei und Grafik
  • 28. September 2005: Literatursalon „Anna German gewidmet“
  • 26. September 2005: Ausstellung „Die Tragödie von Bislan – ein Jahr danach mit den Augen von Kindern gesehen“
  • 24. September – 7. Oktober 2005: Teilnahme an den Interkulturellen Tagen
  • 11. August 2005: Ausstellung „Die Mondkönigin“
  • 13. Juli 2005: Gastspiel des Kinderensembles „Tetim“ aus Jakutien
  • 7. Juli 2005: Ausstellung „MEINE RUSSISCHEN LETTERN“
  • 4. Juli 2005: Gartenfest mit Auftritt des Kindertanzensembles „Edelweiß“ aus St. Petersburg
  • 17. Juni 2005: Begegnung mit dem Moskauer Dichter und Übersetzer Wjatscheslaw Kuprijanow
  • 8. Mai 2005: Kranzniederlegung anlässlich des 60. Jahrestags der Befreiung
  • 4. Mai 2005: Ausstellung zum 60. Jahrestag des Kriegsendes und der Befreiung
  • 29. April 2005: Buchpräsentation des Autors Stefan Doernberg: „Fronteinsatz, Erinnerungen eines Rotarmisten, Historikers und Botschafters“
  • 28. April 2005: Lesung „Gott mit dir, mein Sohn“ mit Karl Ballmann
  • 20. April 2005: Begrüßung der Kriegsveteranen durch den Generalkonsul der Russischen Föderation
  • 8. April 2005: Ausstellung „Venedig, Frühling Karneval“
  • 23. März 2005: Buchvorstellung „Die Fische von Berlin“ mit der Autorin Eleonora Hummel
  • 15. März 2005: Podiumsgespräch „Tschetschenien auf dem Weg zu Frieden und Verständigung“
  • 22. Februar 2005: Konzert mit dem Liedermacher Julij Kim
  • 18. Februar 2005: Ausstellung „Spuren der russischen Avantgarde“
  • 15. Februar 2005: Seminar für Russischlehrer
  • 1. Februar 2005: Konzert des Romantic Trios „Dubna“ (Moskau)

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Veranstaltungen 2004

  • 27. Dezember 2004: Das ARD-Morgenmagazin macht im DRKI Station.
  • 18.-19. Dezember 2004: Kinder aus Beslan besuchen Dresden
  • 1. Dezember 2004: Eröffnung der Ausstellung „Plastiken von Raschid Bikbaev“
  • 27. November 2004: Stadtführung für Migranten aus Arnstadt
  • 19. November – 18. Dezember 2004: „Weiße Clowns“ zu Gast in Dresden
  • 13.-14. November 2004: Der Kosmonaut Valerij Poljakov besucht das DRKI
  • 13. Oktober 2004: Eröffnung der Ausstellung „Herbst 2004“ – Malerei und Grafik
  • 8. Oktober 2004: Poetischer Liederabend
  • 26. September 2004: „Die 11 jiddischen Lieder des Dmitri Schostakowitsch“ – Konzert mit Detlef Hutschenreuter und Alla Sabejinskaja
  • 18. September 2004: Stadtführung für Spätaussiedler aus Merseburg
  • 11.-12. September 2004: Teilnahme am Festival der Weltkulturen
  • 10. September 2004: Vortrag von Prof. P. Kawatschnyj: „Wasser und Ihre Gesundheit“
  • 18.-29. August 2004: Teilnahme am Internationalen Jugendkultursommer
  • 25.-26. August 2004: Besuch des Kiewer Kinderensembles „Switanok“
  • 5. August 2004: Eröffnung der Ausstellung „Der russische Akzent“ von Irina Chipovski
  • 9. Juli 2004: Sommerfest
  • 1. Juli 2004: Eröffnung der Ausstellung „Auf der Suche nach der Wahrheit“ von Boris Nepomnyashchiy
  • 13. Juni 2004: Begegnung mit dem bekannten Volksschauspieler und Regisseur Sergej Jurskij
  • 4. Juni 2004: Der Liedermacher Wladimir Wassiljew ist bei uns zu Gast
  • 12. Mai 2004: Begegnung mit Jewgenij Jewtuschenko
  • 16. April 2004: Begegnung mit dem Schauspieler und Journalisten Robert Kuchinke
  • 15. April 2004: Eröffnung der Ausstellung „Missa Mystika“
  • 21. März 2004: Galakonzert des Kinder- und Jugendtanzensembles „Sija Bashajew“
  • 8. März 2004: Passend zum Internationalen Frauentag eröffnen wir die Malerei- und Grafikausstellung „Wunderschönen Damen gewidmet“
  • 12. Februar 2004: Eröffnung der Ausstellung unseres Fotoklubs
  • 23. Januar 2004: Literarisch-musikalischer Abend zum 200. Geburtstag von F.I. Tutchew mit Arkadij Polonskij
  • 16.-17. Januar 2004: Besuch von Deutschlehrerinnen aus Odinzowo (Russland)
  • 3. Januar 2004: Jolkafest für Kinder

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Das dritte Jahrzehnt: Veranstaltungen 2014 – 2023

2022   2021   2020   2019   2018   2017   2016   2015   2014

Veranstaltungen 2023

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Veranstaltungen 2019 nach oben
Veranstaltungen 2018 nach oben
Veranstaltungen 2017
  • 21. Dezember 2017: Internationaler Kurzfilmtag -Vorführung aktueller russischer Kurzfilme im DRKI
  • 2. Dezember 2017: Musikalische Kinderstube zum 1. Advent
  • 24. November 2017: 13. Sächsische Jugendgeschichtstage
  • 21. November 2017: Länderabend Baschkortostan im Rahmen des Besuchs einer Delegation aus Baschkortostan
  • 15. November 2017: Syrisch-russischer Konzertabend
  • 8. Oktober 2017: 125. Geburtstag Marina Zwetajewas – 12. Marina Zwetajewa-Lagerfeuer
  • 4. Oktober 2017: Vortrag von Dr. Jochen Häusler: „Alexei K. Tolstoi und Deutschland“
  • 29. September 2017: Vortrag von Prof. Dr. Friedrich Naumann: „Alexander von Humboldts russisch-sibirische Forschungsreise von 1829“
  • 16. September 2017: Vernissage der Ausstellung „Frauenbild der Oktoberrevolution“
  • 26. August 2017: Subotnik in der Dostojewskij-Bibliothek des DRKI
  • 27. Juli 2017: Begegnung mit der Schauspielerin Walentina Talysina
  • 23. Juni 2017: Filmvorführung „Drei Tage bis zum Frühling“
  • 23. – 25. Juni 2017: Teilnahme an den 8. Internationalen Schostakowitsch-Tagen in Gorisch
  • 11. Juni 2017: Jugendkonzert (Leitung: Elena Rubinova)
  • 10. Juni 2017: Vernissage der Ausstellung „Unter dem Regenbogen“
  • 14.-10. Mai 2017: Internationales Jugendprojekt „Dresdens Musikgeschichte und -gegenwart“
  • 8. Mai 2017: Tag der Befreiung und des Sieges
  • 6. Mai 2017: Subotnik auf dem Garnisonsfriedhof
  • 29. April 2017: Rachmaninow-Abend mit der Präsidentin der St. Petersburger Rachmaninow-Gesellschaft, Ljudmila Kovaljova-Ogorodnova
  • 21. April 2017: Buchvorstellung „Russland und der Westen – wie weiter?“ mit Alexander Rahr
  • 8. April 2017: Teilnahme am alljährlichen „Totalen Diktat“
  • 2. April 2017: Konzert „Groß und Klein musizieren“
  • 29. März 2017: „Russische Spuren in Dresden“ – Exkursion mit Schülern des Moskauer Wischniakowskij-Gymnasiums
  • 18. März 2017: Auf den Spuren Lomonossows – Exkursion nach Freiberg
  • 13. März 2017: Schulprojekttag „Russische Großstädte“ mit Schülern und Lehrern des Sächsischen Landesgymnasiums St. Afra (Meißen)
  • 8. März 2017: „Der Frühling kommt“ – Konzert anlässlich des Internationalen Frauentags
  • 1. März 2017: Buchvorstellung „Warum Syrien?“ mit den Autoren Uwe Markus und Ralf Rudolph
  • 23. Februar 2017: Tag des Vaterlandsverteidigers mit Kranzniederlegung und Besuch des Stadtmuseums Riesa
  • 19. Februar 2017: Begegnung mit Matthias Platzeck, Ministerpräsident a.D. und Vorstandsvorsitzender des Deutsch-Russischen Forums
  • 20. Januar 2017: Begegnung mit dem Bestsellerautor Alexei Ivanov
  • 14. Januar 2017: Feier des Alten Russischen Neujahrfestes im DRKI
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Veranstaltungen 2016
  • 21. Dezember 2016: Internationaler Kurzfilmtag mit Vorführung aktueller russischer Kurzfilmdokumentationen
  • 17. Dezember 2016: Treffen mit den Regisseuren Prof. Stanislav Sokolov und Kevin McNir
  • 14. Dezember 2016: Internationaler Adventsabend mit Migranten und Flüchtlingen
  • 21. November 2016: Vorstellung dse Comics „FDM – Leben und Werk von Dostojewski: Die Comic-Biografie“ mit Vitali Konstantinov in der Stadtbibliothek Dresden-Neustadt
  • 18. November 2016: Sächsische Jugendgeschichtstage
  • 13. November 2016: Blumenniederlegung am Dostojewskij-Denkmal
  • 11. November 2016: Enthüllung der Infotafel am Dostojewskij-Denkmal
  • 11. November 2016: Vernissage der Ausstellung „Lichte Nacht“ mit Kuratorin Maria Popova und Künstlerin Ljudmila Volkova
  • 28. Oktober 2016: Konzert des russischen Musikers Grigorij Gladkow
  • 5. Oktober 2016: Buchvorstellung „Feindbild Russland“ mit dem Autor Hannes Hofbauer (Wien)
  • 2. Oktober 2016: 11. Marina Zwetajewa-Lagerfeuer im Rahmen der Interkulturellen Tage
  • 1. Oktober 2016: Subotnik auf dem Garnisonsfriedhof
  • 28. September 2016: „Sächsische Bergbaukunst im Dienst russischer Zaren“ – Vortrag von Prof. Dr. Friedrich Naumann im Rahmen der Interkulturellen Tage
  • 24. September 2016: Jazz-Konzert der Dresdner Band „Triozean“ im DRKI im Rahmen der Interkulturellen Tage
  • 24. August 2016: Begegnung mit dem Satiriker und Karikaturisten Grigory Kroshin
  • 23. August 2016: Begegnung mit der Lyrikerin Inna Kabysch
  • 21. August 2016: Vernissage der Ausstellung „Ha!Alles bekannte Gesichter!“ mit Grigory Kroshin
  • 21. August 2016: „Vivat Rossija!“ – Das Russische Kulturfestival zum Dresdner Stadtfest
  • 24.-26. Juni 2016: Teilnahme an den 7. Internationalen Schostakowitsch-Tagen
  • 18. Juni 2016: Tatarisches Volksfest Sabantui
  • 15. Juni 2016: Buchvorstellung „Das Ende des Imperiums. Was aus den Staaten der Sowjetunion wurde“ mit Dr. Thomas Kunze und Thomas Vogel
  • 8. Juni 2016: Tag der russischen Sprache im DRKI
  • 1. Juni 2016: Ein Abend im Zeichen des tatarischen Nationaldichters Gabdulla Tukaj in Anwesenheit des tatarischen Präsidenten Rustam Minnichanow
  • 23.-24. Mai 2016: Deutsch-Russischer Bibliotheksdialog
  • 18. Mai 2016: Literarische Vernissage „taktil“ – Fotos und Lyrik von Natalia Breininger
  • 18. Mai 2016: Begegnung mit dem aserbaidschanischen Schriftsteller Cingiz Abdullayev
  • 8. Mai 2016: Gedenken zum Tag der Befreiung und des Kriegsendes
  • 7. Mai 2016: Abschlusskonzert des Projekts „Musik verbindet. Russische und deutsche Schüler musizieren gemeinsam“
  • 23. April 2016: Subotnik auf dem Sowjetischen Garnisonsfriedhof
  • 16. April 2016: Teilnahme an der Internationalen Veranstaltung „Totales Diktat“
  • 13. April 2016: Vortrag von Jochen Häusler: „Leonid B. Krasin und das sowjetische Außenhandelsmonopol – eine Besonderheit in der Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen“
  • 5. April 2016: Exkursion/Projekttag mit dem Moskauer Linguistischen Gymnasium Nr. 1389
  • 30. März 2016: Lesung mit Prof. Karl Döring: „EKO. Stahl für die DDR – Stahl für die Welt“
  • 20. März 2016: Literarisch-musikalische Matinee anlässlich der Grundsteinlegung für ein Rachmaninow-Denkmal
  • 16. März 2016: Buchvorstellung „Kampf um die Arktis. Warum der Westen zu spät kommt“ mit den Autoren Ralf Rudolph und Uwe Markus
  • 8. März 2016: Vernissage der Ausstellung „Deutsche Siedlung in Moskau“ im Beisein der Künstlerin Natalja Bogdanowa
  • 5. März 2016: Konzert des Duos „Domra Piano“ mit Natalia Anchutina (Domra) und Lothar Freund (Piano)
  • 23. Februar 2016: Kranzniederlegung und Treffen mit Kriegsveteranen am Tag des Vaterlandverteidigers
  • 23. Februar 2016: Vernissage der Ausstellung „An den Ursprüngen des russischen Jugendstils“ des staatlichen Geschichts- und Kunstmuseums Polenowo
  • 25. Januar 2016: Schulprojekttag „Traditionen im heutigen Russland“
  • 24. Januar 2016: Konzert zum 100. Geburtstag von Georgij Swiridow
  • 13. Januar 2016: Wir feiern das Alte Russische Neujahrsfest
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Veranstaltungen 2015
  • 21. Dezember 2015: Internationaler Kurzfilmtag
  • 4. Dezember 2015: Jugendkonzert am DRKI
  • 28. November 2015: Ein Abend der russischen Lyrik mit Gedichten und Liedern der 1940er bis 1960er Jahre
  • 18. November 2015: Eröffnung der Ausstellung „Russisch-venezianische Phantasien“ in Beisein des Künstlers Curzio Vivarelli
  • 28. Oktober 2015: Lesung und Gespräch mit Tatjana Kuschtewskaja
  • 24. Oktober 2015: Begegnung mit dem Schauspieler Jewgenij Kindinow
  • 21. Oktober 2015: Fahrt ins Russische Haus der Wissenschaft und Kultur (Berlin) und Besuch eines Konzerts des Alexandrow-Ensembles
  • 7. Oktober 2015: Lesung mit Andrej Reder
  • 4. Oktober 2015: 10. Marina Zwetajewa-Lagerfeuer im Rahmen der Interkulturellen Tage
  • 26. September 2015: „Zwischen Europa und Lateinamerika“ – Gitarrenkonzert mit Evgeny Beleninov
  • 11.-13. Juli 2015: Projekttage mit Schülern der Freien Waldorfschule Dresden und der Mittelschule aus Jasnaja Poljana (Obl. Kaliningrad)
  • 4. Juli 2015: Traditionelles Sommerfest am DRKI
  • 19.-21. Juni 2015: Teilnahme an den Schostakowitsch-Tagen in Gohrisch
  • 8. Mai 2015: Gedenken an den Tag der Befreiung und des Kriegsendes
  • 4.-9. Mai 2015: Projekt „Musik verbindet“ mit einem Konzert von Musikern des Rimski-Korsakow Konservatoriums (St. Petersburg) und des Sächsischen Landesgymnasiums für Musik (Dresden)
  • 2. Mai 2015: Vernissage der Ausstellung „Unsere Verwandten und Freunde an der Front des Zweiten Weltkriegs“
  • 18. April 2015: Teilnahme am Internationalen „Totalen Diktat“
  • 16. April 2014: Buchvorstellung am DRKI mit Ralf Rudolph und Uwe Markus
  • 11. April 2015: Konzert „Von den Ufern der Newa“ mit Schülern und Studenten des Musikcolleges des Rimski-Korsakow Konservatoriums St. Petersburg unter der Leitung von Dedik Alexander
  • 27. Februar 2015: Eröffnung der Ausstellung „Das goldene Zeitalter der russischen Literatur in den Werken zeitgenössischer Künstler, der Medienkunst und im Alltagleben Russlands“ im Beisein der Kuratoren J. und A. Jurtschenko
  • 25. Januar 2015: Vernissage der Ausstellung „Ostanovis, mgnovenie“ (Verweile doch, du Augenblick) – Bilder von Kindern der Samstagsschule „Raduga“
  • 18. Januar 2015: Finissage der Ausstellung „W.D. Polenow und die Künstler seines Kreises“
  • 13. Januar 2015: Poetisch-musikalisches Einpersonenstück „Solange die Lichter des Balls noch lachen … “ mit Rita Gorenstein
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Veranstaltungen 2014

  • 21. Dezember 2014: Kinoadvent anlässlich des Internationalen Kurzfilmtags
  • 29. November 2014: Ausstellung „Polenow und die Künstler seines Kreises“
  • 14. November 2014: Vortrag von Galina Martjanowa: „Lermontow – der nicht erkannte Prophet“
  • 29. Oktober 2014: Von Klassik bis Jazz – Konzert mit Lubov Barsky
  • 24. Oktober 2014: Besuch einer Gruppe von Lehrern aus Weißwasser und Görlitz
  • 9. Oktober 2014: Musikalisch-literarischer Salon mit Tatjana Schabalina zum Thema „Das Neue über Bach: Die Petersburger Entdeckungen“
  • 5. Oktober 2014: Marina Zwetajewa-Lagerfeuer
  • 19.-21. September 2014: Teilnahme an den 5. Schostakowitsch-Tagen in Gohrisch
  • 10. Juli – 30. August 2014: Ausstellung „Der unbekannte Weltkrieg, Ostfront“
  • 1.-28. August 2014: Ausstellunge „Begegnungen mit E.T.A. Hoffmann“
  • 26. Juni 2014: Musikalische Traditionen Kasachstans – Vortrag und Musik
  • 11. Juni – 31. Juli 2014: Fotoausstellung „Niemand ist vergessen, und nichts ist vergessen“
  • 22. Juni 2014: 70. Jahrestag der Aufhebung der Blockade Leningrads, Treffen mit Veteranen des 2. Weltkriegs und Blockadeüberlebenden im Garten des DRKI
  • 13.-15.2014: Das DRKI beteiligt sich mit der Ausstellung „Russische Spuren in Dresden“ am Deutsch-Russischen Festival in Berlin-Karlshorst
  • 12. Juni 2014: Begegnung mit Irena Schabolitskaya
  • 6. Juni 2014: Tag der russischen Sprache
  • 3. Juni 2014: Besuch einer Delegation der Boris-Jelzin-Bibliothek (St. Petersburg)
  • 23. Mai 2014: Vernissage der Gemäldeausstellung von Tatjana Sorokina und Oleg Potapow
  • 22. Mai 2014: Besuch einer Delegation der Kasaner Universität im Rahmen der Aktion „Eine neue Brücke zwischen Kasan und Dresden“
  • 15. Mai 2014: Begegnung mit dem Fabergé-Experten Valentin Skurlow: „Bekannter und unbekannter Fabergé“
  • 9. Mai 2014: Pressekonferenz im DRKI anlässlich der Internationalen Schostakowitsch-Tage in Gohrisch
  • 8. Mai 2014: Blumenniederlegung am Denkmal der Roten Armee und auf dem Sowjetischen Garnisonsfriedhof. Feierlicher Empfang für Veteranen
  • 6. Mai 2014: Gespräch mit Diskussion im DRKI zum Thema „EU-Ukraine-Russland: gestern, heute, morgen“
  • 12. April 2014: Begegnung mit Regisseur und Schauspieler ALexander Abadaschjan und S. Kontschalowskij
  • 12. April 2014: Teilnahme am internationalen „Totalen Diktat“
  • 19. März 2014: Projekttag „Russische Spuren in Dresden“ für Schüler aus Kamenz
  • 14. März 2014: Vernissage der Ausstellung mit 30 Zeichnungen Hermann Naumanns zu Dostojewskijs Erniedrigte und Beleidigte
  • 23. Februar 2014: Gedenken zum Tag des Vaterlandverteidigers
  • 7. Februar 2014: 95. Geburtstag von Frido Seydewitz
  • 26. Januar 2014: Begegnung mit dem russischen Musiker Grigorij Gladkow
  • 25. Januar 2014: Galaabend zum 20. Jahrestag des DRKI im Kulturrathaus, Besuch des Botschafters Grinin im DRKI
  • 24. Januar 2014: Vernissage der Ausstellung  mit Reproduktionen des W.D. Polenow-Museumskomplexes „Aus dem Leben Christi“

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Die Nussknackersuite - Mythen, Sagen und Legenden rund um die dunkelste Zeit des Jahres

Unzählige Mythen, Sagen und Legenden ranken sich um die Zeit der Wintersonnenwende, um Weihnachten, die Zwölf Nächte und die Neujahrsnacht. Zu allen Zeiten – besonders aber in der Romantik – beflügelten diese wundersamen Erzählungen die Phantasie der Dichter und Musiker. Unter ihnen war auch der Romantiker E.T.A. Hoffmann, der die im Umlauf befindlichen Geschichten aufgriff und daraus eine neue, märchenhafte Erzählung erschuf, in deren Mittelpunkt die zarte Beziehung zwischen einem Mädchen und einem Nussknacker, der in der Weihnachtsnacht auf magische Weise zum Leben erwacht, steht. Hoffmanns Erzählung wurde, wie man heute sagt, ein Bestseller und inspirierte wiederum andere Romantiker. Unsterblich aber wurde sie, als Pjotr Iljitsch Tschaikowsky die wundersame Erzählung in Musik verwandelte. Tschaikowskys „Nussknackersuite“ entführt die Zuhörer in eine wunderbare Welt, in der es keine Grenzen gibt und das Unmögliche möglich ist. Und so sollten auch die Abendstunden des 2. Dezember der Beginn einer magischen Reise in das Land der Mythen und Legenden werden. Trotz eisiger Temperaturen waren etliche Freunde unseres Vereins dem Ruf des „Nussknackers“ gefolgt – und sie sollten es nicht bereuen. Lebendig und kurzweilig erzählte Dörte Hansen das Hoffmannsche Märchen vom „Nussknacker und Mäusekönig“ neu. Zugleich erhielten die Zuhörer zahlreiche Einblicke in die mythologischen und volkskundlichen Hintergründe der von Hoffmann verwendeten märchenhaften Motive, aber auch darüber, wie dieses ganz besondere Märchen seit seiner Entstehung im frühen 19. Jahrhundert die Menschen in seinen Bann zog. Wussten sie übrigens, dass einige der „Helden“ in Hoffmanns „Nussknacker und Mäusekönig“ tatsächlich gelebt haben? Hoffmanns Nachbarkinder waren die realen Vorbilder für die fantasiebegabte, gefühlvolle Marie und ihren draufgängerischen Bruder Fritz im Hoffmannschen Märchen. Nussknacker und Mäusekönig ist ein wundervolles Märchen über Vertrauen, Freundschaft und die erlösende Kraft der Liebe – zeitlose Themen, die die Menschen seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte bewegen. Ein Märchen für Kinder – gewiss! – vor allem jedoch ein Märchen für Erwachsene. Ein Märchen, das im 19. Jh. Schriftsteller in ganz Europa inspirierte. Seine Vollendung jedoch fand es in den Klängen von Tschaikowskys Nussknackersuite.

Vielfach wurde dieses Meisterwerk seither sowohl im Osten als auch im Westen filmisch rezipiert, wobei sich die Drehbuchautoren mal mehr, mal weniger von der Vorgabe des Originals entfernten. Die vielleicht berührendste filmische Interpretation aber ist der aus dem Jahre 1973 stammende sowjetische Trickfilm „Щелкунчик“, der unsere Zuhörer an diesem Abend mit den Klängen aus Tschaikowskys Nussknackersuite in das Land der Märchen und Träume entführte.

Lange noch saßen wir danach bei weihnachtlichem Gebäck und passenden Getränken beisammen und stimmten uns auf die kommende Adventszeit ein.

19. Jugendgeschichtstage 2023: Auf den Spuren sächsischer Familien in Russland

Bereits seit vielen Jahren besteht eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen dem Deutsch-Russischen Kulturinstitut e.V. in Dresden und dem im nahegelegenen Freital beheimateten Verein „Das Zusammenleben e.V.“, und so ist auch die von beiden Vereinen getragene Teilnahme an den jährlich stattfindenden Sächsischen Jugendgeschichtstagen schon eine gute, alte Tradition.

Für die sieben Dresdener Jugendlichen unseres diesjährigen Teams war die Arbeit an dem Projekt mehr als nur eine spannende Geschichtsstunde der etwas anderen Art. Kein Wunder, denn es berührte sie unmittelbar. Unser Team begab sich auf die Spuren der Sachsen in Russland. Es folgte den Spuren jener Familien, die im 18. Jahrhundert dem Ruf des Zarenhofes gefolgt hatten, sich in verschiedenen Teilen des Russischen Reiches – vor allem an der Wolga und in Bessarabien – niederließen, und deren ferne Nachkommen Jahrhunderte später nach Sachsen zurückkehrten. Es sind die Spuren ihrer eigenen Familien.

Die Jugendlichen durchforsteten Kirchenbücher und Chroniken, und sie sprachen mit Zeitzeugen, die die entbehrungsreichen Jahre des Krieges und der Nachkriegszeit in der Sowjetunion miterlebt hatten.

Die Ergebnisse ihrer Entdeckungsreise hielten die Jugendlichen in einer Broschüre fest, die im Rahmen der Sächsischen Jugendgeschichtstage am 23./24. November präsentiert wird.. Die wichtigsten Ergebnisse dieser ganz besonderen Spurensuche aber lassen sich nicht in Schrift, Bild oder Ton festhalten: Es sind die Eindrücke der vielen persönlichen Begegnungen, besondere Momente, die man nie vergisst.

Treffen mit einer Zeitzeugin (links) und gemeinsame Sichtung alter Familienfotos (rechts).

Ein Denkmal für Dostojewskij

Während der vom Deutsch-Russischen Kulturinstitut 1996 veranstalteten Dostojewskij-Festtage anlässlich seines 175. Geburtstags reifte der Plan, mit einem Denkmal an den Schriftsteller und seine Dresdner Schaffensphase zu erinnern. Nach langem Ringen wurde ein geeigneter Standort am Elbufer zwischen Sächsischem Landtag und Kongresszentrum auf der „Neuen Brühlschen Terrasse” gefunden. Der Auftrag zur künstlerischen Gestaltung des Denkmals erging an den berühmten Moskauer Bildhauer Alexander Rukawischnikow. Zehn Jahre später war es soweit: am 10. Oktober 2006 wurde das Dostojewskij-Denkmal im Rahmen einer feierlichen Zeremonie enthüllt. Die Wahl des Zeitpunkts geschah nicht von ungefähr, fiel doch in diesem Jahr das 800jährige Stadtjubiläum Dresdens mit dem 185 Geburtstag und dem 125 Todestag Dostojewskijs zusammen. Zudem fand erstmals der fruchtbare St. Petersburger Dialog in Dresden statt. In diesen Reigen illustrer Jubiläen und Ereignisse reihte sich die feierliche Enthüllung des Dostojewskij-Denkmals nahtlos ein.

Welche Bedeutung das Werk Dostojewskijs nicht nur für die russische, sondern für die gesamte europäische Geistes- und Literaturgeschichte hat, wird spätestens dann klar, wenn man sich die Reihe der illustren Gäste der Einweihungsfeierlichkeiten vor Augen hält: Neben dem damahligen sächsischen Ministerpräsidenten Georg Milbradt waren u.a. auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und der russische Präsident Wladimir Putin. In ihren Reden verdeutlichten alle drei Persönlichkeiten die Bedeutung des Schaffens Dostojewskijs für die besonderen deutsch-russischen und sächsisch-russischen Beziehungen. Stellvertretend für alle an diesem Tage gehaltenen Reden ist am Ende dieser Seite die Rede des sächsischen Ministerpräsidenten, Prof. Dr. Georg Milbradt, angefügt.

Die feierliche Einweihung des Dostojewskij-Denkmals markiert sicherlich einen der Höhepunkte unseres Engagements für das Denkmal des großen Dichters, aber das „Projekt“ Dostojewskij-Denkmal fand damit noch lange nicht sein Ende. Im Gegenteil: Jahr für Jahr führt das DRKI eine ganze Reihe von Veranstaltungen an und um das Dostojewskij-Denkmal durch. Über diese wird an anderer Stelle noch genauer zu berichten sein. Also, seien Sie gespannt und bleiben Sie uns gewogen!

 

Dostojewski-DD

Rede des Ministerpräsidenten des Freistaates Sachsen Prof. Dr. Milbradt zur Enthüllung des Dostojewskij Denkmals in Dresden am 10.10.2006

Ich freue mich, Sie hier bei der Enthüllung des Dresdner Dostojewskij-Denkmals begrüßen zu können. In den letzten 300 Jahren haben in Dresden viele Russen ihre Spuren hinterlassen. Im 19. Jahrhundert entstand sogar eine russische Kolonie mit mehr als 1500 Mitgliedern. Noch heute zeugt die Russisch-Orthodoxe Kirche in der Seevorstadt von dieser Zeit.

Fjodor Dostojewskij war einer der vielen russischen Künstler, die zeitweise in Dresden gelebt haben. Ich freue mich deshalb, dass eine dieser vielen Spuren mit dem Dostojewskij-Denkmal sichtbar gemacht wird. Sogleich bringt das Deutsch-Russische Kulturinstitut e. V. eine Dokumentation über bedeutende russische Persönlichkeiten in Dresden heraus. Damit wird ein faszinierender Teil Dresdner Geschichte wieder für viele Menschen erlebbar, für die Dresdner wie für die Gäste dieser Stadt. Es ermuntert dazu, sich dem Werk Dostojewskijs zu zuwenden, dem Propheten des 20. Jahrhunderts, wie ihn der Franzose Albert Camus genannt hat. Sogleich lädt das Denkmal dazu ein, alte sächsisch-russische Verbindungen neu zu entdecken. Wer weiß denn schon, dass die Freitreppe zu Brühlschen Terrasse vom russischen Generalgouverneur Fürst Repnin-Wolkowskij gebaut worden ist. Der Grund war ganz einfach: die Sachsen haben bei den Napoleonischen Kriegen zu spät die Seite gewechselt und waren deswegen von den Russen besetzt worden. Dieser Fürst war hier der Herrscher für eine gewisse Zeit, nachdem die Franzosen abgezogen waren. So gibt es noch viele historische Verbindungen zwischen Dresden und Russland zu entdecken. Und das Dostojewskij-Denkmal weist auf diese Spuren hin. Ich möchte mich ganz herzlich bei den Initiatoren dieses Denkmals bedanken, nämlich bei dem Deutsch-Russischen Kulturinstitut e. V. und insbesondere bei dem Ehepaar Schälike. Ich freue mich, dass es mit der Hilfe großherziger Sponsoren gelungen ist, dieses Denkmal zu errichten. Auch ihnen einen herzlichen Dank. Es ist mir eine große Ehre, das Denkmal heute im Beisein von Ihnen, Frau Bundeskanzler und von Ihnen, Herr Präsident, einzuweihen und der Öffentlichkeit übergeben zu dürfen.

Dostojewskij hat bekanntlich in Dresden und St. Petersburg gelebt. Der Petersburger Dialog, der in diesem Jahr in Dresden stattfindet, ist also der geeignete Rahmen, ein solches Denkmal zu enthüllen, was ich gleich anschließend auch tun werde.

Sächsische Jugendgeschichtstage - EIne Spurensuche

Einleitung

Bereits im antiken Griechenland war man sich der Tatsache bewusst, dass Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft existieren nicht losgelöst voneinander, sondern untrennbar miteinander verbunden sind. Was in der Vergangenheit geschah, hat entscheidenden Einfluss auf die Gegenwart und bestimmt – im positiven oder negativen Sinne – unsere Zukunft; ein Umstand, der in unserer heutigen Zeit leider nur allzu oft vergessen wird. Eines aber ist Fakt, und auch das wussten die alten Griechen: Wie können das, was geschehen ist, nicht ungeschehen machen, aber wir können aus der Vergangenheit lernen, um die Weichen für die Zukunft zu stellen! Welch eine wahrhaft historische Chance bietet sich uns damit an! Alles, was wir tun müssen, ist, sie zu ergreifen, denn „Wer die Vergangenheit vergisst, ist verdammt, sie zu wiederholen“.* Eine wichtige, ja geradezu (über)lebenswichtige Erkenntnis, wenn – ja wenn es nicht dem Umstand gäbe, dass Geschichte vielen heute als langweilig und fad gilt. Was also tun, um die Geschichte von ihrem „staubtrockenen Image“ zu befreien?

Die „Sächsischen Jugendgeschichtstage“ können in dieser Beziehung geradezu als Leuchtturmprojekt betrachtet werden. Im Rahmen dieses Projektes, das jedes Jahr unter einem anderen Motto steht, begeben sich Jugendliche auf eine Spurensuche in die Geschichte Sachsens und der Sachsen. Auch das Deutsch-Russische-Kulturinstitut beteiligt sich seit vielen Jahren an diesem Projekt. Ihre Erfahrungen hielten die Jugendlichen in schriftlichen Dokumentationen und Videos fest, und – sie präsentierten sie im Sächsischen Landtag.

* George Santayana

(weitere Beiträge in Vorbereitung)

Kraftquell Sowjetliteratur – Ein Abend mit Dr. Irmtraud Gutschke

Es gibt Wissenschaftler, die zwar in ihrem Fachgebiet hervorragende Spezialisten, aber keine guten Referenten sind. Frau Dr. Irmtraud Gutschke – „Baujahr“ 1950 – gehört zweifellos nicht zu dieser Kategorie. Im Gegenteil: Mit ihren spannenden, unglaublich lebendigen Vorträgen zieht sie die Zuhörer regelrecht in ihren Bann. Schon mehrfach konnten wir die promovierte Literaturwissenschaftlerin in der Zittauer Str. 29 begrüßen. Am Abend des 26. Oktober 2023 war es wieder so weit. Der „Kraftquell Sowjetliteratur“ stand diesmal im Mittelpunkt – ein Thema, das alles andere als langweilig zu werden versprach, schon allein deshalb, weil jeder Bewohner der ehemaligen DDR ganz unterschiedliche Erfahrungen mit der Literatur aus den Weiten des „großen Bruderlandes“ verband. Kein Wunder also, dass die Veranstaltung trotz des nasskalten Wetters gut besucht war. Es wäre auch kaum ein anderer Referent geeigneter gewesen, das komplexe Thema Rezeption der Sowjetliteratur in der DDR auf intellektuell anspruchsvollem Niveau und gleichzeitig allgemeinverständlich so darzustellen wie Dr. Irmtraud Gutschke. Die Ursache hierfür liegt nicht zuletzt in der Biografie der Referentin begründet. Irmtraud Gutschke besuchte zunächst eine R-Klasse (Russisch-Klasse) – zu jener bekanntlich die einzig mögliche Form der Hochbegabtenförderung – und wurde nach der 8. Klasse in das speziell auf die intensive Förderung der russischen Sprache ausgerichtete Internat Wickersdorf aufgenommen. Eigentlich wäre ihr zukünftiger Lebensweg damit vorgezeichnet gewesen, denn Wickersdorf war gewissermaßen die „Eliteschule“ für zukünftige Russischlehrer. Irmtraud Gutschke jedoch entschied sich anders: Sie studierte Slawistik und Anglistik an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und wechselte nach dem Studienabschluss 1974 an die Humboldt-Universität 1976, wo sie im Rahmen einer außerplanmäßigen Aspirantur promovieren konnte. „Schuld“ an dieser ungewöhnlichen Karriere war Klaus Höpke, der die frisch gebackene Uni-Absolventin sozusagen „vom Fleck weg“ für das Neue Deutschland engagierte. Fortan war Irmtraud Gutschke dort zuständig für den Bereich „Auslandsliteratur“ und damit natürlich auch für die Rezensierung sowjetischer Literatur.

Sowjetische Literatur, so Dr. Gutschke, „ging ganz selbstverständlich von einer Utopie aus, die sozialökonomisch fundiert war“ – gemeint ist damit die Utopie einer gerechten Gesellschaft, einer Gesellschaft, „die von Ausbeutung frei ist und die allen Menschen den Zugang zu Kultur und Bildung ermöglicht“. Zugleich verwies die Referentin jedoch auch auf einen grundlegenden Wandel des Charakters der sowjetischen Literatur im Laufe der Jahrzehnte – und sie schildert die Probleme, die sie bereits als Studentin mit der Rezeption allzu ideologisch geprägter Romane der Stalinzeit hatte. In den 1960ern wandelte sich das Gepräge der Sowjetliteratur. Es war die Zeit, in der Irmtraud Gutschke studierte. Offen spricht sie davon, was sie an dieser „Dorfprosa“ am meisten faszinierte: der Gegensatz zwischen dem dort gezeichneten Alltagsleben mit all seinen Problemen und jenem Idealbild, das in der DDR noch immer über den „Großen Bruder“ verbreitet wurde. „Die Sowjetliteratur“, bekennt sie, „war für mich und für viele andere Leute etwas, das der Ideologie, die wir hatten, etwas hinzufügte … Das führte nicht dazu, dass diese Ideologie dadurch abgeschwächt wurde, sondern es machte sie ehrlicher.“ Die Sowjetliteratur öffnete für die Menschen der DDR gewissermaßen das Fenster zu einer Literatur, in der durchaus auch kritische Töne erlaubt waren. Seit 1985 – wir erinnern uns, es war die Hochzeit von Glasnost und Perestroika – wurde es zunehmend schwieriger, Rezensionen sowjetischer Literatur im Neuen Deutschland unterzubringen. Augenzwinkernd verrät Irmtraud Gutschke, wie es ihr und ihren Kollegen dennoch gelang.

Irmtraud Gutschke rezensierte jedoch die Werke sowjetischer Autoren nicht nur – zu vielen Schriftstellern hatte sie auch persönlichen Kontakt. In lebendigen Worten schwärmt sie von ihrem ersten Interview mit Leonid Leonow, erzählt Anekdoten über ihre Begegnungen mit Bulat Okudshawa, Tschingis Aitmatov und vielen anderen Autoren. Aber sie verschweigt auch verstörende Erfahrungen nicht – so wie jene in Tallinn, als estnische Kollegen auf der Rückfahrt von einem KZ-Besuch Landserlieder anstimmten.

Einer der wichtigsten Autoren für Irmtraud Gutschkes Leben und literarisches Schaffen war der Kirgise Tschingis Aitmatow. Alle seine Werke hatte sie für das Neue Deutschland rezensiert, und bis zu dem Roman „Ein Tag zieht den Jahrhundertweg“ ging das auch gut. Die Rezension zu seinem letzten zu DDR-Zeiten erschienenen Buch „Die Richtstatt“ aber hätte es beinahe nicht gegeben. Wie es dennoch gelang, sie abzudrucken, verriet Irmtraud Gutschke mit einem Augenzwinkern.

Mit einem Zitat aus dem letzten Interview mit Tschingis Aitmatow, geführt auf der Leipziger Buchmesse 2007, schloss die Referentin ihren Vortrag. Gefragt nach der Bedeutung der alten kirgisischen Legende „Die ewige Braut“, antwortete Tschingis Aitmatow: „Ich verstehe diese uralte Geschichte so: Wenn die Kräfte des Bösen sich in das persönliche Leben der Menschen einmischen, wenn sie ihr Glück zerstören, dann darf das nicht vergessen sein. Die Menschen müssen sich ewig daran erinnern; es muss zur Legende, zum Mythos werden. Auf diese Weise kann das Gute, das ja auch immer in der Seele der Menschen lebt, wirken und reagieren. Wenn das alles vergessen wäre, könnte das Böse siegen.“ Nachdenkliche Worte, die heute aktueller denn je sind.

Samowargeschichten – Geschichten am und um den Samowar

Die neue Veranstaltungsreihe am Deutsch-Russischen Kulturinstitut – ab Januar 2024

Der Samowar gilt hierzulande als eines DER Symbole russischer Kultur und Lebensart schlechthin. Tatsächlich gehört der „Selbstkocher“ – so die wörtliche Übersetzung – nicht nur im heutigen Russland, sondern in der gesamten ehemaligen Sowjetunion zu einer gemütlichen abendlichen Runde einfach mit dazu. Beim gemeinsamen Teetrinken rund um den Samowar wurde geklatscht und getratscht, aber der Samowar war auch der Fokus tiefgründiger wissenschaftlicher Diskurse und philosophischer Gedanken.

Ganz im Sinne dieser jahrhundertealten Tradition steht die Veranstaltungsreihe „Samowargeschichten – Gespräche am und um den Samowar“, die im Januar 2024 im Deutsch-Russischen Kulturinstitut ihre Premiere haben wird und monatlich (jeweils am dritten Mittwoch des Monats) stattfinden soll. Jeder dieser ganz besonderen Abende soll einem bestimmten Thema geweiht werden. Ob Musik, Literatur, Kunst, Kulturgeschichte, Philosophie, Religion und Spiritualität – (fast) alles ist möglich. Je nach Thematik wird der Abend durch einen Vortrag oder eine musikalische Darbietung eingeleitet, ehe wir uns im zweiten Teil am Samowar zusammenfinden, um bei Tee und Gebäck über das Thema des Abends und viele andere interessante Fragen zu sprechen.

Im Mittelpunkt des ersten Themenabends steht – wie sollte es anders sein – natürlich der Samowar. Wo liegen seine Ursprünge und welches Brauchtum, welche Traditionen und welches Lebensgefühl verbindet sich mit ihm – in den Weiten Russlands und anderswo? Wir werden von Märchen hören, in denen der Samowar eine Hauptrolle spielt, und natürlich wird auch die musikalische Umrahmung nicht zu kurz kommen. Nach dieser Einleitung versammeln wir uns zu Tee und mehr an der „Hauptperson“ des Abends – dem Samowar.

Und eines noch:
Im Unterschied zu vielen anderen Vortrags- und Veranstaltungsreihen wollen wir mit den „Samowargeschichten“ allen Interessierten eine Plattform bieten, sich mit Themen, die sie interessieren, einzubringen. Daher ergeht hiermit eine herzliche Einladung an alle Dresdner: Wenn Ihr Interesse habt, ein Euch wichtiges Thema bei uns vorzustellen, meldet Euch bei uns (siehe Email).

Termin: jeden dritten Mittwoch im Monat

Bisher geplante Themen:

Das 17. Marina Zwetajewa-Lagerfeuer – Wärmende Flammen der Poesie und der Hoffnung  an einem kalten 8. Oktober

Seit vielen Jahren schon versammeln sich Menschen in allen Teilen der Welt am ersten Oktoberwochenende am Feuer, um einer Frau zu gedenken, die heute zu den bedeutendsten russischen Schriftstellerinnen und Dichterinnen des 20. Jahrhunderts gezählt wird. Marina Zwetajewa besaß einen wachen Geist, war selbstbewusst und ließ sich in kein Schema pressen, aber sie war auch überaus feinfühlig – wir würden heute sagen: sie besaß ein ausgesprochen empathisches Talent. In ihrem Schicksal spiegelt sich die ganze Tragik und Zerrissenheit ihrer Zeit wider, und vielleicht macht gerade das auch einen Teil der Faszination aus, die noch heute von ihren Werken ausgeht.

Auch am Deutsch-Russischen Kulturinstitut ist das alljährliche Marina Zwetajewa-Lagerfeuer längst zur guten Tradition geworden. Siebzehn mal wurde es bereits entzündet, und das, wie wir nicht ohne Stolz sagen dürfen, ohne eine einzige Unterbrechung

Im Mittelpunkt des ersten Teils des diesjährigen Marina Zwetajewa Gedenkens am DRKI stand jedoch nicht die außergewöhnliche Dichterin selbst, sondern ihr Vater, Iwan Wladimirowitsch Zwetajew, dessen Name untrennbar mit dem heutigen Puschkin-Museum – einem der bedeutendsten Museen Moskaus – verbunden ist. Warum? Ganz einfach: Iwan Wladimirowitsch Zwetajew ist der geistige Schöpfer dieses Museums, das bei seiner Gründung allerdings noch den Namen des Zaren Alexander III. erhielt. Trotz der wenig angenehmen Witterung war der Saal des DRKI bis auf den letzten Platz besetzt. Mehr als eine Stunde lang ließ uns Natalja Zagorskaya an dem in vielerlei Hinsicht bemerkenswerten Schriftwechsel zwischen Iwan W. Zwetajew und dem Direktor des Albertinums, Prof. Georg Treu, teilhaben, beleuchtete aber auch die Rolle der weiteren „Väter“ des Puschkin-Museums, allen voran die des Hauptsponsoren Jurij Stepanowitsch Malzow. Marinas Mutter Maria Alexandrowna Meyn wiederum war nicht nur eine begnadete Konzertpianistin und liebevolle Gattin, sondern führte auch bei der gesamten Auslandskorrespondenz Zwetajews die Feder und träumte den Traum ihres Mannes: Die Schaffung eines Museums für Altertümer in Moskau.

Ebenso tiefgründig und eindrucksvoll wie Natalja Zagorskayas Ausführungen war das meisterhafte Spiel des Fagottisten Sergei Nikulin und seiner Begleiterin, der Pianistin Elena Rubinova.

Während sich die Besucher in der Pause mit selbstgebackenem Kuchen – selbstverständlich Apfelkuchen, so wie es sich an einem Marina Zwetajewa-Abend gehört – stärkten, entzündeten fleißige Helfer im Garten das traditionelle Lagerfeuer. Im flackernden Schein des Feuers, seit alter Zeit ein Symbol der Hoffnung und des Friedens, begaben wir uns auf eine Reise in die Welt der Poesie. Welche Verse uns erwarten würden, wusste niemand, denn traditionell wurde dieser Teil des Marina Zwetajewa-Abends von den Besuchern gestaltet. Es wurde ein Abend voller Prosa – mal klassisch, mal modern, mal auf Russisch, mal auf Deutsch, zum Teil sogar aus eigener Feder stammend, mal lebhaft, mal melancholisch, so fesselnd und faszinierend, dass alle der Kälte standhielten und erst die tiefer werdende Dunkelheit uns zum Aufbruch drängte.

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"In unruhigen Zeiten" - Lesung und Buchvorstellung mit Michael Lauter

Am Abend des 4. Oktober 2023 fanden wir uns in den Räumen des Deutsch-Russischen Kulturinstituts zu einer ganz besonderen Buchvorstellung zusammen. Aufgrund des Wetters hatten wir nur wenige Gäste erwartet. Umso erfreuter waren wir, als gegen 19 Uhr mehr und mehr Besucher den Saal betraten. Zusätzliche Stühle waren rasch beschafft, man rückte ein wenig beisammen, und so fand jeder am Tisch einen Platz.

Ganz überraschend kam das große Interesse an dieser Veranstaltung allerdings nicht, wendet sich doch der Autor einem Thema zu, das bis heute nichts an Aktualität verloren hat. Michael Lauter war ein Kind der Liebe zwischen dem sowjetischen Offizier Moissej und der selbstbewussten Deutschen Helena – ein sogenanntes „Russenkind“, doch noch vor seiner Geburt wurde der Vater überraschend zurückbeordert. Einige Zeit später lernte Helena Kurt kennen und lieben, und dieser „Onkel Kurt“ erkennt schließlich offiziell die Vaterschaft an. Von diesem Zeitpunkt an hatte Michael Lauter also einen Vater, doch instinktiv spürte er, dass etwas an dieser Geschichte nicht stimmte. Die Wahrheit erfuhr er jedoch erst nach der Scheidung seiner Eltern. Von diesem Moment an versuchte Michael Lauter, seinen wirklichen Vater zu finden, was ihm Dank der Vermittlung der „Komsomolskaja Prawda“ 1968 auch gelang.

Michael Lauter aber beginnt den Bogen seiner Erzählung nicht erst am Ende des zweiten Weltkrieges, sondern bereits im Jahre 1903, mit der Geburt seines Vaters Moissej. Meisterhaft gelingt es ihm, die dramatische und tragische Geschichte seiner zwei Familien vor uns, seinen Zuhörern (und zukünftigen Lesern) zu entwickeln. Viel zu schnell ging die einstündige Lesung vorbei, doch der Abend war danach noch lange nicht zu Ende. Bei Tee und Gebäck schloss sich eine intensive, emotional sehr bewegende Diskussion an.

 

 

 

 

 

Zum Buch

In seinem Buch In unruhigen Zeiten verarbeitet Michael Lauter die Geschichte seiner beiden Väter und seiner Mutter. Da sind Mojssej aus Kiew, Kurt aus Bärenstein in Ostsachsen und Helene aus Kattowitz im preußischen Oberschlesien.
In Bitterfeld trifft Helene 1946 mit Mojssej zusammen. Lange hält ihr Glück nicht an, denn Mojssej muss wieder zurück in die Sowjetunion. Dennoch wird Helene ein in Liebe empfangenes Kind zur Welt bringen. Es wächst zunächst ohne Vater auf.
Jahre später wird Helene Kurt kennenlernen. Beide arbeiten in der Wismut AG in Johanngeorgenstadt. Kurt wird von Amtswegen der Vater des kleinen Jungen.
Die Schicksale der Protagonisten sind eingebettet in Zeitgeschichte der 1950er.

Das Buch ist erschienen im Verlag OsirisDruck Leipzig, ISBN 978-3-949240-34-8 und für 16,00 € im Buchhandel oder im Onlineshop des Verlages zu erwerben.

Valse Mélancolique - Die verbindende Kraft der schönen Künste

Ein musikalisch-literarischer Abend zu Ehren der ukrainischen Schriftstellerin Olga Kobylanska im Rahmen der Interkulturellen Tage 2023

Musik und Poesie – so glaubten die alten Griechen – sind wahrhaft göttlichen Ursprungs! Sie sind Balsam für die Seele und beflügeln die Phantasie. Vor allem aber vermögen sie Brücken zu bauen, wo sonst nur Ablehnung und Hass ist, überwinden Grenzen und führen Menschen unterschiedlichster Herkunft zusammen. Von dieser wunderbaren Macht der schönen Künste konnten sich die Besucher der musikalisch-literarischen Session Valse Mélancolique überzeugen. Zugegeben, es war nur ein kleiner Kreis, der sich am Abend des 30. September in der Zittauer Straße im Saal des Deutsch-Russischen Kulturinstituts zusammenfand, aber keiner der Besucher wird diese Minuten je vergessen. Mit einfühlsamer Stimme trug Natalya Zagorskaya aus den Werken der ukrainischen Poetin Olga Kobylanska (1863-1942) vor. Kobylanska darf mit Fug und Recht als Wanderin zwischen den Kulturen und zwischen den Zeiten bezeichnet werden. Verwurzelt in zwei Kulturen – der deutschen und der ukrainischen – erlebte sie die Aufbruchstimmung der Jahrhundertwende, das Ende der alten und den Beginn einer neuen Weltordnung. Manchen gilt sie als Vorreiterin der Frauenrechtsbewegung, doch ob Kobylanska sich selbst so sah? Im Zentrum ihrer Erzählungen und Romane stehen selbstbewusste Frauen – stark und feinfühlig zugleich. Und so sind Kobylanskas Werke auch immer ein Spiegel der menschlichen Seele. Dies zeigt sich insbesondere in ihrer Novelle „Valse Mélancolique“, in deren Mittelpunkt das Schicksal der drei Protagonistinnen – einer Künstlerin, einer Lehrerin und einer Musikerin – steht.

Ihre Hoffnung, ihr Schmerz und ihr verzweifelter Lebensmut fanden eine musikalische Reflexion in dem gefühlvollen Spiel der Konzertpianistin Natalia Nikolaeva-Scheffler. Chopins Nocturne, ein Walzer des ukrainischen Komponisten Mykola Lyssenko und andere Melodien zogen die Zuhörer in ihren Bann.

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    Die ersten 30 Jahre (1993 - 2023)

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    Das DRKI stellt sich vor

    Unser gemeinnütziger Verein entstand aus einem Leseklub bei der Gesellschaft Sachsen-Osteuropa und wurde im Mai 1993 als Deutsch-Russisches Kulturinstitut e.V. gegründet. Seitdem setzen wir uns mit all unseren Kräften dafür ein, den Dialog zwischen den deutsch- und russischsprachigen Kulturräumen zu fördern – bis heute.

    Das DRKI realisiert verschiedenste Projekte und Veranstaltungen wie Lesungen, Konzerte, Ausstellungen, wissenschaftliche Symposien oder Theateraufführungen mit namhaften deutsch- und russischsprachigen Gästen und bereichert somit das kulturelle Angebot im Freistaat Sachsen. Seit 2009 ist das Russische Zentrum ein fester Bestandteil des DRKI . Das Zentrum unterstützt die Förderung der russischen Sprache und das Interesse an der russischen Kultur. In unserem Vereinshaus beherbergen wir die drittgrößte russischsprachige Bibliothek in Deutschland, die Dostojewskij-Bibliothek. Unser Servicezentrum bietet den Staatsbürgern der Russischen Föderation in Dresden und Umgebung Beratungen und Unterstützung in Pass-, Renten- und sonstigen Fragen.

    Das DRKI in Dresden stellt sich vor

    Unser gemeinnütziger Verein entstand aus einem Leseklub bei der Gesellschaft Sachsen-Osteuropa und wurde im Mai 1993 als Deutsch-Russisches Kulturinstitut e.V. gegründet. Seitdem setzen wir uns mit all unseren Kräften dafür ein, den Dialog zwischen den deutsch- und russischsprachigen Kulturräumen zu fördern – bis heute.

    Das DRKI realisiert verschiedenste Projekte und Veranstaltungen wie Lesungen, Konzerte, Ausstellungen, wissenschaftliche Symposien oder Theateraufführungen mit namhaften deutsch- und russischsprachigen Gästen und bereichert somit das kulturelle Angebot im Freistaat Sachsen. Seit 2009 ist das Russische Zentrum ein fester Bestandteil des DRKI . Das Zentrum unterstützt die Förderung der russischen Sprache und das Interesse an der russischen Kultur. In unserem Vereinshaus beherbergen wir die drittgrößte russischsprachige Bibliothek in Deutschland, die Dostojewskij-Bibliothek. Unser Servicezentrum bietet den Staatsbürgern der Russischen Föderation in Dresden und Umgebung Beratungen und Unterstützung in Pass-, Renten- und sonstigen Fragen.

    Professor Erhard Günter Hexelschneider, Slawist
    (10. Oktober 1934 – 24. Januar 2018)
    Erhard Hexelschneider wurde in Breslau geboren, verbrachte seine Kindheit und Jugend jedoch in Salzwedel. Auf das Slawistikstudium in Greifswald von 1953 bis 1957 folgte ein Auslandsaufenthalt an der Leningrader Schdanow-Universität. Mit einer Arbeit über russische Volksdichtung wurde er 1963 an der Karl-Marx-Universität Leipzig promoviert. In den folgenden Jahren hielt er zahlreiche Lehrveranstaltungen über Russische und Sowjetische Literatur an der Leipziger Universität und arbeitete gleichzeitig an seiner zweiten Promotionsarbeit (Promotion B, etwa gleichzusetzen mit einer heutigen Habilschrift). Diese schloss er 1973 ab; ein Jahr später wurde er zum Professor für Russische Literatur an der Universität Leipzig berufen Von 1980 bis 1990 war Hexelschneider Direktor des Leipziger Herder-Instituts, wo er in diesem Zeitraum auch als Professor für Internationale Kultur- und Wirtschaftsbeziehungen wirkte.
    Wie viele andere Hochschuldozenten und Wissenschaftler fiel Hexelschneider der Anfang der 1990er Jahre an ostdeutschen Hochschulen grassierenden „Hexenjagd“ zum Opfer. Trotz seiner jahrzehntelangen Lehr- und Forschungstätigkeit galt der international renommierte Slawist plötzlich als „ungeeignet“ und wurde denn auch am 31. Dezember 1991 wegen „Nichteignung für den öffentlichen Dienst“ entlassen. Seitdem arbeitete er als freischaffender Publizist und Autor in Leipzig. In dieser Zeit entstanden u.a. auch zahlreiche Beiträge zu Publikationen der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Von seinen Werken seien stellvertretend nur genannt das Buch „Ein Schatz in der Tabaksdose. Impressionen russischer Künstler über Dresden“ (1998), „Ausverkauf eines Mythos. Zur Interpretation sowjetischer Literatur in der BRD“ (1975) und der in Zusammenarbeit mit G. Schwendler herausgegebene Band „Auf ehrliche und anständige Gegnerschaft. Ferdinand Lassalle und der F.-A.-Brockhaus-Verlag in Briefen und Kommentaren“ (2000).
    Professor Hexelschneider war unserem Institut sehr verbunden und gehörte zu den häufigsten Gästen des DRKI. Im Rahmen der Vortragsreihe „Russen in Dresden und Sachsen“ hielt er zwischen 1997 und 2005 gut 30 Vorträge in unseren Räumen.
    Hielscher, Dr. Karla (Slawistin und Publizistin)
    Karla Hielscher sieht sich als Brückenbauerin zwischen den Kulturen. Als freiberufliche Autorin hat sie sich zum Ziel gesetzt, die Menschen in Deutschland mit der Kultur- und Geistesgeschichte Russlands, vor allem aber auch mit russischer Literatur vertraut zu machen.
    Ihr 1956 in Leipzig begonnenes Studium gab sie 1958 mit ihrer Flucht gen Westen auf, um es später an einer westdeutschen Universität fortzusetzen. Nach der Promotion in München war sie einige Jahre als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Ruhr-Universität Bochum angestellt. Seit 1985 ist Dr. Karla Hielscher freiberuflich als Publizistin und Literaturkritikerin tätig. Bekannt wurde sie unter anderem mit ihrem Buch „Dostojewski in Deutschland“.
    Am 24. November 1999 hielt Dr. Hielscher im DRKI einen Lichtbildervortrag zum Thema „Dostojewski in Deutschland“. Zu einem weiteren Vortrag konnten wir sie am 13. November 2002 begrüßen.
    Friedrich Hitzer (Slawist, Schriftsteller und Übersetzer)
    (9. Januar 1935 – 15. Januar 2007)
    Friedrich Hitzer stammt aus der altehrwürdigen Stadt Ulm. Er studierte Amerikanistik, Slawistik, Germanistik und Osteuropäische Geschichte an der University of Oklahoma, der LMU München und der Moskauer Lomonossow-Universität.
    Ein selbstgenügsames Leben im „stillen Kämmerlein“ war Hitzers Sache nicht. Im Gegenteil: Er zeigte ein intensives Interesse für die gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen seiner Zeit und setzte sich durch viele Jahrzehnte hinweg für den kulturellen Austausch zwischen Deutschland und der Sowjetunion bzw. der Russischen Föderation ein. Von 1965 bis 1987 war er einer der Herausgeber der kulturpolitischen Zeitschrift „kürbiskern“, seit 1969 auch deren Chefredakteur. Hitzer gehörte außerdem zu den Gründungsmitgliedern des Verbandes deutscher Schriftsteller in Bayern.
    Bekannt wurde er durch verschiedene Sachbücher, vor allem aber durch seine Übersetzungen sowjetischer Spielfilme (z.B. von Filmen Sergei Eisensteins) und Schriftsteller. In seinen Büchern analysierte er unter anderem einst spektakuläre, heute jedoch fast vergessene bayerische Kriminalfälle, wie z.B. „Anton Graf Arco. Das Attentat auf Kurt Eisner und die Schüsse im Landtag“ (1988) oder „Der Mord im Hofbräuhaus. Unbekanntes und Vergessenes aus der Baierischen Räterepublik“ (1981).
    Friedrich Hitzer besuchte das DRKI mehrfach im Rahmen von Buchlesungen, so am 11. November 1995, am 18. Oktober 1996, am 16. August 2000, am 24. Oktober 2001 und am 20. Oktober 2002.
    Klaus Höpcke (Stellvertretender Min. f. Kultur der DDR, PDS-Politiker)
    geboren: 27. November 1933
    Klaus Höpcke wurde am 27. November 1933 in Cuxhaven geboren, doch noch bevor er ins schulfähige Alter kam, zog die Familie nach Berlin und später ins heutige Mecklenburg-Vorpommern. 1951 schrieb sich Klaus Höpcke an der Fakultät für Journalistik an der Universität Leipzig ein. Nach erfolgreichem Studienabschluss 1955 und einem Praktikum bei der „Freiheit“ arbeitete er bis 1960 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Leipziger Universität. Dann begann sein Aufstieg im Parteiapparat: Von 1960 bis 1962 fungierte er als stellvertretender Sekretär der Universitätsparteileitung, danach bis 1964 als Mitglied der SED-Bezirksleitung Leipzig. Zur gleichen Zeit (1962 bis 1964) war Höpcke Erster Sekretär der FDJ-Bezirksleitung, bis April 1964 auch Mitglied des Büros des Zentralrats der FDJ.
    In den folgenden Jahren bis 1973 gehörte der studierte Journalist der Redaktion des „Neuen Deutschlands“ an. Im März 1973 erreichte Höpcke den Höhepunkt seiner Karriere: Er wurde zum Stellvertreter des Ministers für Kultur der DDR. Diese Position hatte er bis 1989 inne. Gleichzeitig war Leiter der Hauptverwaltung Verlage und Buchhandel. Seine Rolle in dieser Position entsprach dabei nicht immer dem Duktus der Parteilinie: Zwar verhinderte er das Erscheinen von kritischen Romanen und Erzählungen, ermöglichte aber andererseits den Druck von Schriften, die nicht komplett auf Konfrontation abzielten. Die Druckerlaubnis für Volker Brauns „Hinze-Kunze-Roman“ brachte ihm 1985 ein Disziplinarverfahren ein, Anfang 1989 kassierte er wegen seiner Zustimmung zur PEN-Resolution für die Freilassung Václav Havels eine neue Rüge.
    Anders als viele „Wendehälse“ blieb Klaus Höpcke der SED, in die er vor vielen Jahren aus Überzeugung eingetreten war, auch nach der Wende treu – zunächst noch in der SED, später in der PDS. Über alle Parteigrenzen hinweg setzte er sich ab 1990 für den Erhalt des DDR-Archivguts ein; die Gründung der am Bundesarchiv angesiedelten Stiftung Parteien und Massenorganisationen in der DDR geht auch auf seine Initiative zurück.
    Nach der Wiedervereinigung war er bis 1999 Landtagsabeordneter der PDS in Thüringen.
    Professor Rolf-Dietrich Keil (Slawist)
    (8. Januar 1923 – 17. Dezember 2018)
    Rolf-Dietrich Keil wurde am 8. Januar 1923 in Berlin geboren. Als Soldat erlebte er die Schrecken des Krieges in all ihrer Grausamkeit. Erst 1950 kehrte er aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft zurück.
    Die Geschwindigkeit, mit der er sein Slawistik-Studium absolvierte, ist atemberaubend – gerade so, als wollte er die verlorenen Jahre nachholen. 1954, nur vier Jahre nach seiner Immatrikalution, verteidigte er Keil bereits seine Doktorarbeit, und noch ein Jahr später begleitete er Bundeskanzler Konrad Adenauer als Dolmetscher auf einer Moskau-Reise. Von 1955 bis 1962 arbeitete er als Lektor an der Universität Hamburg, danach bis 1974 als Leiter der Lehrabteilung Ost der Bundeswehr-Sprachenschule. 1974 erreichte ihn der Ruf auf eine Professur an die Universität Bonn, wo er bis zu seiner Emeritierung 1988 lehrte und forschte. Professor Rolf-Dietrich Keil schenkte uns bedeutende Übersetzungen der Werke Puschkins, Pasternaks, Turgenjews und anderer russischer Poeten. 1987 gehörte er zu den Mitbegründern der Deutschen Puschkin-Gesellschaft e.V., der er bis zu seinem Tod als Ehrenpräsident vorstand. Anlass der Gründung war übrigens der 150. Todestag des genialen Dichters.
    Als Mitbegründer und Ehrenpräsident der Puschkin-Gesellschaft nahm Professor Rolf-Dietrich Keil selbstverständlich an der am 12./13. Juni 1999 Dresdner Goethe-Institut ausgerichteten Puschkintagung teil und besuchte dabei auch das DRKI. Ein weiteres Mal konnten wir ihn am 13. Mai 2002 im Rahmen eines Puschkin-Abends begrüßen.
    Professor Roland Opitz (Slawist)
    (23. Mai 1934 – 1. Januar 2015)
    Roland Opitz wurde in Stollberg im Erzgebirge geboren und studierte Slawistik – zunächst ein Jahr in Leipzig, dann fünf Jahre an der renommierten Lomonossow-Universität. Nach seinem Studienabschluss arbeitete er 18 Jahre lang (von 1957 bis 1975) als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Karl-Marx-Universität Leipzig. In dieser Zeit entstanden – neben vielen anderen wissenschaftlichen Arbeiten – seine Dissertation über Michael Lermontow (1962) und seine Habilitationsschrift über Leonid Leonow (1972). Drei Jahre nach Abschluss der Habilitation wurde Opitz zum Professur für Russische Literatur und Literaturtheorie an seiner Heimatuniversität berufen. Neben seiner Lehr- und Forschungstätigkeit an der KMU Leipzig gab Roland Opitz am Leipziger Johannes R. Becher Institut Seminare zur russischen Literatur, und zwar bereits seit 1967. Von 1987 bis 1990 war er zusätzlich Direktor des Verlags Philipp Reclam jun. Leipzig.
    Die Wende markierte auch in Roland Opitz‘ Leben eine Zäsur, aber er hatte gewissermaßen Glück: Opitz erhielt den Ruf auf die Professur für Russische Literatur an der Humboldt-Universität Berlin. Hier blieb er bis zu seiner Emeritierung 1997. Aber auch danach dachte Roland Opitz noch lange nicht daran, die Hände in den Schoß zu legen. Von 1999 bis 2003 übernahm er die Präsidentschaft der Deutschen Dostojewski-Gesellschaft.
    Professor Roland Opitz‘ wissenschaftlicher Nachlass umfasst unzählige Aufsätze und Abhandlungen, darunter u.a. „Fjodor Dostojewskij. Weltbild und Werkstruktur“ (2000) und „Krise des Romans?“ (1984). Außerdem ist er Herausgeber wichtiger Ausgaben von Lermontow, Leonow, Aitmatow, Dostojewski und anderen.
    Professor Opitz besuchte das DRKI am 7. November 2001.
    Gleb Alexandrowitsch Rahr (Theologe und Journalist)
    (3. Oktober 1922 – 3. März 2006)
    Gleb Alexandrowitsch Rahrs (Pseudonym Alexej Wetrow) Lebensgeschichte ist so wechselvoll und spannungsreich, dass sie gut und gerne als Vorlage für einen Kinofilm dienen könnte. Er entstammt einem Kaufmannsgeschlecht mit skandinavischen Wurzeln, das dem Stand der Erb-Ehrenbürger des Russischen Reiche angehörte; dieser Stand wurde Anfang des 20. Jahrhundert formell dem Adel gleichgestellt. 1924 wurde die Familie aus Moskau, wo Gleb am 3. Oktober 1922 geboren wurde, ausgewiesen – zunächst nach Estland, von wo aus sie jedoch schon wenige Wochen später nach Libau in Lettland umzog. Hier wuchs Gleb Rahr auf und legte am deutschen Gymnasium das Abitur ab. Als 1940 die Rote Armee in Lettland einmarschierte, fürchtete die Familie, früher oder später Opfer von Repressalien zu werden und beschloss, zu fliehen. Im März 1941 schifften sie sich auf die Brake ein – es war das letzte Evakuierungsschiff, das von Libau aus in Richtung Deutschland startete.
    !942 begann Gleb Rahr in Breslau mit einem Architekturstudium und wirkte beim Aufbau der russisch-orthodoxen Kirchengemeinde mit. Das alles aber war Rahr nicht genug: Er trat dem „Bund russischer Solidaristen“ – eine heute noch existierende, von Exilrussen gegründete Organisation, deren ursprüngliches Ziel es war, Russland vom Einfluss des Bolschewismus/Kommunismus zu „befreien“ und zu diesem Zweck eine unheilige Allianz mit den Faschisten einging. Die Nazis wussten den Patriotismus der NTS-Mitglieder zu nutzen, doch man beobachtete den Bund gleichzeitig mit großem Misstrauen. 1944 verhaftete die Gestapo eine Reihe von NTS-Mitgliedern, darunter auch Gleb Rahr. Nach etlichen grausamen Verhören in der Gestapo-Leitstelle in Breslau durchlebte er eine Odyssee durch die Konzentrationslager Groß-Rosen, Sachsenhausen, Schlieben, Buchenwald und Dachau – „Schutzhaft“ nannten die Nazis das zynisch. Erst als die Amerikaner am 29. April 1945 Dachau erreichten, sah auch Gleb Rahr das Licht der Freiheit wieder.
    Seit Ende 1947 arbeitete Gleb Rahr für den in Frankfurt ansässigen Exilverlag Possev. Zur selben Zeit lebte er mit seiner Familie etliche Monate in Casablanca. 1950 schließlich zog er nach Deutschland zurück, um hier für den NTS zu arbeiten. Als Journalist nahm er an den Vier-Mächte-Konferenzen in Berlin und Genf (1954) und an der „Panamerikanischen Konferenz zum Schutze des Kontinents“ in Lima (1957) teil. Unter dem Pseudonym Alexej Wetow schrieb er zahlreiche Artikel und Arbeiten über die Lage der Kirche in Russland, darunter das 1954 im Possev-Verlag erschienene Buch „Plenennaja Zerkow“ (Kirche in Gefangenschaft). Von 1957 bis 1960 arbeitete Rahr für den NTS-Radiosender „Freies Russland“; der Sender befand sich nicht etwa in Deutschland, sondern in Formosa (heute Taiwan). In den folgenden drei Jahren war er Programmleiter des russischsprachigen Programms des Japanischen Rundfunks. Danach zog es ihn endgültig zurück nach Deutschland. Hier arbeitete er bis 1974 für den Possev-Verlag, danach bis 1995 bei Radio Liberty in München, wo er die religiösen Sendungen und die Radioprogramme „Russland gestern, heute und morgen“, „Nicht von Brot allein“ und „Der baltische Leuchtturm“ leitete.
    Gleb Rahr war jedoch nicht nur Journalist, sondern auch ein sehr aktiver und angesehener Subdiakon der Russisch-Orthodoxen Kirche. In Frankfurt beteiligte er sich am Bau der orthodoxen St. Nikolai-Kirche in Frankfurt-Hausen. Viele Jahre lang war Rahr Mitglied des Diözesanrates des Deutschen Diözese der Russisch-Orthodoxen Auslandskirche. 1972 gehörte er zu den Gründern des Schweizer Instituts „Glaube in die 2. Welt“, 1974 reiste er als Vertreter der Deutschen Diözese zum III. Konzil der Russischen Auslandskirche nach New York. In unzähligen Vorträgen rund um die Welt referierte Rahr über die Lage der Kirche in Russland, auch und vor allem während der 1000-Jahrfeierlichkeiten der Christianisierung Russlands 1988. Diesem denkwürdigen Jubiläum widmete er auch sein Buch „Klöster, Starzen und Ikonen: 1000 Jahre russisch-orthodoxe Kirche“ (1988).
    Sein engagiertes, von tiefer Frömmigkeit durchzogenes Engagement für den russisch-orthodoxen Glauben und die Kirche brachte ihm großen Respekt und Anerkennung bei Kirchenvertretern aller Konfessionen ein.
    Als Erzbischofs Longin von Klin 1994 den Bau einer russisch-orthodoxen Kapelle zum Gedenken an die orthodoxen Opfer der NS-Zeit und jeder Gewaltherrschaft auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte Dachau anregte, gehörte Gleb Rahr zu den entschiedensten Befürwortern. Mit Erfolg: 1995 konnte die Auferstehungskapelle geweiht werden.
    Am 3. März 2006 wurde Gleb Rahr von dieser Welt abberufen und eine Woche später auf dem russischen Friedhof in Berlin-Tegel beerdigt.
    Gleb Rahr besuchte das DRKI am 3. Februar 1999 und am 17. März 2000.
    Alexander Rahr (Publizist und Politologe)
    geboren: 2. März 1959
    Alexander Rahr – lange Zeit aufgrund seiner hervorragenden Kenntnisse der osteuropäischen Kultur, Geschichte und Politik auch in Deutschland hochgeschätzt wurde – gehört zu jenen Menschen, die im Zuge der gegenwärtigen Russophobie von den Medien geradezu verteufelt werden. Er studierte von 1980 bis 1988 Geschichte an der LMU München, war Mitarbeiter des vom Bundesinstituts für ostwissenschaftliche und internationale Studien geförderten Forschungsprojekts „Sowjetelite“ und arbeitete bis 1994 als Analytiker für Radio Liberty und die Denkfabrik Rand Corporation. Achtzehn Jahre Mitarbeit in der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) und mehrere Jahre als Programmleiter des an der DGAP angesiedelten Berthold-Beitz-Zentrums ergänzen die Liste seiner umfangreichen Kenntnisse und Erfahrungen. 2012 wechselte Alexander Rahr, der von 2004 bis 2015 im Lenkungsausschuss des Petersburger Dialogs saß, in die Wirtschaft. Seit 2012 war er Projektleiter im Deutsch-Russischen Forum. Gemeinsam mit Ulf Schneider betreute er die „Potsdamer Begegnungen“ und den Arbeitskreis „Gemeinsamer Raum Lissabon-Wladiwostok“. Von 2012 bis 2014 fungierte er als Senior Advisor der Wintershall Holding GmbH, die wiederum enge Beziehungen mit Gazprom pflegte, seit 2014 als Stellvertretender Vorsitzender, später als Beirat des Verbandes der Russischen Wirtschaft in Deutschland. Seit 2015 schließlich arbeitet er für Gazprom als Berater für EU-Angelegenheiten.
    Neben zahlreichen anderen Büchern über Russlands Geschichte, Kultur un Politik veröffentlichte Rahr auch Biografien Michael S. Gorbatschows (1985) und Waldimir W. Putins (2000).
    Alexander Rahr besuchte das DRKI am 14. März 2001 und am 21. April 2017.
    Professor Rolf Neuhäuser (Slawist)
    (17. Juni 1933 – 10. September 2020)
    Rudolf Neuhäuser verbrachte seine Kindheit und Jugend in seiner Heimatstadt Wien, und hier absolvierte er auch ein erstes Studium in Anglistik und Osteuropäischer Geschichte (Schwerpunkt: russische Geschichte).Russisch lernte er dabei von einer russischen Exil-Adligen. Den in diesem Unterricht erworbenen speziellen Sprachstil sollte er Zeit seines Lebens beibehalten.
    Im Anschluss an seine Wiener Zeit absolvierte Neuhäuser an der Universität von Toronto noch einen Masterstudiengang in Russischer Sprache und Literatur. Es folgten mehrere Forschungsprojekte an amerikanischen und kanadischen Universitäten.
    1969/70 fungierte Neuhäuser als Kulturattaché Österreichs in Zagreb und organisierte hier unter anderem das erste österreichisch-kroatische Slawistentreffen nach Ende des 2. Weltkriegs. Er war Gründungsmitglied der Internationalen Dostojewski-Gesellschaft, der er von 1989 bis 1995 auch als Präsident vorstand. Außerdem war Neuhäuser Herausgeber der renommierten „Dostojevskij Studies“.
    1975 wurde Rudolf Neuhäuser zum Professor für Slawische Literaturwissenschaft an das gerade erst gegründete Institut für Slawistik in Klagenfurt berufen, wo er bis zu seiner Emeritierung 2001 lehrte. Die Einrichtung der slawistischen Studiengänge an der Universität Klagenfurt gehen maßgeblich auf seine Initiative zurück. Ebenso gab Neuhäuser wichtige Impulse für eine Zusammenarbeit mit der Universität Ljubljana im damaligen Jugoslawien. Zeitweise lehrte er hier auch als Gastprofessor.
    1995 wurde Rudolf Neuhäuser die hohe Ehre zuteil, als Korrespondierendes Mitglied in die Slowenische Akademie der Wissenschaften und Künste aufgenommen zu werden.
    Professor Neuhäusers Forschungsschwerpunkte lagen auf dem Gebiet der russischen und slowenischen Literatur vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Aus der Fülle der mehr als 200 aus seiner Feder bzw. Tastatur stammenden Veröffentlichungen seien stellvertretend nur genannt: „Das Frühwerk Dostoevskijs“ (Heidelberg 1979), „Towards the Romantic Age. Essays on Sentimental and Preromantic Literature“ (1974) oder „Dostojewskij im Kreuzverhör: Ein Klassiker der Weltliteratur oder ein Ideologe des neuen Russland? Zwei Abhandlungen“ (Heidelberg 2008).
    Professor Neuhäuser besuchte das DRKI im Rahmen der Feierlichkeiten zum 175. Geburtstag F.M. Dostojewskis im November 1996.
    Professor Ludolf Müller, Slawist und Literaturwissenschaftler
    (4. April 1917 – 22. April 2009)
    Ludolf Müller wurde 1917 im damals noch westpreußischen Schönsee geboren. Sein Vater war der Pfarrer und spätere Landesbischof der Evangelischen Kirchenprovinz Sachsen Ludolf Hermann Müller. Nachdem Westpreußen infolge des Versailler Vertrags an Polen gefallen war, musste die Familie 1921 ihre Heimat verlassen; der Vater wurde zunächst Pfarrer in Dingelstedt, 1927 dann Superintendent in Heiligenstadt (Eichsfeld). Hier besuchte Ludolf Müller das Gymnasium und schrieb sich dann für ein Studium der Evangelischen Theologie ein. Nach zwei Jahren Studium in Leipzig, Bethel und Rostock ging er für ein Jahr an die Theologische Hochschule in Sárospatak. Die Freundschaft mit Dmitrij Tschižewski, der dort Slowakisch lehrte, sollte Müllers weiteren Lebensweg entscheidend verändern: Der junge Mann war von der Vielfalt der slawischen Sprachen und Kulturen so fasziniert, dass er sich nach seiner Rückkehr nach Halle zusätzlich für ein Slawistikstudium einschrieb.
    Der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs setzte dem wissbegierigen Streben des Studenten ein Ende. Von 1939 bis 1945 diente Müller als Soldat und geriet schließlich in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Freilassung schloss er das Slawistikstudium in Göttingen und Marburg ab. Hier promovierte er 1947 auch. Sein Doktorvater war kein anderer als Dmitrij Tschižewski, der die Liebe zur Slawistik in ihm geweckt hatte.
    In den folgenden zwei Jahren arbeitete er als Tschižewskis Assistent und bereitete sich gleichzeitig auf seine Habilitation an der Theologischen Fakultät vor. Müllers Habilitationsarbeit trug den Titel „Die Kritik des Protestantismus in der russischen Theologie und Philosophie“ (1949).
    1953 erhielt Müller einen Ruf auf den Lehrstuhl für Slawische Philologie nach Kiel. Acht Jahre später wechselte er von dort nach Tübingen, wo er bis zu seiner Emeritierung 1982 blieb.
    Müllers Forschungsinteressen waren breit gefächert und umfassten die russische Literaturgeschichte, Kirchengeschichte, Geistesgeschichte vom 10. bis zum 20. Jahrhundert ebenso wie die altrussische Literatur der Kiewer Rus, die russische Philosophie des 19. Jahrhunderts (v.a. Solowjow) und natürlich Dostojewski. Aus der Vielzahl seiner wissenschaftlichen Arbeiten seien stellvertretend nur genannt: „Solovjev und der Protestantismus“ (1951), „Die Dreifaltigkeitsikone des Andréj Rubljów“ (1990), die Übersetzung der „Werke des Metropoliten Ilarion“ (1971) und die Übersetzung „Das Lied von der Heerfahrt Igors“ (1989). Außerdem war er unter anderem Herausgeber des vierbändigen „Handbuchs zur Nestorchronik“ (1977-2001).
    Prof. Müller besuchte das DRKI 1996 im Rahmen der Feierlichkeiten zum 175. Geburtstag Dostojewskis.
    Maksa (Malerin)
    (16. Februar 1957 – 29. August 2012)
    Ljubow Alexejewna Maksjutina – in Kunst- und Kulturkreisen besser bekannt als Maksa – stammte ursprünglich aus dem Ural, lebte aber nach ihrer Heimat mit dem Grafiker Oliver Friel seit 1994 überwiegend in Hamburg. Von 1975 bis 1979 absolvierte sie eine Ausbildung an der Kunstgewerbeschule in Nischni Tagil, nicht weit von ihrer Heimatstadt Kirowgrad gelegen, doch das genügte ihr nicht.1982 gelang es ihr, Aufnahme in der berühmten Leningrader Vera Muchina Kunsthochschule (heute: Stieglitz Akademie) zu finden. Hier studierte sie bis 1987 Industriedesign. Die Zeit der Perestroika war für Maksa, wie für so viele Menschen, eine Zeit der Hoffnungen und Träume und beflügelte ihre Phantasie. Kein Wunder, dass diese Jahre zur kreativsten Periode ihres Lebens gehörten.
    Die Liebe zu dem Grafiker Oliver Friel zog sie 1994 nach Hamburg. Hier eröffnete sie ein eigenes Atelier und unterrichtete als Dozentin an der VHS, der Kunsthalle und der Trickfilmakademie in Hamburg. In dieser Zeit schuf sie unter anderem die Serien „Pünktchen“, „Schweben“ und „Zeitkurven“. Maksa gestaltete zahlreiche Ausstellungen, wirkte an verschiedenen deutsch-russischen Projekten mit und erkundete Europa. Sie verstand sich als Botschafterin der Kultur, als Mittlerin zwischen Ost und West.
    In zweiter Ehe war Maksa mit dem ehemaligen DDR-Intendanten Karl Großmann verheiratet. Sie starb im August 2012 an Lungenkrebs und wurde auf ihren eigenen Wunsch in ihrer Heimatstadt Kirowgrad bestattet.
    1998 nahm Maksa als Dozentin an der Dresdner Sommerakademie teil und besuchte bei dieser Gelegenheit das DRKI.
    Thomas Reschke (Übersetzer)
    geboren: 4. Juni 1932
    Thomas Reschke darf mit Fug und Recht zu den bedeutendsten Übersetzern russischer Literatur in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bezeichnet werden. Geboren und aufgewachsen in Danzig, floh er mit seiner Familie Anfang 1945 gen Westen und landete in Ludwigslust. Hier legte Thomas Reschke 1951 das Abitur ab, um sich sodann an der Berliner Humboldt-Universität für ein Slawistikstudium einzuschreiben. Von seinem Studienabschluss 1955 bis 1990 arbeitete Reschke als Lektor und Redakteur bei den Verlagen „Volk und Welt“ sowie „Kultur und Fortschritt“. Seit 1956 machte er sich als Übersetzer russischer Literatur einen Namen; nach 1990 wurde die Übersetzungstätigkeit zu seinem Hauptberuf.
    Im Laufe der Jahrzehnte übersetzte Reschke weit mehr als 100 Romane und Theaterstücke, aber auch Kinder- und Jugendbücher. Weithin bekannt wurde er vor allem für seine einfühlsamen Übersetzungen der Werke Michail Bulgakows. Daneben verdanken wir ihm Boris Pasternaks „Doktor Schiwago“, Übersetzungen der Werke Jewgeni Jewtuschenkos, Bulat Okudschawas und vieler anderer bedeutender Autoren.
    Für sein bedeutendes Schaffen wurde Thomas Reschke sowohl zu DDR- als auch zu BRD-Zeiten mehrfach geehrt, so 1975 mit dem F.-C.-Weiskopf-Preis, 1987 mit dem Maxim-Gorki-Preis des Sowjetischen Schriftstellerverbandes und 2000 gar mit dem Bundesverdienstkreuz.
    Am 3. Dezember 2001 besuchte Thomas Reschke das DRKI zusammen mit A. Pristawkin anlässlich einer Lesung.
    Reschke-foto
    Gottfried Reinhardt
    (1935 – 23. Juni 2013)
    „Wir sind lustige Leute, denn wir sind nicht zum Spaß auf der Welt.“ Der Widerspruch in Gottfried Reinhardts Leitspruch ist nur ein scheinbarer, denn was hilft uns besser, Belastungen und Krisenzeiten zu überstehen, als ein wenig Humor. „Ein Tag, an dem du nicht gelacht, sei aus dem Leben weggedacht“, besagt ein Sprichwort, und trifft damit den Kern der Sache. Gottfried Reinhardt jedenfalls hatte es sich zur Aufgabe gemacht, mit seinen Puppen ein Lächeln auf die Gesichter seiner großen und kleinen Zuschauer zu zaubern. Mal satirisch, mal bissig-ironisch, immer aber urkomisch, nahm er die große und kleine Welt, in der wir leben, auf die Schippe. Dabei schien das Leben zunächst ganz andere Pläne mit dem Dresdner – pardon: sächsischen – Original zu haben. Als Kind hatte er die Bombardierung seiner Heimatstadt Dresden mit- und überlebt. Die schrecklichen Bilder prägten sich tief in sein Gedächtnis ein, doch lehrten sie den Jungen auch, wie wichtig es ist, jeden Tag zu leben!
    Später studierte Gottfried Reinhardt (reichlich lustlos, wie er selbst zugibt) in Dresden Architektur und heuerte schließlich 1961 beim Dresdner DEFA-Trickfilmstudio an. Interessanterweise schadeten seine Kontakte zu staatskritischen Künstlerkreisen seiner Karriere nicht, sondern beförderten sie sogar, denn man kannte sich und half sich gegenseitig – Gottfried Reinhardt war, wie wir heute sagen würden, hervorragend vernetzt. Dank dieser Beziehungen gelangte er schließlich ans Staatstheater Bautzen, wo er sich endlich seinen Jugendtraum erfüllen konnte: als Bühnenbildner zu arbeiten.
    Aber auch das „Menschentheater“ war nur eine Station auf seinem Weg: ob in Bautzen, Görlitz, Freiberg oder Zittau – nirgends wurde Reinhardt so richtig „warm“. Vor allem die oft sehr eigenwillige, um nicht zu sagen exzentrische Art vieler Regisseure und Schauspieler stieß bei ihm bitter auf. Mit der Zeit entwickelte Reinhardt einen regelrechten Hass auf das „Menschentheater“, wie sein Abschiedsbrief an den Görlitzer Intendanten eindrucksvoll belegt. Darin heißt es: “Meine Zusammenarbeit mit Ihrem Haus hat zu Ergebnissen geführt, die weit unter meinem Niveau liegen. Ich bitte Sie, meinen Vertrag sofort zu lösen. Ich betone, daß das auch im Interesse des Theaters liegt. Wenn Sie mich nicht gehen lassen, wird’s furchtbar!”
    Wie anders war doch das Puppentheater! Hier fand Gottfried Reinhardt endlich seine Bestimmung. 1972 stellt er zum ersten Mal ein selbstgebasteltes Puppenbühnenhaus auf – natürlich in Dresden, direkt neben dem Zwinger. Eigentlich war es eine Privataufführung in der Außenstelle des Instituts für Theater und Kulturbauten, doch wie es der Zufall wollte, schaute gerade zu dieser Zeit der bekannte Puppenspieler Herbert Ritscher auf. Ritscher wurde Zeuge der Uraufführung von Reinhardts selbstverfassten Stückchen „Die Hochzeit im Spreewald“ und „Don Giovanni“ – und war begeistert. Der Beifall und Zuspruch des berühmten Puppenspielers ermutigte Reinhardt, den Weg, den er betreten hatte, weiter zu gehen. Er sollte es nie bereuen. Ob griechische Tragödie, Schwänke oder humorvoll interpretierte „schwere“ Opernkost wie „Die Fortsetzung der Oper Carmen“ oder „Ein Bankeinbruch“ – Gottfried Reinhardt spielte sie alle. Sein Motto: „Mein Theater soll die Bombe des Lebens entschärfen…es soll die Menschen ein wenig lösen, erlösen kann ich sie nicht.“
    Halt und Trost findet Gottfried Reinhardt seit vielen Jahren im Glauben. Ursprünglich evangelisch getauft, entdeckte er schon vor langer Zeit die tiefe Spiritualität des russisch-orthodoxen Glaubens für sich. Dieser Glaube berührte sein Innerstes so sehr, dass er sich in Sagorsk zum Diakon ausbilden ließ und seitdem an der russisch-orthodoxen Kirche in Dresden dieses Amt ausübte.
    Das Puppenspielen musste Gottfried Reinhardt nach einem Schlaganfall 2009 aufgeben, doch seinen Lebensmut konnte auch dieser Schicksalsschlag nicht brechen. Stattdessen wandte er sich nun wieder verstärkt der Malerei zu, bis ihn der Tod am 23. Juni 2013 endgültig von der Bühne dieser Welt abberief.
    Reinhardt Gottfried erfreute uns am 19. Mai 2000 und am 22. September 2000 mit seinem Puppenspiel.
    Frido Seydewitz, Jurist und Zeitzeuge
    (7. Februar 1919 – 10. April 2016)
    Frido Seydewitz‘ Schicksal steht stellvertretend für das vieler anderer Opfer der Stalinschen Willkürherrschaft, und wie sie brach auch er erst Jahrzehnte später sein Schweigen. Die unbeschwerten Jahre der Kindheit in Leipzig fanden mit der Machtergreifung der Nazis ein jähes Ende, denn sein Vater, der Schriftsteller und Redakteur Max Seydewitz, gehörte zum linken Flügel der SPD und war zu allem Überfluss noch Reichstagsabgeordneter. 1935 emigrierte Frido Seydewitz in die UdSSR, nahm die sowjetische Staatsbürgerschaft an und trat dem Komsomol bei. Der junge Mann war ein glühender Anhänger der sozialistischen Idee – die Sowjetunion war für ihn das Vaterland aller Werktätigen. Mit Feuereifer arbeitete er als Schlosser im Werk für Werkzeugmaschinenbau „Ordschonikidse“ in Moskau“, bis – ja bis er am 8. März 1938 ohne Begründung verhaftet und ein Jahr später zu acht Jahren Zwangsarbeit verurteilt wurde.
    Am 3. März 1948 kehrte Frido Seydewitz in seine sächsische Heimat zurück. Er studierte Jura, wurde Staatsanwalt und schließlich sogar Vorsitzender des Bezirkskomitees Dresden der Antifaschistischen Widerstandskämpfer. Am 19. Oktober 1961, wurde endlich auch offiziell festgestellt, dass Frido Seydewitz zu Unrecht verurteilt worden war; er wurde rehabilitiert.
    Am 20. März 1999 konnten wir Frido Seydewitz im DRKI begrüßen, und natürlich ließen wir es uns nicht nehmen, ihm zum 95. Geburtstag zu gratulieren.
    Wegner, Prof. Michael (Slawist)
    geboren: 1930
    Der 1930 in Kaunas (Litauen) geborene Michael Wegner war bis 1991 Professor für russische Geschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, ehe er – wie viele andere Hochschuldozenten ostdeutscher Universitäten – diversen Umstrukturierungsmaßnahmen zum Opfer fiel. Seine Forschungsinteressen lagen auf dem Gebiet der Geschichte der russischen Literatur und der deutsch-russischen Kulturbeziehungen.
    Prof. Wegner war Herausgeber der bedeutenden Dostojewski-Ausgabe des Aufbau-Verlags und einer Gogol-Ausgabe. Zahlreiche seiner Aufsätze wurden in der renommierten „Zeitschrift für Slawistik“ abgedruckt, so z.B. der Artikel „Deutsche Arbeiterbewegung und russische Klassik 1900-1918“ (1971) oder „Hegel und Černyševskij. Eine Untersuchung zur Kategorie des Schönen“ (1958).
    Christa Wolf (Schriftstellerin)
    (18. März 1929 – 11. Dezember 2011)
    Die Schriftstellerin Christa Wolf gehörte zu den bekanntesten Schriftstellern der DDR und setzte sich während der sogenannten „friedlichen Revolution“ 1989 für eine Reformation der DDR und gegen den „Ausverkauf unserer materiellen und moralischen Werte“ ein. Entschieden und unbeugsam trat sie Zeit ihres Lebens für ihre Überzeugungen ein – von den einen gehasst, von den anderen bewundert. Auf dem 11. Plenum der ZK der SED sprach sie sich im Dezember 1965 gegen die Einführung einer restriktiveren Kulturpolitik aus – als einzige, wohlgemerkt! Als der Schriftstellerverband der DDR, dem auch Christa Wolf angehörte, 1968 seine Zustimmung zum sowjetischen Einmarsch in der ČSSR erklärte, verweigerte sie die Unterschrift. Auch in der Folge wurde Christa Wolf nicht müde, mit dem Finger auf Missstände im „real existierenden Sozialismus“ zu zeigen, was sie immer wieder in Konflikte mit verknöcherten Vertretern des SED-Parteiapparats brachte. Dennoch war sie zutiefst von der Idee des Sozialismus‘ überzeugt und glaubte an die Möglichkeit, die DDR – ihre Heimat – zu reformieren. Mit dieser Überzeugung unterzeichnete sie am 26. November 1989 den Aufruf „Für unser Land“; er verhallte leider ungehört.
    Geboren wurde Christa Wolf in Landsberg an der Warthe (Gorzów Wielkopolski) im heutigen Polen. Anfang 1945 floh die Familie vor der heranrückenden Roten Armee nach Mecklenburg und zog später nach Nordthüringen, wo Christa Wolf 1949 das Abitur ablegte. Danach studierte sie bis 1953 Germanistik in Berlin und Leipzig. Nach dem Studienabschluss arbeitete Christa Wolf vier Jahre als wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Deutschen Schriftstellerverband, danach als Cheflektorin des Verlags Neues Leben und schließlich von 1958 bis 1959 als Redakteurin bei der Zeitschrift „neue deutsche literatur“.
    1959 gab sie gemeinsam mit ihrem Mann zwei Bücher anlässlich des 10. Jahrestages der DDR heraus. In dieser Zeit lebte das Paar in Halle, wo Christa Wolf als freie Lektorin arbeitete und – ganz im Sinne des „Bitterfelder Weges“ – vorübergehend in einer Brigade des Waggonbauwerks Ammendorf beschäftigt war. Die Erfahrungen jener Zeit verarbeitete sie in dem Roman „Der geteilte Himmel“.
    Seit 1962 war Christa Wolf als freischaffende Schriftstellerin tätig. Sie genoss – trotz ihrer kritischen Position zu den Ereignissen des „Prager Frühlings“ – so hohes Ansehen, dass sie 1974 in die Akademie der Künste der DDR aufgenommen wurde. Zudem konnte sie in den 1970er Jahren mehrfach zu Studienaufenthalten nach Paris und nach Amerika reisen.
    Eine entscheidende Zäsur stellte das Jahr 1977 dar: Die Unterzeichnung des „offenen Briefes gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns“ brachte ihr in einem SED-Parteiverfahren eine „strenge Rüge“ ein. Viel härter aber dürfte sie der Ausschluss aus dem Schriftstellerverband der DDR getroffen haben.
    1979 wurde Christa Wolf in die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung aufgenommen. Ein Jahr später erhielt sie als erste DDR-Autorin den renommierten Georg-Büchner-Preis, und wieder ein Jahr später wurde sie Mitglied der Akademie der Künste in West-Berlin. Es folgten die Mitgliedschaft in der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste in Paris (1984) und in der Freien Akademie der Künste in Hamburg (1986). Noch zu DDR-Zeiten unternahm sie zahlreiche Lesereisen in Ost und West.
    Christa Wolf hinterließ der Welt ein umfangreiches literarisches Werk, von dem hier stellvertretend nur genannt seien „Nachdenken über Christa T.“ (1968), die Erzählung „Kassandra“ (1983), der Roman „Medea. Stimmen“ (1996) und die 2002 erschienene Erzählung „Leibhaftig“.
    Das DRKI konnte Christa Wolf am 24. Oktober 2001 anlässlich einer Podiumsdiskussion begrüßen.
    Jens Wonneberger (Schriftsteller und Regisseur)
    geboren: 1960
    Jens Wonneberger wurde in Großröhrsdorf geboren und studierte von 1980 bis 1985 Ingenieurwissenschaften (Spezialisierung: Bauingenieur) in Dresden, konnte jedoch in seinem Beruf nur wenige Monate arbeiten. Seit 1986 übte er – mehr oder weniger gezwungenermaßen – unterschiedliche Tätigkeiten aus und begann, in seiner Freizeit Texte zu schreiben. Im Laufe der Jahre wuchs seine Bekanntheit, so dass er 1992 als Redakteur des Dresdner Stadtmagazins SAX aufgenommen wurde.
    Neben einer Reihe von Romanen und Erzählungen verfasste Wonneberger Sachbücher zur sächsischen Literaturgeschichte. Sein Roman „Mission Pflaumenbaum“ wurde 2020 für den Deutschen Buchpreis nominiert.
    Jens Wonneberger besuchte das DRKI am 22. November 1997.
    Jakob Klebanow, Schauspieler und Regisseur (Moskau, Schweden)
    Jakob Klebanow, Schauspieler, Regisseur und Gründer des Theaters Русская сцена in Göteburg, wurde in Leningrad geboren. Sein Vater war Ingenieur, die Mutter Hausfrau. Mit Theater hatten sie, Klebanows eigenen Worten zufolge, nie etwas zu tun. Er selbst hingegen fühlte sich schon als Junge zum Theater und zur Schauspielkunst hingezogen. Er schloss sich einem Jugend-Theaterstudio an, das von keinem geringeren als dem genialen Pädagogen und Regisseur Matthei Grigorewitsch Dybrowin geleitet wurde. Schließlich ging er nach Moskau, um an der Schtschukin-Hochschule für Theaterwissenschaften Regie zu studieren.
    Noch während des Studiums wurde Klebanow Leiter des Theaterstudios im Rusakow-Kulturhaus. Hier inszenierte er auch seine Diplomarbeit – das Stück „Поезд дальнего следования“ nach R. Kaza und E. Sazonow.
    Anfang der 1990er Jahre zog es Klebanow nach Schweden, genauer gesagt, nach Göteburg. Durch Zufall lernte er dort Swetlana Polski, Inhaberin des Lehrstuhls für slawische Sprachen an der Universität Göteburg, kennen, die ihm vorschlug, Vorlesungen über die Geschichte des Russischen Theaters zu halten. Hieraus entwickelte sich die Idee zur Gründung eines Russischen Theaters in Göteburg. Klebanow fand Mitstreiter – allen voran den Präfekten der Fakultät – und 1994 war es soweit: Das Theater Русская сцена wurde geboren.
    Neben seiner Theatertätigkeit wirkte Jakob Klebanow seit 2001 in mehreren Filmen mit, zuletzt in „Горячие новости“ (2009).
    Das DRKI besuchte Jakob Klebanow am 30. Oktober 1996 und am 18. Mai 2001.
    Irina Dmitrijewa Kisilow (Menschenrechtlerin)
    geboren: 1941
    Irina Kisilowa wurde im Kriegsjahr 1941 geboren und studierte Journalistik an der Staatlichen Universität des Urals. Seit ihrem Studienabschluss 1967 arbeitete sie als Korrespondentin für die Jugendzeitschrift „Комсомольское племя“ (Oblast Kirow) und die Regionalzeitungen „Молодая гвардия“, „Вечерняя Пермь“, „Звезда“ und „Пермские новости“.
    Seit Jahrzehnten setzt sie sich aktiv für die Wahrung der Menschenrechte ein und ist eine wichtige Mitarbeiterin der Zweigstelle des internationalen Memorial-Verbands im Oblast Perm. Für ihr Engangement und ihre Arbeit bei Memorial wurde sie unter anderem mit dem Borowik-Journalistenpreis „Честь. Мужество. Мастерство“ ausgezeichnet.
    Seit 2009 arbeitet Irina Kisilowa als Korrespondentin des Journals „Мы — земляки“. Ihr Buch „Лишний солдат“ erschien 2010.
    Leonid Fedorowitsch Monastyrski, Schauspieler und Regisseur
    (7. März 1940 – 4. Januar 2023)
    Über die Kindheit und Jugend des vielseitigen Schauspielers und Regisseurs ist nur wenig bekannt. Erst 1967, mit seiner Aufnahme ins Ensemble des Pawlodarsker Theaters tritt seine Biographie deutlicher hervor. Fünf Jahre später wechselte Monastyrski an das damals unter der Leitung von Oleg Jefremow stehende Moskauer Akademitheater. In den folgenden Jahren spielte Monastyrski in zahlreichen Inszenierungen mit, arbeitete als Regieassistent und führte schließlich bei sechs Inszenierungen selbst Regie.
    Daneben wirkte er bei der Organisation und Inszenierung verschiedener Massenveranstaltungen von internationaler Bedeutung mit. Hierzu zählen z.B. die Olympiade in Moaskau 1980, die 1000-Jahrfeier der Christianisierung der Rus und die Feierlichkeiten zum 600. Jahrestag der Schlacht auf dem Kulikowo Pole.
    Das Jahr 1987 brachte eine wichtige Zäsur in Monastyrskis Karriere mit sich, denn das Akademietheater, an dem er so viele Jahre erfolgreich als Schauspieler und Regisseur gewirkt hatte, brach durch einen Streit in der Führungsebene auseinander. Monastyrski wechselte daraufhin für zwei Jahre ans Gorki-Theater. Monastyrskis schauspielerisches Wirken beschränkte sich jedoch nicht allein auf „die Bretter, die die Welt bedeuten“. Sein Filmdebüt gab er 1971 als Iwan in Bobrowskis Film „Нюркина жизнь“. Zu Monastyrskis weiteren Filmen zählt unter anderem die Kinoverfilmung der L. Andreew-Erzählung „Христиане“.
    Das Privatleben des erfolgreichen Schauspielers und Regisseurs wurde von tragischen Ereignissen und Brüchen überschattet. Mehrere unglückliche Beziehungen, drei Ehen und ein „Rosenkrieg“, der ihn für mehrere Jahre ins Gefängnis brachte und beinahe das Ende seiner Karriere bedeutete. Erst 2014 sah er das Licht der Freiheit wieder, doch seine Ex-Frau machte ihm auch jetzt noch das Leben zur Hölle – bis zu seinem Tod. Dies alles aber ist eher geeignet, um die Seiten der Klatsch- und Tratsch-Presse zu füllen. Viel wichtiger ist das künstlerische Erbe, das Leonid Monastyrski der Nachwelt hinterlassen hat.
    Leonid Monastyrski besuchte das DRKI am 14. Dezember 1995 anlässlich eines literarisch-musikalischen Abends.
    Galina Petrowna Turtschina, Verlegerin und Schriftstellerin
    Nach Abschluss ihrer Ausbildung an der Pädagogischen Hochschule arbeitete Galina Turtschina zunächst als Russischlehrerin an verschiedenen Schulen Mittelasiens. Zurück in ihrer Heimatstadt Moskau, absolvierte sie ein Studium an der Philosophischen Fakultät der berühmten Lomonossow-Universität.
    Bücher und Zeitschriften verlegt Turtschina seit Mitte der 1980er Jahre. Den Anfang machte 1987 der Almanach „Lasur“, 1994 folgte das Kinder-Umweltjournal „Свирель“, 1997 das ebenfalls an Kinder gerichtete Umweltmagazin „Свирелька“. Hinzu kommen mehr als 70 Bücher, in denen Kinder in die Welt der Kunst eingeführt und mit Antworten auf wichtige Fragen zum Thema Umwelt und Ökologie finden.
    Zudem arbeitete Turtschina mehr als 15 Jahre als Programmautor für den Fernsehsender „Russische Universitäten“.
    Neben ihrer Verlagstätigkeit ist Galina Turtschina aber vor allem eins: eine sehr produktive und erfolgreiche Schriftstellerin und Drehbuchautorin. Ihr erstes Buch – „Вороновы сказки“ – erschien 1992; Dutzende weitere folgten. Die Spannbreite ihres Schaffens reicht von Märchen und Kinderbüchern über Erzählungen wie „Таинственная воля встреч“ bis hin zu Romanen wie z.B. „Претендент“. 1999 wurde im Kleinen Theater ihr Stück „Xроника дворцового переворота“ aufgeführt. Für ihr literarisches Schaffen wurde sie mit dem Ostrowski-Preis geehrt.
    Galina Turtschina lebt und arbeitet in Moskau. Das DRKI besuchte sie am 15. Oktober 2003.
    Ligija Jonowna Trjakina, Pädagogin und Musikerin
    Im Februar 2003 gründete Ligija Jonowna Trjakina das Internationale Jugendkonzertfestivalprogramm „ШКОЛА МУЗ“ – eine gemeinnützige, von der russischen Regierung geförderte Organisation, die Kindern und Jugendlichen aus vielen Nationen die Möglichkeit gibt, im friedlichen Zusammenspiel etwas Wundervolles zu erschaffen: Musik – eine universelle Sprache, die Brücken baut und die Herzen der Menschen berührt.
    Alexander Walentinowitsch Tolstych, Psychologieprofessor
    (7. Juli 1953 – 8. März 1997)
    Alexander Walentinowitsch Tolstych absolvierte zunächst ein Philologiestudium an der Metschnikow-Universität Odessa, das er 1975 mit Auszeichnung abschloss. Anstatt jedoch weiter auf den Pfaden der Philologie zu wandeln, entschied er sich für eine Aspirantur am Institut für allgemeine und pädagogische Psychologie in Moskau. Schon 1978 – etliche Monate bevor er seine Doktorarbeit verteidigte – wurde er als wissenschaftlicher Mitarbeiter (Postdoc) des Institutes eingestellt. In den nächsten sieben Jahren leistete Tolstych hervorragende Forschungsarbeit. Sein wissenschaftlicher Ruf war so gut, dass man ihn 1985 zum Leiter des psychologischen Dienstes des sowjetischen Außenministeriums ernannte. Tolstych hatte diese Position drei Jahre inne und ging dann als Arbeitsgruppen- und Abteilungsleiter ans WZIOM (Allsowjetisches Meinungsforschungszentrum). Von 1991 bis 1993 war er Generaldirektor des Soziologischen Forschungsinstituts „Data Limited“. Von 1993 bis 1995 Direktor des am Bildungsministerium angesiedelten Instituts für Soziologie und Bildung. In dieser Zeit verteidigte er seine Dissertation zum Doktor der Psychologie. Von 1995 bis zu seinem viel zu frühen Tod war Tolstych Direktor des Forschungszentrums für ästhetische Bildung.
    Innerhalb der kurzen Zeit seines Forschungslebens war Tolstych ungeheuer produktiv. Zu seinem wissenschaftlichen Erbe zählen neben zahlreichen Aufsätzen nicht weniger als zehn Monografien.
    Wladislaw Petrowitsch Terechow (Diplomat)
    geboren: 5. November 1933
    Wladislaw P. Terechow wurde am 5. November 1933 in Rostow am Don geboren. Nach dem Studium an der Moskauer Staatlichen Hochschule für Internationale Beziehungen arbeitete er von 1957 bis 1962 an der sowjetischen Botschaft in Österreich, anschließend zwei Jahre im sowjetischen Außenministerium und schließlich von 1964 bis 1970 an der Botschaft in Bonn. In den folgenden Jahren war er in verschiedenen Abteilungen des Außenministeriums beschäftigt. 1981 kehrte Terechow nach Bonn zurück. Hier arbeitete er bis 1986 als Berater des Botschafters. Kurz nach der Katastrophe von Tschernobyl reiste er in die Heimat, um dort leitende Funktionen in der Verwaltung des Außenministeriums zu übernehmen. Noch einmal kehrte Terechow nach Deutschland zurück, um als Botschafter die Interessen seines Landes zu vertreten: Zunächst – von Juni 1990 bis Dezember 1991 – die Interessen der UdSSR, danach bis 1997 die Interessen der Russischen Föderation. So spielte er unter anderem eine entscheidende Rolle bei den 2+4-Verhandlungen.
    An Ruhestand dachte der Vollblutdiplomat aber auch nach Erreichen des offiziellen Rentenalters nicht. Terechows diplomatisches Geschick und seine Erfahrungen wurden auf der Bühne der internationalen Politik bis weit in die 2000er hinein hoch geschätzt.
    terechow-foto
    Walentina Illarionowna Talysina, Schauspielerin
    geboren: 22. Januar 1935
    Walentina Talysina kam gewissermaßen auf Umwegen zur Schauspielkunst: Die in Omsk geborene Ausnahmeschauspielerin schrieb sich nämlich 1952 zunächst an der Omsker Hochschule für Agrarwissenschaften ein, brach ihre Ausbildung nach zwei Jahren ab und wechselte an die Russische Akademie für Theaterwissenschaften. Nach erfolgreichem Studienabschluss 1958 trat sie dem Ensemble des Mossowjet-Theaters bei und blieb diesem Theater durch all die Jahrzehnte treu. Im Laufe der Jahre brillierte Talysina in unzähligen Inszenierungen, wie z.B. Michalkows „Осторожно, листопад!“, Hikmet Rans „Бунт женщин“ (1962), Pawlows „Совесть“ (1963) oder Brechts „Mutter Courage“ (2000).
    Parallel zu ihrem Theaterengagement begann Talysina eine Karriere im Film. Ihr Kinodebüt gab sie als Inna in dem 1963 gedrehten Streifen „Человек, который сомневается“, doch erst ab Ende der 1960er Jahre kam ihre Filmkarriere in Schwung. In den 1970ern und 1980ern verging kein Jahr, in dem sie nicht mehreren Filmen mitspielte – zunächst zwar nur in kleineren Rollen, aber auch das sollte sich bald ändern. Filme wie die Komödie „Ирония судьбы, или С легким паром“ oder „Афоня“ sorgten dafür, dass Talysinas Bekanntheitsgrad wuchs.
    Walentina Talysina besuchte das DRKI am 11. Oktober 2000, am 10. April 2010, am 23. Oktober 2013, am 12. Juni 2015 und schließlich am 27. Juli 2017.
    Ljudmila Jewgenjewna Ulitzkaja, Schriftstellerin
    geboren: 21. Februar 1943
    Ljudmila Ulitzkajas Familie stammte aus Moskau, wurde jedoch kurz nach Kriegsausbruch nach Baschkirien evakuiert. Hier wurde Ljudmila am 21. Februar 1943 geboren. Aufgewachsen jedoch ist sie in Moskau, wohin die Familie nach Kriegsende zurückkehrte. Doch nicht nur der Krieg, überschattete die frühe Kindheit Ljudmila Ulitzkajas. Aus irgend einem Grund war ihr Vater Jakob Samoilowitsch ebenso wie der Großvater während der Stalinzeit in Ungnade gefallen und standen zeitweise unter Hausarrest. Es war eine Zeit der ständigen Ungewissheit, die erst durch den Tod Stalins beendet wurde.
    Ljudmila absolvierte ein Biologiestudium an der Lomonossow-Universität und arbeitete danach zwei Jahre als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Genetik, bis – ja bis sie entlassen wurde. Der Grund: illegale Kopie und Verbreitung von Samisdat-Literatur, d.h. der sogenannten „Untergrundliteratur“.
    Seit dieser Zeit machte Ulitzkaja, wie sie selbst immer wieder betont, einen weiten Bogen um jede staatliche Anstellung. Bis sie sich endgültig als freischaffende Autorin ernähren konnte, arbeitete Ulitzkaja als Souffleuse im jüdischen Musiktheater. Ihr erster Erzählband erschien 1983 im Kinderbuchverlag. Sie schrieb Hörbücher, Inszenierungen für Kinder- und Marionettentheater, Buchrezensionen – und sie übersetzte mongolische Gedichte. Weithin bekannt wurde sie jedoch erst durch ihre Drehbücher zu Filmen wie „Сестрички Либерти“ (1990) und „Женщина для всех“ (1991). Die Erzählung Sonetschka (1992) brachte ihr den endgültigen nationalen und internationalen Durchbruch und 1994 den französischen Medici-Preis ein.
    Und heute? Heute lebt Ljudmila Ulitzkaja in Berlin. Ihre Bücher wurden in mindestens 17 Sprachen übersetzt.
    Das DRKI besuchte Ljudmila Ulitzkaja am 11. Juni 1997 anlässlich einer Buchlesung.
    Igor Iwanowitsch Winogradow, Kritiker, Schriftsteller und Journalist
    (10. November 1930 – 29. Mai 2015)
    Geboren in Leningrad und aufgewachsen in Perm, machte sich Igor Iwanowitsch Winogradow nach Beendigung der Schule ins ferne Moskau auf, um sich an der berühmten Lomonossow-Universität für ein Philologiestudium einzuschreiben. Nach Studium und erfolgreicher Verteidigung der Kandidatur war er von 1958 bis 1978 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Lomonossow-Universität beschäftigt. Parallel dazu arbeitete er systematisch an seiner Karriere im schriftstellerischen Metier. 1962 wurde er Mitglied des sowjetischen Schriftstellerverbandes.
    Eine wichtige Etappe seiner Laufbahn als Journalist und Kritiker war seine Zeit bei der Zeitschrift „Новый мир“. 1965 Jahre wurde Winogradow Mitglied der Redaktion – zunächst als Leiter der Prosaabteilung, von 1967 bis 1970 als Leiter der Rubrik „Kritiken“. Chefredakteur war zu jener Zeit Oberstleutnant a.D. Alexander T. Twardowski. In diesen für die „Новый мир“ kritischen Jahren avancierte Winogradow zu einem der wichtigsten ideologischen Impulsgeber der Zeitschrift, doch den „richtigen Kurs“ zu finden war schwierig. Zunehmend sah sich das Redaktionskollegium unter der Leitung Twardowskis Anfeindungen ausgesetzt. Die aufreibenden Kämpfe endeten 1970 mit der Absetzung Twardowskis und einer Niederlage Winogradows.
    Es war eine bittere Erfahrung für den erfolgreichen Kritiker und Journalisten – so bitter, dass sich Winogradow für etwa zehn Jahre von der Bühne des literarischen Lebens zurückzog. Umso intensiver widmete er sich seinen Forschungen auf dem Gebiet der Kunsttheorie und Religionsphilosophie am Institut für Kunstwissenschaften des sowjetischen Kultusministeriums (1970 bis 1979). Danach wechselte er ans Institut für Psychologie (1979 bis 1982). 1989 wurde er schließlich Mitarbeiter des bekannten Gorkiinstituts, wo er in den folgenden vier Jahren ein wertvolles Seminar über Literaturkritik lehrte. Längst beteiligte sich Winogradow auch selbst wieder aktiv an der Literaturszene. Mehr noch: Für einige Zeit arbeitete er wieder als Redaktionsmitglied der „Новый мир“!
    Winogradow verfasste wegweisende Artikel über das Werk M. Bulgakows, Probleme beim Umgang mit Nietzsche, forschte über Dostojewski, Lew Tolstoi, Lermontow und Pisarew, gab Vorlesungen in Philosophie und Literatur in Genf, Mailand, Venedig und Neapel. 1992 wurde er in die Academia Europea aufgenommen. Seit 1993 gehörte Winogradow dem Exekutivkomitee des russischen Schriftstellerverbandes an.
    Igor Leonidowitsch Wolgin (sowjet.-russ. Historiker und Schriftsteller)
    geboren: 6. März 1942
    Die Liebe zur Literatur liegt Professor Wolgin gewissermaßen im Blut: Sein Vater war Journalist, seine Mutter – Lektorin. Von 1959 bis 1964 studierte er Geschichtswissenschaften an der Moskauer Lomonossow-Universität. Seine Forschungstätigkeit umfasst die Geschichte der russischen Literatur und Journalistik des 19, Jahrhunderts, vor allem aber das Leben und Werk Dostojewskis. 1968 gründete er das Literaturstudio der Lomonossow-Universität, das er seitdem leitete. Seine 1974 abgeschlossene Kandidaturarbeit trägt den „Das Tagebuch des Schriftstellers F.M. Dostojewski“. Die Promotion an der Fakultät für Journalismus der Moskauer Staatsuniversität folgte 1992. Das Thema: „Die Nationale Krise 1879-1881 im Kontext der russischen Presse.“ Zu jenem Zeitpunkt hatte ihn übrigens bereits der Ruf auf eine Professur erreicht. In der Folge wirkte Wolgin als Professor an der Fakultät für Journalistik (Lomonossow-Institut) sowie am Gorki-Institut. Seit 1997 ist er Präsident der im selben Jahr von ihm gegründeten Dostojewski-Stiftung, seit Juni 2010 bekleidet er außerdem den Posten des Vizepräsidenten der Internationalen Dostojewski-Gesellschaft.
    All diese Titel und Funktionen kommen natürlich nicht von ungefähr – sie sind die Folge eines umfangreichen wissenschaftlichen Werkes von herausragender Bedeutung. Mehr als 500 wissenschaftliche Arbeiten – einige davon in alleiniger Autorschaft – stammen aus seiner Feder. Hinzu kommen eine langjährige Lehrtätigkeit, zahlreiche Fernsehauftritte und vieles andere mehr.
    Neben seiner Forschungstätigkeit verfasste Wolgin auch selbst mehrere Gedichtbände, darunter „Волнение“ (1965), „Кольцевая дорога“</„Шесть утра“ (1975). Von seinen zahlreichen Auszeichnungen und Preisen seien stellvertretend nur genannt der Kulturpreis der Russischen Föderation (2011, 2017) für die Reihe „Документальная биография Достоевского“, der Freundschaftsorden (2014) und der „Schriftsteller des Jahres“ (2021).
    Im November 1996 besuchte Professor Wolgin das DRKI im Rahmen der Feierlichkeiten anlässlich des Dostojewski-Jubiläums teil und besuchte. Sein zweiter Besuch am 12./13. Juni 1999 stand in Verbindung mit der zur gleichen Zeit am Goethe-Institut stattfindenden Puschkintagung. Ein dritter Besuch fand am 3. Dezember 2013 statt.
    Wladimir Nikolajewitsch Wojnowitsch, Schriftsteller
    (26. September 1932 – 27. Juli 2018)
    Der Lebensweg jenes Mannes, der zu den bedeutendsten Satirikern seiner Zeit gezählt wird, verlief alles andere als geradlinig. Im Gegenteil: seine Biographie weist eine überraschende Zahl von unerwarteten Wendungen auf, die sowohl den Menschen Wladimir Nikolajewitsch als auch sein Werk prägten. Sogar der Name seiner Heimatstadt änderte sich: Zum Zeitpunkt seiner Geburt hieß sie Stalinagrad; später erhielt sie ihren alten Namen zurück – Duschanbe.
    Wojnowitschs Vater war unter anderem verantwortlicher Redakteur der Zeitung „Kommunist Tadschikistan“, geriet aber schon 1936 in die Mühlen der Stalinschen Repression. Er wurde verhaftet und wenige Monate nach seiner im Frühjahr 1941 erfolgten Freilassung an die Front geschickt. Dass er dort bereits nach kurzer Zeit verwundet wurde, war gewissermaßen sein Glück, denn fortan galt er als Invalide.
    Wenige Wochen vor Kriegsausbruch war die mit dem Vater wiedervereinte Familie zu dessen Schwester nach Saporoschje gezogen; nur einige Monate später wurden sie vor den anrückenden Deutschen evakuiert und kurz darauf ein zweites Mal in Sicherheit gebracht. Erst im November 1945 konnte die Familie nach Saporoschje zurückkehren, doch die Ereignisse jener Zeit hatten sich tief in das Gedächtnis des jungen Wladimir eingeprägt.
    Wojnowitsch selbst war lange auf der Suche nach einer Arbeit, in der er seine Erfüllung finden konnte. Er versuchte sich als Hirte, Zimmermann, Bahnarbeiter, Radioredakteur und Flugzeugmechaniker, ehe er 1956 erste Erzählungen veröffentlichte die – dem Geist der Zeit entsprechend – voll des Lobes auf den „real existierenden Sozialismus“ waren. Das aber sollte sich ändern. Sieben lange Jahre – von 1963 bis 1970 – schrieb Wojnowitsch an seinem Schelmenroman „Die denkwürdigen Abenteuer des Soldaten Iwan Tschonkin“; es war eine Abrechnung mit dem herrschenden System. Iwan Tschonkin, der leicht trottelige Held des Romans, führt sämtliche Befehle wortwörtlich aus und offenbart auf diese Weise die Fehler und Missstände des Systems. Der Roman machte Wojnowitsch im Westen schlagartig bekannt – in der Sowjetunion hingegen brachte er ihm nichts als Ärger ein. Zu allem „Überfluss“ unterstützte Wojnowitsch auch noch aktiv die oppositionellen Kräfte seines Landes. Die Folgen: 1974 wurde er aus dem Schriftstellerverband ausgeschlossen, 1980 ausgebürgert. Dem unbequemen Autor blieb also nichts anderes übrig, als auszuwandern. Erst 1990 wurde er rehabilitiert. Bis dahin lebte Wojnowitsch in der Nähe von München.
    Nach seiner Rehabilitation wurde ihm endlich auch in der Heimat die Anerkennung zuteil, die er verdiente. Wojnowitsch erhielt mehrere Auszeichnungen und Preise, so u.a. den Dr. Friedrich Joseph Haass-Preis des Deutsch-Russischen Forums (1999) und den Lew-Kopelew-Preis (2016). Neben den beiden Romanen um und mit Iwan Tschonkin schenkte er der Welt auch Werke wie „Auf gut Russisch oder Der ich hätte werden können“ (1982), „Aglaja Rewkinas letzte Liebe“ (2002) oder „Zwischenfall im Metropol. Meine erstaunliche KGB-Akte“ (1994).
    Wladimir Wojnowitsch besuchte das DRKI am 8. November 1997 anlässlich einer Buchlesung.
    Arkadi Josifowitsch Wachsberg (sowjet.-russ. Rechtsanwalt, Drehbuchautor, Schriftsteller und Publizist)
    (11. November 1927 – 8. Mai 2011)
    Der gebürtige Nowosibirsker schloss 1952 erfolgreich sein Jurastudium an der Moskauer Staatsuniversität ab und arbeitete lange Jahre als Rechtsanwalt in Moskau. Daneben schrieb er zahlreiche Aufsätze und Bücher, in die er die bei seiner anwaltlichen Tätigkeit gewonnenen Einsichten und Erkenntnisse einfließen ließ.
    Seit 1973 arbeitete Wachsberg für die „Literaturnaja Gazeta“. Aufmerksamkeit fanden vor allem seine Aufsätze über die Korruption in der Breschnew-Ära. Seine Bücher – es waren über 30 – wurden in viele Sprachen übersetzt. Ihr Inhalt war nicht immer ohne Brisanz, denn Wachsberg widmete sich auch Themen, die sonst nur allzu gern in den Mantel des Schweigens gehüllt wurden: „Сталин против евреев“ (New York 1995) beispielsweise thematisierte antisemitische Tendenzen während der Stalin-Ära.
    Daneben schrieb Wachsberg eine Reihe von Theaterstücken und Drehbüchern. Aufführungen von „Закон“, „Выстрел в тумане“, „Сигнал“ oder „Верховный суд“ wurden wieder und wieder in Moskauer Theatern gespielt. Nicht weniger erfolgreich war Wachsberg als Drehbuchautor für verschiedene Spielfilme und Fernsehserien, wie z.B. „Штормовое предупреждение“, „Провинциальный роман“ oder „Средь бела дня“. In dem Zweiteiler „Опасная зона“ spielte er selbst eine der Hauptrollen.
    Wachsberg besuchte das DRKI am 16. März 1996 sowie am 23. März 2003.
    Georgi Alexandrowitsch Wainer, Schriftsteller
    (10. Februar 1938 – 12. Juni 2009)
    Georgi Alexandrowitsch, geboren 1938 in Moskau, hatte ursprünglich eine ganz andere berufliche Laufbahn eingeschlagen als die Schriftstellerei: er hatte sich nämlich in der Juristischen Universität Moskau eingeschrieben und dieses Studium 1960 auch erfolgreich abgeschlossen. Anschließend arbeitete er jedoch nicht als Jurist, sondern als Ingenieur und als Journalist für die Nachrichtenagentur TASS. Parallel dazu schrieb er, zum Teil zusammen mit seinem Bruder Arkadi, Kriminalerzählungen und -romane wie „Часы для мистера Келли“ (1970), „Я, следователь…“ (1972), „Райский сад дьявола“ (2003) oder „Евангелие от палача“.
    1990 zog er für einige Zeit in die USA, um dort als Journalist zu arbeiten. Bereits seit Ende der 1980er Jahre hatte Wainer die Moskauer Abteilung der in New York erscheinenden Zeitung „Новое русское слово“ geleitet. Nun, nachdem er selbst in Amerika lebte, wurde ihm der Posten des Chefredakteurs übertragen. Diesen hatte bis 2001 inne. Die letzten Monate und Jahre seines Lebens lebte Georgi Wainer in New York und New Jersey, wo er am 11. Juni 2009 nach langer Krankheit starb.
    Georgi Wainer besuchte das DRKI am 9. Oktober 2002.
    Wladimir N. Wasiljew
    geboren: 8. August 1967
    Wladimir Wasiljew gehört zu den produktivsten russischsprachigen Autoren der Gegenwart. In seiner Autobiographie erwähnt er, dass er bereits im zarten Alter von dreieinhalb Jahren Lesen lernte und er seit frühester Kindheit ein Faible für das Phantastische, Utopische hatte. Bis heute, so Wasiljew, sei Fantastische und Utopische Literatur seine einzige Lektüre.
    Die Faszination für den technischen Fortschritt und die Vorstellung „Was wäre wenn?“ waren vermutlich ein Grund für seine Entscheidung für ein Studium der Luftfahrttechnik in Kiew, das er jedoch nicht zu Ende brachte, sondern „auf mystische Weise“ (wie er selbst schreibt) an der SPTU landete und fortan Funktechnik und Computertechnik studierte. Nach der Ableistung des obligatorischen, zweijährigen Wehrdiensts in der Turkmenischen SSR schloss er sein Studium an der SPTU ab, arbeitete einige Monate bei der Eisenbahn, merkte jedoch bald, dass dies auf Dauer kein Leben für ihn war. Wasiljew quittierte also den Dienst und führte für die nächsten sieben Jahre (von Sommer 1990 bis Herbst 1997) ein unstetes Leben. Nikolajew, Kiew, Moskau, Piter, Riga, Jewpatorija, Jalta, Winniza, Charkow, Magnitogorsk, Wolgograd….Nirgends hielt es ihn lange. Die Hände in den Schoß legte Wasiljew jedoch nicht – im Gegenteil: er war sogar sehr produktiv! Von Ende der 1980er Jahre bis 2003 erschienen mehr als 35 Bücher. Die Thematiken – natürlich Fantasy, utopische Literatur, Cyberpunk, aber auch Spionage spielte in einigen Büchern eine Rolle. Daneben schuf er mehrere Liederzyklen, unter denen der „Бродячий“ цикл und Морской цикл vermutlich am bekanntesten sind.
    Und heute? Die unruhigen Wanderjahre mag Wasiljew hinter sich gelassen haben, doch die Schriftstellerei hat er noch lange nicht an den Nagel gehängt.
    Das DRKI besuchte Wladimir Wasiljew am 29. September 2001 und am 4. Juni 2004.
    Alexei Nikolajewitsch Warlamow (Schriftsteller und Literaturforscher)
    geboren: 23. Juni 1963 in Moskau
    Alexei N. Warlamow ist gebürtiger Moskauer. Hier verbrachte er seine Kindheit und Jugend, und hier absolvierte er bis 1985 sein Philologiestudium an der Moskauer Staatsuniversität. Seine 1997 abgeschlossene Kandidaturarbeit trägt den Titel „Apokalyptische Motive in der russischen Prosa des endenden 20. Jahrhunderts“, während die 2003 vollendete Doktorarbeit dem Thema „Жизнь как творчество в дневнике и художественной прозе М. М. Пришвина“ gewidmet ist.
    Warlamow ist Inhaber des Lehrstuhls für die Geschichte der neueren russischen Literatur und russische Literatur des 20. Jahrhunderts an der Moskauer Staatsuniversität. Im Oktober 2014 wurde er zum Rektor des Gorki-Literaturinstituts ernannt.
    Neben einer umfangreichen wissenschaftlichen Blíbliographie kann Warlamow auf zahlreiche eigene literarische Werke verweisen. Seine erste Erzählung „Тараканы“ wurde 1987 in der Zeitschrift „Oktjabr“ abgedruckt, 1990 folgte mit „Дом в Остожье“ sein erster Roman. Bekannt wurde er jedoch vor allem mit dem Endzeitroman „Лох“.
    Warlamows wissenschaftliches und literarisches Schaffen wurde mit zahlreichen Prämien und Auszeichnungen gewürdigt, von denen hier nur der internationale Preis „Schriftsteller des 21. Jahrhunderts“ (2015), der Kulturpreis der Russischen Regierung (2017) und die mehrmalige Auszeichnung mit dem „Großen Buch“ genannt werden sollen.
    Alexei Warlamow besuchte das DRKI am 14. November 1998.
    Wladimir Alexejewitsch Solowjow (Kosmonaut und Ingenieur)
    geboren: 11. November 1946
    Wladimir A. Solowjow gehört zu den wenigen Glücklichen, für die der Traum vom Flug in den erdnahen Weltraum Wirklichkeit wurde. Geboren und aufgewachsen in Moskau, studierte er an der Moskauer Staatlichen Technischen N.E. Baumann-Universität“ Luft- und Raumfahrttechnik und arbeitete nach seinem Abschluss 1970 als Spezialist für Raketenantriebe. 1995 verteidigte er seine Doktorarbeit und wurde zum Missionsmanager im russischen Flugkontrollzentrum ernannt. Seit 1998 fungierte Solowjow als stellvertretender Direktor des ISS-Programms. 2011 wurde er als korrespondierendes Mitglied in die Russische Akademie der Wissenschaften aufgenommen.
    Eingebettet in diese beeindruckende wissenschaftliche Karriere ist Solowjows Laufbahn als Kosmonaut. 1984 wurde er als Bordingenieur für die dritte Stammbesatzung der Weltraumstation Saljut 7 ausgewählt; 1986 gehörte er in derselben Funktion der ersten Stammbesatzung der Weltraumstation Mir an. Bei beiden Weltraummissionen führte Solowjow mehrere Außenbordeinsätze durch. Nach einem kurzen Besuch auf der Erde kehrte Solowjow im Sommer 1986 noch einmal für drei Wochen auf die Mir zurück; es sollte sein letzter Weltraumaufenthalt werden. Im Februar 1994 schied er endgültig aus dem Kosmonautenkorps aus.
    Solowjow besuchte das DRKI am 30. November 1996. Vom 8. bis 10. Oktober 2007 war er zu Gast in Mittweida.
    Waleri Sergejewitsch Solotuchin (russ. Schauspieler)
    (21. Juni 1941 – 30. März 2013)
    Am Vorabend des faschistischen Überfalls auf die Sowjetunion erblickte im fernen Altai ein kleiner Junge das Licht der Welt und wohl keiner in seiner Familie – Waleri Sergejewitschs Vater war Vorsitzender der örtlichen Kolchose – hätte sich vorstellen können dass aus diesem Jungen einmal ein berühmter Schauspieler werden würde. Aber genau diesen Traum verfolgte Waleri Solotuchin von Kindesbeinen an. 1958 schaffte er es, als Student an der Russischen Akademie für Theaterkunst (GITIS) – die größte Hochschule dieser Art in Europa – aufgenommen zu werden. Nach Abschluss des Studiums 1963 erhielt er ein Angebot des Mossowjet-Theaters, ein Jahr später wechselte er an das berühmte Taganka-Theater, dem er bis zu seinem Tode treu blieb und dem er in den letzten beiden Jahren seines Lebens als Leiter vorstand.
    Am Taganka-Theater wirkte Solotuchin unter anderen in den Stücken „Der gute Mensch von Sezuan“, „Ein Held unserer Zeit“, „Boris Godunow“ und „Doktor Schiwago“ mit.
    Sein Filmdebüt gab der begnadete Schauspieler mit der Rolle des Petja Trofimow in der Verfilmung der Pantelejew-Erzählung „Das Paket“ (1965). Seit Ende der 1960er Jahre war Solotuchin in zahlreichen Filmen zu sehen. Unübertroffen z.B. seine Darstellung des Millionärs Serjoschkin in der Trilogie „Хозяин тайги“ (1969), „Пропажа свидетеля“ (1971) und „Предварительное расследование“ (1978).
    Nicht weniger bemerkenswert, wenn auch nicht so bekannt, ist das schriftstellerische Werk des Ausnahmekünstlers. Neben zahlreichen Erzählungen verfasste er vor allem kunst- und theaterwissenschaftliche Bücher, vor allem über das Leben und Wirken Wyssotzkis. Für sein künstlerisches Schaffen wurde Waleri Solotuchin vielfach geehrt und ausgezeichnet, so z.B. 1987 als „Volkskünstler der UdSSR“.
    Gemeinsam mit N. Wyssotzki und W. Smechow besuchte Solotuchin das DRKI am 19. Februar 1997 anlässlich der Vorstellung des Films „Der Abhang“.
    Wenjamin Borisowitsch Smechow
    geboren: 10. August 1940
    Seit Jahrzehnten ist der gebürtige Moskauer Smechow ist ein bekanntes Gesicht sowohl auf den „Brettern, die die Welt bedeuten“ als auch in Film und Fernsehen. Seine frühe Kindheit war geprägt von den Schrecken des Krieges. Seinen Vater lernte er erst im Sommer 1945, nach Ende des Krieges, kennen.
    1957 wurde Smechow in die Schtschukin-Theaterhochschule aufgenommen. Schon ein Jahr später wurde er von der Hochschule verwiesen – allerdings nur halbherzig, denn wenige Monate später wird Smechow erneut als Student geführt. Nach dem Abschluss des Studiums 1961 arbeitete er etwa ein Jahr am Gorki-Theater in Samara. Zurück in Moskau, wurde er im November 1962 von A. Plotnikow ins Ensemble des Moskauer Taganka-Theaters aufgenommen. 1985 wechselte er für zwei Jahre ans „Sowremennik“-Theater, kehrte aber dann an das Taganka zurück.
    Im Laufe der Jahre brillierte er in zahllosen Rollen, so in „Послушайте!“, „Мастер и Маргарита“, „Ревизская сказка“ und „Доктор Живаго“.
    Parallel zu seinem Engagement am Theater arbeitete Smechow seit 1967 an seiner Filmkarriere. Das Bemerkenswerte: Das Drehbuch für sein Erstlingswerk, den Fernsehfilm „День Маяковского“, stammt aus seiner eigenen Feder! Bekannt wurde Smechow jedoch vor allem für seine Rolle als Arthos in der legendären sowjetischen Verfilmung von Dumas‘ „D’Artagnan und die drei Musketiere“ (1978) – eine Rolle, die er übrigens auch in den drei nach Ende der Sowjetunion entstandenen Fortsetzungen (1992, 1993, 2008) verkörperte.
    Neben seinen schauspielerischen Fähigkeiten war – speziell in den 1990er Jahren – auch Smechows Talent als Regisseur im In- und Ausland sehr gefragt. 1991 inszenierte er Prokofjews Oper „Die Liebe zu den drei Orangen“ am Stadttheater Aachen, 1993/94 die Donizetti-Oper „Don Pasquale“ am Rokokotheater Schwetzingen und am Nationaltheater Mannheim und 1996 die Oper „Il Campiello“ von Wolf-Ferrari in München.
    Angesichts dieser erstaunlichen Vielfältigkeit überrascht es kaum, dass Smechow auch als Drehbuchautor erfolgreich war. Aus seiner Feder stammen beispielsweise das Drehbuch zu „Ali Baba und die 40 Räuber“ (1983) und das Drehbuch des Dokumentarfilms „Wladimir Tendrjakow“.
    Wenjamin Smechow besuchte das DRKI zum ersten Mal am 19. Februar 1997 im Rahmen der Filmvorführung „Der Abhang“. Noch im selben Jahr, am 27. November, konnten wir ihn erneut bei uns begrüßen. Am 31. Januar 1999 war Smechow bei uns im Rahmen des Puschkin-Programms zu Gast, und schließlich konnten wir den berühmten Schauspieler und Regisseur am 18. September 2003 nochmals begrüßen.
    Vitali Iwanowitsch Sewastjanow (Ingenieur und Kosmonaut)
    (8. Juli 1935 – 5. April 2010)
    Vitali Sewastjanow war einer der wenigen Menschen, denen es vergönnt war, in den erdnahen Weltraum zu reisen, und das gleich zwei Mal, mit der Sojus 9 und der Sojus 18.
    Als Vitali im Sommer des Jahres 1935 in Krasnouralsk (Oblast Swerdlowsk) das Licht der Welt erblickte, waren Flüge in den Weltraum nichts weiter als Träume, doch wenn wir es wagen, zu träumen, kann aus Träumen Wirklichkeit werden. Vitali Sewastjanow jedenfalls wagte es! Nachdem er 1959 sein Ingenieurstudium am Moskauer Staatlichen Luftfahrtinstitut abgeschlossen hatte, wurde er Mitarbeiter im Konstruktionsbüro des berühmten Raketenentwicklers Sergei Koroljow. Die Entwicklung der Wostok, jener Rakete, mit der der erste Mensch den Schritt ins All wagte, war auch sein Verdienst. Aber Vitali Sewastjanow wollte nicht nur zuschauen – er wollte selbst an die Grenze des Alls vorstoßen.
    Am 31. Januar 1967 wurde er als Kosmonaut für das sowjetische Mondprogramm ausgewählt. Im Juli 1969 sollte er mit einer Mannschaft unter der Leitung Pawel Popowitschs den Mond umkreisen, doch es kam anders: Als die Amerikaner mit Apollo 8 den Wettlauf zum Mond für sich entschieden, wurde das ehrgeizige Projekt gestoppt. Eine Reise zum Mond war Vitali Sewastjanow damit verwehrt, doch nicht ein Flug in den erdnahen Raum. Am 1. Juni 1970 hob die Sojus 9 vom Weltraumbahnhof Baikonur ab. Mit an Bord: der Ingenieur Vitali Sewastjanow. 17 Tage und 17 Stunden umkreiste die Mannschaft die Erde und stellte damit einen neuen Rekord auf.
    Zu seiner zweiten Reise in den erdnahen Weltraum brach Sewastjanow am 24. Mai 1975 auf – diesmal mit der Sojus 18, und gleich für zwei Monate. In den folgenden Jahren arbeitete er in der Bodenkontrolle für die Raumstation Salut 6. Ein dritter geplanter Weltraumflug scheiterte zunächst am Veto der Ärzte und schließlich an finanziellen Problemen der späten Sowjetzeit. Die Aufgabe des Buran-Programms 1993 bedeutete das endgültige Aus für Sewastjanows Weltraumträume. 1970 und 1975 wurde Sewastjanow als „Held der Sowjetunion“ ausgezeichnet, ebenfalls 1970 als „Fliegerkosmonaut der Sowjetunion“. Im gleichen Jahr erhielt er den Leninorden, nach seinem zweiten Raumflug 1975 ein zweites Mal.
    Er besuchte das DRKI am 5. Oktober 2002.
    Nikolai Petrowitsch Schmelew (sowjet.-russ. Ökonom
    (18. Juni 1936 – 6. Januar 2014)
    Nikolai Schmelev wurde 1936 in Moskau als Sohn eines Vermessungsingenieurs geboren. Nach Abschluss seines Studiums an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Staatlichen Moskauer Universität (1958) arbeitete er drei Jahre am Institut für Wirtschaftswissenschaften der UdSSR, um nach der erfolgreichen Verteidigung seiner Kandidatur 1961 ans Institut für Wirtschaftswissenschaften der Sozialistischen Staaten zu wechseln. Hier arbeitete er – mit einer zweijährigen Unterbrechung – bis 1983. Danach wechselte er an das Kanada-Amerika Institut und schließlich, im Jahre 1992, ans Europainstitut der Russischen Akademie der Wissenschaften, dem er bis zu seinem plötzlichen Tod im Jahre 2014 angehörte.
    Schmelew galt als einer der Architekten der Perestroika, seine in dieser Zeit des Wandels erschienenen Aufsätze in den Zeitschriften „Новый мир“ und „Авансы и долги“ erregten auch international große Aufmerksamkeit. Von 1989 bis 1991 war er Volksdeputierter der UdSSR. Anschließend gehörte er bis 1993 dem Beraterstab des Präsidenten an. Der ausufernden Privatisierungswelle in Russland stand Schmelew äußerst kritisch gegenüber, ja er sprach sogar von Gangstermethoden.
    In einer seiner letzten wissenschaftlichen Arbeiten „Россия через 50 лет – возможные сценарии будущего“ warnte Schmelew eindringlich vor der Möglichkeit des Zerfalls Russlands.
    Schmelew besuchte das DRKI am 25. Februar 1999.
    Ekaterina Sadur
    geboren: 1973 in Novosibirsk
    Ekaterina Sadur ist eine Wandererin zwischen den Welten: Ihre Wiege stand in Novosibirsk. Hier lernte sie laufen und sprechen, lesen und schreiben, und hier erwachte in ihr die Liebe zur Poesie. Welchen Einfluss die Werke der sogenannten „Sibirischen Dichterschule“ auf sie hatten, beschreibt Ekaterina Sadur mit folgenden Worten: „Von Kindheit an las ich die Gedichte Alexander Denisenkos, Ivan Ovtshinnikovs, Jevgeni Charitonovs und Anatoli Makovskis. … Ich denke, das ich in vielerlei Hinsicht mit ihm verbunden bin…Insbesondere mein literarisches Schaffen steht natürlich in seiner Tradition.“
    Als Zwölfjährige zog sie mit ihrer Großmutter zu ihrer Mutter, der Schriftstellerin Nina Sadur, nach Moskau. Nach dem Abschluss der Spezialschule für Französisch schrieb sich Ekaterina für ein Studium im Literaturinstitut ein. Noch während des Studiums begann sie in verschiedenen Zeitschriften Gedichte zu publizieren. Ihr Debütroman „Из тени в свет перелетая“ erregte großes Aufsehen bei den Kritikern. In den folgenden Jahren publizierte Ekaterina Sadur zahlreiche Erzählungen, Gedichte, Romane und – Theaterstücke! Die Stücke „Учитель ритмики“ und „Соль“ schafften es auf Anhieb auf Moskauer, Petersburger und Toljatti. Längst haben Ekaterina Sadurs Werke ihren Weg auch ins Ausland gefunden. Vor allem in Deutschland, wo sie einige Zeit lebte, ist Ekaterina Sadur – ihren eigenen Worten zufolge – „fast so bekannt wie in Russland“. Der Suhrkamp-Verlag beispielsweise veröffentlichte ihre Erzählung „Перелетные роботы“ . An den Erzählungen des Bandes „Die Wunde Ungeliebt“ (1998) schrieb sie gemeinsam mit ihrer Mutter.
    Das DRKI konnte Ekaterina Sadur am 21. November 1997 und ein weiteres Mal am 26. März 1998 – diesmal zusammen mit ihrer Mutter Nina Sadur – als Gast begrüßen.
    Alexander Juljanowitsch Rukawischnikow, Bildhauer
    geboren: 2. Oktober 1950
    „Volkskünstler der Russischen Föderation“, „Verdienter Künstler der Kirgisischen Sowjetrepublik“, Träger des Sretenje-Ordens I. Klasse der Republik Serbien – beeindruckende Titel und Worte, und doch reichen sie nicht aus, um das Spektrum des künstlerischen Schaffens von Professor Rukawischnikow auch nur ansatzweise zu beschreiben. Die Bildhauerei liegt dem gebürtigen Moskauer im Blut, denn schon seine Eltern waren, ebenso wie sein Großvater, Bildhauer. Kein Wunder, dass er sein Studium am Moskauer Surikow-Kunstinstitut 1974 mit Auszeichnung abschloss. Ein Jahr später war er bereits Mitglied in der Union der Künstler der UdSSR. Die Tatsache, dass er im selben Jahr mit der Erschaffung des Obelisken zu Ehren des verunglückten Kosmonauten Juri Gagarin betraut wurde, zeigt, welch hohe Wertschätzung der junge Künstler schon damals genoss.
    Seit jener Zeit sind Rukawischnikows Skultpuren und Plastiken regelmäßig auf großen Ausstellungen im In- und Ausland zu sehen. Viele seine Werke sind inspiriert von den Riten der alten Völker in den Weiten der Sowjetunion, von slawischer Folklore, aber wir finden in ihnen auch Anklänge an die Werke altrussischer Künstler.
    Seit 1993 ist er Inhaber des Lehrstuhls für Bildhauerei am Surikow-Kunstinstitut – die Professur folgte im Jahr 2000. Als begnadeter Künstler wurde Rukawischnikow 1997 in die Russische Akademie der Künste aufgenommen und ist seit 2001 Mitglied ihres Präsidiums.
    Rukawischnikow besuchte das DRKI in November 1996 im Rahmen der Dostojewski-Feierlichkeiten.
    Lew Semjonowitsch Rubinstein (Schriftsteller und Essayist)
    geboren: 19. Februar 1947
    Leben und Wirken Lew Rubinsteins in wenigen Worten zu beschreiben, fällt schwer, denn Rubinstein ist in jeder Beziehung außergewöhnlich – er ist eine menschliche Legende. Er gilt als „Patriarch des Moskauer Konzeptualismus“, ist Autor herausragender Antikriegsgedichte, Friedensaktivist, Mahner und Gesellschaftskritiker, geliebt von den einen, gehasst von den anderen.
    Geboren im Moskau der Nachkriegsjahre, aufgewachsen im Moskauer Umland, studierte er an der Philologischen Fakultät des Staatlichen Moskauer Pädagogischen Instituts und arbeitete lange Zeit als Bibliothekar in der Institutsbibliothek. Nach ersten schriftstellerischen Arbeiten Ende der 1960er Jahre begann Rubinstein Anfang der 1970er damit, seinen ganz eigenen Stil zu entwickeln – ein Stil, der geprägt ist von Minimalismus. So schuf er nach und nach ein eigenes, künstlerisches Genre, die „Kartothek“.
    Im Laufe der Jahre nahm Rubinstein an zahllosen schrifstellerischen und musikalischen Festivals, Kunstausstellungen und Aktionen teil. Während seine Werke im Westen bereits seit 1970er Jahre gedruckt wurden, musste Rubinstein in seiner Heimat bis zum Ende der 1980er Jahre auf ihre Veröffentlichung warten. Er ist Gründer des 1991 erstmals erschienenen Literaturalmanachs „Личное дело №“, publizierte in verschiedenen Zeitschriften und schreibt Kolumnen für mehrere Internetplattformen.
    Die Schriftstellerei hat Lew Rubinstein mittlerweile „an den Nagel gehängt“, doch seine Stimme ist nicht verstummt. Unermüdlich tritt er für seine Überzeugungen ein – seit vielen Jahrzehnten schon.
    Lew Rubinstein besuchte das DRKI am 10. Dezember 1994.
    Sergej Jurewitsch Jurskij
    (16. März 1935 – 8. Februar 2019)
    Die Liebe zu Schauspiel und Theater wurde Sergej Jurskij sozusagen in die Wiege gelegt, denn schon sein Vater hatte in diesem Bereich seine Bestimmung gefunden. Er war an verschiedenen Theatern angestellt und wurde schließlich zum Leiter des Moskauer Zirkus‘ berufen. Dann kam der Krieg, und alles war anders. Unmittelbar nach dem Krieg wurde Jurskijs Vater zum Leiter von „Lenkonzert“ ernannt und die Familie zog zurück nach Leningrad.. All diese Erlebnisse und Erfahrungen prägten sich tief in das Gedächtnis des jungen Sergej ein. Dennoch – oder vielleicht gerade weil sein Vater ein berühmter und einflussreicher Künstler war – entschied sich Sergej Jurskij zunächst für einen völlig anderen Weg und schrieb sich an der Juristischen Fakultät der Leningrader Shdanov-Universität ein. Während des Studiums spielte er in der studentischen Theatergruppe der Universität mit – ganz vom Theater lassen konnte Sergej Jurskij also nicht. Nach drei Jahren Jurastudium setzte sich bei ihm endgültig die Erkenntnis durch, dass die Welt der Gesetzestexte und Gerichte nicht die Seine war: 1955 wechselte er an die Schauspielfakultät des Leningrader Theaterinstituts. Wie richtig diese Entscheidung war, zeigte sich schon bald, denn bereits nach dem 2. Studienjahr wurde er in das Ensemble des Gorki-Theaters aufgenommen. 1959 schließlich schloss er sein Studium ab. In den folgenden Jahrzehnten brillierte Sergej Jurskij in unzähligen Rollen in Film und Theater und stellte darüber hinaus sein Talent als Regisseur vielfach unter Beweis. Seine erste Hauptrolle hatte er als >i>Чудак im Film „Человек ниоткуда“ (1961). Unvergessen seine Rolle als Викниксор im Kinofilm „Республика ШКИД“ (1966) oder seine Darstellung in „Золотом телёнке“ (1968).
    1978 zog er nach Moskau und arbeitete dort an verschiedenen Theatern als Schauspieler. Sein Regie-Debüt hatte er 1990 mit dem Kinofilm „Chernov“.
    Sergej Jurskij war jedoch nicht „nur“ ein begnadeter Schauspieler und Regisseur, sondern zeigte auch großes Interesse an den gesellschaftlichen und politischen Umwälzungen seiner Zeit. Die furchtbaren Erlebnisse der Kriegsjahre hatten aus ihm einen überzeugten Streiter für den Frieden gemacht. So erhob er während der Tschetschenienkriege 1996 und 2003 gemeinsam mit anderen Vertretern aus Kunst und Wissenschaft seine Stimme und rief die Machthabenden der Kriesgparteien zu Verhandlungen auf.
    Sergej Jurskij besuchte das DRKI am 13. Juni 2004.
    Inna Alexandrowna Kabysch, Schriftstellerin
    geboren: 28. Januar 1963
    Inna Kabysch, Jahrgang 1963, schloss 1986 ihr Studium an der Fakultät für Russische Sprache und Literatur am Moskauer Pädagogischen Institut ab. Bereits während des Studiums begann sie, an einer Schule zu unterrichten und arbeitete auch danach noch eine Zeitlang als Lehrerin, ehe sie 1987 für zwei Jahre eine neue Aufgabe als Leiterin des literarisch-musikalischen Kollektivs am Kulturpalast „Energetik“ fand.
    Kabyschs erste Gedichte erschienen 1985 in dem Almanach „Поэзия“ („Poesia“); Veröffentlichungen in weiteren Zeitschriften folgten. In den 1990er Jahren entdeckte Inna Kabysch die Welt der Romane für sich. Ihr 1994 erschienenes Erstlingswerk „Личные трудности“ war so erfolgreich, dass sie dafür im Jahre 1996 mit dem Puschkin-Preis der Hamburger Alfred-Töpfer-Stiftung geehrt wurde. Weitere Werke aus Inna Kabyschs Feder bzw. Tastatur sind unter anderem „Детский мир“ (1996), „Невеста без места“ (2008) und „Марш Мендельсона“ (2018) und das tiefgründig-melancholische Gedicht „Кто варит варенье в июле…“ (2018).
    Für ihr literarisches Schaffen wurde Inna Kabysch vielfach ausgezeichnet. Auf den bereits erwähnten Puschkin-Preis folgte 2005 die Delwig-Prämie, 2016 die Prämie „Московский счет“ und schließlich 2016 mit der Achmatowa-Prämie und dem Preis der Zeitschrift „Дети Ра“. Der legendäre Dichter Jewgenij Jewtuschenko bezeichnete sie als würdige Erbin der sowjetischen 60er-Lyrik-Generation.
    Inna Kabysch war zu Gast am DRKI 23. August 2016.
    Dina Iljinitschna Rubina, sowjet.-israel. Schriftstellerin
    geboren: 9. September 1953
    Dina Rubinas Schicksal steht stellvertretend für das vieler sowjetischer Juden in der postsowjetischen Ära. Taschkent, wo sie im September 1953 das Licht der Welt erblickte, war damals die Hauptstadt der Usbekischen Sozialistischen Sowjetrepublik. (Hauptstadt ist Taschkent noch heute, allerdings nunmehr die des unabhängigen Staates Usbekistan.) Ihr Vater war Maler, ihre Mutter Lehrerin. Beide waren Juden, doch das spielte zur Zeit der Sowjetunion (offiziell) keine Rolle. Dina besuchte die Musikschule ihrer Heimatstadt, unterrichtete später am dortigen Konservatorium, ehe sie 1984 in die große Hauptstadt Moskau zog. Die antijüdische Stimmung in der zerfallenden Sowjetunion trieb sie wie viele andere sowjetische Juden ins Exil. 1990 emigrierte Rubina mit ihrer Familie nach Israel. Heute lebt sie mit ihrem Mann Boris Karafelov in der Nähe von Jerusalem.
    Erste schriftstellerische Werke Rubinas entstanden noch während ihrer Zeit in Taschkent. Die musikalische Komödie „Wundervolle Doira“ brachte ihr eine Auszeichnung des usbekischen Kulturministeriums ein. Für den im DRKI im Rahmen einer Lesung vorgestellten Roman „Hier kommt der Messias!“ wurde Rubina mit einer Auszeichnung des Verbandes der israelischen Schriftsteller geehrt, der Roman „На солнечной стороне улицы“ („Auf der Sonnenseite der Straße“) wurde mit dem russischen Preis „Großes Buch“ geehrt. Mittlerweile kann Dina Rubina auf mehr als 50 Romane, viele von ihnen in etliche Sprachen übersetzt, verweisen.
    Dina Rubina besuchte das DRKI am 19. Oktober 1996, am 11. September 1997 sowie am 23. Juni 2001.
    Weitere Informationen auf Dina Rubinas Webseite. http://www.dinarubina.com
    Nikolai Nikolaiewitsch Rosanow, Laserphysiker

    geboren: 26. Dezember 1940

    Professor Nikolai N. Rosanow zählt zu den bedeutendsten theoretischen Physikern der Russischen Föderation. Von Kindesbeinen an interessierte sich der gebürtige Leningrader für die faszinierende Welt der Physik – eine Leidenschaft, die ihn sein Leben lang begleiten sollte. Von 1958 bis 1963 absolvierte Rosanow ein Physikstudium an der Staatlichen Leningrader Universität. Begeistert „stürzte“ er sich in den frühen 1960er Jahren auf eine der bahnbrechendsten Entdeckungen jener Zeit: die Entdeckung des Laserprinzips. In den folgenden Jahren und Jahrzehnten trug Rosanow entscheidend zur theoretischen Beschreibung der Laserphysik bei. Seine 1970 abgeschlossene Kandidaturarbeit behandelte wichtige Aspekte von Gaslasern. Die theoretische Beschreibung von nichtlinearen Phänomenen der Laserphysik (insbesondere Selbstfokussierung und optische Bistabilitäten) stand im Zentrum seiner zwölf Jahre später vollendeten Doktorarbeit – die Bedeutung dieser Forschung für die weitere Entwicklung der Laserphysik kann nicht hoch genug eingeschätzt werden.
    1993 wurde Rosanow zum Abteilungs- und Laborleiter des Instituts für Laserphysik ernannt, 2011 zum Leiter des Forschungsbereichs Laseroptik an der Sankt Petersburger ITMO-Universität. Nachdem Professor Rosanow bereits seit 2011 korrespondierendes Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften auf dem Gebiet der Physik, wurde er 2022 als Mitglied der Akademie aufgenommen.
    Professor Nikolai Rosanow ist Autor und Mitautor von etwa 400 wissenschaftlichen Arbeiten, Hauptredakteur des renommierten Journals „Оптика и спектроскопия“ und Redaktionsmitglied der international hochangesehenen Zeitschrift „Nonlinear Phenomena in Complex Systems“.
    Anatoli Ignatjewitsch Pristawkin, sowjet.-russ. Schriftsteller
    (11. Oktober 1931 – 11. Juli 2008)
    Schon als Kind musste Anatoli Pristawkin mehr Schmerz und Leid erdulden, als manch anderer im ganzen Leben. Er war neun, als seine Mutter qualvoll an Tuberkulose starb. Ein Jahr später begann der Krieg. Sein Vater ging als Offizier an die Front, um die Heimat zu verteidigen. Anatoli kam von einem Waisenhaus ins nächste, schloss sich Kinderbanden an, suchte auf Müllkippen nach Essbarem und kannte die Gepflogenheiten der Schwarzmärkte besser als die Polizei. Mit 14 Jahren hatte er endgültig genug von den harten Regeln der Waisenhäusern. Er riss aus und schlug sich fortan mit Gelegenheitsarbeiten durch. Die Tätigkeit als Hilfsarbeiter auf einem Flughafen gab seinem Leben schließlich eine Wende: Anatoli Pristawkin machte eine Ausbildung zum Flugzeugtechniker, arbeitete als Elektriker und Funker und schaffte es mit Hartnäckigkeit und Fleiß, eine Zulassung zum Studium am renommierten Maxim-Gorki-Institut in Moskau zu erhalten. 1959 schloss er das Studium ab und veröffentlichte erste Erzählungen, doch noch konnte er sich nicht vollständig der Schriftstellerei widmen, denn er wurde nach Sibirien geschickt, um dort beim Bau des Bratsker Kraftwerks mitzuhelfen. Also wurde Pristawkin Betonbauer und arbeitete gleichzeitig als Korrespondent für die „Literaturnaja Gaseta“ (Literaturzeitung). Seine Eindrücke und Erlebnisse schrieb er in den Tatsachen-Erzählungen „Мои современники“ (1959); „Костры в тайге“ (1964); „Страна Лэпия“ (1960) und dem Roman „Голубка“ (1967) nieder.
    Auch nach seiner Rückkehr nach Moskau legte Pristawkin das „sibirische“ Thema nicht völlig zu den Akten, sondern schrieb unter anderem mehrere Aufsätze über den Bau der Baikal-Amur-Magistrale (BAM).
    Die traumatischen Erlebnisse seiner Kindheit verarbeitete Pristawkin in zahlreichen Romanen und Erzählungen wie „Солдат и мальчик“ und anderen. Sein wohl bedeutendstes Werk, die Erzählung „Ночевала тучка золотая…“, erschien 1987 und machte ihn endgültig berühmt – auch deshalb, weil die Erzählung sich einem düsteren Kapitel der sowjetischen Vergangenheit widmete: Der Deportierung der Tschetschenen und Inguscheten im Kriegsjahr 1944. Zwei Jahre später folgte mit „Кукушата“ (Wir Kuckuckskinder) eine weitere herausragende Erzählung, in der er das Leben jener Kinder schildert, deren Eltern dem Terror der Stalinzeit zum Opfer fielen.
    Angesichts dieser und anderer Erzählungen verwundert es nicht, dass Pristawkin ein großer Befürworter der Politik von Glasnost und Perestroika war. Zu seinen Freunden zählten Lew Kopelew und andere Dissidenten und Oppositionelle. 1991 unterstützte er das Streben Lettlands nach Unabhängigkeit. 1992 wurde er vom damaligen Präsidenten Boris Jelzin zum Vorsitzenden der zentralen Begnadigungskommission zur Aufhebung von Fehlurteilen der Sowjetischen Justiz ernannt. Pristawkin hatte diese Position bis zu seinem Tod im Jahre 2008 inne.
    Anatoli Pristawkin besuchte das DRKI bei zahlreichen Gelegenheiten: am 27. Februar 1995, am 2. Mai 1996, am 3. Dezember 2001, am 14. Februar 2003 und am 15. März 2005.

    В этой книге рассказывается о пребывании и жизни в Дрездене многих известных русских людей, их наблюдениях и интересных суждениях об этом саксонском городе и крае, о встречах с местным населением, обо всем наиболее привлекательном и занимательном. Таким образом, перед Вами, дорогой читатель, книга, повествующая о восприятии россиянами Дрездена.
    Задумана она для любителей русской культуры, для читателей, интересующихся культурными связями Саксонии и России в прошедшие столетия.

    Die deutsche Lehrerin, die sich darüber wunderte, dass ihre Lieblingsschülerinnen nichts über die Blockade wussten, überredete ihre Mutter, Ninel Wassiljewna Koribskaja (und während des Krieges ein kleines Mädchen, Nelya), wenigstens einige Notizen für die Nachwelt zu machen, und ihre Mutter stimmte zu. Ihre Erinnerungen bilden dieses Tagebuch, und was für Erinnerungen das sind! Ninel Wassiljewna, die 1941 11 Jahre alt war, verbrachte zusammen mit ihrer Mutter Anna Wassiljewna Bazylina die gesamte Blockade in der belagerten Stadt, arbeitete und überlebte. Sie erzählt davon, mit lebendigen Details, anschaulich, neugierig – wie die Badaev-Lagerhäuser bombardiert wurden, wie Wasser gewonnen wurde, wie Holz gesägt wurde, wo sie Teilzeit arbeiteten, wie sie die Kraft fanden, ins Kino oder Theater zu gehen, worunter sie am meisten litten. Das Buch wird natürlich nicht alle Einzelheiten enthüllen, es ist nur eine Geschichte von mehreren Leben, verstreuten Erinnerungen an dies und das. Ich möchte sofort auf die Freundlichkeit und das Licht hinweisen. Es ist ein sehr warmes Buch, trotz der grausamen Dinge, die darin beschrieben werden. Es gibt Bilder von den Manuskriptseiten, so dass selbst auf dem karierten Papier die Linien von Ninel auftauchen. Graphologen glauben, dass dies ein Zeichen von Optimismus ist 🙂 Sowohl Ninel als auch ihre Mutter halfen, wo sie nur konnten, waren einfallsreich und so tatkräftig wie möglich. Sie waren die Einzigen, die überlebt haben, schätze ich. Ich habe mir sogar Ninels Haus in der Serpukhovskaya-Straße angesehen. Es sieht immer noch aus wie im Krieg – die Fenster im Erdgeschoss sind mit Sperrholz vernagelt, der Keller ist voller Gerümpel. Was für ein Glück, dass wir nur Geschichten über die Blockade lesen.(NK)

    В книге-альбоме, посвященном 350-летию со дня рождения преобразователя нашего государства Петра Великого, основное место занимает посещение Петром I Дрездена, курфюршества Саксония. В основе описания его визитов — материалы, опубликованные в 1873 г. саксонским историком и архивистом Карлом фон Вебером, которые были подготовлены по документам из фондов Главного государственного архива Саксонии и Архива Верховного маршальского ведомства Саксонии. Уделено также место описанию жизни, управлению Петра I, его другим европейским контактам в составе Великого посольства, его полководческим успехам в ходе Северной войны, взаимодействиям с Августом Сильным, курфюрстом Саксонии и королем Польши. Снабжённая разнообразным иллюстративным материалом, книга-альбом адресована широкому кругу читателей, интересующихся русской историей петровской эпохи, взаимоотношениям России с внешним миром.

    Von 1931 bis 1949 lebte Waltraut Schälike im berühmten Hotel »Lux«, der Moskauer Herberge für ausländische Kommunisten. Frank Preiß traf die bald Achtzigjährige 2005 auf ihrer Datscha. Was die Tochter aus kommunistischem Hause über das Leben im »Lux« berichtet, geht weit über das hinaus, was prominente Gäste wie Wolfgang Leonhard und Ruth von Meyenburg mitteilten.

    Nach dem Krieg – Hitler und Stalin hatten die Reihen der deutschen Kommunisten gelichtet – wurde ihr Vater, der Verleger Fritz Schälike, trotz eines schweren Augenleidens wieder benötigt. In Berlin baute er den Verlag der SED, den Dietz Verlag, auf.

    Waltraut Schälikes Weg kreuzten viele Menschen mit bekannten Namen: Wilhelm Pieck, Walter Ulbricht, aber auch die Kinder von Stalin und anderer Größen des Sowjetstaates wie Molotow und Mikojan. Stalins Tochter hielt bei politischen Auseinandersetzungen mehr als einmal die Hand über die oft naive Waltraut aus Berlin. Nach Hitlers Krieg blieb sie in der Sowjetunion zurück.

    Jewgenij Anatoljewitsch Popow, Schriftsteller, Essayist und Dramaturg
    geboren: 5. Januar 1946
    Jewgenij Popow, Anfang Januar 1946 in Krasnojarsk geboren, gehört zu den produktivsten russischen Schriftstellern der Gegenwart. Ungehindert konnte er jedoch nicht immer seine Werke publizieren. Popow gehörte zu den Mitautoren des 1979 veröffentlichten Literaturalmanach Metropol und konnte danach über lange Jahre nur im Samisdat, d.h. im Selbstverlag, publizieren. Schlimmer noch, seine systemkritische Einstellung brachte ihm den Ausschluss aus dem sowjetischen Schriftstellerverband ein. Ein herber Schlag, gewiss, aber Popows schriftstellerischen Eifer brachte das nicht zum Erliegen. Er verdiente seinen Lebensunterhalt in seinem erlernten Beruf als Geologe und schrieb in seiner Freizeit weiter.
    Ein erster Band mit seinen Erzählungen erschien bereits 1980, jedoch nicht in der Sowjetunion, sondern in Amerika. In Popows Heimat hingegen konnten seine Werke erst ab den späten 1980er Jahren wieder erscheinen. In seinen Erzählungen – es sind mehr als 200 – wirft er oft genug einen sarkastischen Blick auf den Alltag unserer Zeit.
    Heute ist Popow mehrfach ausgezeichneter und prämierter „Verdienter Kulturschaffender der Russischen Föderation“.
    Popow besuchte das DRKI am 12. April 1995.
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    Irina Nikolaewna Poljanskaja
    (22. Februar 1952 – 31. Juli 2004)
    Poljanskaja wurde in Kasli, einer kleinen Stadt im Ural, geboren. Ihr Vater war unter Stalin in „Ungnade“ gefallen, aber man konnte und wollte nicht auf seine Fähigkeiten als Wissenschaftler verzichten. In einem abgeschlossenen, speziell für Wissenschaftler vorgesehenen Lager arbeitete er an einem Atomprojekt.
    Nach ihrem Studium an der Rostower Schauspielschule sowie dem Gorki-Literaturinstitut in Moskau arbeitete Poljanskaja als Konzertpianistin, Schauspielerin, Krankenschwester, Zeitungskorrespondentin und Redakteurin in verschiedenen Zeitschriften. Sie gehörte zu einer Gruppe junger Schriftstellerinnen, die sich „Neue Amazonen“ nannten und Ende der 1980er Jahre von Kritikern als Teil des ideologisch-ästhetischen Trends der „neuen Frauenprosa“ in der modernen russischen Literatur eingeordnet wurden. Poljanskaja brachte mehrere Romane und Erzählbände heraus, die auch in den USA, Frankreich, Deutschland, Japan und Indien erschienen. Für ihre Werke gewann Poljanskaja mehrere Preise, darunter den Leipziger Literaturpreis „Lege Artis“ 1995 und den Preis der Zeitschrift „Novy Mir“ 1997.
    Irina Poljanskaja besuchte das DRKI am 25. März 2000.
    Wjatscheslaw Iwanowitsch Polunin, sowjet.-russ. Clown, Schauspieler und Regisseur
    geboren: 12. Juni 1950
    Wjatscheslaw Polunin wurde am 12. Juni 1950 in der Kleinstadt Nowosil (Gebiet Orlowsk) geboren. Nach der Schule schrieb er sich in Leningrad zum Ingenieursstudium ein, merkte aber bald, dass seine wahren Talente und Neigungen in einem gänzlich anderen Metier lagen. Es gelang ihm, am Staatlichen Leningrader Institut für Kultur zum Studium aufgenommen zu werden, und hier brachte er es schließlich auch bis zum Abschluss.
    Bereits 1968 – Polunin hatte sich gerade erst immatrikuliert – gründete er das Pantominentheater „Lizedei“, das in den 1980er in der gesamten Sowjetunion bekannt wurde. Besonders die Nummern „Asisjai!“ und „Nissja“ kannte man überall. Sein erster Fernsehauftritt – er lief zur besten Sendezeit, nämlich im Neujahrsprogramm des Jahres 1981 – trug nicht unwesentlich zur wachsenden Popularität des meisterhaften Clowns dar.
    In den schicksalhaften Monaten des Jahres 1989, als das Licht der Hoffnung die Herzen der Menschen in Ost und West durchdrang, rief Polunin Künstler aus aller Welt zusammen, um mit ihnen in einer Friedenskarawane von Moskau nach Paris zu reisen. Überall, wo sie hinkamen, gaben sie Straßenaufführungen.
    Außerdem war Polunin einer der Gründungsväter der „Akademie der Narren“, die in den Jahren 1993 und 1994 das Festival „Baby-Dury“ im Moskauer Kinozentrum veranstaltete. 1991 wirkte er als Artist im kanadischen Zirkus „Cirque du Soleil“ mit. Bekanntheit erlangte vor allem seine „Slava’s Snowshow“, die seit der Premiere in Russland 1993 in 50 weiteren Ländern aufgeführt wurde. Polunin begeisterte die Menschen jedoch nicht nur als Clown und Schauspieler. In Filmen wie „Tolko w mjusik-cholle“ (1980), „Ubit drakona“ (1988) und anderen stellte er seine Fähigkeiten als Regisseur überzeugend unter Beweis. Für seine herausragenden künstlerischen Leistungen wurde Wjatscheslaw Polunin vielfach geehrt. Stellvertretend für die Preisen und Auszeichnungen seien der Triumph Lifetime Achievement Award (1999), der Laurence Olivier Award für die beste schauspielerische Leistung 1998 oder der Golden Nose Prize des Internationalen Clown-Festivals in Barcelona 1995.
    Dmitri Pilikin (russ. Künstler, Kurator und Kunstkritiker)
    geboren: 10. Januar 1960
    Der gebürtige Leningrader Dmitri Pilikin kam gewissermaßen auf Umwegen zum Künstlerberuf, denn zunächst hatte er sich für ein Studium am Staatlichen Bergbau-Institut entschieden. Nach seinem Abschluss 1983 arbeitete er einige Jahre auf Sewernaja Semlja, den Nowosibirischen Inseln, im Fernen Osten und in anderen abgelegenen Regionen. Allerdings hatte er bereits während seines Studiums Bekanntschaft mit Leningrader Künstlerkreisen gemacht und erste künstlerische Arbeiten angefertigt. 1989 sagte er schließlich der Geologie Adieu, um sich fortan ausschließlich der Kunst zu widmen. Heute arbeitet Dmitri Pilikin als Künstler, Kurator, Kunstkritiker und Kunsthistoriker für verschiedene Galerien und Museen im In- und Ausland.
    Dmitri Pilikin besuchte das DRKI am 29. August 2001.
    Nikolai Panschew, Kriminalist und Dostojewski-Liebhaber
    Panschew, Kriminalist und ehemaliger Leiter der Moskauer Kriminalpolizei, ist ein großer Dostojewski-Liebhaber und im Besitz einer ansehnlichen Sammlung von privaten Gegenständen des berühmten russischen Schriftstellers. Panschew schenkte dem Dostojewski-Museum zwei Postkarten, signiert von Dostojewskis Tochter Ljubow Fjodorowna.
    Panschew-foto1
    Bulat Schalwowitsch Okudschawa
    (9. Mai 1924 – 12. Juni 1997)
    Okudschawa zählt zu den bedeutendsten und bekanntesten Liedermachern der sowjetischen Nachkriegsgeneration. Als Sohn einer Armenierin und eines Georgiers wurde er in Moskau geboren. 1937 fielen seine Eltern dem Stalinistischen Terror zum Opfer – der Vater wurde verhaftet und unter dem Vorwand, ein Trotzkist zu sein, erschossen, die Mutter als „Frau eines Volksfeindes“ 1938 für zehn Jahre nach Sibirien verbannt. Bulat selbst zog 1940 zu Verwandten nach Tiflis. Mit knapp achtzehn Jahren wurde er zur Armee eingezogen und nach entsprechender Ausbildung in eine Artillerieeinheit versetzt. Am 16. Dezember 1942 wurde er in der Schlacht um Moskau schwer verwundet. Nach seiner Genesung war er an der Kaukasusfront eingesetzt und wurde schließlich im März 1944 als Gardist der Roten Armee entlassen.
    Ein Jahr später legte Bulat Okudschawa in Tiflis das Abitur ab und schrieb sich für das Studium der Philologie an der dortigen Universität ein. Nach seinem erfolgreichen Studienabschluss 1950 arbeitete er mehrere Jahre als Lehrer im Oblast Kaluga, doch dieses Leben war auf die Dauer nichts für ihn. Bulat zog es nach Moskau.
    Als seine Mutter 1959 rehabilitiert wurde, konnte er endlich in seine Geburtsstadt zurückkehren. Hier arbeitete Bulat Okudschawa als Redakteur bei verschiedenen Literaturjournalen und konnte mit der einsetzenden Entspannung im Zuge der Tauwetterperiode mit eigenen Gedichten als Liedermacher auftreten. Die ersten Verse hatte er bereits in Tiflis geschrieben, konnte sie jedoch zu jener Zeit nicht veröffentlichen.
    Die Lieder waren nur vordergründig unpolitisch – zwischen den Zeilen jedoch waren sie ein Plädoyer gegen staatliche Bevormundung und Gleichschaltung. In Privatwohnungen wurden seine Lieder auf Tonband aufgenommen und in Windeseile in alle Teile der Sowjetunion verbreitet. Vor allem junge Leute waren begeistert – Bulat Okudschawa gab einer ganzen Generation eine Stimme.
    Seit den 1960er Jahren klopften auch Filmregisseure wieder und wieder an Okudschawas Tür. Allein aus der Zusammenarbeit mit dem Komponisten Isaak Schwarz entsprangen 32 Lieder. Doch auch jetzt dachte Bulat Okudschawa nicht daran, sich anzupassen. Er war ein entschiedener Gegner der Zensur und der Verfolgung kritischer Zeitgenossen wie z.B. Alexander Solschenizyn.
    Bulat Okudschawa war ein unbequemer, aber äußerst beliebter Barde, und das nicht nur in der Sowjetunion, sondern auch in Polen, der Tschechoslowakei und in der DDR. Im Jahre 1992 wurde er in die Begnadigungskommission des russischen Präsidenten berufen – ihre Aufgabe war es, die zur Zeit der Sowjetunion ergangenen Fehlurteile zu korrigieren. Okudschawa gehörte dieser Kommission bis zu seinem Tod an.
    Okudschawa hinterließ uns jedoch nicht nur seine Lieder, sondern auch zahlreiche Romane und Drehbücher. Aus seiner Feder stammen unter anderem die Romane „Reise der Dilettanten“ und „Begegnung mit Bonaparte“ sowie die Drehbücher zu „Wernost“ und „Schenja, Schenjetschka i Katjuscha“. Er starb am 12. Juni 1997 auf einer Lesereise im Militärkrankenhaus Percy bei Paris und wurde in Moskau bestattet.
    Bulat Okudschawa besuchte das DRKI am 12. September 1995.
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    Ruben Chatschinkowitsch Muradjan
    geboren: 20. März 1934
    Muradjan wurde am 20. März 1934 in der armenischen Hauptstadt Jerewan geboren und schloss 1963 sein Studium am Moskauer Gerassimow-Institut für Kinematographie ab. Fortan arbeitete er als Filmregisseur beim Wolgograder Fernsehstudio. Zu seinen bekanntesten Filmen gehören „А пароходы гудят и уходят“ (1972), „На исходе лета“ (1979), „Любовь немолодого человека“ (1990) und „Одна на миллион“ (1992).
    Derzeit lebt Muradjan in Kalifornien.
    Sergei Mastjugin, Opernsolist
    geboren: 6. Juni 1952
    Der aus Nowosibirsk stammende Bariton ist seit Jahrzehnten ein gefragter Gast auf den Bühnen deutscher Theater. In der Don Giovanni-Inszenierung des Nordharzer Städtebundtheaters brillierte er 1996 in der Rolle des Verführers. Heute lebt Mastjugin in Berlin.
    Mastjugin besuchte das DRKI am 14. Dezember 1995 zu einem literarisch-musikalischen Abend, am 25. Februar 2001, am 28. November 2003 und schließlich ein viertes Mal am 23. Januar 2004.
    Alexander Michailowitsch Kostinski, (Schriftsteller, Drehbuchautor und Illustrator)
    geboren: 19. Januar 1946
    Alexander Kostinski wurde in Kiew geboren und studierte von 1970 bis 1975 Geschichte und Kunstgeschichte an der Kiewer Universität. Parallel zum Studium begann er, Bücher zu schreiben – vor allem Kinderbücher, die er selbst illustrierte. Er entwickelte Szenenbilder für verschiedene sowjetische Zeichentrickstudios, unter anderem für die Filme „Das Märchen der weißen Schlange“ („Cказка о белой льдинке“, 1974), „Die Drei Iwans“ („Три Ивана“, (1982)) und den auf Puschkins Drama „Mozart und Salieri“ basierenden Puppentrickfilm „Die Legende von Salieri“ („Легенда о Сальери“, (1986)).
    Seit 1992 lebt Kostinski in München. Er arbeitet als Kinderbuchautor, Bühnenbildner, Buchillustrator und Hörbuchsprecher. Seine Grafiken wurden in Berlin, Frankfurt am Main, München, Rostock, Brüssel und anderen Städten ausgestellt.
    Für seine Bücher und Filme wurde er bei Festivals in Lille, New York, Porto, Kiew und Hiroshima ausgezeichnet.
    Kostinskij besuchte das DRKI am 4. Dezember 1996.
    Sergei Eduardowitsch Kolmanowski, Musiker und Komponist
    geboren: 7. Juli 1945
    Zwei Monate nach Kriegsende erblickte Sergei Kolmanowski in Moskau das Licht der Welt. Sein Vater Eduard war ein berühmter Komponist, seine Mutter Tamara Englischdozentin. Dass auch Sergei schon früh ein großes Interesse an Musik zeigte, dürfte seine Eltern mit Stolz erfüllt haben. Nach bestandener Prüfung wurde er am berühmten Moskauer Tschaikowsky-Konservatorium aufgenommen, wo er bis 1969 Komposition studierte.
    Kolmanowski lernte jedoch bald, dass die Tatsache, Sohn eines berühmten Komponisten zu sein, auch Nachteile mit sich brachte: Ständig wurde er mit seinem Vater verwechselt! Kolmanowski sah schließlich keinen anderen Ausweg, als seine Stücke fortan unter dem Pseudonym Tomin herauszubringen. Als die Städte der zerfallenden Sowjetunion von einer Reihe antijüdischer Pogrome heimgesucht wurden, emigrierte Kolmanowski 1990 nach Deutschland, wo er seitdem lebt. Er arbeitete als freischaffender Komponist, Pianist und Moderator. Seine Kompositionen, in denen er sich mit jüdischen Musiktraditionen und den Erfahrungen der Emigration auseinandersetzt, werden weltweit aufgeführt, werden weltweit aufgeführt.
    Kolmanowski besuchte das DRKI am 4. März 2000 anlässlich eines Liederabends.
    Wassili Semjonowitsch Lanowoi
    (16. Januar 1934 – 28. Januar 2021)
    Lanowois Eltern hatten in Strimba (Gebiet Odessa) eine Landwirtschaft, gaben diese jedoch aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse und grassierender Hungersnöte Anfang der 1930er Jahre auf und zogen zu Verwandten nach Moskau, wo der kleine Wassili am 16. Januar 1934 geboren wurde. Seine Eltern arbeiteten seit ihrem Umzug in einem Moskauer Chemiewerk. Zwei Tage nach dem faschistischen Überfall auf die Sowjetunion kam es in diesem Werk zu einem folgenschweren Unfall. Lanowois Eltern überlebten, waren jedoch fortan Invaliden. Einen Tag zuvor war der siebenjährige Wassili zu seinen Großeltern nach Strimba gefahren – ein unglücklicher Zufall, der sein Leben verändern sollte, denn kurze Zeit später marschierten mit den Nazis verbündete Rumänen in Strimba ein. Einer der Soldaten feuerte aus Spaß zwei Maschinengewehrsalven dicht neben Wassilis Kopf ab. Aufgrund dieses traumatischen Ereignisses entwickelte der Junge einen schweren Stotterfehler, den er erst Jahre später überwinden konnte.
    Im Alter von 13 Jahren begann Wassili Lanowoi damit, Schauspielunterricht zu nehmen. Er schloss die Schule mit Auszeichnung ab und schrieb sich 1953 in der Fakultät für Journalistik an der Moskauer Staatsuniversität ein, nur um nach einem halben Jahr auf die Schtschukin-Theaterhochschule zu wechseln. Er sollte diese Entscheidung nie bereuen.
    Seinen ersten schauspielerischen Erfolg feierte Lanowoi 1954 mit der Hauptrolle in dem sowjetischen Film „Das Reifezeugnis“. 1957 schloss er sein Studium ab und trat dem Ensemble des Wachtangow-Theaters bei.
    Lanowois Talent war außergewöhnlich. Kein Wunder, dass er bald zu einem der bekanntesten Filmschauspieler der Sowjetunion aufstieg. Er spielte in etlichen namhaften Filmen mit, so z.B. in „Wie der Stahl gehärtet wurde“ (1956), „Das purpurrote Segel“ (1961), „Rette sich, wer kann!“ (1961) oder auch den Klassikerverfilmungen „Krieg und Frieden“ (1966) und „Anna Karenina“ (1967). Für seine schauspielerischen Leistungen erhielt er zahlreiche Preise und Auszeichnungen, darunter jene als „Volkskünstler der RSFSR“ (1978) oder 2019 mit dem Titel „Held der Arbeit der Russischen Föderation“.
    Wassili Lanowoi war am 21. November 1998 und am 20. Mai 2000 zu Gast im DRKI.
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    Dmitri Lybin, Komponist und internationaler Schachmeister
    geboren: 27. Juni 1963
    Die große Leidenschaft des in Minsk geborenen Komponisten ist die Musik. Sein Studium der Musikwissenschaften an der Moskauer Gnessin-Musikhochschule schloss er 1986 mit Auszeichnung ab. Anschließend studierte er bis 1994 Komposition an der Belorussischen Musikakademie bei Dmitri Smolski. Nach weiteren Studienaufenthalten in St. Petersburg und Warschau unterrichtete Lybin Orchestrierung und Partiturlesen an der Belorussischen Staatlichen Musikakademie in Minsk. Er ist Mitbegründer der Belorussischen Gesellschaft für zeitgenössische Musik.
    Lybins eigene Kompositionen wurden bereits in Belarus, Bulgarien, Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien, Moldawien, den Niederlanden, Polen, Rumänien, Russland, Slowenien, der Schweiz und der Ukraine aufgeführt.
    Dmitri Lybin besuchte das DRKI am 06. Oktober 2001.
    Boris Assafowitsch Messerer, Theaterkünstler und Drehbuchautor
    geboren: 15. März 1933
    Boris Messerer wurde am 15. März 1933 in Moskau als Sohn des Balletttänzers Asaf Messerer und der Schauspielerin Anel Sudakewitsch geboren. Die Liebe zu Kunst und Theater wurde ihm also sozusagen in die Wiege gelegt. Dennoch absolvierte er zunächst ein Studium am Moskauer Architekturinstitut, bevor er sich ganz der Schauspiel- und Theaterkunst zuwandte. Als Theaterkünstler und Dozent wirkte er an zahlreichen Inszenierungen namhafter Moskauer Theater, wie z.B. dem Bolschoi-Theater und dem Zeitgenössischen Theater, mit.
    Von 1960 an war er Mitglied des Mitglied des Sowjetischen Künstlerverbandes. 1997 wurde er in die Russische Akademie der Künste aufgenommen. Für seine künstlerischen Leistungen wurde Messerer vielfach ausgezeichnet und prämiert – 2001 beispielsweise mit der Goldmedaille der Russischen Akademie der Künste und ein Jahr später mit dem Staatspreis für Design.
    1974 heiratete Messerer in zweiter Ehe die Dichterin und Übersetzerin Bella Achmadulina, mit der er bis zu ihrem Tod im Jahre 2010 zusammenlebte.
    Nikita Wladimirowitsch Wyssozki
    geboren: 8. August 1964
    Nikita Wyssozki ist der Sohn des berühmten russischen Liedermachers Wladimir Wyssozki. 1986 absolvierte er die Moskauer Theaterhochschule „MChAT“ und leistete dann den obligatorischen Wehrdienst ab – das letzte halbe Jahr davon im Sowjetischen Armeetheater. Es folgten Engagements an verschiedenen Theatern.
    1989 gründete er das „Moskowski Maly Teatr“, dem er bis 1991 als künstlerischer Leiter vorstand.
    1996 übernahm Wyssozki die Direktion des Staatlichen Wyssozki-Museums, dessen Aufgabe die Bewahrung und Aufarbeitung des Nachlasses seines Vaters Wladimir Wyssozki ist; ein Jahr später übernahm er auch den Vorsitz der Wladimir-Wyssozki-Stiftung.
    Für den 2011 erschienen Film „Wyssozki. Spasibo, schto schiwoi“ (Danke, dass ich lebe) über seinen Vater schrieb Nikita Wyssozki das Drehbuch. Seit 2012 ist er als Dozent für Regie und Schauspiel am Moskauer Staatlichen Institut für Kultur.
    Nikita Wyssozki wirkte in zahlreichen Filmen und Theateraufführungen mit, so in dem 1989 gedrehten Streifen „Deja vu“, dem ein Jahr später gedrehten Film „Nautilus“, in der Fernsehserie „Безопасность“ (2017) oder als Generaladjutant Iwan I. Diditsch in der Fernsehserie „Союз Спасения. Время гнева“ (2022). Seine Fähigkeiten als Regisseur bewies er unter anderem bei Inszenierungen von „Romeo und Julia“ und „Master und Margarita“.

    Wyssozki besuchte das DRKI am 19. Februar 1997.
    Igor Guberman, Schriftsteller
    geboren: 7. Juli 1936
    Igor Guberman wurde in Charkow geboren, doch bereits kurz nach seiner Geburt zog die Familie nach Moskau um. Das rettete ihnen vermutlich das Leben, denn die Gubermans waren Juden. Igor verbrachte seine Kindheit und Jugend in Moskau, studierte an der dortigen Staatlichen Universität für Verkehrswesen und arbeitete danach als Elektroingenieur. In seiner Freizeit schrieb er Gedichte.
    Ende der 1950er Jahre machte er die Bekanntschaft mit Alexander I. Ginzburg – eine Bekanntschaft, die sein Leben verändern sollte, denn Ginzburg war Herausgeber einer der ersten Samisdat-Zeitschriften der Sowjetunion. Gubermans literarische Spezialität waren kurze, satirische Verse, die er selbst „Gariki“ nannte und die er im Samisdat, also im Selbstverlag, herausgab. Die „Gariki“ handelten von einem latent in der Gesellschaft vorhandenen Antisemitismus, andere spiegelten Gubermans ambivalentes Verhältnis zur Sowjetunion wider – brisante Themen, die ihm das Misstrauen der Behörden einbrachten. Als er sich 1979 weigerte, gegen Viktor Brailovsky auszusagen, wurde er verhaftet und zu fünf Jahren Straflager in Sibirien verurteilt. 1987 verließ Guberman die UdSSR, seit 1988 lebt er in Israel. Seine Lagerhaft thematisiert Guberman in dem Roman „Spaziergänge um eine Baracke herum.“
    Guberman besuchte das DRKI am 13. April 1996, am 5. April 1997 und am 16. Mai 1998.
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    Julia Ehler, Liedermacherin und Lyrikerin (Dresden)
    Die Lyrikerin und Liedermacherin Julia Ehler war mehrfach zu Gast im DRKI, so am 26. November 1999, am 30. November 2001, am 27. Juli 2002 sowie am 31. Mai 2013.


    Ganna-Maria Braungardt (Übersetzerin)

    geboren: 1956 in Crimmitschau

    Nach Abschluss ihres Studiums der russischen Sprache und Literatur wurde Ganna-Maria Braungardt 1980 wissenschaftliche Mitarbeiterin des an der Akademie der Wissenschaften der DDR angesiedelten Zentralinstuts für Literaturgeschichte. Von 1985 bis 1990 arbeitete sie als Lektorin im Verlag Volk und Welt und wagte schließlich den Schritt in die Selbstständigkeit – mit Erfolg! Heute gehört sie zu den gefragtesten literarischen Übersetzerinnen aus dem Russischen. Wir verdanken ihr unter anderem Übersetzungen der Werke von Boris Akunin, Polina Daschkowa, Ljudmila Ulitzkaja und vieler anderer russischer Autoren.
    Ganna-Maria Braungardt besuchte das DRKI am 5. Dezember 2001.
    Marita Böhme, Schauspielerin (Dresden)
    geboren: 7. Mai 1939
    Marita Böhme wurde 1939 in Dresden geboren, absolvierte zunächst eine Ausbildung als Kindergärtnerin und studierte danach von 1958 bis 1961 an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin. Zu ihren wichtigsten Film- und Fernsehrollen gehören „Minna von Barnhelm“, „Auf der Sonnenseite“ (beide 1962), „Karbid und Sauerampfer“ (1963), „Lots Weib“ (1965), „Der Mann, der nach der Oma kam“ (1971), „Beethoven“ (1976), „Das Versteck“ (1977), „Rächer, Retter und Rapiere“ (1982, Serie) und „Eine Frau nach Maß“ (1998).
    An der Staatsoperette Dresden brillierte sie im Musical Bel Ami, vor allem aber in 400 Aufführungen des Musicals My Fair Lady als Eliza Doolittle. Während ihres Engagements am Maxim-Gorki-Theater Berlin (1970) spielte sie u.a. die Titelrolle in Ibsens Nora. Doch trotz all dieser vielfältigen Wirkungsstätten blieb sie „ihrem“ Staatstheater Dresden von 1970 bis zu ihrem Rückzug von der Bühne 2004 treu.
    Andrei Georgiewitsch Bitow (Schriftsteller)
    (27. Mai 1937 – 3. Dezember 2018)
    Der russische Autor Andrei Bitov zählt zum Urgestein des russischen Postmodernismus. 1956 begann er zu schreiben, seine erste Veröffentlichung folgte 1960, als er noch Student war. Sein erster Erzählband „Der große Luftballon“ wurde 1963 veröffentlicht, seinen wohl berühmtesten Roman, „Das Puschkinhaus“, stellte er 1971 fertig. Allerdings konnten sowohl dieser Roman als auch weitere seiner Arbeiten erst gegen Ende der Perestrojka in der UdSSR publiziert werden. So wurde „Das Puschkinhaus“ 1978 zunächst in den USA veröffentlicht.
    Bitow ist Autor zahlreicher Erzählungen, Romane, Essays und literaturkritischer Aufsätze. Zu seinen bekanntesten Werken gehören „Mensch in Landschaft“ (1988), „Der davonfliegende Monachow“ (1990) oder sein zuletzt erschienenes Buch „Der Symmetrielehrer“ (2008).
    Ab 1991 war er Präsident des Russischen PEN-Zentrums.
    Nach seinem ersten Besuch am 11. Mai 1998 besuchte Bitow das DRKI am 21. Juni 1999 ein weiteres Mal.
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    Olga Beschenkowskaja (Dichterin, Redakteurin)
    (17. Juli 1947 – 5. September 2006)
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    Die russische Dichterin und Schriftstellerin war eine bedeutende Vertreterin der sowjetischen Untergrundkulturszene (Samisdat). Ihre Texte wurden in den Samisdat-Zeitschriften „Sewernaja Potschta“, „Tschasy“, „Mitin Schurnal“ veröffentlicht. 1992 siedelte sie nach Deutschland über, wo sie Mitgründerin und stellvertretende Chefredakteurin der in Hannover herausgegebenen Zeitschrift „Rodnaja Retsch: Zeitschrift für Kunst und Literatur russischer Schriftsteller in Deutschland“ (Hannover) wurde. In vielen ihrer Gedichte und Essays (einige von ihnen in deutscher Sprache verfasst) ging es um Leben und Tod und alles, was davor und danach liegt. Beschenkowskajas Schreiben war geprägt von den Traditionen der Petersburger Schule und der existentiellen Psychoanalyse. Beschenkowskaja besuchte das DRKI am 15. Juli 1998 und ein zweites Mal am 24. Oktober 2002.
    Wladimir Wladimirowitsch Bereschkow, Liedermacher
    geboren: 26. Februar 1947
    Der 1947 in Moskau geborene Bereschkow schloss 1978 erfolgreich sein Philologiestudium am Moskauer Staatlichen Pädagogischen Lenin-Institut ab. Bereits mit 16 Jahren begann er, Lieder zu schreiben – meist zu seinen eigenen Texten, aber auch zu Gedichten von Viktor Korkia, Leonid Gubanow und Joseph Brodsky. Weiterhin vertonte Bereschkow mehrere Verse von Boris Pasternak, Nikolai Sabolozki, Oleg Tschuchonzew und anderen russischen Dichtern.
    Er ist Mitglied des Moskauer Zentrums für Kunstlieder. Sowohl dort als auch bei anderen Gelegenheiten hob er immer wieder die Arbeit seiner verstorbenen Freunde wie z.B. Wera Mateewa, Juri Adelung und Leonid Gubanow, hervor.
    Bereschkow ist bereits in Magadan, Duschanbe, Wladiwostok, Workuta, Jakutsk, Odessa, Zürich, Jerusalem, Köln und New York aufgetreten.
    Bereschkow besuchte das DRKI am 25. Januar 2002.
    Wadim Wladimirowirtsch Belozerkowski, Publizist (Moskau)
    (25. September 1928 – 21. April 2017)
    Belozerkowski studierte an der Moskauer Lomonossow-Universität Chemie und arbeitete im Anschluss einige Zeit als Dozent. Weiterhin war er Schriftsteller und Journalist und Aktivist der russischen Menschenrechtsbewegung um Andrei Sacharow. Nach seiner Emigration aus der UdSSR im Jahr 1972 arbeitete er als Moderator für den Radiosender „Radio Swoboda“ in New York und München (bis 1993). Er veröffentlichte mehrere Bücher in Russisch und weiteren europäischen Sprachen sowie eine bedeutende Anzahl von Artikeln zur Theorie der Synthese von Sozialismus und Kapitalismus, auch zu politischen, soziologischen und nationalen Fragen. Das autobiographisch geprägte Buch „Reise in die Zukunft und zurück. Eine Erzählung von Leben und Ideen“ erzählt von der Zeit von 1937 bis in die 1990er und behandelt u.a. Belozerkowskis Erfahrungen im Exil und seiner Arbeit für „Radio Swoboda“.
    Belozerkowski besuchte das DRKI am 18. Oktober 1996.
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    Alexei Wladimirowitsch Batalow, Filmschauspieler, Professor
    (20. November 1928 – 15. Juni 2017)
    Batalow wurde in der russischen Kleinstadt Wladimir geboren und wuchs in einer Schauspielerfamilie auf. Er spielte in fünf Filmen des renommierten sowjetischen Regisseurs Iossif Cheifiz mit:“ Eine große Familie“ (1954), „Der Fall Rumjanzew“ (1955), „Daß es dich gibt“, „Die Dame mit dem Hündchen“ (1960) und „Tag des Glücks“ (1964). 1956 bot ihm der sowjetische Regisseur Mark Donskoj Batalow die Rolle des Pawel Wlassow in der Verfilmung des Gorki-Romans „Die Mutter“ an. In dem Film „Die Kraniche ziehen“ (Regie Michail Kalatosow (1957)) spielte Batalow die Hauptrolle. Dieser legendäre Film zählt zu den Juwelen des russischen Kinos und gilt zweifellos auch im internationalen Vergleich als Meisterwerk. Weitere Filme, in denen Batalow mitspielte, waren: „Neun Tage eines Jahres“, „Der lebende Leichnam“, „Die Flucht“, „Mord auf englische Art“, „Traum vom fernen Glück“, „Geschwindigkeit“ oder „Ein Regenschirm für Verliebte“. Mit den Filmen „Der Mantel“ (1960) nach Nikolai Gogol, „Tibul besiegt die Dickwänste“ (1966) nach Juri Olescha und „Der Spieler“ (1973) nach Fjodor Dostojewski bewies er sein Können als Regisseur. Batalow lehrte am Gerassimow-Institut für Kinematographie der Moskauer Filmhochschule und schrieb zwei Bücher: „Schicksal und Handwerk“ sowie „Dialoge in der Pause“.
    Batalow besuchte das DRKI am 21. November 2001.
    Elena Axelrod (israel. Schriftstellerin)
    geboren 26. März 1932
    Bevor Elena Axelrod 1991 nach Israel ging, lebte sie in Moskau. Sie ist Autorin von sieben Lyrikbänden: „Fenster nach Norden“ (1976), „Boot auf dem Schnee“ (1986), „Gedichte“ (1992), „In einem anderen Fenster“ (1994), „Lyrik“ (1997), „Mauer in der Wüste“ (2000) und „Ausgewähltes“ (2002). Darüber hinaus übersetzte Axelrod Lyrik und Prosa aus dem Jiddischen und anderen Sprachen und verfasste neben zahlreichen Gedichtbüchern für Kinder auch ein Buch über ihren Vater, den belorussischen Künstler Meir Axelrod. Ihre Texte wurden in verschiedenen russischen Zeitungen publiziert, wie z.B. in der Literaturzeitschrift „Novy mir“. Ihre Gedichte sind in mehrere Sprachen übersetzt, u.a. ins Russische und Englische. 1996 war Axelrod Gewinnerin des israelischen Literaturpreises sowie des Internationalen Lyrikwettbewerbs in New York.
    Elena Axelrod besuchte das DRKI gleich zwei Mal: am 17. September 1997 und am 24. Oktober 1998.
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    Aschimbaewa, Natalja Tuimebaewna
    geboren: 12. Juni 1944

    Natalja Tuimebaewna studierte Philologie an der Leningrader Staatlichen Universität (bis 1968), wo sie im Jahr 1985 auch ihre Dissertation am Lehrstuhl für Klassische Russische Literatur abschloss. Von 1969 bis 1977 arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Dostojewski-Literaturmuseum, danach bis 1994 als Dozentin an der Staatlichen Kunsthochschule. In diesem Jahr wurde sie zur Direktorin des St. Petersburger Dostojewski-Literaturmuseums ernannt.
    Aschimbaewa ist Autorin von mehr als 20 Publikationen, darunter die Bücher „I. Annenski. Bücher der Reflexion“ (1979) und „Das Genie. Die russische Kritik am Ende des XIX. bis XX. Jahrhunderts über Dostojewski“ (1997).

    Chatschatur (Bely) Arutjunjan, Maler
    Chatschatur Bely wurde 1958 in Oktemberjan (heute:Armawir) geboren. 1978 schloss er sein Studium an der Kunsthochschule Jerewan ab; drei Jahre später siedelte er nach St. Petersburg, das damalige Leningrad, über. Hier besuchte er bis 1990 die Stiglitz-Akademie. Es ist schwierig, wenn nicht unmöglich, das künstlerische Werk des in Armenien geborenen St. Petersburger Malers und Grafikers stilistisch einzuordnen. Kein Wunder, sagt doch Chatschatur Bely selbst von sich, er habe bisher drei Mal seinen Stil geändert. Und auch jetzt probiert er unermüdlich etwas Neues aus. Meisterhaft gelingt es ihm dabei, seine Liebe für das sonnenverwöhnte Armenien und das regenumhüllte St. Petersburg miteinander zu vereinen.
    Vom 6. bis 27. Mai 1995 zeigte das DRKI eine Ausstellung mit Werken Chatschatur Aruntjunjans.
    Алешковский Петр, писатель
    Род. 22 сентября 1957 г.
    Начал публиковаться с 1985 года. Член Союза писателей. Дважды попадал в „шестерку“ финалистов премии Букера. Автор таких книг, как повесть „Жизнеописание Хорька“ (1993), роман „Владимир Чигринцев“ (1995), сборник рассказов „Старгород“ (1995), исторический роман „Арлекин, или Жизнеописание Василия Кирилловича Тредиаковского“ (1995). В своих произведениях Петр Алешковский обращается к социально-нравственным проблемам, историческим сюжетам, маргинальным характерам.
    В гостях у DRKI: 27 марта 1999 г.
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    Pjotr Markovich Aleschkovski, russischer Schriftsteller, Historiker und Journalist

    geboren: 22. September 1957

    Pjotr Aleschkovski wurde am 22. September 1957 als Sohn des sowjetischen Historikers Mark K. Aleschkovski geboren und trat zunächst in die Fußstapfen seines Vaters. Nach seinem Geschichtsstudium an der Staatlichen Universität Moskau (Abschluss 1979) wirkte er an der Restaurierung der Klöster in Nowgorod, Solowetski, Ferapontow und anderen Orten mit. Seit 1985 veröffentlichte Aleschkovski zahlreiche Texte und Erzählungen in verschiedenen Journalen. Von 2000 bis 2002 war er Mitarbeiter der Zeitschrift „Книжное обозрение“ und moderierte eine gleichnamige Sendung im russischen Fernsehen. Zu Aleschkovskis Werk zählen Erzählungen wie „Biographie eines Frettchens“ (1993), der Roman „Wladimir Tschigrinzew“ (1995), der Erzählband „Stargorod“ (1995) und der historische Roman „Harlekin, oder die Geschichte von Wassili Kirillowitsch Trediakowski“ (1995). In seinen Werken beschäftigt sich Aleschkovski mit sozialen und moralischen Problemen, historischen Themen und Außenseitern.
    Aleschkovski besuchte das DRKI am 27. März 1999 im Rahmen einer Lesung.
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    Айтматов Чингиз Торенкулович, киргизский прозаик
    (12 декабря 1928 – 10 июня 2008 г.)
     

    Чингиз Айтматов – одна из самых замечательных фигур современной литературы. С самого начала его произведения отличали особый драматизм, сложная проблематика, неоднозначное решение проблем. Некоторые критики выделяют три периода в творческом развитии Ч.Айтматова. „Джамиля“, „Верблюжий глаз“, „Тополек мой в красной косынке“, „Первый учитель“- произведения первого этапа. Второй образуют повести „Материнское поле“ (1963г.) и „Прощай, Гульсары!“ (1966г.). Третий же начинается с „Белого парохода“ (1970г.). Это также „Ранние журавли“, „Пегий пес, бегущий краем моря“ и роман „Буранный полустанок“). „Плаха“ – это книга об отношениях Человека и Природы, о поисках смысла жизни, о назначении религии в ее лучших проявлениях для нас, и о проблемах нашего времени.Впоследствии Айтматов развивал в своем творчестве фантастическую, космическую тему, которая стала основой романа «Тавро Кассандры» (1996).

    В гостях у DRKI: ноябрь 1996 г. (участие в праздновании юбилея Ф.М.Достоевского)
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    Tschingis Тоrenkulowitsch Аitmatow, kirgisischer Schriftsteller (12. Dezember 1928 – 10. Juni 2008)
    Tschingis Aitmatow ist eine der bemerkenswertesten Figuren der modernen russischsprachigen Literatur. Von Anfang an zeichneten sich seine Werke durch eine besondere Dramatik, komplexe Probleme und mehrdeutige Lösungswege dieser aus. Einige Kritiker unterscheiden drei Perioden in der schöpferischen Entwicklung Aitmatows. „Djamila“, „Das Kamelauge“, „Du meine Pappel im roten Kopftuch“, „Der erste Lehrer“ gelten als Werke der ersten schöpferischen Periode. Die zweite Phase umfasst Erzählungen wie „Mutter Erde“ (1963) und „Abschied von Gülsary“ (1966). Der dritten Periode können die Erzählungen „Der weiße Dampfer“ (1970) und „Die frühen Kraniche“ sowie die Romane „Der scheckige Hund, der am Meer entlangläuft“ und „Ein Tag länger als das Leben“ zugerechnet werden. Der Roman „Die Richtstatt“ thematisiert das schwierige Verhältnis des Menschen zur Natur, die Suche nach dem Sinn des Lebens, aber auch die Bedeutung von Religion und weitere Probleme unserer Zeit.In seinem späteren Werk entwickelte Aitmatov ein phantastisches, kosmisches Thema, das zur Grundlage seines Romans „Das Kassandramal“ (1996) wurde.
    Tschingis Aitmatow nahm am 8. November 1996 an der vom DRKI organisierten Jubiläumsfeier zu Ehren F.M.Dostojewskis teil.
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    Bella Achatowna Achmadulina
    (10. April 1937 – 29. November 2010)

     

    Bekanntheit erlangte Achmadulina Anfang der 1960er Jahre durch verschiedene Gedichtvorträge in Moskau, wo sie auch mit anderen sowjetischen Dichtern wie Andrei Wosnessenski, Jewgeni Jewtuschenko und Robert Roschdestwenski auftrat. Diese Auftritte zogen ein großes Publikum an.
    Ihr erster Gedichtband „Die Saite“ erschien 1962 und ist noch von der Suche nach eigenen Themen geprägt. Später erschienen die Bände „Musikstunden“ (1969), „Gedichte“ (1975), „Die Kerze“ und „Der Schneesturm“ (beide 1977). Ausgewählte Gedichte von Achmadulina wurden außerdem fortwährend in Zeitschriften veröffentlicht.
    Bekannt ist Achmadulina auch für Übersetzungen georgischer Dichter (u.a. Galaktion Tabidse) und als Autorin lebendiger, stimmgewaltiger Essays, die sie Freunden, Schriftstellern und Künstlern widmete (u.a. „Grusinischer Traum“, Tbilissi, 1977). Die Geschichte „Viele Hunde und ein Hund“ wurde in dem inoffiziellen Literaturalmanach „Metropol“ (1979) veröffentlicht. 1964 spielte Achmadulina in dem sowjetischen Kinofilm „Von einem, der auszog, die Liebe zu finden“ mit.

    Achmadulina besuchte das DRKI am 9. November 1995.

    09.06.1995_Ahmadulina-Gosse-1

    Das Deutsch-Russische Kulturinstitut hat sich 2020 für die Förderung des Dialogs der deutsch- und russischen Kulturräume weiter engagiert und sich als europäische Kulturinitiative weiterentwickelt. Die Tätigkeit des DRKI e.V. wirkte kultursparten-, stadtteil- und generationsübergreifend. Die Beschränkungen des öffentlichen Lebens zur Eindämmung der Pandemie haben die Tätigkeit des Vereins sowie seine Veranstaltungspläne stark beeinflusst und zur Suche nach anderen geeigneten Formen der Projektdurchführung bewegt. So fanden im Sommer und Herbst 2020 Veranstaltungen in unseren Räumlichkeiten mit beschränkter Zahl an Gästen oder im Garten des Vereins statt. Während des Lockdowns haben überwiegend digitale Formate den Einsatz gefunden:  Skype- und Zoom Meetings der Mitwirkenden an Projekten, kurze Videofilme sowie eine Reihe von Weihnachtsvideos zur Präsentation in YouTube und auf DRKI-Site in Facebook anstatt Live-Veranstaltungen, sowie Kombiformate. Auf Initiative des DRKI e.V. begann Mitte des Jahres 2020 die Ausarbeitung des Projektkonzeptes des Dostojewski-Jahres in Deutschland 2021. Die Veranstaltungen unter dem Motto „Fjodor Dostojewski – ein Dichter der Menschlichkeit“ sollen einen generationenübergreifenden und internationalen Dialog über Identität, Werte und Orientierung anstoßen. Die Übernahme der Schirmherrschaft für das Dostojewski-Jahr 2021 durch den Ministerpräsidenten des Freistaates Sachsens, Michael Kretschmer, wurde von der Sächsischen Staatskanzlei bestätigt. Sie ist für uns einerseits eine Anerkennung unserer bisherigen Tätigkeiten, andererseits stellt an uns hohe Anforderungen. Die Realisierung dieses Projektes wird für den Verein zum wichtigsten Ziel des Jahres 2021.

    Wie in den letzten Jahren wurden die Geschäftsführung, die Buchhaltung, Organisation von Projekten und Veranstaltungen, die Servicezentrum- und Bibliothekarbeit hauptsächlich Dank ehrenamtlichen Engagements realisiert. 6 Mitarbeiter im Bundesfreiwilligendienst, 8 Personen über Ehrenamtsförder-programm „Wir für Sachsen“ erhielten Taschengeld bzw. Ehrenamtspauschale.

    Anbei ein Auszug unserer Aktivitäten 2020 nach Themen geordnet

    Ausstellungen/Treffen/Diskussionen

    4.Januar 2020 Führung durch die Ausstellung für die Schüler*innen der Samstagsschule Raduga

    Im Rahmen der Ausstellung „Das deutsche Wolgagebiet. Eine unvollendete Fotogeschichte“ fand am 4. Januar im Foyer der Goldenen Pforte des Dresdner Rathauses ein Treffen mit Schulklassen der Samstagsschule „Raduga“ zur Geschichte der Wolgadeutschen mit einer anschließenden Führung statt. Initiiert wurde das Treffen durch das DRKI e.V. Der von uns zu diesem Treffen eingeladene Pastor der mennonitischen Gemeinde, Herrn Alexander Neufeld, hat einen ausführlichen Vortrag über die Geschichte der Wolgadeutschen und die Republik an der Wolga gehalten. Mit großer Aufmerksamkeit haben die Jugendlichen die Familiengeschichte des Pastors gehört und zusammen mit den Eltern und Lehrern die Ausstellung besichtigt.

    4.Januar 2020 Führung durch die Ausstellung „Berühmte Deutschen in St. Petersburg“

    Im Foyer der Goldenen Pforte hat das DRKI e.V. noch eine Foto- und Dokumentenausstellung über die Deutschen in St. Petersburg den Dresdnern vorgestellt. Die Ausstellung ist eine Kopie der ständigen Exposition in der Petrikirche in St. Petersburg.  Seit der Zeit der Gründung St. Petersburgs bis zu den Ereignissen, die Anfang des 20. Jahrhunderts Russland erschütterten, spielte die deutsche Gemeinde eine bedeutende Rolle im Leben St. Petersburgs und zwar in Industrie, Handel, Ausbildung, Wissenschaft und Kultur. Es gibt wohl keinen Bereich in der Stadt, in dem die Deutschen ihre Spuren nicht hinterlassen haben. Die Ausstellung weckte ein großes Interesse, so wurde am 4. Januar vom DRKI und Lehrern der Schule „Raduga“ eine Führung für die Schulklassen mit einem interessanten Quiz organisiert.

    8.März 2020    Vernissage der Ausstellung „Gesichter Russlands“

    Die Ausstellung war der russischen Künstlerin Marija Aleksejevna Polenova, der Mutter des bekannten russischen Malers Vassily Polenov gewidmet und machte das Publikum mit ihren Zeichnungen bekannt. Die Vernissage eröffnete Elena Lazareva, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Kunsthistorischen und Naturmuseums-Reservat V.D. Polenov, die auf Einladung des DRKI in Dresden gastierte. Musikalisch begleitet wurde die Vernissage von der Violinistin Ija Zhmajeva und ihrem dreizehnjährigen Sohn Diego, die das Doppelkonzert für zwei Violinen von Bach spielten.

    22. Juni 2020   Zum Gedenken an Nikolai Bersarin  

    Am 22. Juni, dem Gedenk- und Volkstrauertag, wurde im DRKI e.V. eine Ausstellung eröffnet. Gewidmet wurde die Ausstellung Nikolai Bersarin, dem ersten Stadtkommandanten von Berlin, der vor 75 Jahren verunglückt ist und im Jahr 1975 postum die Ehrenbürgerschaft von Ost-Berlin bekam. Nach der deutschen Wiedervereinigung würdigte der Berliner Senat seine Verdienste beim Wiederaufbau Berlins und nahm ihn im Jahr 2003 in die Liste der Ehrenbürger auf. Die Ausstellung wurde von einer Multimedia-Präsentation begleitet, die vom Russischen Zentrum für Wissenschaft und Kultur in Berlin dem DRKI zur Verfügung gestellt wurde.

    Literatur / Buchpräsentationen

     

    11. Januar 2020           Präsentation des Romans „Wolgakinder“: das Treffen mit der Autorin

     Gusel Jachina und den Übersetzer Helmut Ettinger

    Im Festsaal des Neuen Rathauses fand am 11. Januar das Treffen mit der Schriftstellerin Gusel Jachina und dem Übersetzter ihrer Romane Helmut Ettinger statt. Die Veranstaltung fand im Rahmen der Wanderausstellung „Das deutsche Wolgagebiet. Unvollendete Geschichte“ statt und wurde durch Autorin und Journalistin Dr. Irmtraud Gutschke moderiert. „Duo Kratschkowski“ spielte zu Beginn des Abends als Begrüßung der Gäste im überfüllten Festsaal des Dresdner Rathauses (über 200 Gäste).  Die Lesung auf Russisch und Deutsch aus dem Roman „Wolgakinder“ hat das Publikum mit der tragischen Geschichte eines Dorflehrers in der Autonomen Wolgarepublik vertraut gemacht. Reich an historischen Fakten hat das Werk eine offene Diskussion hervorgerufen. Viele Dresdner, die aus der Wolgaregion oder anderen Gebieten der ehemaligen UdSSR stammen, konnten Parallelen vom Schicksal der Protogonisten des Romans zu den Schicksalen ihrer Verwandter erkennen.

     

    Leseclubtreffen waren mit der Corona-Quarantäne für drei Monate unterbrochen und Anfang Juni wieder zum Leben gerufen.

    19. Juni 2020               Poetischer Abend an der Elbe. Erinnerung an Arsenij Tarkowskij

    Schon das zweite Jahr treffen sich Ende Juni die Poesieliebhaber, darunter Mitglieder des Literaturklubs des DRKI, am Ufer der Elbe an der Mündung der Prießnitz, um am Geburtstag von Arsenij Tarkowskij seine Lyrik vorzulesen. Die Regentropfen konnten den Poesieliebhaber an diesem Abend nicht stören, im Gegenteil, das Wetter passte zu der lyrischen Stimmung von Arsenij Tarkowskij. Die Gedichte erklangen auf Russisch und nachfolgend in der Übersetzung auf Deutsch, einige davon in der Umdichtung von Dresdner Lyriker Michael Zschech.

    4. Oktober 2020          Poetischer Abend „Es gibt nichts Wichtigeres als den Menschen…“ mit Lagerfeuer und Musik

    „Es gibt nichts Wichtigeres als den Menschen…“ – diese Worte einer der größten russischen Dichterin des 20. Jahrhunderts, Marina Zwetajewa, wurden zum Titel der Veranstaltung am 4. Oktober 2020 im Rahmen der 30. Interkulturellen Tagen. Das Marina Zwetajewa-Lagerfeuer ist ein großes poetisches Erlebnis, das weltweit am ersten Oktobersonntag stattfindet. Ein literarisch-musikalisches Konzert leitete das poetische Lagerfeuer ein und wurde der Tochter der Dichterin M. Zwetajewa, Ariadna Efron, und ihrem tragischen Schicksal gewidmet. Aus der Verbannungszeit stammt ein Gedicht von A. Efron, geschrieben nach dem Tode von Marina Zwetajewa, das von dem Mitglied des Vereins Viktor Tabere ins Deutsche übersetzt und abends vorgelesen wurde. Als Erstaufführung las der Dresdner Lyriker Michael Zschech seine Übersetzung des Poems „Georgi“ aus dem Gedichtzyklus von Marina Zwetajewa vor. Die großartige Konzertpianistin aus Berlin Natalia Nikolaeva-Scheffler begleitete die Gäste an diesem Abend musikalisch. Der polnische Komponist Karol Borsuk widmete Marina Zwetajewa eine musikalische Skizze, die in seiner Anwesenheit im Konzert erklang. Am Lagerfeuer, im Garten des DRKI, konnte jeder sein Lieblingsgedicht von Marina Zwetajewa in verschiedenen Sprachen vorlesen. Das Lagerfeuer vereinte die poetischen Seelen unabhängig von der Nationalität und dem Alter.

    DRKI e.V. fördert die Produktion des Dokumentarfilms „Über Deutschland“ 

    Das DRKI e.V. unterstützt die Produktion des Filmes „Über Deutschland“ des Autors und Regisseurs Bernhard Sallmann (Wien/Berlin) und der Produktionsfirma Rainer J. Nagel „ostwärts-film“. Der Film stellt ein Essay nach dem Text „Über Deutschland – О Германии“ von Marina Zwetajewa dar. Die Dichterin erinnert 1919 zur Zeit des Kriegskommunismus in Russland an ihre Zeit in Loschwitz bei Dresden, wo sie den Sommer 1910 verbrachte. Es ist weit mehr, als eine Erinnerung an M. Zwetajewa, der Film stellt eine neue Verbindung zwischen Dresden und Russland her, offenlegt eine wenig bekannte Geschichte des OT Loschwitz und des Weißen Hirsches für die breite Öffentlichkeit. Der Film ist 2020 vollendet und wartet auch seine Premiere, die wegen Pandemiebeschränkungen immer wieder verschoben wird.

     

    23. Oktober 2020          „Mütterchen Russland“: die Dresdner Autorin Dr. Gabriele Werner stellt ihr neues Buch vor.

    Das neue Buch der Dresdner Kunsthistorikerin Dr. Gabriele Werner, die 17 Jahre als Kustodin für das 20. Jahrhundert in der Galerie Neue Meister der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden gewirkt hat, rief ein großes Interesse des Freundeskreises des DRKI hervor. Die Zahl der Gäste war durch die Hygiene-Anforderungen begrenzt, nicht alle Interessenten konnten dabei sein. Das Buch „Mütterchen Russland“ ist nach der dritten Russland-Reise von Gabriele Werner entstanden und umfasst die Eindrücke von den Veränderungen in Moskau und St. Petersburg, aber auch die Gedanken zur langen und reichen Kunstgeschichte Russlands. Frau Werner las aus dem Buch, teilte mit den Gästen ihre einmalige Ansicht auf Erlebtes und zeigte die kunsthistorischen Verbindungen zu Deutschland und Dresden. Eine lebhafte Diskussion rundete den Abend ab. Elena Rubinova (Klavier) vom DRKI e.V. hat Gabriele Werner musikalisch begleitet.

    Musik / Konzerte  

    20. Februar 2020                     Gorbatschow & Freund: Saitensprünge

    Am 20. Februar 2020 war das musikalische Duo Gorbatschow & Freund im Rahmen ihrer Tournee „Saitensprünge“ im musikalischen Salon des DRKI e.V. zu Besuch. Die Balalaika- und Klaviervirtuosen präsentierten ein abwechslungsreiches Programm mit Werken von G. Tartini und P. Sarasate, N. Paganini und G. Gershwin. Mit viel Humor hat Lothar Freund das Konzert moderiert. Anschließend freuten sich die Gäste über ein russisches Buffet und den Austausch zu verschiedenen Themen mit den Musikern und Vereinsmitgliedern.   

    8. März 2020               Musikalisch-literarischer Abend zum Internationalen Frauentag

    Anlässlich des Weltfrauentages veranstaltete das Deutsch-Russische Kulturinstitut am 08. März einen musikalisch-literarischen Abend. Вer Abend war Sofia Andrejevna Tolstaja, der Gattin des großen russischen Schriftstellers Lev Tolstoj gewidmet. Natalija Zagorskaia las Sofia Tolstajas Tagebucheinträge und die Berliner Musikerin Natalija Nikolajeva-Scheffler spielte gefühlstief Stücke von Beethoven, Tschaikowskij, Tanejev und Mendelsohn. Zur Krönung des musikalischen Abends hat die Kreuzersonate von Beethoven geklungen, meisterhaft von der Violinistin Ija Zhmajeva und der Konzertpianistin Natalija Nikolajeva-Scheffler gespielt.

    4. Juni 2020                 Tag der Russischen Sprache

    Traditionell wird im Deutsch-Russischen Kulturinstitut am 6. Juni, am Geburtstag von A. Pushkin, der Tag der russischen Sprache gefeiert. Es gab in diesem Jahr ein vielseitiges online Angebot an Aktivitäten: Ein Marathon des „Globalen Diktats“ auf Russisch und ein festliches TV-Netz auf dem Sender „Russkiy mir“. Die musikalische Kinderstube hat eine Probe durchgeführt und zusammen mit den Schüler*innen der Samstagsschule „Raduga“ Gedichte von Alexander Pushkin vorgelesen. Der erste Unterricht der Samstagsschule „Raduga“ fand nach dem Corona-Quarantäneende bei uns im DRKI statt. Mit der Berücksichtigung aller Hygieneanforderungen konnten die Kinder genügend Platz in den Räumlichkeiten des Instituts sowie im Garten finden

    Unsere Gäste lernten die Neuzugänge der Dostojewski-Bibliothek des Vereins kennen. Am Tag zuvor erhielten wir neue Bücher als Geschenk des russischen Generalkonsulats in Leipzig für die Bibliothek. Die Schüler und Lehrer der russischen Sabbatschule „Raduga“ erhielten mehr als fünfzig Einheiten aktueller Literatur in russischer Sprache.

    Am Vorabend des Russlandtages präsentierte die Sängerin Lidia Valenta ihr neues Online-Projekt. Lydia Valenta hat in ihrem Schaffen bereits mehrfach moderne kulturelle Traditionen Russlands und Deutschlands miteinander verbunden. Und nun hat die Künstlerin und Songwriter mit Unterstützung der Deutsch-Russischen Wirtschaftsunion ein einzigartiges Online-Musikprojekt ins Leben gerufen. Das Konzert mit Liedern der russischen lyrischen Autorin wurde live aus einem Konzertstudio in Dresden übertragen.

    Andrey Sharashkin, Generalkonsul der Russischen Föderation in Hamburg, stellte die Sängerin vor. Eröffnet wurde der Abend von Thomas Overbeck, Präsident der Deutsch-Russischen Wirtschaftsunion. Das Konzert ist in verschiedenen Portalen verfügbar und erreicht ein Publikum von vielen tausend Menschen in Deutschland und Russland.

    Außerdem trafen sich Dr. Wolfgang Schälike, und Vitaly Kolesnyk, an diesem Tag mit dem Journalisten Thomas Gärtner, der für die Dresdner Presse Material über Vertreter der Dresdner Migranten aus der ehemaligen Sowjetunion recherchiert. Das Gespräch drehte sich um verschiedene Aspekte des Dialogs der Kulturen zwischen unseren Völkern und die Rolle der Landsleute aus der ehemaligen Sowjetunion in diesem Prozess, die in Europa durch die gemeinsame Geschichte und die russische Sprache als Sprache der interethnischen Kommunikation verbunden sind.

    21. Juni 2020               Welttag der Musik in Dresden

    Für alle Musikliebhaber ist der 21. Juni ein besonderer Tag. An diesem Tag feiert die ganze Welt die Musik! Auch in Dresden konnte man an den verschiedenen Orten die Musik genießen. Wer an diesem Sommerabend in der Neustadt die Bautzner Straße entlang ging, konnte die zaubernden Klavierklänge hören. Die Pianistin und Musikpädagogin Elena Rubinova hat mit großer Freude an dem Musikfest teilgenommen und Werke von Tschaikowski, Bizet, Saint-Saens und Faure gespielt

    November – Dezember            Gesang, Musik und Weihnachtslyrik im Video-Adventskalender 2020

    Kein Vereinsleben, keine Veranstaltungen vor Weihnachten 2020… und doch wurde ein Ausweg gefunden: Freude und virtuelle Geschenke als musikalische und poetische „Türchen“ des digitalen Adventskalenders. 25 kurze Geschichten und Episoden, vorbereitet von Kindern aus der Musikkinder- und Jugendstube und ihren Eltern wurden in YouTube-Kanal des DRKI platziert. Die Mitglieder der Poesieclubs trugen Weihnachtsgedichte der deutschen Dichter Theodor Fontane, Heinrich Heine und Rainer Maria Rilke vor.

    Januar – Dezember                 DRKI unterstützt den Dresdner INA-Chor

    Seit 2019 gehört INA-Chor zur Mitgliedschaft unseres Vereins.  Durch die Betreuung des INA-Chores unterstützt das DRKI e.V. den kulturellen Austausch zu Themen der Volkskunst und Tradition, sowie generationsübergreifende Kontakte.  Der Verein stellt dem INA-Chor die Räumlichkeiten zur Verfügung, was die wöchentlichen Proben des Chores ermöglicht.  Im Jahr 2020 gab es wenige Möglichkeiten, Konzerte und öffentliche Auftritte zu veranstalten. Diese fanden ausschließlich während der sommerlichen Lockerungen unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen statt, darunter: Konzerte in Senioren-Zentren (z.B. in Pirna und Dresden) und Auftreten auf dem Bürgerfest in Dresden-Prohlis.  Leider ist eine Reihe der geplanten Konzerte (unter anderen in der Kirche der Gemeinde in Dresden-Prohlis) auf Grund des Corona-Lockdowns ausgefallen.

    Teilnahme am Projekt der Sächsischen Jugendstiftung „Spurensuche“

    April – November   Unvollendete Geschichte: Schicksale der Deutschen aus der ehemaligen UdSSR

    Ziel des Projektes war, dass Jugendliche sich mit der Geschichte der „Russlanddeutschen“ beschäftigen. Das Thema „Schicksale der Wolgadeutschen“ gibt viel Raum zum Forschen und zum Nachdenken. Zur Grundlage der Umsetzung des Projektes wurden Begegnungen, freie Gespräche und Interviews mit Spätaussiedlern aus dem Freundeskreis unseres Vereins durchgeführt. Mit dem Spurensuche-Team machten wir uns auf den Weg durch die Jahrhunderte zu den Ursprüngen der ersten deutschen Siedler in der Zeit der Zarin Katarina II. Zusammen mit den Vertretern der Familien Schwabenland und Batz wurde durch das Prisma ihrer Familiengeschichte ein Blick auf die Geschichte der Wolgadeutschen geworfen. Es war eine große Herausforderung, das Projekt in der Situation der COVID-Beschränkungen zu realisieren. Die Auswertung der Projekte verlief im Landtag digital. Das DRKI -Team hat der Jury einen Kurzfilm und eine Broschüre als Projektergebnisse präsentiert.

    Teilnahme an den Stadtfesten und Elbhangfest

    Wegen Corona-Schutzmaßnahmen und Begrenzung des öffentlichen Lebens ausgefallen.

    Teilnahme an Konferenzen und Veranstaltungen der Partner

    29. Oktober     Vorstellung des Projektes Dostojewski-Jahr in Deutschland 2021

    Das DRKI nahm an der Konferenz des Sächsischen Koordinationsrates der Russischen Landsleute, die in der St. Alexandra-Gesellschaft in Leipzig stattfand, teil und hat da das Projekt „Dostojewski-Jahr in Deutschland 2021“ präsentiert.

    3. November Digitaler Runder Tisch in Ramen Assemblee Russkiy Mir (Moskau) „Warum das Interesse für Dostojewski nicht nachlässt?“ 

    Die Mitglieder des DRKI-Vorstandes nahmen an dem Runden Tisch „Die Welt von Fjodor Dostojewski: Warum das Interesse für den Schriftsteller nicht nachlässt?“ teil. Den Teilnehmern der online-veranstalteten Diskussionsrunde wurde unser Filmbeitrag „Dostojewski in Dresden“ gezeigt.

    Russisches Zentrum / Russische Sprache

    17. Oktober     Weltweit Diktat-Runden – jeder kann mitmachen

    Verschoben vom April und doch stattgefunden: Am 17. Oktober wurde in Dresden „Totales Schreib-Diktat“ durchgeführt. Diesmal verlief das Diktat digital und wurde von Vitaliy Kolesnyk, Fachleiter des Russischen Zentrums des DRKI, koordiniert. „Totales Diktat“ ist eine Herausforderung auch für Erwachsene. Dabei muss man nicht unbedingt russischer Muttersprachler sein, um das Diktat mitschreiben zu können. Für diejenigen, die die Sprache lernen, gibt es ein Test TruD in vereinfachtem Russisch, der auf dem Originaltext basiert.

    Gedenk- und Erinnerungskultur

    Laufend: Ständige Pflege der Grabstätten Baron Alexander von Wrangel (bis 2020 von Fam. Großmann übernommen) und Charlotte Faberge auf dem Trinitatisfriedhof (Patenschaften), des Dostojewskij-Denkmals (im Eigentum des DRKI e.V.) sowie des Nordteils des sowjetischen Garnisonfriedhofs. Offizieller Ansprechpartner zu Garnisonsfriedhof lt.  Dresdner Friedhofswegweiser (Geschäftsbereich Umwelt und Kommunalwirtschaft). Beantwortung von Suchanfragen zu sowjetischen Grabstätten in Dresden, die teils auch vom Roten Kreuz über München an uns weitergeleitet werden.

    Am 8. Mai, dem Gedenktag der Befreiung Europas und Ende des Krieges in Europa, fanden am Olbrichtsplatz und anschließend am Sowjetischen Garnisonfriedhof Kranzniederlegungen statt.

    Im Frühjahr und Sommer wurde eine Reihe von Veranstaltungen durchgeführt: Interessenten haben an der weltweiten Schreib-Diktataktion zum 75. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs teilgenommen und Kurzfilme des Filmfestivals „Film in der Pause“ aus Sankt Petersburg, der Partnerstadt Dresdens, angesehen. Das DRKI hat an dem internationalen Kunstmarathon „Belarussischer Bahnhof“, der in der Region Uljanowsk stattfand, ein Grußwort in der Live-Übertragung geschickt.

    Die Jugendhistoriker befassten sich im Rahmen des sächsischen Projektes „Spurensuche“ mit der Geschichte der Wolgadeutschen. Gespräche mit noch lebenden Zeitzeugen und das Kennenlernen mit ihrer Familienchronik belebten viele Details der tragischen Geschichte unserer Zeit.

    Service-Büro

    Im Deutsch-Russischen Kulturinstitut e.V. arbeitet mit der freundlichen Unterstützung des Generalkonsulats der Russischen Föderation in Leipzigein Servicebüro zur Vorbereitung konsularischer Unterlagen. Dieses Servicebüro bietet Migranten mit russischer Staatsbürgerschaft aus dem Großraum Dresden eine effektive Erleichterung bei der Erledigung ihrer konsularischen Angelegenheiten (z.B. Lebensbescheinigung, Bescheinigung über den Aufenthalt in der BRD, Beantragung einer Rente der Russischen Föderation oder Überweisung der Rente außerhalb Russlands, Beglaubigung der Übersetzungen, Vollmachtgestaltung, Beantragung der Reisepässe der Russischen Föderation). Rund 450 russische Staatsbürger kamen ins DRKI e.V., um ihre russische Rente für 2021 zu beantragen bzw. verlängern zu lassen. Durch ihr persönliches Erscheinen konnten die aus Leipzig zugereisten Mitarbeiter des Generalkonsulats notariell die Lebensbescheinigungen beglaubigen.

    Das Deutsch-Russische Kulturinstitut hat sich 2021 für die Förderung des Dialogs der deutsch-  russischen Kulturräume weiter engagiert und sich als europäische Kulturinitiative weiterentwickelt. In diesem Jahr initiierte das Deutsch-Russische Kulturinstitut e.V.  «Dostojewski-Jahr 2021» unter dem Motto „Fjodor Dostojewski – ein Dichter der Menschlichkeit“, worüber der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer die Schirmherrschaft übernahm. Mit dem Ziel, Leben und Werk des großen russischen Schriftstellers als Teil der Weltkultur einem breiten deutschen Publikum näherzubringen, wollte der Verein mit einem offenen, kritischen und konstruktiven Dialog zwischen Russland und Deutschland mit Hilfe des literarischen Dostojewski-Erbe beitragen. Es wurde ein Konzept mit einer Reihe der „Ankerveranstaltungen“ erarbeitet, die einen generationenübergreifenden und internationalen  Dialog über Identität, Werte und Orientierung anstoßen sollten. Leider erforderte die Corona-Pandemie viele Verschiebungen und Korrekturen. Die Beschränkungen des öffentlichen Lebens zur Eindämmung der Pandemie haben die Tätigkeit des Vereins sowie seine Veranstaltungspläne stark beeinflusst und zur Suche nach anderen geeigneten Formen der Projektdurchführung bewegt. So fanden im Sommer und Herbst 2021 Veranstaltungen in unseren Räumlichkeiten mit beschränkter Zahl an Gästen oder im Garten des Vereins statt. Während des Lockdowns haben überwiegend digitale Formate den Einsatz gefunden:  Skype- und Zoom Meetings der Mitwirkenden an Projekten, kurze Videofilme wurden in YouTube und auf DRKI-Site in Facebook platziert. 

    Wie in den letzten Jahren wurden die Geschäftsführung, die Buchhaltung, die Organisation von Projekten und Veranstaltungen, die Servicezentrum- und Bibliothekarbeit hauptsächlich Dank ehrenamtlichen Engagements realisiert. 2 Mitarbeiter im Bundesfreiwilligendienst, 8 Personen über Ehrenamtsförder-programm „Wir für Sachsen“ erhielten Taschengeld bzw. Ehrenamtspauschale.

    Anbei ein Auszug unserer Aktivitäten 2021 nach Themen geordnet

    Zum 200. Geburtstag Fjodor Dostojewski

    Ausstellungen/Treffen/Diskussionen

    1.November 2021        Eröffnung der Ausstellung „Fjodor Dostojewski – Leben und Werk“

    Mit dem Untertitel „Der Mensch ist ein Geheimnis […]; ich gehe diesem Geheimnis nach, weil ich Mensch sein will.“ lädt die Ausstellung zum 200. Geburtstag des Schriftstellers Fjodor Dostojewski (1821-1881) in die Räumlichkeiten des DRKI ein. Gestaltet vom St. Petersburger Dostojewski-Museum und von der Dresdner TU-Slawistin Hannelore Georgi in die deutsche Sprache übertragen, stellt die Ausstellung  wichtigste Meilensteine des Lebens des Schriftstellers dar und gibt den Überblick über seine zehn bekanntesten Romane. Die Ausstellung begeistert die Besucher und nimmt sie durch das Leben und Werke von Fjodor Dostojewski mit. Ursprünglich sollte die Ausstellung im Rahmen eines Rundtischgesprächs  mit Mitgliedern (Literaten) der Sächsischen Akademie der Künste zum Thema: „Gedanken zu meinem Dostojewski“ in der SLUB präsentiert werden. Die Teilnahme am Gespräch unter der Moderation von Peter Gosse hatten Volker Braun, Thomas Rosenlöcher, Angela Krauss und Dr. Friedrich Dieckmann zugesagt. Leider sollte diese Veranstaltung wegen Corona-Beschränkungen ausfallen. Ein weiteres Ereignis in Zusammenhang mit Dostojewski-Feierlichkeiten im November 2021 sollte eine literarisch-musikalische Komposition „Wahnsinn und Musik. Fjodor Dostojewski zum 200. Jubiläum“ sein. Die Komposition wurde von der Konzertpianistin Natalia Nikolaeva-Scheffler (DRKI-Mitglied) vorbereitet und während der 17. Deutschen Woche im Juni 2021 im Dostojewski-Museum in St. Petersburg aufgeführt. Die Aufführung im DRKI für das Dresdner Publikum sollte aber wegen Corona-Beschränkungen als öffentliche Veranstaltungen auf das Jahr 2022 verschoben werden.  

    11. November 2021   Gedenkveranstaltung zum 200. Geburtstag von Fjodor Dostojewski

    An diesem Tag fand eine Gedenkveranstaltung am Dostojewskij Denkmal, organisiert vom DRKI e.V., am Elbeufer  statt. Gemeinsam mit dem russischen Botschafter Sergej Netschajew,  dem Generalkonsul der RF in Leipzig Andrey Dronov, dem Vorstandsvorsitzenden des Deutsch-Russischen Kulturinstituts Dr. Wolfgang Schälike sowie Vertretern aus der Öffentlichkeit legte Ministerpräsident des Freistaats Sachsen Michael Kretschmer für den russischen Schriftsteller Blumen nieder, was auch ein Bekenntnis für gute Beziehungen zwischen Sachsen und Russland war. Die Süddeutsche Zeitung zitierte am nächsten Tag Auszüge aus dem Interviews mit Michael Kretschmer und Sergej Netschajew.

    11. November 2021   Der Dostojewski-Orden als Würdigung des Beitrages der DRKI Mitglieder  zur Popularisierung des schöpferischen Erbes von Fjodor Dostojewski

    Zu Ehren des Jahrestages des großen russischen Schriftstellers wurde von dem Russischen Schriftstellerverband der Kusnezki Region (Russland) zusammen mit literarischen, journalistischen, künstlerischen und wirtschaftlichen Organisationen sowie mit der Unterstützung und Beteiligung der direkten Nachkommen des Schriftstellers Alexei Dmitrijewitsch Dostojewski eine öffentliche Auszeichnung – der Dostojewski-Stern – ausgerichtet. Für einen großen Beitrag zur Erforschung und Popularisierung des schöpferischen Erbes des Schriftstellers, sowie für ihren Beitrag zu den kulturellen Beziehungen zwischen Russland und Deutschland wurde dem Vorsitzenden des DRKI e.V. Dr. Wolfgang Schälike und dem Vorstandsmitglied Dr. Olga Grossmann der Dostojewski-Orden verliehen, den der russische Botschafter Sergej Netschajew am 11. November 2021 während des Treffens im DRKI an die Ausgezeichneten überreichte.

    September – November 2021   Auf den Spuren von Fjodor Dostojewski in Dresden

    Im Rahmen des Dostojewski-Projekts fanden weitere Veranstaltungen statt. Gut zwei Jahre hat Dostojewski in Dresden gelebt, hier entstanden „Der ewige Gatte“ und „Die Dämonen“. So haben deutsche Gymnasiasten aus Riesa, Bautzen und Radebeul die Exkursion „Die  Spuren von Dostojewski in Dresden“ miterlebt und Blumen am Denkmal des großen Schriftstellers niederlegt. Für die Führungen  wurden die Media-Materialen des DRKI zu «Russischen Spuren in Dresden“ sowie das Buch von Dr. Olga Grossmann „Die russische Welt Dresdens. Spaziergang durch historische Orte“ zugrunde gelegt. Bei der Exkursion hat die Studentin Margarita Voroshilova von der TU Dresden während des Praktikums im DRKI mitgewirkt. 

    Deutsch-Russisches Forum am 11. und 12. November 2021

    Die Mitglieder des Vorstandes des DRKI e.V.  haben an der internationalen Konferenz anlässlich des 200. Geburtstags von Fedor Dostoewskij teilgenommen. Die Konferenz sowie die Aufführung der berühmten „Schuld und Sühne“ wurde von der Fakultät Sprach-, Literatur und Kulturwissenschaften der TU Dresden veranstaltet.

    26. April 2021            „Wahnsinn und Musik. Fjodor Dostojewski zum 200. Jubiläum“

    In diesem Jahr wurde Sachsen als Partner der 17. „Deutschen Woche“ in St. Petersburg begrüßt. Wir als DRKI e.V. nahmen an der „Deutschen Woche“ teil und waren im Programm der Woche mit einigen Veranstaltungen präsent. Die Konzertpianistin und Mitglied des DRKI, Natalia Nikolaeva-Sheffler, präsentierte im Dostojewski-Museum eine literarisch-musikalische Komposition „Wahnsinn und Musik. Fjodor Dostojewski zum 200. Jubiläum“. Die vorgetragenen musikalischen Werke boten die Möglichkeit, einmal mehr Dostojevskijs kreative Individualität und psychologische Tiefe zu bewundern. Das Gesprächskonzert sollte zur Eröffnung der Dostojewski-Ausstellung im November in Dresden aufgeführt werden, wurde aber wegen der Verschärfung der Corona-Regelungen auf 2022 verschoben.

     

    Literatur / Buchpräsentationen

     

    Leseclubtreffen im Institut waren entsprechend der Corona-Regelungen im Sachsen für drei Monate unterbrochen, verliefen im on-line Format wenn möglich und wurden ab Mai  wieder zum Leben gerufen. Gemütlich beim Tee und Kuchen verweilen sich die Teilnehmer des Lyrikclubs im Garten des DRKI  beim Vorlesen und Austausch zu verschiedenen Themen der Literatur und Kunst.

    25. Juni 2021                                 Arsenij Tarkowskij – Lesung an der Elbe

    Schon zum dritten Mal treffen sich Ende Juni die Poesieliebhaber, darunter Mitglieder des Literaturklubs des DRKI, am Ufer der Elbe an der Mündung der Prießnitz, um am Geburtstag von Arsenij Tarkowskij seine Lyrik vorzulesen. Der Dresdner Lyriker Michael Zschech, der diese Lesungen vor paar Jahre ins Leben gerufen hat, trug diesmal die Übersetzung ins Deutsche des Gedichtes Arsenij Tarkowskis „Vincent van Gogh möge mir verzeihen“ vor. Der Austausch weckte die Erinnerungen der Landsleute des Dichters über seine Heimat und den Geburtsort, sowie geschichtliche Reminiscence.

    Musik / Konzerte  

    05. Juni 2021                                                 Gedenktafel für Sergei Rachmaninow

    Dresden war ein wichtiges Kapitel im Leben von Rachmaninow. In den 20-ger Jahren wurde die Villa „Fliederhof“ der Musikerfamilie Schunke in der Goetheallee ein Stück Heimat für den Komponisten und seine Familie. An diese besonderen Momente der Dresdner Kulturgeschichte erinnert die Gedenktafel am Grundstück Goetheallee 26, die anselle der gestohlenen, am 5. Juni 2021 erneut angebracht und enthüllt wurde.  Die Initiative der Wiederanbringung der Gedenktafel und ihrer Neuanfertigung  kamen vom  DRKI e.V. Einen großen Beitrag zur Verwirklichung des Projektes leistete Marita Schieferdecker-Adolph, sie hielt den engen Kontakt zu Michael Schunke und sprach über die Familie Schunke bei der  Enthüllung der Tafel. Über die Dresdner Jahre Rachmaninows referierte das Vorstandsmitglied des DRKI Natalia Zagorskaya. Eine musikalische Begleitung erfolgte durch den polnischen Komponisten und Geiger Karol Borsuk. Die aufgeführten Miniaturen widmete er dem russischen Komponisten. Als positive Resonanz erschien am nächsten Tag der Artikel von Tobias Wolf  in der Sächsischen Zeitung.

    Tafel und Konzert für Rachmaninow am 05.06.2021

    05. Juni 2021                                                Gedenkkonzert für Sergei Rachmaninow

    Anschließend fand im Haus und Garten des DRKI e.V. ein Gedenkkonzert für Sergej Rachmaninow „Dresden: die Freude an der Schöpfung“ statt mit Anna Palimina (Gesang), Elena Rubinowa (Klavier), Karol Borsuk (Violine) und Natalia Nikolaeva-Scheffler ( Klavier). So wurden die Worte Rachmaninows „die Musik muss vom Herzen zu Herzen gehen…richtig wahr. Wir begrüßten nicht nur Dresdner Gäste, sondern auch Gäste aus Berlin, Leipzig und aus Gorisch (Sächsische Schweiz).

    Januar – Dezember  2021                          Musikalische Kinder- und Jugendstube

    In enger Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Landesgymnasium für Musik und mit der Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“ bot das DRKI den musikbegeisterten Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zum gemeinsamen Musizieren. Bedingt durch  Corona-Begrenzungen haben die Kinder in kleineren Gruppen gemeinsam musiziert. Mit ihrer Leiterin, Anna Sax-Palimina, erlebten die Kinder wechselhafte Stunden, sie spielten „Puppentheater“ und feierten zusammen. Zu Ostern und Weihnachten bereitete man kurze Konzerte vor, die man auf DRKI YouTube-Seite sehen kann.

    Januar – Dezember 2021                    DRKI unterstützt den Dresdner INA-Chor

    Der INA-Chor wurde 1999 als soziokulturelles Integrationsprojekt gegründet und ist seit 2019 Teil unseres Vereins.

    Durch die Betreuung des INA-Chores unterstützt das DRKI e.V. den kulturellen Austausch zu Themen der Volkskunst und Tradition sowie generationsübergreifende Kontakte.  Der Verein stellt dem INA-Chor die Räumlichkeiten zur Verfügung, was die wöchentlichen Proben des Chores ermöglicht. 

    Teilnahme an den Stadtfesten

    Wegen Corona-Schutzmaßnahmen und Begrenzung des öffentlichen Lebens sind viele Veranstaltungen ausgefallen. Umso mehr Freude gab es am Dresdner Stadtfest CANALETTO zum Tag der Deutschen Einheit. Das Stadtfest lockte rund 350.000 Besucher und Besucherinnen an. Bei schönstem Wetter wurden die Gäste auf insgesamt 7 Bühnen durch ein vielfältiges Programm unterhalten.

    Auch das Deutsch-Russische Kulturinstitut e.V. war am Samstagmittag, den 2. Oktober, mit drei Darbietungen am Ufer der Elbe vertreten. Der INA-Chor bot ein buntes Programm und die Kinder der „Vektor Schule“ aus Leipzig begeisterten das Publikum mit Tanz und tollen Kostümen. Aus Berlin war die 14-Jährige Sängerin Jessica Shatalova angereist, die unter anderem ihren ersten eigenen Song vorstellte, der bald veröffentlicht werden soll. Das Publikum belohnte alle Künstler und Künstlerinnen mit ausgiebigem Applaus und Lob. Die Auftritte waren für alle Mitwirkenden ein voller Erfolg!

    Auftritt des INA-Chors in Prohlis

    Im Rahmen des 30. Prohliser Herbstfestes 2021 hatte der INA-Chor eine gelungene Aufführung unter der Leitung von D. Arnst (musikalische Untermalung von A. Hofmann). Im Programm waren Volkslieder, Schlager und Walzer in russischer, deutscher und ukrainischer Sprache.

    Teilnahme an Konferenzen und Veranstaltungen der Partner

    22. – 29. April             60 Jahre Partnerschaft zwischen Dresden und St. Petersburg

    Vom 22. bis 29. April 2021 fand die jährliche Deutsche Woche in St. Petersburg im Rahmen des Deutschlandjahres in Russland statt. Der Hauptpartner der Deutschen Woche 2021 war der Freistaat Sachsen. Wir als DRKI e.V. waren im Programm der Deutschen Woche mit einigen Veranstaltungen präsent. Im Rahmen des Sächsischen Musikabends wurde die zweisprachige Plakatausstellung „Berühmte Sachsen in Russland“ präsentiert. Auf Initiative der Organisatoren des St. Petersburger Partnerschaftsfestivals sollte die Ausstellung mit dem Motorradrallye „Baltic Rallye“ durch Russland touren.

    Das Dostojewski-Museum in St. Petersburg veranstaltete einen „Sächsischen Abend“. Neben dem schon erwähnten Gesprächskonzert „Wahnsinn und Musik. Fjodor Dostojewski zum 200. Jubiläum“, sprach der Vorstandsvorsitzender des DRKI über die bevorstehende Dostojewski-Woche in Dresden. Anschließend hielt Birgit Harress, Professorin für slawische Literatur an der Universität Leipzig und Vizepräsidentin der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste in Salzburg, einen Vortrag zum Thema „Die Neuerschaffung des Menschen in Dostojewskis Roman „Verbrechen und Strafe“.

    8. September   Teilnahme an der Ausstellungseröffnung „Ernst von Schuh und Robert Sterl – Eine Künstlerfreundschaft“

    Robert Sterl war ein begeisterter Musikliebhaber, er pflegte persönliche Kontakte zu den Musikern der sächsischen Hofopernorchester und gewann die Freundschaft des Orchesterchefs Ernst von Schuh. So entstand eine Vielzahl von  Musiker- und Orchesterzeichnungen. Es war die Musik, die Sterl nach Russland führte, er porträtierte russische Komponisten Alexander Skrjabin und Sergei Rachmaninow, Alexander Glasunow und Igor Stravinsky. Während der Ausstellungseröffnung haben wir ein Fotoporträt von Alexander Skrjabin an die Museumsleiterin Juliane Gatomski als Gabe des Skrjabin-Museums in Moskau übergeben. Wir hoffen auf weitere Zusammenarbeit bezüglich breites Thema „Robert Sterl und russische Musiker“.

    19. September  „Von Barock bis Tango“ – klassisches Konzert im Carl-Maria-von-Weber-Museum

    Am noch warmen Herbstsonntag haben Anna Palimina und Elena Rubinova, Leiterinnen des Jugendmusikclubs unseres Instituts, sowie die Cellistin Ekaterina Gorynina, im Rahmen unserer Kooperation mit dem Carl-Maria-von-Weber-Museum in Dresden, ein klassisches Musikkonzert mit dem Titel „Vom Barock zum Tango“ vorbereitet. Die Musiker interpretierten mit Virtuosität und Humor Werke aus drei Jahrhunderten- von Johann Sebastian Bach bis Astor Piazzolla.

    Russisches Zentrum / Russische Sprache

    17. Oktober     Weltweit Diktat-Runden – jeder kann mitmachen

    Verschoben vom April und doch stattgefunden: Am 17. Oktober wurde in Dresden „Totales Schreib-Diktat“ durchgeführt. Diesmal verlief das Diktat digital und wurde von Vitaliy Kolesnyk, Fachleiter des Russischen Zentrums des DRKI, koordiniert. „Totales Diktat“ ist eine Herausforderung auch für Erwachsene. Dabei muss man nicht unbedingt russischer Muttersprachler sein, um das Diktat mitschreiben zu können. Für diejenigen, die die Sprache lernen, gibt es ein Test TruD in vereinfachtem Russisch, der auf dem Originaltext basiert.

    Gedenk- und Erinnerungskultur

    Laufend: Ständige Pflege der Grabstätten Baron Alexander von Wrangel  und Charlotte Faberge auf dem Trinitatisfriedhof (Patenschaften), des Dostojewskij-Denkmals (im Eigentum des DRKI e.V.) sowie des Nordteils des sowjetischen Garnisonfriedhofs. Bis 2020 wurde die Grabstätte Baron Alexander von Wrangel  von Fam. Großmann gepflegt, danach übernahm die Pflege das DRKI e.V. und veranlasste die Sanierung. Leider waren die Nachfahren des Barons Alexander von Wrangel, die an der Sanierung finanziell beteiligt waren, an dem Besuch der Grabstätte wegen Corona-Begrenzungen verhindert. Der Nordfriedhof erhielt 2021 den Status eines historischen Denkmals. Das DRKI beantwortete auch im Jahr 2021 einige Suchanfragen zu sowjetischen Grabstätten in Dresden und leitete eine Initiative ein, an jeder einzelnen Gedenkstätte ein QR-Code anzubringen. So kann sich jeder nach der Lebensgeschichte und dem tragischen Tod der bestatteten sowjetischen Soldaten und Offizieren erkundigen.  

    Am 8. Mai, dem Gedenktag der Befreiung Europas und Ende des Krieges in Europa, fanden am Olbrichtsplatz und anschließend am Sowjetischen Garnisonfriedhof Kranzniederlegungen statt.

    Service-Büro

    Im Deutsch-Russischen Kulturinstitut e.V. arbeitet mit der freundlichen Unterstützung des Generalkonsulats der Russischen Föderation in Leipzigein Servicebüro zur Vorbereitung konsularischer Unterlagen. Dieses Servicebüro bietet Migranten mit russischer Staatsbürgerschaft aus dem Großraum Dresden eine effektive Erleichterung bei der Erledigung ihrer konsularischen Angelegenheiten (z.B. Lebensbescheinigung, Bescheinigung über den Aufenthalt in der BRD, Beantragung einer Rente der Russischen Föderation oder Überweisung der Rente außerhalb Russlands, Beglaubigung der Übersetzungen, Vollmachtgestaltung, Beantragung der Reisepässe der Russischen Föderation). Rund 450 russische Staatsbürger kamen ins DRKI e.V., um ihre russische Rente für 2022 zu beantragen bzw. verlängern zu lassen. Durch ihr persönliches Erscheinen konnten die aus Leipzig zugereisten Mitarbeiter des Generalkonsulats notariell die Lebensbescheinigungen beglaubigen.

    11. September        In Dresden hat die vorzeitige Stimmabgabe für die Wahlen zur russischen Staatsduma

    in den Räumlichkeiten des Deutsch-Russischen Kulturinstituts stattgefunden. Die Mitarbeiter des Generalkonsulats und des DRKI sorgten für einen übersichtlichen Ablauf des gesamten Wahlvorgangs und achteten dabei besonders auf die Einhaltung der Hygienemaßnahmen und der Abstandsregelungen.

    Diejenigen Wähler, die aus gesundheitlichen Gründen nicht das Wahllokal betreten konnten, hatten

    die Möglichkeit, ihre Stimme abzugeben, ohne das Auto zu verlassen: Sie konnten ihre Stimmzettel in

    eine spezielle mobile Wahlurne geben. Insgesamt gaben an diesem Tag in Dresden etwa 300 Wahlberechtigte ihre Stimme ab.

    Известность приобрела в начале 1960-х поэтическими выступлениями в Политехническом музее, Лужниках, Московском университете (вместе с А. А. Вознесенским, Е. А. Евтушенко, Р. И. Рождественским), собиравшими огромную аудиторию. Первый сборник стихов «Струна» (1962) отмечен поисками собственных тем. Позднее вышли в свет ее сборники «Уроки музыки» (1969), «Стихи» (1975; с предисловием П. Г. Антокольского), «Свеча», «Метель» (оба 1977), подборки стихов Ахмадулиной постоянно публиковались в периодике. Ахмадулина известна также переводами из грузинских поэтов (Г. Табидзе, С.Чиковани, А.Кандаладзе, М. Квиливадзе и др.) и как автор ярких, написанных высоким слогом эссе, посвященных друзьям, писателям и художникам [«Сны о Грузии», Тбилиси, 1977; полностью вошли в книгу воспоминаний и эссе «Миг бытия» (М., 1997)]. Рассказ «Много собак и собака» напечатан в неофициальном альманахе «Метрополь» (1979). Снималась в кино («Живет такой парень», 1964).

    Ахмадулина Белла (Изабелла) Ахатовна

    ( 10/04/1937 – 29/11/2010 )

    Die schönsten Lieder des Moskauer Dichtersängers Bulat Okudshawa im Spiegel des Krieges in der Ukraine.

    Russisch/deutsch.

    Mit Ekkehard Maaß, Berlin

    Eintritt: 10 Euro, ermäßigt: 6 Euro.

    Ekkehard Maaß


    Bulat Okudshawas Bedeutung für die friedliche Revolution in der DDR 1989


                                                                                „Nado b‘ lampotschku povesit…“

                                                                                                                                  (Eine Lampe müsste her…)

    Der Moskauer Dichtersänger Bulat Okudshawa war ein wichtigster Vorbereiter von Glasnost und Persestroika. Bereits seine frühen Lieder waren ein Affront gegen die Partei- und Staatsdoktrin der Sowjetuion und brachen alle bestehenden Tabus. Statt die Siege zu bejubeln, sang Bulat von den Verlusten und vom Leid, die der Terror der Stalinzeit und der Krieg hinterließen und die er persönlich zur Genüge erlebt hatte.


    Leid und Trauer, getragen von einer feinen Ironie, schweben zwischen den Zeilen aller seiner Lieder, getragen von einfachen Melodien und dem Tembre seiner Stimme. Den pathetischen Ideologien setzte Bulat Menschlichkeit entgegen, Glaube, Liebe, Hoffnung. Die Moskauer Hinterhöfe des Arbat, in denen er seine kurze Kindheit verlebte – 1937 wurde beide Eltern repressiert – sind für ihn Berufung, Religion und Vaterland, nicht die historische Mission der Arbeiterklasse, der Marxismus-Leninismus und die Sowjetunion.

    Weil Bulat Okudshawa in seinen gesungenen Gedichten das traf, was die Menschen  bedrückte, worüber sie aber nicht sprechen durften, wurde er nicht nur in der Sowjetunion, sondern in allen sozialistischen Ländern schlaglichtartig bekannt. Die Verbreitung seiner Lieder konnte durch nichts aufgehalten werden. Sie wurden, an der Zensur vorbei, in den Moskauer Küchen gesungen, von Tonband zu Tonband überspielt und nachgesungen. Und sie gefielen offenbar auch der Nomenklatura und regten sie zum Umdenken an. Das Lied vom Mitternachtstrolleybus beschreibt Trauer und Einsamkeit, nicht die glückliche sowjetische Gemeinschaft und ist dabei so schön, dass sich ihm keiner entziehen konnte.

    Die Bedeutung Bulat Okudshawa für das Ende des Kommunistischen Diktaturen kann nicht genug hervorgehoben sie werden. Seine Lieder gaben Trost und machten Mut, sich frei und unabhängig zu fühlen und vor allem als Mensch. Auch in der DDR waren die Lieder Okudshawas bekannt und beliebt und regten an, die Parteipropaganda zu hinterfragen. Die Lieder Bulat Okudshawas und Wolf Biermanns unterstützten in erheblicher Weise das Freiheitsdenken, das zur friedlichen Revolution 1989 führte.

    Bulats Lieder sind nicht nur in vielen osteuropäischen Ländern bis heute wichtig, wo anstelle der alten, ideologischen Diktaturen neue, nationalistische Diktaturen das freie Denken bedrängen. Auch in der „westlichen“ Welt sind Bulats Lieder von Bedeutung, denn Menschlichkeit ist überall auf der Welt eine Defizit!

    Ich singe Bulats Lieder seit mehr als vierzig Jahren und werde nicht müde, in ihnen spazieren zu gehen wie in dem vertrauten Garten meiner Kindheit. Sie sind mein geistiges Vaterland, vom dem ich mit Bulats Worten singen kann: do konca ne proiti tebja!

    Ekkehard Maaß, geb. 1951, übersetzt und singt seit mehr als 40 Jahren die Lieder Bulat Okudshawas. 1978 gründete er in Ostberlin einen literarischen Salon, in dem Bulat Okudshawa mehrfach zu Gast war und in dem bis heute beinahe täglich Bulats Lieder gesungen werden.

    Am 9. Februar fand im Musiksaal des Deutsch-Russischen Kulturinstituts eine inspirierende Begegnung mit den jungen und sehr talentierten Musikern Ekaterina Gorynina (Cello) und Robert Umansky (Klavier) statt.

    Sie präsentierten die Werke „Postljudii“ des Moskauer Lehrers und Komponisten Ivan Sokolov, die zum ersten Mal in Dresden zu hören waren. Die „Postljudii“ sind eine Reflexion der inneren Welt des Künstlers, Erinnerungen an klassische Malerei und Poesie und ein Gespräch über zeitlose geistige Werte. Ivan Sokolov ist Komponist, Pianist und Musikwissenschaftler sowie Mitglied der Vereinigung für zeitgenössische Musik und des russischen Komponisten-Verbandes.

    Ekaterina Gorynina verbindet in ihrer Darbietung die russische und die deutsche Schule dank Oleg Bugaev (Cellist/Lehrer in Moskau) und Matthias Wilde (Cellist an der Sächsischen Cappella Dresden). Sie ist Doktorandin an der Universität der Künste in Berlin (Violoncello da Gamba). Robert Umansky, Preisträger internationaler Wettbewerbe und Absolvent der Nationalen Universität der Künste in Charkow, ist ein feinfühliger und intelligenter Klaviervirtuose.

    Zum 150. Geburtstag Alexander Skrjabins fand in Dresden in diesem Jahr ein besonderer Weihnachtsabend statt, der dem großen russischen Komponisten gewidmet war. Veranstalter des Abends war das Deutsch-Russische Kulturinstitut in Dresden. Auf der Jubiläumsveranstaltung im kombinierten Format, wurde eine Ausstellung des Moskauer Skrjabin-Museums gezeigt, die von Julia Tenzer, der derzeitigen Praktikantin des deutsch-russischen Kulturinstituts, übersetzt worden war. Vorträge und Berichte der teilnehmenden Gäste boten interessante Einblicke in die unterschiedlichen Bereiche des Lebens und Schaffens Skrjabins. Musikalische und literarische Werke des 20. Jahrhunderts rundeten den Abend ab.

    Als „sympathischen Winkel des Deutschen Landes“ bezeichnete der Musiker Dresden einmal und gehört somit zu den vielen großen Persönlichkeiten, die ihr Herz an diese Stadt verloren haben. 1895 zog es Skrjabin während seiner, vom Mäzen Beljajew finanzierten, Europareise zum ersten Mal in die schöne Stadt an der Elbe. Er wollte hier ein schmerzendes, seine Arbeit massiv behinderndes Nervenleiden in der rechten Hand auskurieren. Gleichzeitig eröffneten sich ihm Dresden neue Eindrücke, die ihn inspirierten und sein weiteres Schaffen positiv beeinflussten. Ganz besonders beeindruckt kehrte der Künstler von zwei Besuchen des wohl berühmtesten Felsmassivs der Sächsischen Schweiz, der Bastei, zurück. Inspiriert von der wilden Schönheit der Natur schuf er das berühmte Präludium op. 11 Nr. 14, auch bekannt als „Basteipräludium“.

    Im Jahr 1911 führte eine Konzertreise den Musiker erneut in die sächsische Hauptstadt. Auf dieser Reise begegnete er dem deutschen Maler und Grafiker Robert Herrmann Sterl (1867-1932). Die beiden Künstler hatten sich bereits ein Jahr zuvor auf einer Reise entlang der Wolga kennengelernt.

    Auf einem von dem berühmten Dirigenten Sergej Kusewizkij gecharterten Dampfer fuhren die Musiker verschiedene Städte und Dörfer entlang der Wolga ab, um Konzerte zu geben. Skrjabin war als Solopianist eingeladen. An Bord waren außerdem weitere geladene Gäste – unter ihnen auch Robert Sterl. Der Maler bewunderte die vorbeiziehende Landschaft und hielt diese sowie allerlei Konzert- und Alltagsszenen bildlich fest. Fasziniert von der mystischen Traumwelt, die ihm selbst jedoch fremd war, fertigte Sterl 1911 meisterhafte Portraitskizzen Skrjabins, die die Persönlichkeit des Musikers treffend wiedergaben. Diese Zeichnungen befinden sich heute im Kunstmuseum der Stadt Chemnitz. Die Gemälde „Kalmückenboot an der Wolga“ und „Ladeplatz bei Nishni-Nowgorod“ hängen in der Dresdner Gemäldegalerie „Neue Meister“. Das ebenfalls den Staatlichen Kunstsammlungen gehörende Ölbild „Klavierkonzert“ zeigt Kusewizkij am Dirigentenpult und Skrjabin am Flügel.

    Lasst gemeinsam mit uns für ein paar schöne Augenblicke den Alltagstrott und die negativen Schlagzeilen hinter euch. Auch im Jahr 2022 möchten wir mit unseren zahlreichen Veranstaltungen* mit Musik, Literatur, Film und weiteren Überraschungen für lustige, magische aber vor allem unvergessliche Momente sorgen. Wir freuen uns, das Jahr 2022 gemeinsam mit Euch besonders zu machen!

    *Bitte beachtet die aktuellen Verordnungen sowie die Hinweise auf unserer Seite. Möglicherweise finden einige Veranstaltungen wieder in einem virtuellen Format statt. Bitte meldet euch bei Interesse an einer Teilnahme unter drkidresden@drki.de an.

    Das Werk des großen russischen Literaten Dostojewskij stößt in Deutschland auf außergewöhnliches Interesse. Das bestätigen neue Übersetzungen seiner Werke in die deutsche Sprache und Bühnenproduktionen in den größten deutschen Theatern. In diesem Jahr hat unser gesellschaftlicher Verein Deutsch-Russisches Kulturinstitut e.V. die Durchführung des „Dostojewskij-Jahres 2021 in Deutschland“ initiiert, für das der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer verantwortlich war. Das „Dostojewskij-Jahr 2021“ unter dem Motto „Fjodor Dostojewskij – der Dichter der Menschlichkeit“ soll einen internationalen Dialog über Identität, Werte und spirituelle Orientierung schaffen. Die Schwerpunkte liegen in diesem Jahr auf dem deutsch-russischen Dialog, dem Dialog zwischen den Generationen, der Berichterstattung über die besonderen deutsch-sächsischen Beziehungen und dem Einsatz digitaler Technologien während der Pandemie.

    Fjodor Dostojewskij bereiste mehrere europäische Länder und Städte. Gemeinsam mit seiner Frau Anna Grigorjewna Dostojewskaja, geb. Snitkina, lebte er über 4 Jahre in Europa. Auch Dresden zählte zu seinen Destinationen. 2 Jahre lebte er hier.

    Vieles verbindet Dresden mit Dostojewskij. Eine der emotionalsten Verbindungen ist wohl die Geburt seiner Tochter Lubov im Jahr 1869. Sie wurde von Erzpriester Alexander Rosanow in der russisch-orthodoxen Gemeinde getauft. Das Grab dieses Priesters befindet sich auf dem Dreifaltigkeitsfriedhof in Dresden. Hier ist auch Dostojewskijs bester Freund, Mäzen und Diplomat, Baron von Wrangel, begraben.

    Auch eine literarische Verbindung lässt sich finden: Dostojewskij schrieb hier die erste Version seines prophetischen Romans „Die Dämonen“. Außerdem war er sein ganzes Leben lang von dem Bild der Sixtinischen Madonna inspiriert, welches sich in der Dresdner Gemälde Galerie „Alte Meister“ befindet. Eine Fotokopie dieses berühmtesten Bildes von Raphael hing über seinem Sterbebett.

    Auch die Bibliothek unseres Instituts wurde damals nach Dostojewskij benannt. Heute ist diese Bibliothek mit über 25000 Titeln eine der drei größten russischen Bibliotheken in Deutschland.

    Im Oktober 2006 fand an der Elbe zwischen dem Sächsischen Parlament und dem Internationalen Kongresszentrum die feierliche Eröffnung des Denkmals für den großen russischen Schriftsteller statt. Die Leiterin dieses Projekts war die Gründerin des Instituts Valerija Dmitriewna Schälike. Der russische Präsident Wladimir Putin, Kanzlerin Angela Merkel und der damalige sächsische Ministerpräsident Professor Georg Milbradt kamen zur Gedenkfeier. In den Eröffnungsreden wurde das Engagement für den Aufbau und Erhalt der deutsch-russischen Kontakte im neuen Jahrtausend gewürdigt. In der russisch-orthodoxen Kirche „zum Heiligen Simeon vom wunderbaren Berge“ in Dresden wurde bereits symbolisch der Grundstein für das zukünftige Dostojewskij-Denkmal in Dresden gelegt. Das Festival umfasste auch literarische Lesungen, Theateraufführungen und ein Filmfestival.

    1996 organisierte das Deutsch-Russische Kulturinstitut e.V. die Feierlichkeiten zum 175. Geburtstag des russischen Genies schon einmal. Das wissenschaftliche Symposium „Das Prophetische in „Die Dämonen“ von Dostojewskij“ brachte erstmals die Präsidenten der deutschen, russischen, amerikanischen und anderer internationaler Dostojewskij-Gesellschaften zusammen.

    Zum Jubiläumsjahr 2021 hat das Deutsch-Russische Kulturinstitut e.V. ein Konzept für das „Dostojewskij-Jahr“ entwickelt, das verschiedene Programmpunkte umfasst. Aufgrund der anhaltenden Pandemiesituation mussten Änderungen im Ablauf vorgenommen werden. Die wichtigsten Ereignisse des „Dostojewskij-Jahres“ wurden auf die 2. Hälfte des Jahres 2021 sowie auf den Anfang des Jahres 2022 verschoben und erhielten den Namen „Dostojewskij-Tage 2021/2022“. Als Partner und Teilnehmer wurden von uns die Deutsche Dostojewskij Gesellschaft e.V. (Professor Christoph Garstka), das Institut für Slawistik an der Universität Dresden (Professor Holger Kusse), die Dostojewskij-Stiftung in Moskau (Professor Igor Wolgin), die Hochschule für Wirtschaft in Moskau (Professor Vladimir Kantor), Alexander Rahr (Politologe und Publizist, Berlin) und andere eingeladen. In Dresden findet 2022 in der Sächsischen Staats- und Universitätsbibliothek (SLUB) ein runder Tisch „Gedanken an mein Dostojewskij“ mit Mitgliedern (Literaturwissenschaftlern) der Sächsischen Akademie der Künste statt. Volker Braun, Thomas Rosenlecher, Angela Kraus und Dr. Friedrich Diekmann waren sich einig, an der Diskussion teilzunehmen, die von Akademiker Peter Gosse moderiert wird. Da Fjodor Dostojewskij seit mehr als hundertfünfzig Jahren Teil des europäischen kollektiven literarischen Bewusstseins ist, werden Fragen über den wechselseitigen Einfluss der europäischen Kulturtradition und F. M. Dostojewskij behandelt. Die Zielgruppe der Veranstaltung sind Wissenschaftler, Politiker, Politikwissenschaftler, Kulturwissenschaftler, Philosophen, Studenten und alle, die sich für Dostojewskij interessieren.

    Am Vorabend des Jubiläums von Dostojewskij wurde das Grab von Erzpriester Alexander Rosanow auf dem Dreifaltigkeitsfriedhof rekonstruiert. Wir haben eine Verbindung mit den Nachkommen von Alexander Rosanow in St. Petersburg, Hamburg und Paris hergestellt. Die Nachkommen und die Dresdner russisch-orthodoxe Gemeinde unterstützten die Arbeiten zur Restaurierung des Grabes finanziell. Leider konnte die geplante Teilnahme ausländischer Gäste an den Jubiläumsveranstaltungen in Dresden aufgrund der Pandemie nicht stattfinden.

    Für den TV-Sender „Rossija odin“ (Russland 1) gab Wolfgang Schälike vor dem Dostojewskij-Denkmal dem Journalisten Michail Antonow ein Interview über die Wahrnehmung des großen russischen Schriftstellers und Denkers im modernen Deutschland. In der Sendung „Die Neuigkeiten der Woche mit Kisilew“ (https://www.youtube.com/watch?v=d0VCrhMUr-o) wurde anlässlich seines 200sten Geburtstages ein Beitrag über Dostojewskij ausgestrahlt (Min. 50:43 – 01:10:28). Dort sind auch Ausschnitte aus Dresden zu sehen (ab Min. 01:01:32).

    Am 11. November 2021 legten der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer, der russische Botschafter in Deutschland, Sergej Netschajew, und der Vorstandsvorsitzende des Deutsch-Russischen Kulturinstituts e.V., Dr. Wolfgang Schälicke, anlässlich des 200. Geburtstages von Fjodor Dostojewskij Blumen am Denkmal in Dresden nieder. „Das zeigt, wie eng wir miteinander verbunden sind, dass wir diese deutsch-russischen Beziehungen entwickeln wollen“, sagte Kretschmer vor Journalisten. Außerdem sei das Denkmal ein Beweis dafür, „was eine Bürgerinitiative leisten kann“, da seine Installation von den Leitern einer Nichtregierungsorganisation, dem Ehepaar Schälike, initiiert worden sei. Die Reise zum Denkmal war laut Botschafter Sergej Netschajew eine Initiative der Behörden des Bundeslandes Sachsen: „Das war eine Initiative der deutschen Seite, ich bin sehr dankbar, dass Sie viel für die Stärkung der kulturellen Beziehungen tun“, sagte der russische Botschafter bei einem gemeinsamen Briefing mit Kretschmer vor Journalisten. Er erinnerte daran, dass die deutsch-russischen Beziehungen eine lange Tradition haben, die weiterentwickelt werden müssen. Man müsse die „bösen Dämonen“ aus den deutsch-russischen Beziehungen vertreiben. „Wir haben mit Deutschland eine sehr positive Agenda. Ich würde sagen, es ist absolut einzigartig für die bilateralen Beziehungen in Europa – sehr viele Projekte, sehr viele Bereiche, in denen wir Berührungspunkte gefunden haben. Wir werden „Die Dämonen“ von Dostojewskij weiter genießen, aber wir werden die bösen Dämonen aus den deutsch-russischen Beziehungen vertreiben“, sagte er. Sergej Netschajew besuchte auch das Deutsch-Russische Kulturinstitut e.V. in Dresden. Bei seinem Besuch überreichte er dem Vorstand des Instituts und Leiter des russischen Zentrums, Dr. W. Schälike, und Dr. O. W. Grossmann für ihren Beitrag zur Entwicklung der kulturellen Beziehungen zwischen Russland und Deutschland den Orden „Stern von Dostojewskij“.

    Wir präsentierten unseren Gästen die vom Dostojewskij-Museum (St. Petersburg) vorbereitete Ausstellung Dostojewskij. Leben und Werke“. Ihr Motto waren die Worte von F. M. Dostojewskij: „der Mensch ist ein Geheimnis […] Ich beschäftige mich mit diesem Geheimnis, denn ich will ein Mensch sein.“ Die Ausstellung wurde von der Slawistin Hannelore Georgi ins Deutsche übersetzt und wird einem breiten deutschen Publikum in Begleitung des literarisch-musikalischen Programms „Dostojewskij – der Wahnsinn in der Musik“ von Dozentin Natalia Nikolaewa-Scheffler an der Universität Potsdam präsentiert. Denn Musik ist „[…] die gleiche Sprache, doch sie spricht das aus, was das Bewusstsein noch nicht bewältigt hat.“ (F. M. Dostojewskij). Die Reise in die musikalische Welt von Dostojewskij geht einher mit den Helden des Romans „Njetotschka Neswanowa“. Im Rahmen der Deutschen Woche in St. Petersburg im Museum F. M. Dostojewskij, erklingen Werke von Bach, Beethoven, Mendelssohn, Liszt, Rachmaninow, Rebikov und Diaz.

    Im nächsten Jahr werden wir und unsere Partner neue interessante Bücher präsentieren: Andreas Gurski (Basel): „Dostojewskij. Biografie“, Alexander Nitzberg (Wien): „Подросток“ (neue Übersetzung), Vitali Konstantinow (Marburg): „FMD – Leben und Werk von Dostojewski“. (Biografie in Comics), Jan Brokken (Niederlande): „Sibirischer Sommer mit Dostojewskij (auf Deutsch).

    Auch die Erstellung, Fertigstellung und Präsentation der Publikation „Geschichte des Dostojewskij-Denkmals in Dresden“ und eines professionellen interaktiven Almanachs mit Essays der Teilnehmer des runden Tisches „Mein Dostojewskij“ gehören zu den zukünftigen Projekten unseres Vereins.


    Gymnasiasten aus Riesa, Bautzen und Radebeul besuchten unsere Ausflüge „Das russische Kulturerbe in Dresden“ und legten Blumen an das Denkmal des großen Schriftstellers.


    Das Deutsch-Russische Kulturinstitut e.V. fördert seit fast drei Jahrzehnten den Dialog und das Verständnis zwischen Russland und Deutschland. Diesen Beitrag zu einer positiven Kommunikation zwischen den beiden Ländern und Kulturen möchte der Verein auch weiterhin leisten. Gemeinsam mit Literaturwissenschaftlern, Philosophen, Politologen und anderen Experten wird dies in Zukunft im Rahmen einer Veranstaltungsreihe geschehen, die dem 200. Jahrestag der Geburt von Fjodor Dostojewskij gewidmet ist.


    Wir wollen die Geschichte vom Leben und Werke des großen russischen Schriftstellers als Teil der Weltkultur einem breiten deutschen Publikum näherbringen und diskutieren, ob mit Hilfe des literarischen Erbes Dostojewskijs eine Wiederaufnahme des offenen und konstruktiven Dialogs zwischen Russland und Deutschland möglich ist. Wir erwarten Hunderte von Besuchern aus verschiedenen sozialen Schichten zu unseren Veranstaltungen im Rahmen des „Dostojewskij-Jahres“ 2021/2022.

    Am ersten Sonntag im Oktober veranstaltete das Deutsch-Russische Kulturinstitut den traditionellen literarischen und musikalischen Abend zu Ehren von M. Zwetajewa. Der Leitsatz des Abend war „Etwas tut weh… Das ist die Seele“- gewidmet den letzten Lebensjahren von M. Zwetajewa (1939-1941). Dank der Leiterin des Abends, N. L. Zagorskaya, lernten wir die Tagebuchaufzeichnungen und Gedichte der großen russischen Dichterin aus dieser Zeit kennen. Am Klavier saß unsere alte Freundin – N. Nikolaeva-Sheffler. Nach dem Konzert versammelten sich Poesie-Liebhaber und Verehrer des Werks der Dichterin um das traditionelle Zwetajewa-Lagerfeuer, und wie immer am Zwetajewa-Gedenktag wurden ihre Gedichte auf Russisch, Deutsch, Tschechisch und Ukrainisch gelesen…

    Am Wochenende lockte das Dresdener Stadtfest CANALETTO rund 350.000 Besucher und Besucherinnen an. Bei schönstem Wetter wurden die Gäste auf insgesamt 7 Bühnen durch ein vielfältiges Programm unterhalten. Auch das Deutsch-Russische Kulturinstitut e.V. war am Samstagmittag mit drei Darbietungen vertreten. Der INA-Chor bot ein buntes Programm und die Kinder der „Vektor Schule“ aus Leipzig begeisterten das Publikum mit Tanz und tollen Kostümen. Aus Berlin war die 14-Jährige Sängerin Jessica Shatalova angereist, die unter anderem ihren ersten eigenen Song vorstellte, der bald veröffentlicht werden soll. Das Publikum belohnte alle Künstler und Künstlerinnen mit ausgiebigem Applaus und Lob. Der Auftritt war für alle Mitwirkenden ein voller Erfolg!

    Am 19. September 2021 haben Anna Palimina und Elena Rubinova, Leiterinnen des Jugendmusikclubs unseres Instituts, sowie die Cellistin Ekaterina Gorynina, im Rahmen unserer Kooperation mit dem Carl-Maria-von-Weber-Museum in Dresden, ein klassisches Musikkonzert mit dem Titel „Vom Barock zum Tango“ vorbereitet. Die Musiker interpretierten mit Virtuosität und Humor Werke aus drei Jahrhunderten- von Johann Sebastian Bach bis Astor Piazzolla.

    Im Rahmen des 30. Prohliser Herbstfestes 2021 hatte der Chor unserer Mitglieder eine gelungene Aufführung unter der Leitung von D. Arnst (musikalische Untermalung von A. Hofmann). Der INA-Chor wurde 1999 als soziokulturelles Integrationsprojekt gegründet und ist seit 2020 Teil unseres Vereins. In unserem Chor singen sowohl Aussiedler, Zuwanderer aus den Nachfolgestaaten der Sowjetunion als auch Einheimische. Das Repertoire des Chors umfasst Volkslieder, Schlager und Walzer in russischer, deutscher und ukrainischer Sprache.

    Am 22. Juni 1941 begann mit dem „Unternehmen Barbarossa“ der Überfall von Hitlers Wehrmacht und ihrer Verbündeten auf die UdSSR. Dr. Wolfgang Schälike, Vorstandsvorsitzender des Deutsch-Russischen Kulturinstituts und Leiter des Russischen Zentrums in Dresden, referierte im Rahmen der Reihe „Historisches aus der Region“, die in Markleeberg stattfand, über die Ereignisse vor 80 Jahren. Er bezog sich auf Erinnerungen aus seiner frühen Kindheit und auf die Geschichte seiner Familie, die als deutsche Antifaschisten in Moskau lebte. Durch diese persönlichen Erlebnisse ist es ihm möglich, die Geschehnisse aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten.
    Dr. Schälike analysierte in seinem Vortrag die Gründe, die zum Ausbruch der schrecklichen Tragödie führten und darüber, wie sich die menschenfeindliche Theorie des Nationalsozialismus gegen den Bolschewismus richtete.

    Der Referent wies auf die Tatsache hin, dass häufig vom 1. September 1939 als Beginn des Zweiten Weltkriegs gesprochen wird, jedoch der Krieg bereits am 7. Juli 1937 begann- mit dem Konflikt zwischen dem militaristischen Japan und China. Auch das Ende des Zweiten Weltkriegs wird in Deutschland oft mit dem 8. Mai 1945 gleichgesetzt, nicht aber mit dem Tag der japanischen Kapitulation am 2. September 1945. Herr Dr. Schälike ist der Meinung, dass der eurozentrische Blick, der sich in der Geschichtsdeutung im heutigen Deutschland widerspiegelt, auch auf die Verhältnisse der Gegenwart dunkle Schatten wirft. Der Blick sollte mehr geweitet werden.
    Zudem ist er der Ansicht, dass der Krieg Nazi-Deutschlands gegen das „jüdisch-bolschewistische Sowjetrussland“, gegen die „Untermenschen“ und für „Lebensraum im Osten für das Großdeutsche Reich“ radikal anders war als der Blitzkrieg in Westeuropa. Das Vorgehen war brutaler, die Verluste größer. So werden für uns die Gefühle der Millionen Menschen, die jedes Jahr am Tag des Sieges mit Porträts der Helden und Befreier durch die Straßen marschieren, nachvollziehbar.

    In Dresden hat die vorzeitige Stimmabgabe für die Wahlen zur russischen Staatsduma  Stattgefunden Eine weitere vorzeitige Stimmabgabe für die Wahlen zur russischen Staatsduma, fand am Samstag, den 11. September, in der Landeshauptstadt Dresden in den Räumlichkeiten des Deutsch-Russischen Kulturinstituts statt.Die Redaktion von „Russkoye Pole“ besuchte das Wahllokal noch vor der Eröffnung um 10 Uhr. Alles war bereits vorbreitet: Wahlkabinen, Wahlurnen, Informationstafeln und Hygienemaßnahmen. Schon vor der Eröffnung waren erste Wahlwillige eingetroffen.Für den Fall, dass es regnen sollte, war im Innenhof ein Vordach aufgestellt worden. Dieses war nützlich für Personen die warteten, bis sie an der Reihe waren. Auch der russische Generalkonsul in Leipzig, Alexander Dronov, traf im Wahllokal ein.

    Die Stimmabgabe und die Arbeit des Wahlausschusses sollten bald beginnen.An einem Aufsteller mit einem Plakat der Kandidaten und einer Liste der Parteien, diskutierten die Teilnehmer über Fernsehdebatten der Politiker: Sie versprechen viel, aber was wird tatsächlich passieren? Nach einem Meinungsaustausch gingen sie dazu über, ihre Stimmzettel auszufüllen.Um 11 Uhr hatte sich die Wahlurne bereits merklich gefüllt. Es wurde aktiv abgestimmt, die Kommission arbeitete praktisch ohne Pause. Gegen Mittag begann die Zahl der Menschen zuzunehmen. Aus einer anderen Stadt kam sogar ein Reisebus, der ebenfalls Wahlberechtigte brachte.

    Die Mitarbeiter des Generalkonsulats und des Deutsch-Russischen Kulturinstituts (in dem sich das Wahllokal befand) sorgten für einen übersichtlichen Ablauf des gesamten Wahlvorgangs und achteten dabei besonders auf die Einhaltung der Hygienemaßnahmen und der Abstandsregelungen.  Die jenigen Wähler, die aus gesundheitlichen Gründen nicht das Wahllokal betreten können, hatten die Möglichkeit, ihre Stimme abzugeben, ohne das Auto zu verlassen: Sie könnten ihre Stimmzettel in eine spezielle mobile Wahlurne geben.Unter den Wählern entdeckten wir eine junge Frau und einen jungen Mann, die bereit waren einige Fragen unserer Zeitung zu beantworten. Für die jungen Leute ist dies die erste Wahl im Ausland, sie finden es gut, dass sie in Dresden die  Möglichkeit haben an der Wahl teilzunehmen. Die beiden stammen aus Stawropol und studieren nun in Dresden Informatik. Die junge Frau findet es wichtig wählen zu gehen, da sie mit der gegenwärtigen Situation in Russland unzufrieden ist. Wir haben mit vielen Menschen gesprochen, die ins Wahllokal gekommen sind. Darunter waren sowohl ältere, als auch junge Leute. Alle waren den Mitarbeitern des Generalkonsulats dankbar, die an ihren freien Tagen für die Organisation der Wahlen sorgten. Die Möglichkeit der Stimmabgabe vor Ort, ersparte den Menschen die Fahrt in das Konsulat oder die Botschaft. Insgesamt gaben an diesem Tag in Dresden etwa 300 Wahlberechtigte ihre Stimme ab.

    Wjatscheslaw Glebowitsch Kuprijanow
    geboren: 23. Dezember 1939
    Kuprijanow ist ein bekannter zeitgenössischer Dichter und Übersetzer aus Nowosibirsk. Nach der Schule absolvierte er ein dreijähriges Studium an der Militärischen Hochschule für Marineingenieure (1958-1960). Das in dieser Zeit entstandene satirische Gedicht „Wasilij Birkin“, in dem er das Leben der Kadetten thematisierte, erregte das Missfallen seiner Vorgesetzten und konnte erst 35 Jahre später mit Unterstützung des damaligen Vizepräsidenten von Rosatom, einem ehemaligen Absolventen dieser Hochschule, veröffentlicht werden.
    Kuprijanow wandte sich daraufhin dem Fremdsprachenstudium an der Moskauer Hochschule für Fremdsprachen zu. Hier begann er, sich auf Übersetzungen der Werke deutscher Dichter zu spezialisieren, aber er schrieb auch eigene Gedichte – die ersten erschienen 1962 in der „Moskowskaja Prawda“.
    Im deutschsprachigen Raum wurde Kuprijanow zunächst vor allem aufgrund seiner einfühlsamen Übersetzungen von Rainer Maria Rilke, Friedrich Hölderlin, Paul Celan, Erich Fried und anderen deutschen Dichtern bekannt, doch bald erregten seine Gedichte auch auf der internationalen Bühne Aufmerksamkeit. Kuprijanow wurde mehrfach ausgezeichnet, so u.a. mit dem Mazedonischen Literaturpreis 1987 oder 1986 mit dem Europäischen Literaturpreis in Jugoslawien. Außerdem ist er Mitglied im Russischen und Serbischen Schriftstellerverband. Heute lebt Kuprijanow in Moskau.
    Kuprijanow besuchte das DRKI am 13. Juni 2001, am 17. Juni 2005 sowie am 23. März 2011.
    Sergei Borissowitsch Krylow, Diplomat
    geboren: 26. Oktober 1949
    Die Kunst der Diplomatie wurde Sergei Krylow gewissermaßen in die Wiege gelegt. Sein Großvater, der den gleichen Namen führte wie er, gehörte zu den Vätern der UN-Charta und war von 1946 bis 1952 der erste sowjetische Richter am Internationalen Gerichtshof in Den Haag. Der junge Sergei wurde 1966 zum Studium am Moskauer Staatsinstitut für internationale Beziehungen (MGIMO) zugelassen. Während des Studiums spezialisierte er sich auf die Themenkomplexe Außenwirtschaft, Kreditverbindungen und Währungssysteme. Dass er als MGIMO-Absolvent sofort nach seinem Abschluss 1971 in den diplomatischen Dienst übernommen wurde, ist nicht verwunderlich.
    Bis zu seinem Ausscheiden aus dem diplomatischen Dienst 2004 bekleidete Krylow eine Reihe wichtiger Positionen im russischen Außenministerium, unter anderem in Zaire, Portugal, der Schweiz und Deutschland. Von 1992 bis 1993 war Krylow Generalsekretär des russischen Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten, von 1993 bis 1997 stellvertretender Außenminister. 1997 wurde er als ständiger Vertreter Russlands beim Europäischen Büro der Vereinten Nationen und anderen internationalen Organisationen in Genf eingesetzt. Krylow war außerdem in den Jahren von 1997 bis 2004 Sonderbotschafter der Russischen Föderation in Deutschland.
    Swetlana Nikolaewna Krjutschkowa, Film- und Theaterschauspielerin
    geboren: 22. Juni 1950
    Krjutschkowa wuchs im moldawischen Chişinău in einer Militärfamilie auf. Von 1967 bis 1969 bewarb sie sich mehrfach vergeblich bei verschiedenen Schauspielschulen, bis sie schließlich an der Moskauer Theaterhochschule „MChAT“ aufgenommen wurde. Dort schloss sie 1973 ihre Schauspielausbildung ab und wurde an verschiedenen Moskauer Theaterhäusern engagiert. Nach ihrer Hochzeit mit dem sowjetischen Kameramann Juri Weksler zog sie 1975 nach Leningrad und wurde Mitglied des Bolschoi-Ensembles.
    Neben ihrem Engagement im Bolschoi-Theater wirkte Krjutschkowa in unzähligen sowjetischen bzw. russischen Filmen mit. Für ihr Lebenswerk wurde sie vielfach geehrt und ausgezeichnet, so 2009 mit der Puschkin-Medaille und 2018 mit dem Freundschaftsorden, mit dem Preis für die beste weibliche Hauptrolle im Film «Луна в зените» beim Internationalen Filmfestival in Kiew oder den „Nika“-Preisen in den Jahren 1990 und 2010. Für ihren herausragenden Beitrag zur Entwicklung der Theaterkunst wurde Krjutschkowa 2022 mit der „Goldenen Maske“ geehrt.
    Sie ist Präsidentin des russischen Kinofestivals „Wiwat kino Rossii!“ vor.
    Swetlana Krjutschkowa besuchte das DRKI am 16. Dezember 2002.
    Nikolai Wladimirowitsch Koljada
    geboren: 4. Dezember 1957
    Nikolai Koljadas Karriere kann mit Fug und Recht als „Bilderbuchkarriere“ bezeichnet werden. Geboren in Kasachstan, zog es ihn zum Studium der Theaterwissenschaften nach Swerdlowsk. Nach dem obligatorischen Militärdienst trat er als Schauspieler dem Ensemble des Swerdlowsker Theaters bei (1977-1983). Koljadas erste Erzählung erschien 1982 in der Zeitschrift „Уральский рабочий“. Im gleichen Jahr erschienen noch einige weitere seiner Werke. Derart auf den Geschmack gekommen, entschied sich Koljada für ein Literaturstudium am Moskauer Gorki-Institut.
    Sein erstes Theaterstück „Igrajem w fanty“ schrieb Koljada 1986. Seitdem veröffentlichte er über 100 weitere Stücke, von denen viele auch im Ausland aufgeführt wurden – allein 15 seiner Werke wurden ins Deutsche übersetzt. Von 1999 bis 2010 war Koljada Chefredakteur der Zeitschrift „Ural“. Heute lebt und arbeitet er in Jekaterinburg.
    Koljada zählt zu den bedeutendensten zeitgenössichen Dramaturgen Russlands.
    Das DRKI konnte Koljada am 22. Februar 1996 als seinen Gast begrüßen.
    Igor Krech, Schriftsteller und Essayist
    geboren: 13. Dezember 1952
    Igor Klech wurde am 13. Dezember 1952 im ukrainischen Cherson geboren und studierte Russische Philologie in Lemberg. Nach dem Abschluss seines Studiums 1975 arbeitete er 17 Jahre lang als Restaurator. Seine erste Veröffentlichung wurde zwar schon 1989 in der Zeitschrift „Rodnik“ gedruckt, aber es sollte noch einige Jahre dauern, ehe er sich ganz der Schriftstellerei widmen konnte. Heute ist Klech, der seit 1994 in Moskau lebt, Mitglied des russischen PEN-Zentrums sowie der Vereinigung Russischer Schriftsteller.
    2011 wurde Klech mit seinem Buch „Das Buch vom Essen. Pelmeni und Piroggen, Borschtsch und Bigos & Co“ erstmals auch einem breiteren deutschen Publikum bekannt. Die Aufmerksamkeit deutscher Kritiker hatte er allerdings schon weitaus früher erregt: So wurde er 1993 mit dem Puschkin-Preis der Hamburger Töpfer-Stiftung und zwei Jahre später mit dem Preis der Berliner Akademie der Künste geehrt.
    Igor Klech besuchte das DRKI am 21. November 1997.
    Klech-foto
    Juli Tschersanowitsch Kim, Liedermacher und Schriftsteller
    geboren: 23. Dezember 1936
    Juli T. Kim wurde am 23. Dezember 1936 als Sohn des koreanischen Übersetzers Kim Tscher San und der Lehrerin Nina W. Wseswatskaja geboren. Wenige Monate später begannen die Stalinschen „Säuberungsaktionen“. Die Folgen für Kims Familie waren furchtbar: sein Vater wurde 1938 erschossen, seine Mutter ins Lager verbannt. Verwandte nahmen den kleinen Juli auf, bis er 1945 endlich zu seiner Mutter zurückkehren konnte.
    Die tragischen Erlebnisse seiner Kindheit hat Juli Kim nie vergessen, doch sie konnten ihn nicht brechen. Er studierte an der Historisch-Philologischen Fakultät des Staatlichen Pädagogischen Instituts Moskau und unterrichtete danach an verschiedenen Schulen. Hier begann er, eigene Lieder zu schreiben. Erste Konzerte folgten in den frühen 1960ern. Sie wurden ein voller Erfolg. Juli Kims Popularität wuchs, so dass er seinen Lehrerberuf aufgeben und sich ganz der Musik widmen konnte.
    Er komponierte Lieder für Film und Theater und schrieb später auch als Dramatiker seine eigenen Bühnenstücke. Darüber hinaus übersetzte er verschiedene ausländische Werke ins Russische, unter anderem das berühmte Musical „Notre Dame“. Insgesamt hat Kim etwa 500 Lieder, 17 Bücher und zahlreiche Theaterstücke geschrieben. Seit 1998 lebt und arbeitet er in Israel.
    Das DRKI konnte Juli Kim am 28. Februar 2001 und ein weiteres Mal am 22. Februar 2005 als Gast begrüßen.
    Kim-foto
    Jelena Wladimirowna Kasanzewa, Liedermacherin
    geboren: 5. Dezember 1956
    Jelena Kasanzewa wurde 1956 in Minsk geboren und studierte am Belorussischen Polytechnischen Institut Ingenieurwissenschaften. Nach ihrem Abschluss 1981 arbeitete sie zunächst einige Jahre als Elektroingenieurin, doch bald schon spürte sie, dass diese Arbeit sie nicht ausfüllte. 1987 begann sie, Lieder zu schreiben – nur ein Jahr später wurde sie in Tallinn zur Siegerin des Sowjetischen Festivals für Autoren-Lieder gekürt. Von 1989 bis 1991 leitete sie einen der Minsker Klubs für selbstgeschriebene Lieder. Kasanzewas Debütalbum „Na dolguju, dolguju pamjat“ erschien 1997. Darüber hinaus veröffentlichte sie zwei Gedichtsbände sowie in verschiedenen Zeitungen.
    Der russische Liedermacher Juli Kim schreibt über Kasanzewas Lieder: „Jelena Kasanzewas Poesie ist ein nicht enden wollender Monolog über die Liebe …Ihre Dichtung ist scheinbar immer dasselbe, und doch kann man nicht aufhören, ihr zuzuhören…“
    Jelena Kasanzewa besuchte uns am 30. Juni 2000.
    Kasanzeva-foto
    Jewgeni Alexandrowitsch Jewtuschenko, Dichter
    (18. Juli 1932 – 1. April 2017)
    Jewgeni Jewtuschenko ist ein Sohn Sibiriens – zumindest wurde er dort geboren und verbrachte seine ersten Lebensjahre in Sima. Sein Vater, ein Geologe mit deutschen Vorfahren, war ein großer Freund der Poesie und gab diese Liebe zur Dichtkunst an den Sohn weiter. Erfahrungen, was es bedeutet, anders zu sein, machte Jewgeni Jewtuschenko schon als Kind. Seine Großmutter sorgte dafür, dass er nicht wie sein Vater den Familiennamen Gangnus, sondern den Mädchennamen seiner Mutter erhielt, denn sie fürchtete ansonsten Nachteile für ihren Enkel. Und um 1944 einen Umzug der Familie nach Moskau zu ermöglichen, ließ die resolute Großmutter kurzerhand Jewgenis Geburtsjahr in den offiziellen Dokumenten ändern: aus 1932 wurde 1933.
    Jewgeni wiederum war alles andere ein Musterschüler und wurde schließlich sogar mit 15 Jahren von der Schule verwiesen. Von seinem 14. Lebensjahr an arbeitete er zeitweise in einer Kolchose, später dann in einem Sägewerk. Als Teenager nahm er 1948 und 1950 an geologischen Expeditionen seines Vaters nach Kasachstan und im Altai teil. Dennoch trat er nicht in wissenschaftlichen Fußstapfen seines Vaters, sondern wurde Dichter.
    Sein erstes Gedicht erschien 1949 in der Zeitschrift Sowjetsport. Fortan wurden seine Verse regelmäßig in Zeitungen und Zeitschriften abgedruckt. 1952 erschien sein erster Gedichtband „Kundschafter der Zukunft“, doch erst in der Tauwetterperiode der 1950er und 1960er Jahre wurde Jewtuschenkos Dichtkunst allgemein bekannt. Vor allem seine beiden Gedichte „Babi Jar“ und „Meinst du, die Russen wollen Krieg?“ brachten ihm auch auf internationaler Ebene den Durchbruch.
    Trotz seiner regimekritischen Einstellung und seiner großen Popularität im Ausland gelang es Jewtuschenko, die Repressionen durch die Sowjetmacht zu überstehen. Neben vielen anderen Auszeichnungen erhielt er 1991 als erster nicht US-amerikanischer Dichter den renommierten Walt-Whitman-Preis. Seit 1992 lehrte Jewtuschenko russische Literatur an der Universität von Tulsa im US-Bundesstaat Oklahoma, wo er schließlich auch im Alter von 84 Jahren verstarb.
    Wann immer Jewtuschenko Dresden besuchte, folgte er gerne der Einladung ans DRKI. Viermal – am 27. Mai 1995, im Januar 1997, vom 12. bis 13. Juni 1999 und schließlich am 12. Mai 2004 – konnten wir uns über seinen Besuch freuen.
    Wladimir Jurewitsch Scharikow, Regisseur und Schauspieler
    geboren: 6. November 1938
    Nach seinem Kriegseinsatz in Vietnam studierte Scharikow bis 1969 an der Philologischen Fakultät der Universität Odessa. Anschließend arbeitete er dort einige Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter und promovierte 1978.
    In seiner „Freizeit“ widmete sich Wladimir Scharikow seiner zweiten Leidenschaft: dem Film. Seine erste Rolle hatte er als Stuntman in dem 1974 gedrehten Film „Port“. In den folgenden zehn Jahren wirkte er in nicht weniger als 40 Filmen als Schauspieler und/oder Stuntman mit – und das alles nebenberuflich, denn erst ab 1986 machte Scharikow das Filmgeschäft zu seinem Hauptberuf. Bereits in den 1980er Jahren gründete er eine Stunt-Schule in Odessa, die etwa zehn Jahr lang Bestand hatte. Danach unterrichtete Scharikow an der Moskauer Stuntschule „Master“ und gründete seine eigene private Filmgesellschaft „Mustang“. In den 1990ern gab Scharikow das Filmgeschäft fast vollständig auf. Heute lebt er in Moskau.
    Insgesamt wirkte Wladimir Scharikow in mehr als 80 Filmen mit, darunter in der legendären Verfilmung „D’Artagnan und die 3 Musketiere“ und dem Kassenschlager „Piraten des 20. Jahrhunderts“.
    Wiktor Wladimirowitsch Jerofejew, Schriftsteller
    geboren: 19. September 1947
    Wiktor Jerofejew erblickte 1947 in Moskau das Licht der Welt. Sein Vater war Dolmetscher für Französisch und wurde 1955 als sowjetischer Kulturattaché mitsamt seiner Familie nach Paris abgeordnet. Die folgenden vier Jahre verbrachten die Jerofejews in Frankreich, danach kehrten sie in die UdSSR zurück.
    Wiktor entschied sich für ein Studium der Literatur- und Sprachwissenschaft an der Moskauer Lomonossow-Universität und promovierte mit einer Arbeit zu Dostojewski und dem französischen Existenzialismus.
    Jerofejews schriftstellerische Laufbahn begann Mitte der 1970er Jahre, doch seine kritische Einstellung brachte ihn schnell in Schwierigkeiten. Seine Beteiligung am Literaturalmanach „Metropol“ hatte 1979 den Ausschluss aus dem Schriftstellerverband der UdSSR zur Folge; rehabilitiert wurde er erst 1988.
    In jüngerer Vergangenheit positionierte sich Jerofejew mehrfach kritisch gegenüber der russischen Regierung unter Wladimir Putin.
    Internationale Bekanntheit erlangte er 1990 mit seinem Roman „Die Moskauer Schönheit“, welcher in 27 Sprachen übersetzt wurde.
    Jerofejew besuchte das DRKI am 9. Oktober 1996.
    Wladimir Karlowitsch Kantor, Schriftsteller und Literaturwissenschaftler
    geboren: 30. März 1945
    Wladimir Kantor wurde kurz vor Ende des Großen Vaterländischen Krieges in Moskau geboren. 1969 schloss er sein Studium der Russischen Sprache und Literatur an der Moskauer Staatlichen Universität ab. 1974 folgte die Promotion und schließlich, im Jahre 1988, die Habilitation – letztere am Philosophischen Institut der Akademie der Wissenschaften der UdSSR.
    Seit 1974 ist Kantor Mitherausgeber der Zeitschrift „Voprosy filosofii“ (Philosophische Fragen), 2018 übernahm er die Chefredaktion der Zeitschrift „Философические письма. Русско-европейский диалог“ (Philosophische Briefe. Russisch-Europäischer Dialog).
    Kantor ist seit 1992 Vorsitzender der Abteilung für russisch-deutsche literarisch-philosophische Verbindungen bei der Moskauer Philosophischen Stiftung und lehrt seit 2003 als Professor für Philosophie an der Hochschule für Ökonomie in Moskau. Er veröffentlichte zahlreiche Aufsätze und Monographien, darunter „«Братья Карамазовы» Ф. Достоевского“ (Dostojewskis „Brüder Karamasow“, Moskau 1983), „Русская классика, или Бытие России“ (Moskau 2005) und „Willkür oder Freiheit? Beiträge zur russischen Geschichtphilosophie“ (Stuttgart 2006).
    Wladimir Kantor besuchte das DRKI vom 12. bis 13. Juni 1999 im Rahmen der Puschkintagung sowie ein weiteres Mal am 13. Juli 2011 im Rahmen einer Vorlesung.

    1992 wurde das Ensemble, zunächst als Quartett, gegründet und verschrieb sich der russischen Volksmusik. Gespielt wird nicht nur auf Akkordeon, Balalaika und Gitarre, sondern auch auf alten traditionellen Instrumenten der Domra, der Schaleika oder anderen. Das Ensemble ist in St. Petersburg und anderen russischen Städten sehr bekannt und tourt regelmäßig ins Ausland. Es hat bereits einige Auszeichnungen erhalten und an Festivals in Deutschland, Dänemark, Schweden, Finnland und Russland teilgenommen. Das Repertoire des Ensembles ist groß und vielfältig. Es beinhaltet russische Volkslieder, Romanzen sowie Instrumentalmusik. Die Besonderheit des Ensembles liegt darin, dass alle Mitglieder nicht nur ihre Instrumente spielen, sondern auch singen.

    Näheres zum Ensemble: Hier
    Für den Inhalt von Internetseiten trägt das DRKI keine Verantwortung.

    Das Repertoire der Gruppe umfasst eine große Anzahl populärer russischer und ukrainischer Lieder, Trink- und Kosakenlieder und auch weniger bekannte Melodien. Darüber hinaus führt die Gruppe auch ein Programm, in dem weltliche und geistliche Musik aus dem Russland des 17. Jahrhunderts vorgetragen wird, sogenannte Kantaten. Die Darbietungen des Folklore Ensembles zeichnen sich durch prächtige Kostüme, einzigartige Stimmgewalt und eine hohe künstlerische wie auch technische Kunstfertigkeit aus.

    Näheres zu „Raduisja“: Hier
    Für den Inhalt von Internetseiten trägt das DRKI keine Verantwortung.

    Zu Besuch beim DRKI…
    • 07. Juli 2001

    Jan Gregor, Sänger
    geboren: 30. Januar 1946
    Jan Gregor und Sandra Mo waren das Traumpaar des Ostens: Seit den 1970ern standen sie mit osteuropäischer Folklore- und Chansonmusik auf der Bühne. Das Duo lernte sich während des Studiums an der Dresdner Hochschule für Musik kennen. Nach Tourneen in die Sowjetunion und einem Auftritt mit Karel Gott im Prager Fernsehen trennten sich Gregor und Mo 1985 und verfolgten eigene musikalische Projekte. Jan Gregor lebt heute in der Nähe von Antalya.
    Jan Gregor besuchte das DRKI am 11. April 1995.
    Gregor-foto
    Daniil Alexandrowitsch Granin, Schriftsteller
    (1. Januar 1919 – 4. Juli 2017)
    Granin wurde in einem Dorf im Gouvernement Kursk geboren und wuchs in Petrograd, seit 1924 umbenannt in Leningrad, auf. Nach einem Studium am städtischen Polytechnischen Institut für Elektrotechnik arbeitete Granin als Ingenieur. Im Zweiten Weltkrieg meldete sich Granin freiwillig und war als Panzeroffizier u.a. bei Leningrad eingesetzt.
    Seine schriftstellerische Tätigkeit begann 1949 mit der Veröffentlichung einer Erzählung. Im Zentrum von Granins Werken stehen oft die Arbeit von Technikern und Wissenschaftlern sowie ihre moralische Integrität, Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg oder schlicht das alltägliche Leben. Darüber hinaus verfasste er zahlreiche Reiseerzählungen, wie z.B. die in Japan spielende Erzählung „Garten der Steine“.
    Zu Granins Werk zählen u.a. die viel diskutierte Erzählung „Die eigene Meinung“ (1956), das zusammen mit dem Autor Ales Adamowitsch verfasste „Blockadebuch“ (1984), der Roman „Das Jahrhundert der Angst“ (1997) über das repressive Sowjetsystem oder der 2015 erschienene Roman „Mein Leutnant“, in dem Granin die oft verschwiegenen grausamen Seiten des Großen Vaterländischen Krieges eindrucksvoll beschreibt. Sowohl für seine Verdienste während des Krieges als auch für seine Arbeit wurde er vielfach ausgezeichnet.
    Das DRKI konnte Daniil Granin zum ersten Mal vom 22. bis 25. März 1995 als Gast willkommen heißen und kurz darauf, am 12. Juni 1995, ein weiteres Mal. Am 12. Juni 1999 besuchte er uns im Rahmen seiner Teilnahme an der Puschkintagung im Goethe-Institut, und schließlich am 6. Dezember 2001 auch ein viertes Mal.
    Wolfgang Grabowski, ehem. DDR-Botschafter
    geboren: 1937
    Der gebürtige Ost-Berliner kandidierte bereits mit 16 Jahren für die SED. Nach einem Studium am Moskauer Institut für Internationale Beziehungen arbeitete Grabowski im Ministerium für Auswärtige Beziehungen und war als Botschafter in Moskau, Syrien, Jordanien und Indien eingesetzt. Nach der Wende engagierte sich Grabowski ehrenamtlich in der PDS sowie der Rosa-Luxemburg-Stiftung, deren 2003 in Moskau eröffneten Außenstelle er als Leiter vorstand.
    Wolfgang Grabowski besuchte das DRKI am 14. März 2001.
    Stanislaw Sergejewitsch Goworuchin, Regisseur
    (29. März 1936 – 14. Juni 2018)
    Goworuchin studierte zunächst bis 1958 Geologie an der Universität von Kasan, ehe er sich ab 1959 dem Film zuwandte. Nach zweijähriger Arbeit im Kasaner Fernsehstudio schrieb er sich am Gerssimow-Institut für Kinematopgraphie im Fach Regie ein – er sollte diese Entscheidung nie bereuen.
    Goworuchin gehörte zu den bekanntesten Regisseuren der Sowjetunion. Unter seiner Leitung entstanden unter anderem Robinson Crusoe (1972), Die Abenteuer von Tom Sawyer und Huckleberry Finn (1982), Die Kinder des Kapitän Grant (1983) und Das letzte Weekend (1987, basierend auf Agatha Christies And Then There Were None) – Verfilmungen, die bis heute unübertroffen sind.
    Von 1987 bis 1993 war er Direktor der Filmgesellschaft Mosfilm. Mit dem Einsetzen der Perestrojka ging Goworuchin in die Politik und engagierte sich in der Demokratischen Partei Russlands. 2000 kandidierte er bei den russischen Präsidentschaftswahlen, erhielt jedoch nur 0,44% der Stimmen. Deutlich mehr Erfolg war ihm 2005 beschieden, als er mit einem Direktmandat für die Partei Einiges Russland in die Staatsduma einzog.
    Goworuchin besuchte das DRKI am 7. November 1997.
    Peter Gosse, deutscher Dichter und Essayist
    geboren: 6. Oktober 1938
    Nach seinem Studium der Hochfrequenztechnik in Moskau (1956-1962) arbeitete der gebürtige Leipziger zunächst als als Radaringenieur, ehe er sich 1968 für eine Karriere als freischaffender Schriftsteller entschied.
    Gosse verfasst vor allem Lyrik und zählt neben Sarah Kirsch und Volker Braun zu den wichtigsten Autoren der sogenannten Sächsischen Dichterschule.
    Während seines Studiums in Moskau entdeckte er seine Liebe zur russischen Sprache und Kultur. Er stand und steht in engem Kontakt zu vielen russischsprachigen Autoren und übersetzte u.a. Werke von Bella Achmadulina und Jewgeni Jewtuschenko.
    Seit 1985 lehrte er als Dozent für Lyrik am Leipziger Literaturinstitut „Johannes R. Becher“, dessen kommissarischer Direktor er 1993 wurde. Von 2008 bis 2011 war Gosse Stellvertretender Präsident der Sächsischen Akademie der Künste. Darüber hinaus ist er Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland.
    Peter Gosse besuchte das DRKI am 14. Juni 1999 und am 3. Oktober 2013.
    Alexander Moiseewitsch Gorodnizki, Barde
    geboren: 10. März 1933
    Gorodnizki wurde in Leningrad geboren und wuchs in einer jüdischen Familie auf. Seine Kindheit war geprägt von Hunger, Kälte und hunderttausendfachem Tod in der belagerten Stadt Leningrad.
    1957 schloss Gorodnizki sein Studium an der Fakultät für Geophysik in Leningrad ab und wurde wissenschaftlicher Mitarbeiter am heutigen Gramberg-Institut für Maritime Geologie und Rohstoffvorkommen. Er nahm an zahlreichen Forschungsexpeditionen teil und ist einer der Entdecker der Kupferlagerstätten von Igarskoje. Von 1969 bis 1972 leitete Gorodnizki das Labor für Maritime Geophysik am Institut für Arktis-Geologie, danach wechselte er an das Shirshov-Institut für Ozeanologie in Moskau. Er lehrte als als Professor an der Moskauer Lomonossow-Universität sowie an der Universität Dubna und entwickelte unter anderem ein Modell zur Beschreibung der petromagnetischen Struktur des Mittelozeanischen Rückens (1997).
    Außerhalb der Wissenschaften ist Gorodnizki vor allem als Liedermacher und Sänger bekannt. Lange Zeit konnten seine Lieder jedoch nur im Samisdat, d.h. im Selbstverlag, erscheinen. Neben Wladimir Wyssozki oder Alexander Galitsch zählt Gorodnizki zu den Begründern des Autorenliedes. Gorodnizki komponierte und sang seine Lieder mehrere Jahrzehnte lang ohne Instrumentalbegleitung. Erst später begann er, auch Gitarre zu spielen. Die meisten seiner Lieder basieren auf persönlichen Erfahrungen und Erinnerungen.
    Gorodnizki besuchte das DRKI am 7. November 1998 und am 27. Februar 2000.
    Prof. Dr. Horst-Jürgen Gerigk, (Slawist und Literaturwissenschaftler)
    geboren: 10. November 1937
    Professor Gerigk, Jahrgang 1937 und gebürtiger Berliner, studierte Slawistik, Philosophie und Anglistik/Amerikanistik und promovierte sich 1964 mit einer Arbeit über Dostojewskis Roman Der Jüngling. Die Habilitation folgte 1971; drei Jahre später erhielt er den Ruf auf den Lehrstuhl für Russische Literatur und Allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität Heidelberg.
    Professor Gerigk ist Mitbegründer der 1971 ins Leben gerufenen Dostojewski-Gesellschaft, die er in den Jahren 1998 bis 2004 als Präsident leitete; seit 2004 ist er Ehrenpräsident der Gesellschaft. Darüber hinaus gründete er zusammen mit dem Medizinhistoriker Dietrich von Engelhardt und dem Psychiater Wolfram Schmitt den Arbeitskreis Psychopathologie, Kunst und Literatur.
    Professor Gerigk veröffentlichte unter anderem zahlreiche Bücher und Aufsätze zu Dostojewski. Seine Forschungsinteressen erstreckten sich jedoch viel weiter und umfassten ganz allgemein die russische, amerikanische und deutsche Literatur sowie die Geschichte der Ästhetik von Kant bis Heidegger. Zu seinen Werken zählen unter anderem „Staat und Revolution im russischen Roman des 20. Jahrhunderts, 1900-1925. Eine historische und poetologische Studie“ (Heidelberg 2005), „Die Russen in Amerika. Dostojewski, Tolstoj, Turgenjew und Tschechow in ihrer Bedeutung für die Literatur der USA“ (Hürtgenwald 1995), „Unterwegs zur Interpretation. Hinweise zu einer Theorie der Literatur in Auseinandersetzung mit Gadamers „Wahrheit und Methode““ (Hürtgenwald 1989) und „Puschkin und die Welt unserer Träume. Zwölf Essays zur russischen Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts“ (Ulm 2011).
    Alexander Isaakowitsch Gelman, (Dramatiker, Schriftsteller und Drehbuchautor)
    geboren: 25. Oktober 1933
    Als der kleine Alexander Gelman am 25. Oktober 193 in Donduscheni (Provinz Bessarabien) das Licht der Welt erblickte, ahnte noch niemand etwas von den Schrecken, die die kommenden Jahre bereithielten. Bessarabien gehörte damals zum Königreich Rumänien und wurde erst nach Ende des 2. Weltkrieges der Sowjetunion angegliedert. Dass Alexander Gelman die Jahre des Krieges überstand, grenzt an ein Wunder. Zusammen mit seiner Familie wurde er in ein jüdisches Ghetto nach Berschad (Ukraine) deportiert und 1944 auf einen Todesmarsch geschickt. Alexander und sein Vater überlebten – tausende andere nicht.
    Nach seiner Schulzeit arbeitete Gelman zunächst als Schlosser, ehe er sich zum Marineoffizier ausbilden ließ. 1966 zog er nach Leningrad, um dort als Journalist zu arbeiten; zahlreiche Theaterstücke und Drehbücher folgten. Aus Gelmans Feder stammt unter anderem das Stück „Protokoll einer Sitzung“ – die Vorlage für das Drehbuch des 1974 gedrehten Films „Die Prämie“. Zu seinen weiteren Werken zählen u.a. die Stücke „Wir, die Endesunterzeichnenden“ (Мы, нижеподписавшиеся) und „Zwei auf einer Bank“ (Скамейка), die sich in den Theatern der DDR großer Beliebtheit erfreuten.
    Gelman – ein überzeugter Unterstützer der Politik von Glasnost und Perestroika – wurde 1989 in den Obersten Sowjet der UdSSR und 1990 ins Zentralkomitee der KPdSU gewählt. Nur wenige Monate später trat er aus der Kommunistischen Partei aus.
    Alexander Gelman hielt am 26. November 1995 einen Vortrag am DRKI.
    Swetlana Geier, Übersetzerin
    (26. April 1923 – 7. November 2010)
    Geier wurde in Kiew geboren und erhielt schon in ihrer Kindheit Privatuntericht in Deutsch und Französisch. 1941 schloss sie ihr Abitur ab und begann ein Studium an der Fakultät für westeuropäische Sprachen der Ukrainischen Akademie der Wissenschaften, wo sie auch als Übersetzerin tätig war. Ende 1943 siedelte sie für eine Stelle als Dolmetscherin nach Dortmund über. Aus Angst, der Kollaboration bezichtigt zu werden, entschied sich Geier gegen eine Rückkehr in die Sowjetunion. Dank eines Begabten-Stipendiums konnte sie 1944 ein Studium der Literaturwissenschaft und vergleichenden Sprachwissenschaft an der Universität Freiburg aufnehmen. Anschließend arbeitete Geier hauptberuflich als Lektorin für russische Sprache. 1953 begann sie als Übersetzerin beim Rowohlt-Verlag zu arbeiten. Swetlana Geier galt als eine der bedeutendsten Übersetzer russischer Literatur im deutschsprachigen Raum. Bekanntheit erlangte sie durch ihre Neuübersetzungen der Romane Dostojewskijs. Daneben verdanken wir ihr Übersetzungen von Tolstoj, Solschenizyn, Platonov, Sinjawskij, Bulgakow und anderer russischsprachiger Autoren. Sie starb am 7. November 2010 in Freiburg i. Breisgau.

    Swetlana Geier besuchte das DRKI am 16. November 2001.
    Pavel Gaida, Liedermacher (Berlin)
    Pavel Gaida erscheint auf der Bühne – ein großer, gut aussehender, trotz seiner Jugend grauhaariger Mann in Schwarz. Er nimmt seine Gitarre und beginnt Dinge zu erzählen, denen wir in der Hektik der Zeit wenig Aufmerksamkeit schenken. Die Jahreszeiten wechseln in seinen Liedern, Schlaflosigkeit versteckt sich in ihnen und die ewige Suche nach der schönen Unbekannten. Die Art der Musik, die er macht, ist russischer als russisch, und längst sind es nicht mehr nur kleine Säle, die der Wahlberliner füllt, sondern auch große Konzerthallen. Kein Wunder, denn seine Lieder – mal rockige Songs, mal sehnsuchtsvolle Balladen – berühren das Innerste unserer Seele.

    Pavel Gaida besuchte das DRKI am 27. Januar 2001.
    Rewas Lewanowitsch Gabriadse, (Maler, Regisseur, Puppenspieler)
    (29. Juni 1936 – 6. Juni 2021)
    Im Jahre 1964 schloss Rewas Gabriadse sein Studium an der Fakultät für Journalistik der Universität Tiflis ab. In den folgenden Jahren besuchte er die Höheren Kurse für Regiewesen und Drehbuchautoren in Moskau. Die hier erworbenen Kenntnisse bildeten eine solide Grundlage für sein jahrzehntelanges, fruchtbares Schaffen als Schriftsteller, Dramaturg, Theater- und Filmregisseur. 1981 begründete er das Marionettentheater „Teatro Rezo Gabriadze“ in Tiflis. Gabriadses Werk ist geprägt von der traditionellen georgischen Kunst und Kultur. Aus seiner Feder stammen u.a. die Drehbücher zu „Eine ungewöhnliche Ausstellung“ (1968), „Das Gastmahl der Rose“ (1969), „Komische Käuze“ (1974), „Kin-dsa-dsa!“ (1986) und „Pasport“ (1990). In den 1990er Jahren wirkte er als Gastregisseur in die Schweiz und nach Frankreich – neben zahlreichen Preisen auf internationalen Wettbewerben ein weiteres Zeichen für die verbindende Kraft der Schönen Künste.
    Matthias Freise, Slawist
    geboren: 1957
    Matthias Freise wurde in Hannover geboren und studierte Slawische Philologie, Philologie und Philosophie an der Universität Hamburg. Hier promovierte er 1992 mit einer Arbeit zu Michail Bachtins philosophischer Ästhetik der Literatur; 1998 folgte die Habilitation an der Universität Oldenburg. Nach einem eher kurzen Intermezzo als Projektleiter am Geisteswissenschaftlichen Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas in Leipzig folgte er dem Ruf auf eine Professur für Slawische Literatur- und Kulturwissenschaft an der Universität Salzburg, aber auch dort hielt es ihn nicht lange. Seit 2003 ist Freise Inhaber des Lehrstuhls für Slawische Literaturwissenschaft an der Universität Göttingen. Freise ist Mitherausgeber der renommierten Zeitschrift Germanoslavica und Mitglied der American Chekhov Society, der International Dostoevsky Society, der Karl-Lamprecht-Gesellschaft für Universalgeschichte und der Societas Jablonoviana.

    Für weitere Informationen inkl. Bibliographie siehe: https://www.uni-goettingen.de/de/51121.html
    Iring Fetscher, Schriftsteller und Politologe
    (4. März 1922 – 19. Juli 2014)

    Iring Fetscher wurde am 4. März 1922 in Marbach a. Neckar geboren. Sein Vater, der Mediziner Rainer Fetscher, wurde als überzeugter Gegner der Nationalsozialisten 1934 aus dem Hochschuldienst am Pädagogischen Institut Dresden entlassen; zwei Jahre später verlor er auch seine Professur an der Technischen Hochschule Dresden. Die Laufbahn des jungen Iring Fetschers entsprach zunächst so ganz und gar nicht der politischen Einstellung seines Vaters. Verführt von der NS-Propaganda, trat er 1940 in die NSDAP ein und meldete sich freiwillig als Offiziersanwärter der Wehrmacht. Er diente in verschiedenen Artillerieregimenten in den Niederlanden, der Sowjetunion und in Belgien.

    Nach seiner Entlassung aus britischer Kriegsgefangenschaft unternahm er zunächst den Versuch, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten. Er begann ein Medizinstudium, wandte sich aber schon bald dem Studium der Philosophie, Germanistik, Romanistik und Geschichte zu. 1950 reichte er seine Promotionsarbeit über Hegels Lehre vom Menschen ein, neun Jahre später erfolgte die Habilitation. Von nun an durfte er auch eigene Lehrveranstaltungen anbieten – zunächst als Privatdozent, ab 1963 als Professor für Politikwissenschaft und Sozialphilosophie an der Universität Frankfurt. Internationale Beachtung fanden insbesondere seine Forschungen über Karl Marx und den auf ihn zurückgehenden Marxismus. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher und Aufsätze, darunter „Karl Marx und der Marxismus. Von der Philosophie des Proletariats zur proletarischen Weltanschauung“ (München 1967); „Ermutigung zur Zivilcourage“, in: Wickert, Ulrich (Hrsg.): Das Buch der Tugenden, 1996; „Rousseaus politische Philosophie. Zur Geschichte des demokratischen Freiheitsbegriffs“ (Frankfurt am Main 1993) und das Buch „Individualisierung versus Solidarität“ aus der Reihe Wiener Vorlesungen.

    Iring Fetscher war ein häufiger Gast in Fernsehsendungen. Vor allem bei den Themen Mitbestimmung, RAF und „Grenzen des Wachstums“ waren seine Kommentare gefragt. Die Frage, wie er sich in jungen Jahren von der faschistischen Ideologie hatte verführen lassen, beschäftigte ihn sein ganzes Leben. Sein 1995 erschienenes Buch „Neugier und Furcht. Versuch, mein Leben zu verstehen“ zeugt von Fetschers intensiver Auseinandersetzung mit dem dunkelsten Kapitel seines Lebens.

    Professor Fetscher besuchte das DRKI am 29. Oktober 1998.
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    Lidija Nikolaewna Fedoseewa-Schukschina, Schauspielerin (Moskau)
    geboren: 25. September 1938
    Lidija Fedoseewa wurde am 25. September 1938 in Leningrad geboren. Drei Jahre später brach der Krieg aus. Lidija hatte Glück: sie überlebte die Schrecken des Krieges und konnte ab 1946 die Schule besuchen. Dass sie sich nach Ende der Schulzeit für eine Ausbildung am Staatlichen Institut für Kinematographie entschied, überrascht nicht, denn bereits 1955 – also noch während ihrer Schulzeit – begann ihre filmische Karriere. Ihre erste größere Rolle hatte sie in dem 1959 gedrehten Film „Peers“. 1964 schloss Lidija Fedoseewa ihr Studium am Staatlichen Institut für Kinematographie ab. Im gleichen Jahr lernte sie bei Dreharbeiten ihren zukünftigen Mann, den Schriftsteller, Schauspieler und Regisseur Wassili Schukschin kennen und lieben. Mit den Filmen ihres Mannes, in denen sie den Typus der einfachen, ehrlichen, starken Frau spielte, gelang ihr schließlich der endgültige Durchbruch. Nach dem frühen Tod ihres Mannes im Jahre 1974 entschied sich Lidija, in Zukunft den Doppelnamen Fedoseewa-Schukschina zu führen. In den folgenden zwei Jahrzehnten wirkte sie in zahlreichen Filmen mit, beispielsweise in „Die Kreutzersonate“ (1987), „Aus dem Leben von Kurgästen“ (1980), „Peters Jugend“ (1980), „Ruf mich in die lichte Ferne“ (1977) und „Kalina Krassnaja – Roter Holunder“ (1973). In Würdigung ihrer Verdienste wurde sie 1984 mit der Auszeichnung „Volkskünstler der RSFSR“ geehrt.
    Alexander Andreewitsch Dulow, Chemiker und Liedermacher
    (15. März 1931 – 15. November 2007)
    Dulow wurde am 15. Mai 1931 in Moskau geboren. Am Institut für Organische Chemie der berühmten Lomonossow-Universität schloss er 1954 sein Studium ab; elf Jahre später verteidigte er seine Dissertation und konnte sich fortan Kandidat der Wissenschaften nennen. 1994 schließlich folgte die Promotion. Trotz seiner Arbeit am Institut für Organische Chemie der Russischen Akademie der Wissenschaften fand Dulow noch Zeit, sich seiner zweiten Leidenschaft zu widmen: der Musik. Seit den frühen 1950er Jahren komponierte er Lieder, hauptsächlich zu Versen der klassischen und modernen Poesie. Viele seiner Lieder handelten vom Reisen. Dulow veröffentlichte verschiedene Liedersammlungen, Audiokassetten und eine CD mit seinen Liedern.
    Zwei Mal – am 28. Februar 1998 und am 25. Oktober 2002 – konnte sich das DRKI über den Besuch Alexander Dulows freuen.
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    Eugen Drewermann, Theologe, Schriftsteller und Friedensaktivist
    geboren: 20. Juli 1940
    Eugen Drewermanns Lebens- und Wirkungsweg ist in jeder Beziehung außergewöhnlich. Dies beginnt schon mit seinem Elternhaus und seiner Ausbildung: Sein Vater war Protestant, seine Mutter Katholikin, und obwohl die Familie nicht reich war (Drewermanns Vater war Bergmann), ermöglichten sie dem jungen Eugen den Besuch des Gymnasiums in Hamm. Es folgten ein Studium in Philosophie und Katholischer Theologie (1960 bis 1965) und schließlich im Jahre 1966 die Priesterweihe. Sein Wirken als Priester währte jedoch nur kurze Zeit, denn schon 1968 begann Drewermann eine Ausbildung in Neopsychoanalyse im Asklepios Fachklinikum Tiefenbrunn. Nach Abschluss dieses zweiten Studiums arbeitete er unter anderem als Studentenseelsorger, Subsidiar und Psychotherapeut, nach seiner Habilitation in Katholischer Theologie auch als Hochschuldozent. Seine Thesen über den Weg des Menschen zum Heil, zum Begriff der Sünde und vielen anderen Themen der christlichen Dogmatik führten den streitbaren Theologen und Friedensaktivisten zunehmend in Konflikt sowohl mit der kirchlichen Obrigkeit als auch mit dem „System Kirche“ an sich. Die Suspension als Priester und sein daraufhin erklärter Kirchenaustritt waren die Folge. Heute gilt Drewermann als einer der wirkmächtigsten Kirchenkritiker unserer Zeit. Aber nicht nur das: Seit vielen Jahrzehnten setzt sich Drewermann sowohl in seinen Schriften als auch als Redner auf Demonstrationen sowie in Vorträgen und Talkshows unerschrocken für Frieden und Völkerverständigung ein – auch gegen den sogenannten „Mainstream“.
    Drewermann besuchte das DRKI am 28. Januar 2001.
    Larisa Iwanowna Dmitriewa, Dichterin und Liedermacherin
    (11. April 1933 – 04. Februar 2011)
    Larisa Dmitriewa, geborene Kudrjaschowa, arbeitete als Geschichtslehrerin. Ihre ersten Gedichte veröffentlichte sie 1977 – unzählige weitere Lieder und Gedichte folgten. Dmitriewa sang von Liebe und Schmerz, von den Schrecken des Krieges, von Hoffnung und Zuversicht. Ihren Sinn für Humor bewies sie in Gedichten wie „Мужик в цене хорош!..“ oder dem Lied „Бред сивого мерина“.
    Larisa Dmitriewa besuchte das DRKI am 10. November 1997 und am 11. Juni 1999.
    Veronika Arkadjewa Dolina, Dichterin und Liedermacherin
    geboren: 2. Januar 1956
    Veronika Dolina wurde am 2. Januar 1956 in Moskau als Tochter des Flugzeugkonstrukteurs Arkadi Fischer und der Ärztin Ludmila Dolina geboren. Sie studierte bis 1979 am Moskauer Staatlichen Pädagogischen Institut, aber ihre große Leidenschaft galt schon zu jener Zeit der Musik. Seit 1971 komponiert sie Lieder, hauptsächlich zu ihren eigenen Texten. Nach ersten Bühnenauftritten und Veröffentlichungen zahlreicher ihrer Gedichte in Zeitschriften brachte Dolina 1986 ihre erste Platte heraus. Kurz darauf folgte ihre zweite Platte, die eine Auflage von über einer Million Exemplaren erreichte. 1987 wurde dann auch in Paris ein Gedichtsband von Dolina veröffentlicht. Bis heute hat Wera Dolina mehr als 10 Gedichtbände, 9 Vinylscheiben und 10 CDs publiziert.
    Veronika Dolina besuchte das DRKI am 30. März 1996 und am 16. Dezember 1998.
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    Alexander Dolski, Opernsolist (St. Petersburg)
    geboren: 7. Juni 1938

    Die Liebe zur Musik wurde Alexander Dolski in die Wiege gelegt. Schon als Schüler begann er, Lieder zu schreiben – eine Leidenschaft, die er bis heute nicht verloren hat.
    Alexander Dolskis Repertoire reicht von politischen Liedern über Kinderlieder bis hin zu vertonten Gedichten englischer, amerikanischer und französischer Dichter. Einige Lieder muten zunächst recht modern an, doch ihr Inhalt und die Art der Darbietung sind meist parodistisch gefärbt. Insgesamt zeichnet sich Dolskis Schaffen durch eine große Poesie aus.
    Dolski komponierte auch Lieder für Filme, so z.B. für die russischen Produktionen „Taverne auf Pjatnitskaja“ oder „Wenn die Heiligen marschieren“, in dem er sogar selbst mitspielte. Auch in weiteren Spielfilmen des Lenfilm-Studios war Dolski zu sehen: so in „Die neue Scheherazade“ und in dem russisch-japanischen Film „Rin“. Seit 1985 trat der Sänger in mehreren Fernsehkonzerte auf. Er beteiligte sich aktiv an den Sendungen „Wsgljad“ und „The Pjatoe koleso“.
    Neben eigenen Texten machte sich Dolski auch um die Vertonung der Gedichte französischer, russischer, englischer und amerikanischer Dichter verdient. Zu seinen Werken zählen u.a. die Schallplatten „Музыка над моей головой“, „Старинные часы“, „Звезда на ладони“, „Тайная вечеря“, die CDs „Туманы и дожди“, „Русский вопрос“ und „Трава и ветер“ sowie viele andere Schallplatten und CDs.

    Alexander Dolski besuchte das DRKI am 31. März 1999 und am 12. Mai 2000.
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    Folkard Bremer, Sozialarbeiter und Autor
    (1. Mai 1946 – 16. August 2013)
    Folkard Bremer zeichnete sich durch eine Eigenschaft aus, an der es in unserer Gesellschaft viel zu oft mangelt: er besaß Zivilcourage! Bereits in seiner alten Heimat setzte sich der gebürtige Waltroper (NRW) als Sozialarbeiter für Ausländer und Aussiedler ein. Die brennenden Asylbewerberunterkünfte der Nachwendezeit waren ein Schock für ihn. Um die Ursachen des Hasses zu verstehen, vor allem aber auch, um die Menschen aufzurütteln und Hass und Feindschaft zu bekämpfen, zog Bremer in den „Osten“, nach Hoyerswerda. Mit seinem Buch „Am Anfang stand Hoyerswerda: ,Ausländer raus!‘ – Eine rechte Torvorlage und ein Bericht zur Lage der Nation“ setzte er ein Zeichen gegen Rechtsextremismus. Bremer berichtet darin von seinen eigenen Erfahrungen und Beobachtungen von rechtsradikaler Gewalt in Hoyerswerda und beschreibt die Wurzeln und Formen von Rassismus. Als Vorstandsmitglied des Netzwerks Sachsen e.V. gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Fremdenfeindlichkeit (Dresden) setzte er sich engagiert gegen jede Form von Rassismus und Extremismus ein. Aber auch die Förderung von Kultur und Denkmalschutz lag ihm am Herzen. 2007 gründete er die Folkard-Bremer-Stiftung zur Unterstützung der Kirchen der Weimarer Region.
    Folkard Bremer besuchte das DRKI am 20. Juni 2001.
    Walerija Dawydowa Borz, Widerstandskämpferin der „Jungen Garde“
    (21. März 1927 – 14. Januar 1996)
    Walerija Borz wurde am 21. März 1927 in Nowobeschenowo geboren. Die kleine Walerija war ein aufgewecktes Kind, und die Eltern – beide waren Lehrer – förderten die Wissbegierde ihrer Tochter nach Kräften. Bereits in jungen Jahren zeichnete sie sich durch einen ausgesprochenen Gerechtigkeitssinn aus. Der faschistische Überfall auf die Sowjetunion bereitete der glücklichen Jugendzeit ein jähes Ende. Als die Faschisten Krasnodon besetzten, stand Walerijas Entschluss fest: So bald wie möglich, wollte sie sich der Partisanenbewegung anschließen. Im Oktober 1942 trat Walerija der antifaschistischen Untergrundorganisation „Junge Garde“ bei und beteiligte sich aktiv am Widerstandskampf: Sie kappte feindliche Telefonleitungen, ermöglichte zusammen mit Sergei Tjulenin und Stepan Safonow den Aufbau einer geheimen Druckerei und entfernte nationalsozialistische Fahnen. In der Nacht zum 7. November nahm Borz an der Operation „Rote Fahnen über der Stadt“ teil. Nach der Befreiung von Krasnodon setzte sie ihr Studium fort. Sie erlangte einen Abschluss am Institut für Fremdsprachen der Roten Armee, diente in verschiedenen Abteilungen der Luftstreitkräfte und wurde 1963 sogar für einige Zeit als Übersetzerin für spanische Literatur nach Kuba geschickt. Später arbeitete sie als Übersetzerin und Dolmetscherin für Spanisch und Englisch in der Abteilung für ausländische Literatur in einem militärtechnischen Verlag. Walerija Borz war begeisterte Sportlerin und machte sich vor allem als Rennfahrerin einen Namen. 1957 waren nahm sie gemeinsam mit ihrem Mann an mehreren internationalen Rennen teil. Zuletzt lebte sie in Moskau, wo sie am 14. Januar 1996 starb.
    Walerija Borz besuchte das DRKI am 15. Oktober 1994.
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    Julja Konstantinovna Borisova 17. März 1925 – 8. August 2023
      Julia Borisova zählt zu den ganz Großen der sowjetischen Schauspielkunst. Geboren 1925 in Moskau, absolvierte sie 1949 die Stschukin Hochschule vor Theater in Moskau und wurde noch im selben Jahr in das Ensemble des Wachtangow-Theaters aufgenommen. Zu ihre ersten Rollen zählten die der Magda in „Verschwörung der Verdammten“ von Nikolai Virta und die der Hero in Shakespeares „Viel Lärm um Nichts“. Sie spielte in zahlreichen sowjetischen und internationalen Inszenierungen mit, so als Eponine in Victor Hugos „Die Elenden“, als kapriziöse, launische Turandot im gleichnamischen Stück von Carlo Gozzi oder in „Dear Liar“ von Jerome Kilty) Stücken. Borisova war die Galya in Olexandr Korneichuks „Makar Dubrava“, die Julia in Shakespeares „Zwei Herren aus Verona“, die standhafte Revolutionärin Maria in Isaak Babels und brillierte darüber hinaus in vielen anderen Stücken. Aber auch im filmischen Genre war Julia Borisova zu Hause, beispielsweise als Nastasia Filippovna in „Der Idiot“ (1958) und als Kollontai in dem 1970 erschienenen Film „Botschafter der Sowjetunion“. Für ihre Arbeit wurde sie mit zahlreichen Auszeichnungen und Preisen geehrt, so als „Held der Sozialistischen Arbeit“ (1985) und als „Volkskünstlerin der UdSSR“ (1969).
    Am 21. November 1998 gab Borisova gemeinsam mit W. Lanowoj ein Kammerstück im DRKI.

    Oleg Akulow, Dichter
    geb. 1966

     

    Akulow wuchs in der UdSSR, im Oblast Tula auf. In Tula studierte er am Polytechnischen Institut Bergbauingenieurswesen. Zunächst arbeitete Akulow in einem Bergwerk, wechselte später aber zu einer Regionalzeitung, wo er als Korrespondent und stellvertretender Chefedakteur tätig war. Nebenbei leitete er den städtischen Literaturzirkel. In den Jahren 1996 – 1998 war Akulow Herausgeber des Literaturmagazins „Rodnik“. 2000 zog es Akulow nach Deutschland. Er lebte zunächst in Leipzig, danach in Stuttgart. Akulow leitete einen russischsprachigen Literaturzirkel und ist seit 2003 Redakteur und Herausgeber des literarischen Almanachs „Penaty“ im Rahmen des internationalen (Deutschland – Russland – Ukraine – Kasachstan) Projekts „Prostranstwo Russkogo Slowo“. Akulow ist verheiratet und hat eine Tochter.

    Akulow war am 22. Februar 2002 zu Gast im Klub „Pjatniza“ des DRKI.

    Liebe Freunde,

    endlich konnten wir eine Präsenzveranstaltung unter Pandemie-Auflagen am Sonnabend, dem 5. Juni organisieren und mit guter Resonanz durchführen. Heute ist ein Beitrag von Tobias Wolf in der Sächsischen Zeitung erschienen (siehe Anhang).

    Vielen Dank gebührt Natalia Zagorskaja, Vitaliy Kolesnyk, Marita Schieferdecker-Adolph, Viktor Bauer, Eugen Batz, Irene Juganow… Anschließend fand im Haus und Garten ein Gedenkkonzert für Sergej Rachmaninow „Dresden: die Freude an der Schöpfung“ statt. Mit Anna Palimina (Gesang), Elena Rubinowa (Klavier), Karol Borsuk (Violine), Natalia Nikolaeva-Scheffler ( Klavier).

    Wir begrüßten nicht nur Dresdner Gäste, sondern auch aus Berlin, Leipzig und aus Gorisch (Sächsische Schweiz).

    Seid gegrüßt
    Wolfgang

    Die jährlich stattfindenden „Deutsche Woche in Sankt Petersburg“ wurde dieses Jahr maßgeblich vom Freistaat Sachsen, wie schon 2015, gestaltet. Außerdem feiert dieses Jahr die Städtepartnerschaft zwischen Dresden und St. Petersburg ihr 60-jähriges Bestehen. Die 18. Deutsche Woche fand vom 22. Bis 29. April im Rahmen des Deutschlandjahres 2020/2021 statt.

    Schon 2015 nahm das DRKI e.V. aktiv an der damals 12. Deutschen Woche teil. Als Höhepunkt gestaltete sich die feierliche Übergabe von 38 Originalgravüren des Dresdners Künstlers Hermann Naumann an das Dostojewski-Museum, die er schon in den 50-ger Jahren für die Buchillustrationen von Dostojewski Roman „Erniedrigte und Beleidigte“ sowie für „Der Idiot“ geschaffen hatte. Der Künstler konnte aus gesundheitlichen Gründen selbst nicht anreisen, die Arbeiten wurde von seiner Frau Helga Luzens und Dr. Wolfgang Schälike dem Museum als Geschenk übergeben.



    April 2015: Feierliche Übergabe von 38 Gravüren Hermann Naumanns an das Dostojewski-Museum

    An der diesjährigen Deutschen Woche nahmen der Vorstandsvorsitzende Dr. Wolfgang Schälike sowie Alexander Jaryzhko, Vorstandsmitglied und ständiger Vertreter des DRKI in Sankt Petersburg teil. Es begann am 23.04. mit einem Empfang in der Gouverneursresidenz zum 60-jährigen Jubiläum der Partnerschaft zwischen Dresden und Sankt Petersburg. Zahlreiche alte und neue Kontakte wurden geknüpft. Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert nahm aus den Händen des Stellvertretenen Gouverneurs Jewgenij Grigorjew zwei im Laufe des Abends geschaffene Kunstwerke als Geschenk für die Stadt in Empfang.

    Am nächsten Tag wurde unsere Ausstellung „Berühmte Sachsen in Russland“ im Rahmen des Konzertprogramms in dem Loft „Sewkabel“ mit Auftritten von:

    Still in the Woods (https://www.facebook.com/still.in.the.woods (Leipzig),

    ÄTNA (https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%84tna_(Band) (Dresden) und dem

    Label „Rasterhttps://en.wikipedia.org/wiki/Raster-Noton (Chemnitz) und

    DAVE-Festival https://www.dave-festival.de/ (Dresden) präsentiert. Das Konzertprogramm wurde vom Freistaat Sachsen und der Agentur tristan Production veranstaltet.

    Die erste Fassung der Ausstellungstexte hat vor Jahren im Rahmen einer Arbeitsförderung Norbert Landsberg verfasst, die weiteren inhaltlichen Ergänzungen und Übersetzung ins Russische oblag Natalia Zagorskaia, die Endfassungen, Korrekturen in Deutsch und Russisch erfolgte mit Unterstützung von Hannelore Georgi. Die Grafische Arbeiten führte Viktor Bauer aus. Die Herstellung der Plakate erfolgte durch das deutsche Generalkonsulat in Sankt Petersburg. Diese Ausstellung in zwei Sprachen kann in Russland auf Wanderschaft gehen. Unser Partner in St. Petersburg der Koordinator von Baltic Rally (BalticRally.ru) Igor Scherbakov hat Unterstützung zugesagt, er hat die Ausstellung abgebaut und lagert für uns in der Partnerstadt.


    24. April: Alexander Jaryszko vor unseren Plakaten im Konzertsaal von „Sewkabel“


    25.April: Igor Scherbakov (links) übergibt Album „Kulturbrücke Dresden-Petersburg“ an DRKI

    Am 26. April fanden im Dostojewski Museum drei Veranstaltungen statt. Auf unsere Vermittlung und Unterstützung hielt Prof. Birgit Harreß, Vizepräsidentin der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste in Salzburg, tätig als Professorin für Slawische Literaturwissenschaft an der Universität Leipzig, einen Vortrag „Die Neuwerdung des Menschen im Dostojewski Roman „Schuld und Sühne“. Der Vortrag wurde in Russisch von einer Petersburger Schauspielerin vorgetragen und Prof. Birgit Harreß Online zur Diskussions- und Fragestunde über Internet zugeschaltet. Isolde Matkey moderierte professionell die Veranstaltung. Dr. Wolfgang Schälike, Vorstandsvorsitzender des DRKI e.V. stellte den Veranstaltungs-teilnehmenden die Vorhaben des Instituts im Dostojewski-Jubiläumsjahr 2021 vor. Aufmerksame Zuhörer und Fragesteller beider Veranstaltungen waren u.a. die Direktorin sowie der Stellvertretender Direktor des Museums Dr. Natalia Aschimbajewa und Dr. Boris Tichomirov.

    Dieser Tag wurde im Dostojewski-Museum mit einem 1,5-stündigen Gesprächskonzert „Wahnsinn und Musik. Fjodor Dostojewski zum 200. Jubiläum“ abgeschlossen. Das Vereinsmitglied Natalia Nikolaeva-Scheffler aus Berlin las Ausschnitte aus Dostojewskis unvollendetem Roman „Njetotschka Neswanowa“ und begleitete sie musikalisch am Klavier aus Werken von Bach, Beethoven, Mendelssohn, Liszt, Rachmaninow, Rebikow und Nino Diaz. Es war ein würdiger Abschluss der Veranstaltungen im Museum.

    In Dresden plant das Deutsch-Russische Kulturinstitut (DRKI) thematische Ausstellungen, literarische und musikalische Abende sowie einen Runden Tisch. Der gemeinnützige Verein entstand aus einem Leseklub bei der Gesellschaft Sachsen-Osteuropa und wurde im Mai 1993 zum Kulturinstitut – mit dem Ziel, den Dialog zwischen den deutsch- und russischsprachigen Kulturräumen in Sachsen zu fördern. Das DRKI-Vereinshaus beherbergt mit der „Dostojewskij-Bibliothek“ die drittgrößte russischsprachige Bibliothek in Deutschland.

    Wolfgang Schälike, Vorstandsvorsitzender des DRKI, erläuterte bei der Stiftung „Russkij Mir“ die Dresdener Vorbereitungen zum Dostojewski-Jubiläum: „Die Idee selbst kam auf ganz natürliche Weise in den Sinn, weil Dresden sehr eng mit Fjodor Michailowitsch Dostojewski verbunden ist. In Dresden selbst wissen allerdings wenige, dass Dostojewski in dieser Stadt das Gros seiner Zeit im Ausland verbrachte. In der Regel wird Baden-Baden eher im Zusammenhang mit ihm genannt. Der Grund dafür ist schlicht, dass seinerzeit Glücksspielhäuser in Sachsen verboten waren und der Schriftsteller von Dresden gen Baden-Baden reiste, wo er dann auch beträchtlicher Geldsummen verlustig ging.“

    Das Kulturinstitut ist seit vielen Jahren freundschaftlich mit dem „Literatur- und Gedenkmuseum F. M. Dostojewski“ in St. Petersburg verbunden. In diesem Jahr ist geplant, auch dort einen musikalisch-literarischen Abend durchzuführen. Zudem habe das Museum zugesagt, eine Ausstellung über Dostojewski zu senden, die, einmal ins Deutsche übersetzt, nicht nur in Dresden, sondern auch in anderen Städten Deutschlands gezeigt werden solle.

    https://snanews.de/20210128/deutsch-russische-kulturinitiativen-im-dostojewski-jahr-699941.html

    In enger Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Landesgymnasium für Musik und mit der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber bietet DRKI musikbegeisterten Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zum gemeinsamen Musizieren. Rund 20 Kinder und Jugendliche musizieren gemeinsam, auch digital, jede 3 Monate findet ein Auftritt im DRKI statt. Am 23. November spielten  nach dem Auftritt der Jüngsten mit großer Hingabe und sehr ausdrucksstark die älteren Musiker aus dem Heinrich-Schütz-Konservatoriums und der Musikschule Freital. Moderiert wurde das Konzert von Leiterin der musikalischen Kinderstube ist Anna Sax-Palimina, Die Musikalische Kinderstube erhielt jetzt einen neuen Schwung. Viel Freude bereiten den Kindern die Puppenspiele. Mit Anna Sax-Palimina haben die Kinder bereits Stücke nach Werken von Schostakowitsch („Tanz der Puppen“) und Mussorgsky („Das Kinderzimmer“) inszeniert. Am Tag der offenen Tür des DRKI e.V. führte die musikalische Kinderstube das Puppenspiel „Karneval der Tiere“ nach dem gleichnamigen Werk von Camille Saint-Saens auf.

    Das vierte Jahr treffen sich die Lyrikfreunde im DRKI e.V. zu Poesie und Prosa Lesungen. Der Kreis der Lyrikfreunde wächst, die Themen sind vielschichtig, fassen unter anderem Übersetzungen aus dem Deutschen und Englischen, sowie moderne deutsche Lyrik um. Zum wichtigen Ereignis wurde das Treffen am Ufer der Elbe gewidmet den sowjetischen Lyriker und Übersetzer Arseni Tarkowski. Auf Vorschlag des Dresdner Lyrikers Michael Zschech wurden 30 Jahre nach dem Tod des Dichters, seine Gedichte in zwei Sprachen, auf Russisch und Deutsch, vorgetragen.

    Villa Fliederhof erbaut vom Architekturbüro Schiller & Graebner: 1893. Hier stand ein großbürgerliches Wohnhaus, die Villa Fliederhof, die seit Ende des 1. Weltkrieges Wilhelm und Wilhelmine Schuncke aus der europäischen Musikerfamilie Schuncke gehörte. Die Villa wurde schnell zum Zentrum der Musikkultur in Dresden. Der russische Komponist Sergej Rachmaninoff (1873 – 1943) hielt sich hier seit 1922 mehrfach mit seiner Familie auf.

    1975 wurde die Villa Fliederhof zwangsverkauft und 1979 durch einen Brand zerstört.

    Spurensuche 2020 - Unvollendete Geschichte


    27 Jugendgruppen aus allen Teilen Sachsens, darunter das Team des DRKI e.V., beteiligten sich in diesem Jahr an „Spurensuche“. Das Thema unseres Projektes lautete „Unvollendete Geschichte: Schicksale der Deutschen aus der ehemaligen UdSSR“. Als „Russlanddeutsche” werden die Nachfahren von Siedlerinnen und Siedlern aus dem deutschsprachigen Mitteleuropa bezeichnet, die sich seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in verschiedenen Regionen des Russischen Reiches angesiedelt haben. Heutzutage leben viele von den „Russlanddeutschen“ unter uns in Dresden. Jede Familie hat ihr einmaliges Schicksal, das tief in der Geschichte verwurzelt ist. Im Laufe des Projektes trafen wir uns mit Menschen, die wir lange kennen, aus dem Freundeskreis des Deutsch-Russischen Kulturinstitutes e.V. Mit Natalia Saevitsch (geborene Schwabenland) erforschte unser Team die Geschichte ihrer Familie, die 1767 dem „Einladungsmanifest“ der Zarin Ekaterina II. folgend, nach Russland kam und sich in der Kolonie Straub an der Wolga ansiedelte. Die Jugendlichen haben mit verschiedenen Quellen gearbeitet: Karte der Deutschsiedlungen an der Wolga; Fotos der Urgroßeltern von 1915;  Skizze der Ansiedlung Neu Straub (1941), gemacht aus der Erinnerung heraus; Ausschnitt aus der Zeitung mit dem Foto des Großvaters Alexander Schwabenland, der zum „besten Mähdrescherführer“ ernannt wurde. Eduard Schwabenland (84 Jahre alt), erzählte in einem Interview, wie die Familie nach Sibirien deportiert wurde. Das Erforschen der Geschichte der Familie Batz hat das Team zu großer Überraschung gebracht. Die Vorfahren von Eugen Batz stammten aus der Nachbarkolonie an der Wolga – Kleinstraub.
    In diesem Jahr musste vieles an die herausfordernde Situation angepasst werden. Die Sächsischen Jugendgeschichtstage als Höhepunkt der gesamten Projektlaufzeit konnten leider nur digital stattfinden. Unser Team hat zum Jugendgeschichtstag am 20. November 2020 einen Film und eine Broschüre als Präsentation der Projektergebnisse vorbereitet. Diese kann man auf unserer Homepage abrufen.

    Projektergebnisse

    «Es gibt nichts Wichtigeres als den Menschen…“ – schrieb Marina Zwetajewa an Ihre Tochter Ariadna im Jahre 1937. Diese Worte einer der größten russischen Dichterin des 20. Jahrhunderts wurden zum Titel der Veranstaltung am 4. Oktober 2020 im Rahmen der 30. Interkulturellen Tagen.

    Marina Zwetajewa-Lagerfeuer ist ein eigenartiges poetisches Erlebnis, das zum ersten Mal vor 34 Jahren in Tarussa, Russland, stattgefunden hat. Heutzutage trifft man sich weltweit am ersten Oktobersonntag, um Gedichte und Prosalyrik von Marina Zwetajewa vorzulesen und sich an die große Lyrikerin des „Silbernen Zeitalters“ zu erinnern.

    Ein literarisch-musikalisches Konzert leitete das poetische Lagerfeuer ein und wurde Ariadna Efron, der Tochter der Dichterin M. Zwetajewa, gewidmet. Ariadna hat mit sechs Jahren ihre erstaunliche Beobachtungsgabe gezeigt und in ihrem Tagebuch ein kurzes aber allumfassendes Charakterbild der Mutter beschrieben. Marina Zwetajewa ihrerseits widmete Ariadna eine Reihe von Gedichten.

    Dem Lebenslauf der Familie Zwetajewa folgend erklangen die Erinnerungen Ariadnas über die Kindheit in Moskau, die Jugend im Exil in Tschechien und in Frankreich sowie Ausschnitte aus dem Briefwechsel, die sie mit Boris Pasternak aus der Verbannung in Turuchansk, Ost Sibirien, führte. Aus der Turuchansk-Periode sind einige Gedichte von Ariadna durch ein Wunder erhalten geblieben, darunter ein nach dem Tode von Marina Zwetajewa geschriebenes Gedicht als eine Widmung an die Mutter.

    Ganze Nacht hab´ nach Dir gesucht,

    Heute suche ich wieder Dich,

    Wieder löst Du Dich in der Luft,

    Wieder Ruf mein fernab verblich.

    (Aus dem Gedicht von A. Efron. Übersetzung ins Deutsche von Viktor Tabere, 2020)

    Meine Mutter … „liebt Poesie und Musik“, schrieb Ariadna. Grade deswegen begleitet uns an diesem Abend großartige Musik. Die Berliner Konzertpianistin Natalia Nikolaeva spielte virtuos Werke von F. Schubert, E. Sati, N. Medtner, S. Rachmaninov sowie dem polnischen Komponisten K. Borsuk. Karol Borsuk widmete Marina Zwetajewa eine musikalische Skizze, die in seiner Anwesenheit im Konzert erklang.

    Der poetische Abend setzte sich traditionell am Lagerfeuer im Garten des DRKI fort. Jeder konnte sein Lieblingsgedicht von Marina Zwetajewa vorlesen und emotionell die Zuschauer faszinieren. Bis spät abends erklang die Lyrik von Marina Zwetajewa in verschiedenen Sprachen: auf Deutsch, auf Polnisch sowie auf Russisch… Eine besondere Stimmung herrschte um das Lagerfeuer herum, diese Stimmung vereinte die poetischen Seelen unabhängig von der Nationalität und dem Alter, bewegte die Gemüter zu ehrendem Gedenken an die große Lyrikerin des 20. Jahrhunderts. Eine große Überraschung bereitete uns der Dresdner Lyriker Michael Zschech. Als Erstaufführung las er seine Übersetzung (nachgedichtet nach der Übersetzung von Richard Pietraß 1987) des Poems „Georgi“ aus dem Gedichtzyklus von Marina Zwetajewa vor. Marina Zwetajewa widmete ihn Sergei Efron.

    INA-Chor

    Musik ist etwas Wunderbares – eine universelle Sprache, die Menschen verbindet und Grenzen überwindet. Musik berührt unser Innerstes, spricht direkt zu unseren Herzen und trägt das Licht der Hoffnung in diese Welt.

    Der INA-Chor ist sichtbares Zeichen der verbindenden Kraft der Musik. In dem 1999 als sozio-kulturelles Projekt gegründeten Chor finden sich Aussiedler, ausländische Zuwanderer aus Nachfolgestaaten der UdSSR und Einheimische. Sie alle eint die Liebe zur Musik.

    Das Repertoir des INA-Chors besteht aus Volksliedern, Schlagern und Walzern in russischer, deutscher und ukrainischer Sprache.In den vergangenen Jahrzehnten konnten die Dresdner zahlreiche Kostproben des künstlerischen Könnens des INA-Chors erleben. So ist er u.a. ein regelmäßiger Gast auf dem Prohliser Herbstfest.

    Ende 2019 übernahm das DRKI die Schirmherrschaft über den INA-Chor und gleichzeitig dessen Förderung.

    Liebe Mitglieder und Freunde des Deutsch-Russischen Kulturinstituts e.V.,

    in der Nacht vom 2. zum 3. September 2020 ist unser Gründungsmitglied Käte Reuße kurz vor ihrem 96-ten Geburtstag nach längerer Krankheit im Krankenhaus verstorben. Sie war ein aussergewöhlicher Mensch. Gleich nach der „Wende“ kam sie in die Zillestraße 6 in den damaligen russischen Leseklub zu Valeria Schälike und sagte „Ich möchte den Russen helfen“. Valeria übergab Sergei Sawitzki, einen Abiturienten der 15. sowjetischen Mittelschule in der Stauffenberg Allee, in treue Hände von Frau Reuße für den Deutsch-Unterricht. Sie erkannte die Begabung und den Arbeitsfleiß von Sergei, er wurde ihr Patenkind. Sie bereitete ihn zusätzlich für die deutsche Studienzulassung zum Studium der Informatik an der TUD vor, übernahm die Formalitäten und die finanzielle Absicherung des Studiums, und stellte ihm ein Arbeits- und Wohnzimmer in ihrer Wohnung bereit. Mit 17 Jahren war er jüngster Student an der Dresdner Uni. Beide waren Gründungsmitglieder des DRKI e.V. Jetzt ist Prof. Dr. Sergei Sawitzki Leiter für den Studiengang „Bachelor Technische Informatik“, Senatsvorsitzender der Fachhochschule Wedel bei Hamburg und glücklicher Familienvater. Frau Reuße hat unzähligen Zuwanderten aus der ehemaligen Sowjetunion die deutsche Sprache näher gebracht, in den letzten Jahren Flüchtlingen aus Syrien. Und dies alles privat und ehrenamtlich in ihrer Wohnung. Ich habe persönlich versucht ihr Engagement zu bremsen, denn es war an der Grenze ihrer Selbstausbeutung. Aber sie war in ihrer Bereitschaft anderen zu helfen nicht zu bremsen. Im Verein wurde sie mehrmals als Vorsitzende der Revisionskommission gewählt. Sie hatte mit Akribie und Sachkenntnis die Finanzbuchhaltung geprüft und wertvolle Hinweise gegeben.

    Für alle die Käte Reuße kannten bleibt sie unvergessen.
    Dr. Wolfgang Schälike
    Vorstandsvorsitzender des DRKI e.V.

    Letztlich gibt es in Tarkowskijs Lyrik keine Gegenwart und keine ins Ungewisse entschwundene Vergangenheit, es gibt eine ganzheitliche, mit tiefem Sinn erfüllte Geistigkeit, von der aus Fäden in die Zukunft führen, nicht nur in jene, die es noch nicht gibt, sondern auch in jene Zukunft, die schon war.“ – diese Worte stammen aus der Feder von Dmitry Lichatschow und übergeben vollkommen die Anziehungskraft von der Lyrik Arsenij Tarkowskijs.

    Schon das zweite Jahr treffen sich Ende Juni die Poesieliebhaber, darunter Mitglieder des Literaturklubs des DRKI, am Ufer der Elbe an der Mündung der Prießnitz, um am Geburtstag von Arsenij Tarkowskij seine Lyrik vorzulesen. Die Anregung kam von dem Dresdner Lyriker Michael Zschech, dafür sind wir ihm sehr dankbar. Die Regentropfen konnten uns an diesem Abend nicht stören, im Gegenteil, das Wetter passte zu der lyrischen Stimmung von Arsenij Tarkowskij. Die Gedichte erklangen auf Russisch und nachfolgend in der Übersetzung auf Deutsch, einige davon in der Umdichtung von Michael Zschech.

    Die Dresdner Autorin, Kunst- und Literaturkritikerin, Undine Materni hat Arsenij und Andrej Tarkowskij ein Gedicht „Und doch“ gewidmet, das – wie wir hoffen – von unseren Lyrikliebhabern ins Russische übersetzt wird.

    Für alle Musikliebhaber ist der 21. Juni ein besonderer Tag. An diesem Tag feiert die ganze Welt die Musik! Auch in Dresden konnte man an den verschiedenen Orten die Musik geniessen. Wer an diesem Sommerabend in der Neustadt die Bautzner Straße entlang ging, konnte die zaubernden Klavierklänge hören. Die Pianistin und Musikpädagogin Elena Rubinowa hat mit großer Freude an dem Musikfest teilgenommen und Werke von Tschaikowski, Bizet, Saint-Saens und Faure gespielt. Zwei Stunden war der Garten des „kleinen“ französischen Cafes in der Neustadt mit zaubernden Klängen erfüllt. Es war ein Muss für die Liebhaber der klassischen Musik!

    Das Deutsch-Russische Kulturinstitut öffnete seine Türen am Tage Russlands nach der langen Quarantänepause. Man konnte sich mit den Neuerscheinungen in der Dostojewskij-Bibliothek bekannt machen, denn am Vorabend kam eine große Lieferung von Büchern aus Leipzig, die das russische Generalkonsulat geschenkt hat.

    Schüler und Lehrer der russischen Samstagsschule „Raduga“ erhielten mehr als fünfzig methodische Bücher zum Russischunterricht.

    Am Vorabend des Tages Russlands stellte die Sängerin Lidia Valenta ein neues online-Projekt vor, dessen Programm die Lieder von russischen Lyrikern enthält. Die Musik von Lidia Valenta verbindet viele Genres und bringt moderne kulturelle Traditionen Russlands und Deutschlands in Einklang. Das Projekt wurde vom Deutsch-Russischen Wirtschaftsverband unterstützt und live aus einem Konzertstudio in Dresden übertragen. Zur Eröffnung des Musikabends wurde die Musikerin von Andrei Scharaschkin, dem Generalkonsul der Russischen Föderation in Hamburg, und Thomas Overback, dem Präsidenten des Deutsch-Russischen Wirtschaftsverbandes begrüßt. Das Konzert findet man auf verschiedenen Webportalen.

    Am Tage Russlands besuchte das DRKI der Dresdner Journalist Thomas Gärtner und führte ein Interview mit dem Vorstandsvorsitzender des Deutsch-Russischen Kulturinstituts Dr. Wolfgang Schälike und seinem Stellvertretender Vitaliy Kolesnyk. Zum Thema des Gesprächs wurden verschiedene Aspekte des Kulturdialogs in der Gesellschaft, darunter auch die Rolle der Landsleute, die aus den Ländern der ehemaligen UdSSR nach Deutschland gekommen sind und die durch eine gemeinsame Geschichte und Russisch als Sprache der interethnischen Kommunikation vereint sind. Nach der Publikation der Materialien in der Dresdner Presse werden wir diese auf unserer Webseite platzieren.

     

    8. Mai 2020 – Tag der Befreiung von der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Dresden

    Anlässlich des Weltfrauentages veranstaltete das Deutsch-Russische Kulturinstitut am 08. März einen musikalisch-literarischen Abend. Gewidmet war der Abend Sofia Andrejevna Tolstaja, der Gattin des großen russischen Schriftstellers Lev Tolstoj. So wurden Texte von ihr gelesen, welche musikalisch mit Stücken von Beethoven, Tschaikowskij, Tanejev und Mendelsohn umrahmt wurden.

    Eröffnet wurde der Abend von Elena Lazareva, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Kunsthistorischen und Naturmuseums-Reservat V.D. Polenov, mit der Vernissage der Ausstellung „Gesichter Russlands“, welche Zeichnungen der russischen Künstlerin Marija Aleksejevna Polenova zeigt. Musikalisch begleitet wurde die Vernissage von der Violinistin Ija Zhmajeva und ihrem dreizehnjährigen Sohn Diego, die das Doppelkonzert für zwei Violinen von Bach spielten.

    Im Zentrum des Abends standen Beethovens Kreutzersonate, Sonate für Klavier und Violine Nr. 9 A-Dur op. 47, sowie die gleichnamige Novelle Tolstois „Die Kreutzersonate“, welche zu großen Verwerfungen zwischen Sofia und Lev Tolstoj führte. Gelesen wurden von Natalija Zagorskaia Sofia Tolstajas Tagebucheinträge, in denen Tolstaja ihre Empörung über die empfundene Demütigung der eigenen Person in der Novelle ihres Mannes beschreibt und ihre Sicht auf das Scheitern einer bzw. ihrer Ehe darlegt. Das musikalische Pendant der Kreutzersonate wurde von der Violinistin Ija Zhmajeva und der Konzertpianistin Natalija Nikolajeva gespielt.

    Am 20. Februar 2020 war das musikalische Duo Gorbatschow & Freund im Rahmen ihrer Tournee „Saitensprünge“ im musikalischen Salon des DRKI e.V. zu Besuch. Die Balalaika- und Klaviervirtuosen präsentierten ein abwechslungsreiches Programm mit Werken von G. Tartini und P. Sarasate, Variationen für ein Balalaika-Solo aus dem Caprice Nr. 24 von Paganini und seine „Il carnavale di Venezia“, sowie Kompositionen von A. Zigankow und A. Schalow und Konzertfantasie von I. Frolow über Themen aus der Oper „Porgy und Bess“ von G. Gershwin.

    Nach “ Suleika öffnet die Augen “ fand eine Lesung am 11.01.2020  zum neuen Roman „Wolgakinderkinder“ statt

     

     

    Im Foyer der Goldenen Pforte hat das DRKI e.V. noch eine Foto- und Dokumentenausstellung über die Deutschen in St. Petersburg den Dresdnern vorgestellt. Die Ausstellung ist eine Kopie der ständigen Exposition in der Petrikirche in St. Petersburg.

    Seit der Zeit der Gründung St. Petersburgs bis zu den Ereignissen, die Anfang des 20. Jahrhunderts Russland erschütterten, spielte die deutsche Gemeinde eine bedeutende Rolle im Leben St. Petersburgs und zwar in Industrie, Handel, Ausbildung, Wissenschaft und Kultur. Es gibt wohl keinen Bereich in der Stadt, in dem die Deutschen ihre Spuren nicht hinterlassen haben.

    Die Ausstellung weckte ein großes Interesse, da wurde am 4. Januar vom DRKI und Lehrern der Schule „Raduga“ eine Führung für die Schulklassen mit einem interessanten Quiz organisiert.

    Die Mitglieder des Deutsch-Russischen Kulturinstituts e.V. trauern über den Verlust von Walerija Schälike, die an der Gründung des Deutsch-Russischen Kulturinstituts e.V. in Dresden beteiligt und viele Jahre dessen Seele und Herz war.
    Walerija Schälike wurde am 18. Januar 1937 in Woronesch in der UdSSR geboren. Sie begann ihre Karriere als Programmistin am Moskauer Luftfahrtinstitut, wo sie ihren zukünftigen Ehemann Wolfgang Schälike, einen jungen Spezialisten aus der DDR und heutigen Vorstandsvorsitzenden des DRKI e.V., kennenlernte. Ein Leben lang waren sie unzertrennlich. Im Mai 1993 wurde Walerija Schälike zur Mitbegründerin des Deutsch-Russischen Kulturinstituts (DRKI) und trug in den folgenden Jahren zum Ausbau des Dialogs zwischen der russischen und deutschen Kultur bei.
    Sie war wesentlich beteiligt an der Organisation von Lesungen und Buchpräsentationen, Treffen mit deutschen und russischen Schriftstellern, Dichtern, Schauspielern, Theater- und Filmschaffenden, Fotoausstellungen, Symposien und Diskussionsrunden zu politischen Themen, Musikabenden und Filmvorführungen, Chören und Folkloreensembles. 
    In diesen Jahren waren berühmte russischsprachige Schriftsteller und Dichter wie Chingis Aitmatov, Evgeny Yevtushenko, Daniil Granin, Bella Akhmadulina, Bulat Okudzhava, Anatoly Pristavkin, Viktor Erofeev, Friedrich Hitzer, Peter Goss, Andrei Bitov, Vitaliy Wulf, der Schauspieler Vasily Lanomeov, Walery Zolotukhin, Lyudmila Chursina, Valentina Talyzina, die Kosmonauten Vladimir Polyakov, Vitaliy Sevastyanov, Valery Polyakov und Yuri Baturin. Daneben waren viele Politiker, Journalisten und Abgeordnete zu Gast im DRKI.

    Walerija Schälike leitete das Projekt zum 185. Geburtstag von Fedor Dostoewskij. Im Rahmen von diesem wurde am 10. Oktober 2006 am Ufer der Elbe zwischen dem sächsischen Landtag und dem Internationalen Kongresszentrum das Denkmal für den großen russischen Schriftsteller enthüllt. Der Präsident der Russischen Föderation, Wladimir Putin, und die Bundeskanzlerin Angela Merkel sowie der sächsische Ministerpräsident Georg Milbradt nahmen an der Eröffnungsfeier des Denkmals teil.
    Von der Russischen Föderation wurde Walerija Schälike für ihre aktive Arbeit im Bereich Kultur mit der Puschkin-Medaille ausgezeichnet. Sie ist Autorin eines Buches über die Geschichte der Russisch-Orthodoxen Kirche des „Heiligen Simeon vom wunderbaren Berge“ in Dresden sowie der Dokumentarfilme „Russische Spuren in Dresden“ und „Neue russischen Spuren in Dresden“ auf Russisch und Deutsch.

    Walerija Schälike bleibt ewig in unseren Herzen und wir alle werden Ihr Andenken bewahren.

    Es ist eine große Freude, wenn Kinder musizieren, besonders, wenn sie von Herzen gern das machen und dabei von ihren Herzen die Wärme ausstrahlen. Diese herzliche Atmosphäre hat jeder gespürt, der das Deutsch-Russisches Kulturinstitut am Samstag, den 23. November besucht hat und als Gast oder Mitglied der Familie das Spielen der jungen Musiker erlebt hat.

    Das Konzert haben die Jüngsten eröffnet. Marfa Kolesnyk hat Geige gespielt, Liza und Vera Nikulin aus dem Heinrich -Schütz -Konservatorium folgten mit Blues für vier Hände, Vera Nikulin hat Musikstücke für Klavier und Flöte gespielt. Wie in einer großen Familie haben Geschwister zusammen musiziert (Duetts von Veronika und Michel Semenoff, Vera und Liza Nikulin). Das Spielen der älteren Jugendlichen des Sächsischen Landesgymnasiums für Musik, des Heinrich-Schütz-Konservatoriums und der Musikschule Freital kann man nur bewundern. Mit großer Hingabe und sehr ausdrucksstark haben Michel Semenoff (Saxophon), Michail Ryndyk (Klavier), Miryam Rovner (Geige), Alicia Schuch (Geige) und Agne Gecaite (Geige) auf ihren Instrumenten begeisternd gespielt.

    An diesem Tag klangen Werke von Bartok, Wieniawski, Chopin, Czerny, Romberg, Prokofjew und Perlman.

    Dieser wunderbare Abend wurde von Anna Palimina, Leiterin der musikalischen Kinderstube, moderiert. Herzlichen Dank an Elena Rubinowa, die am Flügel alle Musikstücke begleitet hat. 

    Spurensuche 2019 - 15. Jugendgeschichtstage

    Förderung der friedensorientierten Gedenkkultur ist seit Jahren ein wichtiges Ziel des Deutsch-Russischen Kulturinstitutes e.V. Neben der Pflege des Sowjetischen Garnisonsfriedhofes in Dresden befassten wir uns mit den jungen Historikern mit den Themen „Geschichte des Sowjetischen Garnisonsfriedhofes“, „Ostarbeiter“,„Vermisste Verwandte auf russischen Friedhöfen“. Die ausführliche Übersicht über die Geschichte des Sowjetischen Garnisonsfriedhofes in Dresden und das erforschte Schicksal des Ostarbeiters Alexander Gladkow und seiner Familie während des Zweiten Weltkrieges sind im Flyer, zwei Ständen und im Kurzfilm präsentiert. Das Treffen mit dem Zeitzeugen, dem 89-jährigen Nikolai Gladkow, gab den Jugendlichen eine einmalige Gelegenheit, die Einzelheiten der Lebensgeschichte der Familie Gladkow als Zwangsarbeiter zu erleben. Wir sind stolz darauf, bei dem Auffinden des Grabes von Alexander Gladkow auf dem Nordfriedhof in Dresden mitgewirkt zu haben und den bewegten Moment des Grabbesuches von Alexander Gladkow durch seinen 89-jährigen Bruder mit den Vertretern weiterer zwei Generationen seiner Familie miterleben zu können.

    Am 22. November 2019 wurden die Ergebnisse der Projektforschung zum 15. Jugendgeschichtstagen präsentiert. Es ist bewegend im Plenarsaal des Sächsischen Landtags zu sein, und gerade dort traten die Teilnehmer von 20 „Spurensuche“- Projekten zusammen. Taras Kolesnyk und Daniil Schewchenko haben der ersten Vizepräsidentin des Sächsischen Landtags Frau A. Dombois über das Projekt erzählt und die Fragen der Juri beantwortet. Daniil Schevchenko wurde zu einem der drei Gewinner im jährlichen Quiz.

    Wir feiern die Herbstschulferien!

    Zu Beginn der Schulferien wurde für die Schuler und ihre Eltern der Tag der offenen Tür des DRKI veranstaltet. Unseren jungen Gästen und ihren Eltern wurden zwei Ausstellungen präsentiert: Aquarelle der Wild- und Haustiere des 8-jährigen Künstlers aus Sotschi, Grisha Ried, und einzigartige Fotografien eines Mitglieds der Union der Wildtierfotografen Varvara Dronova (Moskau), auf denen seltene Tiere in der natürlichen Umgebung zu sehen sind. Die Tiere von Grischa Ried sind bunt, wie die Natur in Sotschi und lassen niemanden ungerührt. Varvara Dronova reist in die fernen und wenig zugänglichen Gelände und macht einzigartige Fotos, die ihre Liebe und Bewunderung der Vielfältigkeit der wilden Natur wiederspiegeln.

    Im Anschluss an die Besichtigung der Ausstellungen präsentierte die musikalische Kinderstube des DRKI unter der Leitung von Anna Sachs, Sängerin an den Opernhäusern Köln und Dresden, das Puppenspiel „Karneval der Tiere“ nach dem gleichnamigen Werk von Camille Saint-Saens. Im Laufe des Schuljahrs treffen sich die Kinder regelmäßig in der Musikkinderstube. Mit ihren Pädagogen haben sie außer „Karneval der Tiere“ das kleine Puppentheater nach „Tanz der Puppen“ von Dmitry Schostakowitsch und „Das Kinderzimmer“ Modest Mussorgsky inszeniert.

    14. Internationales Marina Zwetajewa-Lagerfeuer

    Am ersten Oktobersonntag des Jahres herrscht im Deutsch-Russischen Kulturinstitut eine besondere Atmosphäre mit Musik und Lyrik. An diesem Tag strömen zum Lagerfeuer die Poesiefreunde und Verehrer der russischen Dichterin des Silbernen Zeitalters Marina Zwetajewa, aber auch die Gäste, die die Dichterin, ihr Schicksal und ihre vielfaltige Persönlichkeit näher kennenlernen möchten. 

    In diesem Jahr wurde zum Thema der musikalisch-poetischen Hommage die enge Beziehung von Marina Zwetajewa zu Deutschland. Das Naturerlebnis des Schwarzwaldes, die von der Mutter vorgelesenen deutschen Märchen und die Lektüre von Werken Goethes, Heines und Novalis, Sommermonate in Dresden auf dem Weißen Hirsch verstärkten Bindung der Dichterin an Deutschland. Sie schrieb: „In mir sind viele Seelen, aber meine eigentliche Seele ist deutsch…“ Natalia Nikolayeva, Pianistin aus Berlin, hat für diesen Abend Walzer und Ballade von F. Chopin sowie Variationen von F. Mendelssohn ausgewählt – die Musik, die oft im Hause der Familie Zwetajews erklungen ist. Als Land von Goethe und Kant taucht  Deutschland oft im Werk von Zwetajewa auf, und so auch in der im Jahre 1925 in der Emigration in Prag und Paris geschriebenen lyrisch-satirischen Bearbeitung der deutschen Sage vom Rattenfänger von Hameln.  Von Goethes „Rattenfänger“ und „Rattenfänger“ von Brüssow (Musik von S. Rachmaninow) führte die Opernsängerin Anna Palimina das Publikum zum „Rattenfänger“ von Marina Zwetajewa. Die Strophen mit den Motiven der Flöte wechselten sich mit den „Brunnenspritzern“ von kleinen Klavierstücken von Arnold Schönberg ab (am Klavier Natalia Nikolayeva).

    Und doch viele lieben Marina Zwetajewa als romantische Lyrikerin. Ihre Themen sind Leidenschaft und Eifersucht, Einsamkeit des Künstlers und Mitfühlen mit den Leidenden und Geschundenen. Ihre Sprache  ist tief emotional, wie aus dem inneren geschöpft. Die Lyrik von Marina Zwetajewa inspirierte S. Slonimsky zur Schöpfung von fünf Liedern, die Anna Palimina (Soprano) zum ersten Mal in Dresden aufgeführt hat.

    Eine große Freude bereitete den Gästen des poetischen Abends die Life-Schaltung zum Marina-Zwetajewa-Museum in Bolschewo, einem der zehn Museen in Russland, gewidmet der Dichterin. Die Life-Schaltung bot die Gelegenheit einer virtuellen Führung durch das Haus an, wo Marina Zwetajewa fünf Monate ihrer letzten Lebensjahre nach der Rückkehr aus der Emigration mit der Familie verbracht hat.

    Zum Schluss des Konzertes spielten Natalia Nikolayeva und Elena Rubinova (beide Klavier) 4-händig Musikstücke von S. Rachmaninow, die das prophetische Gedicht von Marina Zwetajewa musikalisch umrahmten.

    Für meine Verse, die, so früh geschrieben,                                                                                                                 Dass ich nicht wusste, ich sei gar Poet…

    …Für meine Verse wie für alte Weine                                                                                                                     Kommt noch die Zeit herauf.

    Es dunkelte, die Wärme des Lagerfeuers vereinte die Gäste, die auf Deutsch und auf Russisch die Gedichte von Marina Zwetajewa vortrugen. Der Berliner Dichter Frank Norten las seine Gedichte sowie ein Gedicht, das er M. Zwetajewa gewidmet hat. Die Journalistin des Elbhangkuriers Adelheid Neupert hat ihren Artikel über Marina Zwetajewa in Dresden dem DRKI e.V. geschenkt (siehe Anhang).

    Anhang:

    • Programm des Konzertes
    • Artikel A. Neupert über Marina Zwetajewa im Elbhangkurier
    • Gedichte von Marina Zwetajewa

    Die Schauausstelung des Deutsch-Russischen Kulturinstitut e.V. (DRKI) auf dem Altmarkt beinhaltete die Bildausstellung „ Russische Spuren in Dresden“ sowie das Auto UAZ Hunter, welches von dem DRKI Vorstandsmitglied Heiko Thomas zur Verfügung gestellt wurde – nächstes Jahr ist mit dem Auto eine Ralle-Tour durch die Mongolei geplant. 

    Zum größten Dresdner Stadtfest CANALETTO (ü. 500 Tsd. Teilnehmer) ist auf Einladung des DRKI das Nebolshoy Theater für Junge Generation aus Uljanowsk angereist.  Unter Fachleitung des Theaterdirektors Eduard Terehov wurde das Spektakel „Mama, Papa, Brüder Grimm“ in Russisch mit der Deutschen Übersetzung inszeniert.  Die Zuschauer, darunter über 30 Kinder, haben begeistert zugeschaut und mitgefiebert mit den märchenhaften Gestalten.

    Im Foyer konnten die junge Zuschauer und ihre Eltern die Bildausstellung „Bunte Tiere“ des 8-jährigen Grischa Rid bewundern. Grisha Rid lebt in Sochi – einer Stadt, die niemals monochrom wird. Selbst wenn es schneit – ein bis zwei Mal im Jahr – sie ist trotzdem bunt aufgrund der ewig grünen Pflanzen, blaues Meeres und Himmels und wunderbaren Blumen. Wahrscheinlich aus diesem Grund sind die Bilder von Grischa so bunt und vielfältig, als würde der Regenbogen sie berühren…Grischa, der mit 5 Jahren mit dem Malen begann, war persönlich bei der Ausstellung anwesend  und verteilte die Autogrammkarten mit seinen Bildern und gab die Interviews.

    Ebenso aktiv nahm am Dresdner Stadtfest das choreografische Ensemble „Smile“ aus Sankt Petersburg. Die Teilnahme am Dresdner Stadtfest fand im Rahmen der Städtepartnerschaft zwischen Dresden und St. Petersburg, welche insb. die Kooperationen zwischen den Schulen, Kindertageseinrichtungen und Jugendclubs in beiden Städten fördert.

     

     

    Am. 26. Juli 2019 im Deutsch-Russischen Kulturinstitut in Dresden gemeinsam mit dem russischen Haus der Wissenschaft und Kultur in Berlin wurde ein Seminar zum Thema „Korporative Werte“ organisiert.
     
    Es gibt viele Unternehmen, die heute ähnliche Veranstaltungen organisieren und ihre korporativen Werte in den speziellen Dokumenten formulieren. Diese Veranstaltung wurde nicht organisiert, um Teil des Mainstreams zu sein, sondern sie soll dazu beitragen, eine bessere Effektivität der Arbeit des Teams zu erreichen. Während des Seminars wurden mit den Aufgaben und Spielen die Werte, die von den meisten Mitarbeitern der beiden Organisationen wichtig sind, formuliert. Man könnte natürlich spezielle Dokumente schreiben, man könnte das Außenministerium oder irgendwelche andere Ämter darum bitten, aber das wären keine Werte, sondern die von Außenstehenden formulierten Pflichten.
     
    Die Teilnehmer von beiden Seiten sind mit der Veranstaltung zufrieden.

     

    Nach 3 Monaten endete im Juli 2019 das Schwitzen für die 15 Studierenden der TU Dresden. Im Rahmen des Projektseminars „Marketing“ zur Zielgruppenverjüngung des DRKIs erarbeiteten die Studierenden verschiedene Ideen, um die Mitgliederstruktur des DRKIs zu verjüngen.

    Die zentrale Frage lautete: Wie kann die Mitgliederstruktur des DRKIs verjüngt werden? Die wissenschaftliche Begleitung erfolgte durch die Doktorandin am Lehrstuhl für Marketing, Frau Henrietta Pilny M. Sc.

    Die Studierenden arbeiteten in 4 Gruppen mit je 3 – 4 Mitgliedern. Im Mai erfolgte eine Zwischenpräsentation, um zu prüfen, ob die Studierenden auf dem „richtigen (wissenschaftlichen) Weg“ sind. Um die jeweiligen Ergebnissen zu erreichen, nutzte jede Gruppe eine andere Methode. Folgende Methoden wurden genutzt: (1) Ursachenanalyse, (2) Fischbone-Analyse, (3) SWOT-Analyse sowie die (4) Benchmarking-Analyse.

    Mit einem hohen zeitlichen Aufwand wurden unter anderem Interviews mit potenziellen Interessierten geführt, der Auftritt des DRKIs mit ähnlichen Institutionen verglichen sowie mögliche Ursachen für eine ältere Mitgliederstruktur analysiert. Im Ergebnis wurden konkrete Handlungsempfehlungen dem DRKI präsentiert.

    Das DRKI bedankt sich vielmals für die hervorragende Zusammenarbeit, die investierten Bemühungen, den hohen zeitlichen Aufwand und insbesondere für die praxisorientierten Ergebnisse.

    Im Dresdner Deutsch-Russischen Kulturinstitut waren Igor Il’ič und Karla-Maria Schälike, die schon seit 30 Jahren behinderten Kindern in Kirgistan helfen, zu Besuch. Sie haben das einzigartige Hilfszentrum „Ümüt-Nadjeschda“ für Kinder und Jugendliche mit besonderen Bedürfnissen gegründet. Ihrer selbstlosen Arbeit ist es zu verdanken, dass mehr als 70% der Schüler*innen des Hilfszentrums ihre Ausbildung in allgemeinbildenden Einrichtungen fortsetzen konnten.

    Trotz großen Widerstandes und sogar Drohungen haben Karla-Maria Schälike und ihr Ehemann Igor sowie viele weitere Freiwillige aus verschiedenen Ländern Therapie- und Aufklärungsarbeit geleistet, sowohl in russischer als auch kirgisischer Sprache. So wurden Kindergärten, eine Schule, Werkstätten und ein Therapiezentrum errichtet. An der Universität in Kirgistans Hauptstadt Bischkek wurden Seminare für Lehrer*innen veranstaltet, die sich sehr positiv auf die Bildungsreformen im Land auswirkten.

    Karla-Maria Schälike, gebürtige Dresdnerin, hat in Tübingen Pädagogik studiert. Ende der 1970er lernte sie an der Moskauer MGU ihren späteren Ehemann, den Physiker Igor, kennen. Seit 1979 lebt das Ehepaar gemeinsam in Kirgistan. 1989 gründeten sie dann das Hilfszentrum „Ümüt-Nadjeschda“, dessen Ehrenpräsident der kirgisische Schriftsteller Tschingis Aitmatov wurde. Karla-Maria Schälike wurde für ihr einzigartiges Engagement mehrfach ausgezeichnet: 2005 wurde sie im Rahmen des Projektes »1000 Frauen für den Frieden« für den Nobelpreis nominiert, 2009 bekam sie das Bundesverdienstkreuz verliehen und 2011 den kirgisischen Orden „Danaker“. Jedoch hat der Verein stets mit finanziellen Sorgen zu kämpfen und ist auf Unterstützung angewiesen. So finanziert sich der Verein zu einem großen Teil von Spenden und seit einigen Jahren unterstützen auch junge Freiwillige aus Deutschland das Hilfszentrum.

    Heute starte ein neues und spannendes Projekt. Diesmal gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Marketing an der TU Dresden. Aus der Theorie für die Praxis heißt im Sommersemester 2019 für 15 Studierende des Lehrstuhl. Ziel ist es, dass erworbene Wissen in die Praxis umzusetzen und konkrete Empfehlungen für die (marketingtechnische) Zukunft des DRKIs abzugeben.

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    Wirtschaft trägt zur Verständigung zwischen Deutschland und Russland bei. Dr. Bodo Schulze, Mitbegründer und langjährigen Geschäftsführer der ORGANICA Feinchemie GmbH Wolfen, berichtet über seine Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit russischen und ukrainischen Unternehmen. (mehr …)

     

    Am 22. März veranstaltete das Deutsch-Russische Kulturinstitut e.V. das Konzert des Volksmusikinstrument Orchesters der Swiridow Kunstschule aus St. Petersburg. Über dreihundert Gäste kamen an diesem Abend in die Dreikönigskirche in Dresden, um das Spiel der jungen Musiker zu erleben. Das Orchester feiert in diesem Jahr sein 30-jähriges Jubiläum und hat für die Tournee durch Deutschland und Frankreich das Programm aus den Werken der europäischen und russischen Klassiker vorbereitet. Im Orchester waren alle Hauptgruppen der Volksinstrumente vertreten: Domra, Balalaika , Bajan und Akkordeon, Gusli, Xylophon und Schlaginstrumente. Es war zu bewundern, wie professionell und virtuos die Solisten auf Xylophon und Balalaika Tschardasch und Galopp gespielt haben. Zum Schluss des Konzertes erklang die „Katjuscha“. Die Musiker spielten mit so einer Begeisterung, dass der Funke sich auf das Publikum übertrug und an einigen Stellen in Takt geklatscht wurde. Eine Stimmung der Harmonie vereinigte an diesem Abend Partnerstädte Dresden und St. Petersburg.

    Das Konzert wurde mit der Unterstützung der Abteilung Europäische und Internationale Angelegenheiten der Landeshauptstadt Dresden veranstaltet.

       

     

    Die Musikförderung bei Kindern dient nicht nur ihren musikalischen Talenten, sie stärkt ihre Persönlichkeit, ihre Kreativität, ihre Lernfreude und ihre sozialen Fähigkeiten. Doch in der Freizeit gemeinsam zu musizieren ist vielen jungen Menschen aufgrund ihrer sozio-ökonomischen Ausgangsposition nur begrenzt möglich.

    Das Deutsch-Russische Kulturinstitut e.V. (DRKI) eröffnet Kindern und Jugendlichen eine neue Chance – über einen kostenfreien, intensiven Zugang zu musikalischer Bildung. In enger Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Landesgymnasium für Musik „Carl Maria von Weber“ und dem Heinrich-Schütz-Konservatorium e.V. bietet DRKI musikbegeisterten Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zum gemeinsamen Musizieren.

     

    Am 24.02. waren  Prof. Sokolov  und Frau Belonogowa aus dem Staatlichen Institut für Kinematographie (Moskau) im DRKI zu Gast. Sie leiteten auf Einladung  von Herrn Rolf Birn, dem Vorstandsmitglied der Trickfilmschule Fantasia Dresden e.V., den Kreativ-Workshop des 37. Anima-Treffens in Dresden und präsentierten am Sonntag den Animationsfilm „Warte auf mich..“ (Lyrik von Konstantin Simonov, 1941), den die Teilnehmer des Workshops in wenigen Tagen erstellt haben. Stanislav  Sokolov erzählte über das Projekt der historischen Animationsfilme, die die Absolventen des Institutes für Kinematographie in verschiedenen Techniken drehen.

    Mit Humor in der Form eines Märchens stellt der Film „Peter Baas“ die Reise des russischen Zaren Peter der Große nach Amsterdam und seine europäische Neueinführungen dar. Der zweite Film „Das geheimnisvolle Land“ ist der russischen Zarin Katharina II.  gewidmet, wie sie sich damals noch als Prinzessin Fieke aus dem deutschen Zerbst nach St. Petersburg begab. Die Filme sind vor allem für Kinder bestimmt, sind aber bei Erwachsenen sehr gut angekommen. 10 weitere kurze Animationsfilme  wurden von Picasso Bildern inspiriert und zur Eröffnung von der Ausstellung  „Pablo Picasso und Olga Chochlova“  im Puschkin Museum für bildende Kunst in Moskau fertig erstellt.

    Wie bei jedem Treffen mit Prof. Sokolov herrschte in unserem Hause eine warme Atmosphäre gefüllt mit schöpferischen Ideen und Projekte.

    „Deutsch und Russland – Wie weiter?“ lautete der Titel der Buchvorstellung zum gleichnamigen Buch von Wolfgang Gehrcke und Christiane Reymann. Das Interesse war überwältigend, der Saal war rappel voll und sogar in der Küche nahmen viele Interessenten Platz. 2 Stunden Stehen nahmen manche Besucher gern in Kauf, um zu erfahren, was eine Lösung für den weiteren Umgang in den deutsch-russischen Beziehungen sein kann. 

    Gehrcke und Reymann sprachen sich dafür aus, dass die Eiszeit unter beiden Ländern beendet werden soll. In Ihrem Buch sowie in der Vorstellung stellten sie Ursachen und Hintergründe für die „Eiszeit“ zwischen beiden Ländern vor. Sie beschreiben jedoch nicht nur die Ursachen sondern gaben auch Empfehlungen für ein besseres Miteinander aus.

    Sie hoben die besondere Aufgabe von „Kultur als Friedensinstrument“ vor. Es wurde gefordert, dass Russland uns nicht zum Feind gemacht wird. Ein Weg um wieder eine Beziehung zwischen beiden Ländern aufzubauen ist es nicht jede Sanktion mit einer Gegensanktion, in einer Art Spirale, zu versteifen. Hier lege eine besondere Rolle bei Deutschland und nicht so stark bei den anderen Ländern. 

    Sie äußerten den Wunsch an die aktuellen politisch Verantwortlichen, eine andere und bessere Politik durchzuführen. Bei der Betrachtung der Beziehung zu Russland sollte auch mehr Demut aufgrund der Kriegsverbrechen vorhanden sein, dies sei die moralische Seite.

    Um ein besseres Verständnis zwischen beiden Ländern zu erreichen ist ihrer Meinung wichtig, dass Kulturvereine sowie Städtepartnerschaften wieder stärker mit Leben gefüllt werden.

    Am 16. Januar 2019 konnten wir Frau Dr. Irmtraud Gutschke bei uns im DRKI begrüßen. Frau Dr. Gutschke ist viel gereist, um mit dem kirgischstämmigen Schriftsteller Tschingis Aitmatow mehrfach zu sprechen. Ein wahrer Segen für alle Interessierten. Sie berichtete von Ihren Treffen mit Aitmatow. Bewunderswert war über die vielfältige Arbeit von Aitmatow zu erfahren. Er hatte zum Beispiel zu Zeiten des Kalten Krieges  Publizisten (Multiplikatoren) zu sich zum Issyk-Kul See eingeladen, um über den Weltfrieden zu sprechen. Aus dieser Idee entstand das Issyk-Kul-Forum entstanden, an welchem auch Frau Dr. Gutschke teilgenommen hat.

    Frau Dr. Gutschke berichtete des Weiteren über die verschiedenen Werke von Aitmatow und seinem Heimatland Kirgisistan. Kirgisistan ist seit der Islaminisierung im 10. bis 19. Jahrhundert bis heute eher muslimisch geprägt. Zeit seines Lebens setzte sich Aitmatow für den Weltfrieden und sprach vom „Planetarischem Bewusstsein“, dass alle Völker auf einem Planeten leben und sich entsprechend verhalten sollten.

    Nach dem Vortrag von Dr. Gutschke haben die Teilnehmer die Chance genutzt und sich über Europa und die islamische Welt sowie ihre jeweiligen Meinungen auszutauschen. Ein Abend der die vielfältigen Perspektiven zu Europa, Deutschland, Sachsen, Dresden und dem Island zeigte.

    Weitere Impressionen des Abend.

    Am 13. Januar 2019 feierten Gäste und Mitglieder des DRKIs sowie ihre Familien aus unterschiedlichen Herkunftsländern das traditionelle russische Altes Neujahr im DRKI. Nach musikalischen Darbietungen durch Elena Rubinova und ihren Töchtern, sang die Opernsängerin Anna PalmininaDie anwesenden Spätaussiedler konnten den anderen Teilnehmern ein Stück ihrer Kultur zeigen und sie daran teilhaben lassen. Anschließend kam ein interkultureller Austausch zustande, welcher gegenseitiges Verständnis, Toleranz und das Gemeinschaftsgefühl stärkte. Zudem konnte der Verein auf sein Wirken aufmerksam machen. Das Deutsch-Russische Kulturinstitut wird die Tradition des russischen Alten Neujahres auch in den weiteren Jahren erhalten, pflegen und weitergeben.

    Das „alte Neujahr“ entstand in Russland aufgrund der Abschaffung des Julianischen Kalenders und der Umstellung auf den Gregorianischen Kalender im Jahr 1918, also vor über 100 Jahren. Nach Julianischem Kalender hätte man am 14. Januar den 1. Januar gehabt. Da die russische orthodoxe Kirche bis heute den julianischen Kalender nutzt, ist der Brauch, das alte Neujahr zu feiern, auch bis heute im Volkstum bekannt.

    Nach den kulturellen Darbietungen erfolgte ein Austausch bei traditionellem russischem Essen statt.

    Ende 2017 nach dem Lagerfeuer Marina Zwetajewa haben wir uns erstmalig zusammengetroffen. Jeder wollte im Kreis von Lyrikfreunden ein gemütliches Stündchen verbringen: Gedichte vorlesen, über Bücher sprechen sowie Impressionen austauschen. Wir fragten uns: Gelingt es uns, auf ständiger Basis einen Lesekreis durchzuführen? Wir hatten Glück!

    Nach zwei, drei Treffen war es klar, dass diese Treffen uns allen viel Freude bereiten! Im Laufe des Jahres waren unsere Abende verschiedenen Themen gewidmet: Der Lyrik von Marina Zwetajewa und Boris Pasternak, Alexander Brodsky, Bella Achmadullina, Bulat Okudzhawa, Ewgenij Ewtuschenko und Rainer Maria Rilke. Zum Gedenktag am 8. Mai haben wir Gedichte von sowjetischen Dichtern vorgelesen.

    Den letzten Leseabend im Jahr 2018 widmeten wir Weihnachten und christliche Geschichten. Vor Weihnachten schafft so eine Lesung eine besondere weihnachtliche Stimmung!

    Wenn alle Mitglieder des Lesekreises teilnehmen, sind wir zehn Personen. Hier wird insbesondere russische Literatur behandelt, aus diesem Grund unterhalten wir uns meistens russisch. Sehr spannend ist, dass einzelne Mitglieder des Kreises selber dichten und so unser Stündchen entsprechend bereichern.

    Interesse teilzunehmen? Wir freuen uns auf jeden, der Lust hat, im gemütlichen Kreis der Poesiefreunde auf der Zittauer Straße, 29 ein Stündchen zu verbringen! Weil wir uns unregelmäßig treffen kontaktiere uns, um den nächsten Termin zu erfahren: drkidresden@localhost oder Tel. 0351 8014160.

    Im Russischen Zentrum des Deutsch-Russischen Kulturinstituts Dresden fand unter der Leitung des Fachleiters Vitaly Kolesnyk das Jugendtreffen zum Thema „Einführung in die Geschichte des ‚russischen Dresdens‘“. An dem Projekt nahmen Schüler und die Direktorin Valentina Volkova der russischen Schule aus der St. Petersburger Vorstadt Sertlovo №2 teil, die auf unsere Einladung hin bei Schülern des Beruflichen Gymnasiums Oelsnitz sowie bei Studierenden der Universität Leipzig und Mitgliedern des Leipziger Jugendklubs „Iuventus“ untergebracht wurden.

    In Vorbereitung auf den Besuch der sächsischen Landeshauptstadt beschäftigten sich die Jugendlichen mit Lehrmaterialien, die den russischen und deutschen Lehrern vom Russischen Zentrum zur Verfügung gestellt wurden. Während der eintägigen Exkursion durch Dresden hatten die Jugendlichen dann Gelegenheit, ihr neu erworbenes Wissen zu verfestigen. Besucht wurde die Russisch-Orthodoxe Kirche, wo wir den Erzpriester Georgi Dawidow trafen und die angehende Russisch- und Englischlehrerin Alisha Schädlich uns von der Geschichte der Kirche erzählte. Danach begaben wir uns auf „russische Spuren“ ins historische Stadtzentrum und bewunderten das Dostojewskij-Denkmal, welches 2006 vom russischen Präsidenten Vladimir Putin, Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem sächsischen Ministerpräsidenten Georg Milbradt eingeweiht wurde.

    Der Vorstandsvorsitzende des Deutsch-Russischen Kulturinstituts, Dr. Wolfgang Schälike, berichtete unseren Gästen von den kontrovers diskutierten sowjetischen Militärgedenkstätten in Dresden. Anschließend legten russische und deutsche Schüler und Studierende mit ihren Lehrern am Sowjetischen Ehrenmal in Dresden für die im Zweiten Weltkrieg gefallenen sowjetischen Soldaten – dem ersten nach dem Zweiten Weltkrieg für sowjetische Soldaten errichtete Denkmal in Deutschland – nieder. Bei Pelmeni, russischen Süßigkeiten und Tee ließen wir den Projekttag im Russischen Zentrum ausklingen. Dabei zeigten wir unseren Gästen den Film „Russische Spuren in Dresden“ von Valerija Schälike und Sabina Schälike-Wermter und antworteten auf die zahlreich gestellten Fragen.

    Im russischen Zentrum des Deutsch-Russischen Kulturinstituts wurden im Rahmen der Aktion „Internationaler Kurzfilmtag“ die russischen Kurzfilme „Cradle“ und „Path to Heaven“ von der weltweit ersten Filmfirma der Welt, Space Film Industries (SFi), gezeigt.

    Eine der Aufgaben der „Cradle“ besteht nach Ansicht der Autoren darin, den zuverlässigsten Weg der Raumfahrt und den Charakter der Astronauten zu zeigen. „Cradle“ ist kein Dokumentarfilm, aber der Film wurde mit dokumentarischer Sorgfalt gedreht: an realen Raumfahrzeugen der „Rockia and Space Corporation“ „Energia“, an Raumfahrzeugsimulatoren in Star City im Cosmonaut Training Center.

    Die Filmproduzentin Tatyana Bodrova wurde von Astronauten beraten: Der zweifache Held der UdSSR Alexander Alexandrov und der Held Russlands Yury Usachev. Dank der Freundschaft mit dem Arzt, der nach langen Orbitalexpeditionen die Gesundheit der Astronauten wiederhergestellt hatte, erfuhren wir von diesem wunderbaren Bild, Oleg Tatkov, und mit Hilfe der slawischen Studentin der Technischen Universität Dresden, Vera Grunberger, die die deutsche Übersetzung vorbereitete, konnten wir den Film der deutschen Öffentlichkeit vorstellen. Die Arbeit junger russischer Filmemacher war bei den Dresdnern sehr gut angekommen.

    Der Film „Path to Heaven“ wurde unter Mitwirkung der Mitarbeiter des Zentrums für Kosmonautentraining gedreht. Yu A. Gagarin und das Institut für biomedizinische Probleme der Russischen Akademie der Wissenschaften. Dies ist der erste russische Dokumentarfilm über Mitbewerber um einen Platz im Kosmonautenkorps. Der Film wurde von Pilot-Kosmonaut, Anton Shkaplerov, Test-Kosmonaut Sergey Zhukov, Bewerber für das Kosmonautenteam Fyodor Girusov, Denis Efremov, Oleg Ivanov, Dmitri Stepanyuk und Yuri Timofeev gedreht.

    Auf Einladung des Jugendzentrums der Union der Kinematographen Russlands mit der Unterstützung der Union der Kinematographen Russlands nahmen das Roskulttsentr, die Nationalstiftung zur Unterstützung der Rechteinhaber, Canon und das Deutsch-Russische Kulturinstitut in Dresden an der Allrussischen Aktion „Kurzfilmtag“ teil. Das Programm „Stars in einem kurzen Meter“ wurde unseren Zuschauern präsentiert, darunter die Filme „No“ von Ivan Petukhov, „Bestechung“ von Alexei Kharitonov, „In einem fremden Land“ von Mikhail Chernykh, „Casting“ von Vlad Makeychik und „Ricochet“ von Timur Juraev.

     

     

     

     

     

     

     

     

    Der 3. Advent 2018 hatte es in sich. Wir konnten gleich 4 Gruppen in unserem Institut begrüßen. Das Wochenende startete am Freitag mit einem Weihnachtskonzert der Kinder der musikalischen Kinderstube für ihre Eltern und Großeltern. Die Teilnehmer waren hellauf begeistert, einer meinte: „Ich bin richtig stolz auf meine Enkel. Was die alles von Null an gelernt haben. Klasse.“

    Der Samstag begann mit Darbietungen der musikalischen Kinder- und Jugendstube. In Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Landesgymnasium für Musik „Carl Maria von Weber“ und dem Heinrich-Schütz-Konservatorium e. V. erklangen klassische und moderne Stücke auf verschiedenen Instrumenten. Das Motto: Zusammen Musizieren, Neues entdecken, Horizonte erweitern. Kinder und Erwachsene spielten Klavier, Geige und Saxofon. Arien aus Opern und Operetten erklangen. Durch die Musik konnten Länder kennengelernt und Generationen von Musikern zusammen gebracht werden.

    Es folgt der Besuch einer Schulklasse aus  Sertovolo, einem Vorort von St. Petersburg, welche die Städtepartnerschaft zwischen Dresden und St. Petersburg stärkten. Unser Vorstandsmitglied und Vertreter in St. Petersburg, Alexander Yaryzko,konnte gemeinsam mit der Schulklasse nach Dresden reisen und ihnen die Sehenswürdigkeiten der Stadt näher bringen. Begleitet wurde die Schulklasse von der Direktorin Valentina Nikolayevna Volkova.

    Des Weiteren besuchte uns am Samstag eine Delegation des Fachschaftsrats Slawistik/Onomastik/Sorabistik der Universität Leipzig. Thema des Besuchs waren die russischen Spuren in Dresden. Gemeinsam mit der Schulklasse besuchten sie die russisch-orthodoxe Kirche St. Simeon Divnogorets, wo der Pater Georgy (Davydov) die Gruppe Empfang über das Gotteshaus sprach.  Weiter ging der Besuch „auf russischen Spuren“ in Dresden zum Denkmal für F. Dostojewski, das 2006 vom russischen Präsidenten Wladimir Putin, der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem sächsischen Ministerpräsidenten Georg Milbradt eröffnet wurde. Dr. Wolfgang Schälike, Vorstandsvorsitzender des Deutsch-Russischen Kulturinstituts, berichtete über die sowjetischen Kriegsdenkmälern der Nachkriegszeit. Dann legten russische und deutsche Schüler und Studenten sowie ihre Lehrer Blumen an das erste Denkmal der befreienden Soldaten im befreiten Deutschland – das Denkmal für den gefallenen sowjetischen Soldaten, den Bildhauer Otto Rost, nieder.  Der Tag endete mit einem Besuch im russischen Zentrum unseres Instituts. Hier schaute sich die Gruppe ein Video über die russischen Spuren in Dresden an und stärkte sich bei Pelmeni und Tee in unserer Küche.

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

    Das höchste Organ des Vereins ist die Mitgliederversammlung. Sie tagte Ende November in der Räumlichkeiten des DRKIs. Herr Dr. Schälike berichtete als Vorsitzender des Vereins über die Arbeit des Vereins im vergangenem Jahr sowie über die Ziele für 2019. Wie es sich für ein Kulturinstitut gehört, wurde die Mitgliederversammlung kulturell durch Елена Рубинова  und Ihre Kinder bereichert. Es fanden auch Wahlen zum Vorstand statt. Wir wünschen allen Mitgliedern des Vorstands viel Erfolg und inbesondere Spaß.

    Der neue Vorstand setzt sich wie folgt zusammen:

    • Vorsitzender: Dr. Wolfgang Schälike
    • Stv. Vorsitzender: Vitaliy Kolesnyk
    • Schatzmeister: Frank Mattheus
    • Rosemarie Polenz
    • Nadja Dosch
    • Alexander Yaryzko
    • Ruslan Yaworski
    • Inna Kotzian
    • Kristina Juneviciute
    • Natalia Zagorskaja

     

     

     

    Wir bedanken uns ganz herzlich für die sehr interessante und lebhafte Vorstellung des neues Werkes durch Wjatscheslaw Kuprijanow. Begonnen hat die Buchvorstellung mit einer gemeinsamen Teestunde in der Küche des DRKIs. Hier berichtet der Autor (geb. 1939 in Novosibirsk) über einzelnen Stationen seines Lebens.

    Nach der Teestunde ging es dann weiter in den Saal des DRKI und an die Lesung/Vorstellung des Buches „Ein Denkmal für den unbekannten Feigling“. Hier überzeugte der Autor über sein Fach und die Zuhörer sind nur so ins staunen gekommen. Der Autor stellte auch Passagen aus seinem Buch „“Muster aus Bambusmatten“ vor.

    Die anschließende Diskussion zwischen den Gästen und dem Autor gestaltete sich vielfältig. Ein voller Erfolg.

    Was anderem über den Autor schreiben:
    Helmut Golwitzer schrieb über diesen Autor: „Kuprijanow scheint mir einer der Dichter zu sein, deren Bewußtsein schon von der Geozentrik zur Kosmosweite übergegangen ist. Das gibt seinen Gedichten die große Perspektive, die Sicht des Menschenlebens von oben her. Das aber bringt die Erde nicht zum Verschwinden, unser Leben nicht zur Bedeutungslosigkeit. Als unser Himmelskörper wird die Erde nicht zu Nichts, wie nichtig klein sie auch im Vergleich zu den Dimensionen des Kosmos erscheinen mag. Sie ist „ein würdiger Platz“, der uns erlaubt, „einander nicht zu bedrängen und nicht auseinander zu fallen“ – ja gar mit einer Aufgabe für die Schulkinder auf anderen Planeten versehen.Der hoffnungsvolle Ton ist bei diesem Russen stärker als der erschrocken verzweifelte, der vielen westlichen Dichtern heute näher liegt.“

    Über den Autor:
    Wjatscheslaw Kuprijanow, geb. 1939 in Novosibirsk, lebt nach dem Studium der Sprachwissenschaft (seit 1967) als Lyriker und Übersetzer in Moskau. Mitglied des Russischen (1976) und des Serbischen (1999) Schriftstellerverbände, Mitglied des russischen und internationalen PEN. Er hat mehrere Autoren aus dem Deutschen übersetzt – von Hölderlin bis Nitzsche und Gunter Grass. Seine Verse sind in mehr als 50 Sprachen nachgedichtet, die letzen Bücher sind in diesem Jahr in Indien (Hindi) und Japan erschienen.

    „Alles einsteigen“ hieß es am 22. November 2018. Die Reise führte auf der Transsibirischen Eisenbahn von Moskau nach Perm, Ekaterinburg, Omsk und Nowosibirsk bis nach Irkutsk. Eine spannende und sehr unterhaltsame Reise mit vielen persönlichen Anekdoten auf dieser Reise.

    Wir bedanken uns ganz bei Martin Rosenbusch und dem Team vom https://utime.de. 

     

    Die Jugendgeschichtstage setzen sich immer wieder mit wichtigen gesellschaftlichen Themen auseinander. Das aktuelle Spurensuche-Jahr widmete sich der dringendsten Forderung unserer Gesellschaft, dem „Frieden“.

    Angesichts der aktuellen globalen Auseinandersetzungen stellen sich die Fragen: Welche Friedensbemühungen gab es damals? Welche braucht es heute? Wie kann ein friedliches Miteinander gelingen? Und was können wir selber tun?

    Sie haben Geschichte aufgespürt, die so in keinem Geschichtsbuch zu lesen ist. Sie durchforsteten Dokumente, sprachen mit Zeitzeugen die ihnen Auskünfte gaben über eine Zeit, die sie selbst nicht miterlebt haben.

    Rund 200 junge Menschen haben in ihren Projekten ein Stück der Geschichte aufleben lassen und sich so für ihre Heimatregion engagiert.

    Dabei natürlich auch die engagierte Jugend des DRKIs. Hier stehen die Teilnehmer mit dem Landtagspräsidenten Dr. Rößler.

    Weitere Informationen auch hier: https://www.landtag.sachsen.de

    „Es ist nichts, was den geschulten Verstand mehr kultiviert und bildet, als Geographie.“ (Immanuel Kant)

    Wir freuen uns, dass seit dem 26. Oktober 2018 auch das DRKI über einen Club Junger Geographen verfügt. Es handelt sich damit um den ersten Club in Dresden.

    Dresden ist die Partnerstadt von St. Petersburg, wo der deutschstämmige Admiral Benjamin von Lütke im Jahr 1845 die Idee zur Gründung der Russischen Geographischen Gesellschaft hatte.

    Der Club Junger Geographen richtet sich an junge Menschen, die sich für Geographie und Landeskunde interessieren. Dazu zählt nicht nur das Wissen, wo sich der höchste Berg , der längste Fluß eines Landes befindet, sondern auch wie die Geschichte des Landes sich entwickelt hat und wer gerade die Musik-Charts anführt.

    Der Jugendclub der Russischen Geographischen Gesellschaft öffnet seine Pforten für alle jungen talentierten, interessierten und energischen Menschen, die der Geographie, der Geschichte und der Ökologie ihres Heimatlandes, ihres Landes und unseres Planeten nicht gleichgültig sind. Dieses Projekt wurde ins Leben gerufen, um die Jugend mit den Ideen und Werten der Russischen Geographischen Gesellschaft zu vereinen, um die Geografie, Traditionen und Kultur Russlands besser kennen zu lernen. In Dresden gilt natürlich auch der multiperspektivische Ansatz sowie der interkulturelle Austausch zwischen den Ländern, Regionen im Vordergrund.

    Feierlich wurde der Club Junger Geographen in Dresden gemeinsam mit jungen Geographen aus Russland aus der Taufe gehoben. Teilgenommen – via Videokonferenz – haben Mitglieder aus St. Petersburg, Moskau und zwei weiteren Regionen Russlands. Ein gelungener Auftakt!

    Interessiert?

    Dann kontaktiere Anna Yavorskaya
    Tel.: +49 (0) 176 9985 3574
    E-Mail: anna . yavorskaya.mkrgo@outlook.com

     

    Kunst verbindet – ARTCONNECTSPEOPLE

    Der Oktober in diesem Jahr war reif an Theateraufführungen aus Russland. Die Idee, dass die Kunst zum besseren Verständnis verschiedener Kulturen beiträgt, wurde dem Partnerprojekt von Baschkortostan, Deutschland und Niederlande zu Grunde gelegt und den Namen „Kunst verbindet“ gegeben.

    2008 wurde das Projekt vom UNESCO Komitee der Russischen Republik Baschkortostan initiiert und konzeptioniert. 2013 wurde dieses Projekt im UNESCO-Hauptquartier in Paris vorgestellt. Es ist eine Netzwerkinitiative deutscher, baschkirischer und niederländischer Bürger. Die Aufführung in Dresden wurde von ДРУЖБА-DRUZHBA Dresden Hochschulgruppe an der TU Dresden unterstützt. Eine herzliche Beziehung verbindet das DRKI mit DRUZHBA, mit Freude haben wir die Aufführung des „Schneesturmes“ von Alexander Pushkin in der St. Pauli Ruine besucht. Die Darstellung der Schauspieler und die Regie des Staatlichen Akademischen Russischen Dramatheater der Republik Baschkortostan kann man nur bewundern! Die Aufführung wurde glänzend vom Amsterdam Consort, das aus baschkirischen und niederländischen Musikern bestand, begleitet.

    Ein hervorragender Abend voller Wärme und Freude! Kein Zweifel: Kunst und Kultur bringt Menschen zusammen!

    https://www.facebook.com/drkidresden/videos/271081503541326/

    Wer das Stück nachhören möchte, ist hier herzlich willkommen:

    https://youtu.be/XbDkxiaFlBg

    Das Theater des Jungen Zuschauers „Nebolshoi Theater“ aus Uljanowsk war am 17. Oktober zu Gast im Deutsch-Russischen Kulturinstitut in Dresden.

    Die Gastspiele des Theaters wurden dank der Unterstützung des Kulturministeriums der RF ermöglicht und verliefen im Rahmen des Projektes Harms. Kandinsky. Russische Wurzel – deutsche Spur.“ Dem Publikum in München, Berlin und Dresden wurde der Scherz in einem Akt „Heiratsantrag“, der zu einem der berühmtesten Werke von Anton Tschechow gehört, präsentiert. Im Theaterstück „Tschechow. Heiratsantrag“ verflechten sich feinsinniger Humor und Reflexionen über Schönheit und Rätselhaftigkeit des unvorhersehbarsten Gefühls – LIEBE. Laut der Regisseurin Marina Korneva, es war „eine komplizierte Aufgabe nicht nur ein klassisches Werk zu präsentieren, sondern daraus mehr als ein Vaudeville zu machen.“ 

    Trotz der komischen Handlung könnte das Theaterstück sowohl als philosophisch als auch psychologisch bezeichnet werden. In den lustigen Figuren sind gut die aufregenden Fragen durchzusehen, und jeder Zuschauer versucht, eine Antwort auf die Frage  „Was ist eigentlich Liebe?“ zu finden. Diese Aufführung ruft die klaren Hochgefühle hervor. Das Stück ist mit großartigen Schauspielern besetzt.

    Trotz der ungewöhnlichen Theaterräumlichkeit wurde der „Heiratsantrag“ in Dresden begeistert aufgenommen.

    „Wellen, Marina, wir Meer! Tiefen, Marina, wir Himmel.“ (Rainer-Maria Rilke)

    „Wir rühren uns. Womit? Mit Flügelschlägen…“ (Marina Zwetaejwa)

    Traditionell im Oktober hat das Deutsch-Russische Kulturinstitut zu Ehren der großen russischen Dichterin Marina Zwetajewa das Lagerfeuer veranstaltet. Das Programm des Abends war vielfältig. In einem musikalisch-literarischen Gesprächskonzert wurde die poetische Prosa von M. Zwetaejewa „Mutter und die Musik“ auf Deutsch und Russisch vorgetragen. Die Berliner Pianistin Natalia Nikolaewa hat brillant die Lesung musikalisch begleitet. Es klangen „Papillons“ von Robert Schumann und Präludium in g-moll von  Sergej Rachmaninow. Der polnische Dirigent und Komponist Karol Borsuk war bei uns zu Gast. Er hat speziell für diese Veranstaltung das Musikstück „Auf Spuren von Zwetajewa“ komponiert, das  N. Nikolaewa aufgeführt hat. Karol Borsuk ist ein Verehrer von der Zwetajewas Lyrik, er hat am Lagerfeuer noch ihre Gedichte auf Polnisch vorgetragen.

    Doch ein wichtiges Thema in diesem Jahr war der Roman in Briefen – der Briefwechsel  zwischen den Dichtern M. Zwetajewa und R.-M. Rilke. Der Rißweg auf dem  Weißen Hirsch hat  die beiden Poeten verbunden: Marina Zwetajewa hat im Sommer 1910 im Norwegischen Haus am Rißweg 14 mit dem Vater und Schwester einige Wochen verbracht, Rainer Maria Rilke war zwischen den prominenten Gästen am Rißweg  39 im Lokal „Erholung“ während seiner Kuraufenthalten im Lahmann Sanatorium in den Jahren 1901 und 1906.  In einer Biographie über M. Zwetajewa steht der Satz: „Hier haben sich endlich zwei  getroffen, die einander verstehen und die gleiche Sprache sprechen, der todkranke Österreicher und die ebenfalls heimatlose, dem Leben schutzlos ausgelieferte Russin…“

    Olga Nazarowa von „Raduga“ hat die Elegie von Rilke und das Poem „Zum neuen Jahr!“ von Zwetajewa vorgetragen.  Nach seinem Tod ist die Dichterin fast stillgeworden. Es sind viel weniger Gedichte im Vergleich zu bevorstehenden 17 Jahren (fast 1500!) entstanden. Danach wendet sie mehr zu der biografischen Prosa und der Literaturkritik.

    Die Mitarbeiterin der Dostojewski- Bibliothek des DRKI Elena Kusnetsowa hat für das Lagerfeuer die „Pieta“ von Rilke, und „Magdalena“ von Zwetajewa und Pasternak ausgewählt.

    Die  jungen Historiker haben das Projekt „Rilke in Dresden“  präsentiert. Nicht nur lokale Geschichte  und das Suchen nach Spuren von Rilke in Dresden hat allen in diesem kleinen Team zusammengebracht, sondern auch die Lyrik! Liza Bettner, Ivan Podgorny und Eugen Batz haben die vom Herzen ausgewählten Gedichte vorgetragen.

    Am diesen Abend am Lagerfeuer klangen Gedichte auf Polnisch, Russisch, Französisch, Georgisch und Deutsch…

    Deine Stadt – Dein Ehrenamt
    Ehrenamtsbörse 2018. Ein voller Erfolg.

    Der Oberbürgermeister Dirk Hilbert lud am 22. September 2018 alle Dresdnerinnen und Dresdner zur ersten Ehrenamtsbörse der Landeshauptstadt in und um das Neue Rathaus ein.

    Rund 100 Organisationen aus den unterschiedlichsten Bereichen, die in der Stadt ehrenamtlich tätig sind, stellten sich mit Infoständen und zahlreichen Mitmachaktionen vor. Dazu gab es Beratungsecken zu verschiedenen Themen des Ehrenamtes, zum Beispiel zu Fördermöglichkeiten, rechtliche Fragen und zur Öffentlichkeitsarbeit.

    Dabei war natürlich auch das Deutsch-Russische Kulturinstitut Dresden. Das DRKI konnte sich zum einen vielen Bürgern der Stadt vorstellen und zum andern auch Interessierte finden, die zukünftig die Arbeit des Vereins unterstützen möchten. Wir freuen uns auf die neuen Impulse.

    Ein voller Erfolg. Vielen Dank an Dirk Hilbert und Kristina Winkler für die großartige Organisation.

     

    Zum 1. September 2018 hat Gordian Krahl (34) die Position des Geschäftsführers beim Deutsch-Russischem Kulturinstitut e.V. (DRKI) übernommen. Er leitet damit gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden, Herrn Dr. Wolfgang Schälike, das Kulturinstitut.

    Gordian_Krahl_FotoGordian Krahl ist seit 2015 Mitglied des Kulturinstituts. Dies direkt nach seinem beruflichen Aufenthalt in Russland, Moskau. Als gebürtigen Sorben aus der Oberlausitz verbinden Gordian Krahl die slawischen Wurzeln mit Russland.

    „Ich freue mich sehr auf diese neue Aufgabe und die damit verbundene Herausforderung. Ich bin überzeugt, dass wir weiterhin Brücken zwischen Deutschland und Russland bauen werden“, so Gordian Krahl über seine Bestellung.

    „Mit Gordian Kral haben wir einen erfahrenen Organisator und Russlandkenner für das Deutsch-Russische Kulturinstitut gewonnen, auf dessen Kenntnisse wir vertrauen und von dessen Erfahrungen wir zweifelsohne profitieren werden. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit und wünsche ihm viel Erfolg für seine neue Aufgabe“, so Dr. Wolfgang Schälike, Vorstandsvorsitzender des DRKI.

    Am 4. September präsentierte Hans-Joachim Frey, ein deutscher Kulturmanager und Regisseur, sein  Buch „Russland lieben lernen“ dem Publikum in Dresden.  Die Lesung wurde mit dem Grußwort des Herrn Landtagspräsident  Dr. Matthias Rößler eröffnet.  Unter den Gästen waren der erste Ministerpräsident des Freien Sachsens nach der Wende Prof. Dr. Kurt Biedenkopf, der deutsche Unternehmer Christian Angermann, der Vorstandsvorsitzender des Deutsch-Russischen Kulturinstitutes Dr. Wolfgang Schälike und viele Vertreter der Kultur Dresdens.

    Herr Frey zeichnete in dem Buch seinen Weg der vergangenen Jahre in Russland auf. Er berichtete von Begegnungen mit faszinierenden Persönlichkeiten, gab Einblicke in seine spannende Familiengeschichte, beschrieb die Werte und die großen Emotionen der russischen Seele.  Es geht nicht nur um Moskau und St. Petersburg, sondern auch über Wolgograd, Jekaterinburg und  Irkutsk bis nach Wladiwostok, wo in Opernhäusern und Orchestern  H-J. Frey  mit seinem musikalischen Engagement zwei große Kulturen, deutsche und russische,  in die Verbindung brachte.  So erklang  in Ulan-Ude, der Hauptstadt der Republik Burjatien in der Nähe des Baikalsees, zum ersten Mal „Der fliegende Holländer“ von Richard Wagner unter der Regie von H-J. Frey.

    Tief professionell verbunden mit Dresden erzählte Herr Frey  über den SemperOpernBall und das Treffen mit dem Präsidenten Wladimir Putin. Zum großen Ereignis für Dresden ist die Einweihung  des F. Dostojewski-Denkmals im Jahre 2006 durch Bundeskanzlerin A. Merkel, Russlands Staatspräsident  W. Putin und Sachsens Ministerpräsident G. Milbradt geworden.

    „Russland lieben lernen“  ist von einem Autor geschrieben, der  an die große Mission von der Kunst glaubt, von der Kraft und Güte des Menschen überzeugt ist und mit der Seele Russland versteht.

    Trotz der Hitze hatte das Dresdner Stadtfest einen Besucherrekord zu verzeichnen. Viele Veranstaltungen wurden im Außenbereich des Sächsischen Landtags, nicht weit vom in 2006 eingeweihten Dostoewskij-Denkmal, durchgeführt. Das DRKI hat neben dem Dostoewskij-Denkmal eine Ausstellung „Russische Spuren in Dresden“ präsentiert. Die Ausstellung erweckte ein großes Interesse von Dresdnern und den Stadtbesuchern.
    Im Rahmen des Stadtfests hat das Deutsch-Russische Kulturinstitut e. V. Besucher aus Russland empfangen. Die Volkskünstlerin Russlands Walentina Talysina hat während des Treffens im DRKI über die neue Theateraufführung „Wassa“ und die Beweggründe dieser neuen Inszenierung gesprochen, sowie lyrische Gedichte der modernen russischen Dichterin vorgelesen. Mit Sergey Baburin, Politiker und Wissenschaftler, wurde die Perspektive der Zusammenarbeit mit der Staatlichen Universität in Omsk, die den Namen von F. M. Dostoewskij trägt, besprochen. Die Gäste haben einige wertvolle Bücher an die Dostoewskij-Bibliothek in Dresden als Geschenk übergeben.

    Das Webinar war dem Thema des fotografischen Nachlasses von S. Prokudin-Gorsky (zum 155. Jahrestag) sowie der Dynastie von Karl Bulla und Söhnen gewidmet. Die Ansprachen an die Teilnehmer der Telekonferenz hielten der Direktor für Außenbeziehungen der Präsidentenbibliothek Alexej Worobjew, der Generalkonsul der RF in Leipzig Andrej Dronow und der Vorstandsvorsitzende des Deutsch-Russischen Kulturinstituts in Dresden Dr. Wolfgang Schälike. Die wissenschaftlichen Mitarbeiter der Präsidentenbibliothek N. Oskolskaja und O.Golowina sowie der Vertreter der Karl-Bulla-Stiftung für historische Fotografie Y. Swetow sind im Detail auf die Bedeutung des fotografischen Nachlasses von S. Prokudin-Gorsky und der Dynastie von Bulla eingegangen. Prokudin-Gorskis Fotografien sind ein sehr bedeutendes geschichtliches Zeugnis des russischen Reiches kurz vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Seine Motive reichen von mittelalterlichen Kirchen bis hin zu Eisenbahnlinien und Fabriken der damals modernen russischen Industrie. Eines seiner allerersten Bilder zeigt den Schriftsteller Lew Tolstoi.  Karl Bulla gilt als der Begründer der russischen Fotoreportage. Zwischen 1890 und 1900 eröffnete er in St. Petersburg eine Fotoagentur. Zusammen mit seinen Söhnen dokumentierte er politische Ereignisse in Russland.  Die beiden Fotografen haben eine enge Verbindung zu Deutschland. S. Prokudin-Gorsky hat zusammen mit Adolf Miethe an der Farbfotografie geforscht. Karl Bulla, geboren in Preußen, wurde in St. Petersburg ansässig und ist zum “Vater der russischen Fotoreportage” geworden.  Nachfolgend der Ausstellung von Prokudin-Gorsky in 2017 plant das DRKI in diesem Jahr mit Unterstützung der Präsidentenbibliothek eine Fotoausstellung von Karl Bulla und Söhnen in Dresden zu zeigen.

    Der internationale Tag der Russischen Sprache wurde im Deutsch-Russischen Kulturinstitut festlich gefeiert. Der begeisterungsreichen  Stimmung an diesem Abend hat die herausragende Pianistin und Musikhistorikerin Natalija Nikolayeva (Berlin) mit dem Autorenprogramm „Puschkin und Musik „Lebt wohl, ihr fessellose Fluten!“ beigetragen. Wie schön einmal Puschkin über die Musik gesagt hat: „Von den Freuden des Lebens nur der Liebe wird die Musik weichen, aber die Liebe ist auch eine Melodie“. Beim Lesen von Puschkin lernt man die musikalische Kultur Russlands kennen. Mit seinen Gedichten, Verserzählungen und Dramen, wie „Ruslan und Ludmila“, „Boris Godunov“,  „Eugen Onegin“, „Pique Dame“, „Oleko“ inspirierte er die großen russischen Komponisten M. Glinka, N. Rimsky-Korsakow, P. Tschaikowski, M. Musorgsky, S. Rachmaninow und G. Swiridow. Es entstanden musikalische Kulturschätze, die zum Bestandteil der Weltkultur wurden.

    Russische Musik wurde immer mit der Literatur, und besonders mit den Werken von Puschkin  verbunden.  Nach Puschkin`s Werke wurden mehr als 20 Opern und Ballettaufführungen gestaltet.

    An diesem Abend wurde Puschkin sozusagen in die Mitte des Refektoriumstisches gesetzt, und neben ihm saßen seine Gäste – Musiker, Künstler, Dichter,  die das Talent des Dichters bewunderten und verehrten. „Das musikalische Abendmahl“ wie im Bild von Leonardo da Vinci!

    Michail Glinka wandte sich mehrmals Puschkins Werken zu. Erinnern wir uns an Glinka`s „Leben für den Zaren“ und „Ruslan und Ljudmila“! Das Konzert eröffnete die Transkription von Glinkas berühmter Romanze „Die Lerche“ zu den Versen von Nestor Kukolnik, einem Zeitgenossen von Puschkin, der während seines schöpferischen Lebens als einer seiner Hauptrivalen galt. Im „Tagebuch“ von Kukolnik finden wir die Worte: „Puschkin ist gestorben, er war mein schlimmster Feind: Wie viele Vergehen, wie viele unverdiente Beleidigungen hat er mir zugefügt, und wofür? Ich gab ihm nie den geringsten Anlass. Ich habe ihn im Gegenteil gemieden, da ich der Aristokratie ganz auswich. Und er verfolgte mich ständig. Ich respektierte ihn immer als ein großes Talent, als ein poetisches Genie, obwohl ich seine Werke zu oberflächlich, aristokratisch fand, aber in diesem Moment vergesse ich alles.“  Wer weiß, vielleicht war es Nestor Kukolniks Feindseligkeit, die Puschkin zu „Mozart und Salieri“ anregte?

    „Eugen Onegin“, „Pique Dame“, „Mazepa“ – Tschaikowsky komponierte echte Meisterwerke auf Puschkins Themen. Sehr bemerkenswert hat Tschaikowsky über die Nähe von Poesie und Musik gesprochen. In einem Brief an Nadezhda von Meck schrieb Tschaikowsky über Puschkin: „Durch die Kraft eines genialen Talents bricht es oft aus den engen Sphären der poetischen Schöpfung in ein endloses Musikfeld … ungeachtet der Essenz dessen, was er in Form eines Verses postuliert, in der Strophe, in seiner Tonfolge, gibt es etwas, das in die Tiefen der Seele eindringt. Dieses etwas ist die Musik.“

    Das Konzertprogramm umfasste Tschaikowskys «Barcarol» (Juni) und «Auf der Troika“ (November) aus „Die Jahreszeiten“ und Andante maestoso aus der Konzerttranskription des Balletts „Der Nussknacker“ (Arr. M. Pletnev).

    Modest Mussorgski war von Puschkin nach einem Gespräch mit dem Literaturkritiker, einem Spezialisten in der Geschichte der russischen Literatur und Sprache, Wladimir Wassiljewitsch Nikolski, fasziniert. Es war Nikolski, der Mussorgski auf Puschkins Tragödie „Boris Godunow“ aufmerksam machte, die fast vierzig Jahre lang unter Verbot stand.

    Nach „Boris Godunow“ (1874) erschienen „Bilder einer Ausstellung“. Dies ist das größte und zugleich bedeutendste aller von Mussorgski komponierten Klavierwerke. Seine erstaunliche Kunst, in Klängen Szenen aus dem wahren Leben darzustellen, Menschenbilder zu gestalten, haben den Komponisten bewegt, völlig neue, farbenfrohe, ausdrucksstarke technische Möglichkeiten des Klaviers zu entdecken. Wir sehen Gemeinsames in den Werken von Mussorgski und Puschkin – die Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart, Elementen der Folklore, verarbeitet in die Musik oder in die Poesie, vielschichtige psychologische Gestalten.

    Zeitgenössische Künstler wenden sich zu den Themen der Werke von Puschkin. 1964 komponierte Georgy Sviridov die Musik zu dem Film „Der Schneesturm“ nach der gleichnamigen Novelle von Puschkin, und 1973 schuf er die Suite „Musikalische Illustrationen zu „Der Schneesturm“. Die Suite besteht aus 10 Sätzen. Der Walzer aus dieser Suite erklang als nächstes im Konzertprogramm.  Zum Schluß des musikalischen Abendmahles“ wurden die Werke von Ivan Aivasovsky „Abschied von Puschkin mit dem Schwarzen Meer“ und „Die neunte Welle“ präsentiert.

    Das Gesprächskonzert von Natalia Nikolaeva war eine wunderbare Einführung in die Eröffnung der Ausstellung des Staatlichen Puschkin Museums (Moskau) „Russlands erste Liebe …“ mit den Porträts von A.S. Puschkin in der Malerei und Graphik des 19. und 20. Jahrhunderts. Die Ausstellung wurde mit Unterstützung des Russischen Hauses der Wissenschaft und Kultur (Berlin) veranstaltet.

    Große Künstler Russlands der XIX-XXI Jahrhunderte haben die Motive von Puschkin in ihren Bildern behandelt: O.A. Kiprensky, V.A. Tropinin, K. S. Petrov-Vodkin, N.P. Uljanow, V.I. Shukhaev, A.A. Plastov, K.F. Yuon. Auch auf der Ausstellung kann man die Werke von V.V. Kamerad, V.I. Shukhaeva, N.V. Kuzmina, Т.А. Mavrina, A.Z. Itkina, A.T. Zvereva, N. S. Safronov sehen. Jeder Maler hat seinen „eigenen“ Puschkin dargestellt.

    Traditionell wird das Deutsch-Russische Kulturinstitut in Dresden zu Beginn des Sommers von unseren langjährigen Partnern, der russischsprachigen Schule „Regenbogen“ besucht.  Mehr als 100 Kinder besuchen die Klassen der Schule (Leiterin – Nina Bauer). Das Thema des Projekttages in diesem Jahr war Alexander Puschkin.

    Lehrer der Schule und Spezialisten des Deutsch-Russischen Kulturinstitutes haben den Russischunterricht vorbereitet. Die Schüler zeigten Theaterszenen, lasen ihre Lieblingsgedichte, nahmen am Quiz „Finde das beste Beiwort für Puschkins Porträt“ teil.

    Im zweiten Teil des Projekttages haben die Mitarbeiter der Bibliothek namens Dostojewskij  aus unserem Institut die Teilnehmer des totalen Diktates mit ausgezeichneten Ausgaben der russischen klassischen Literatur ausgezeichnet und die Filme „Russische Spuren in Dresden“ und „Neue russische Spuren in Dresden“ vorgeführt.

    Puschkin vereinte an diesem Tag Literatur, Poesie, Musik und Kunst!

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    Das Deutsch-Russisches Kulturinstitut hat am 6.Mai sein 25-Jähriges Gründungsjubiläum gefeiert. Die Mitarbeiter, Freunde und Gäste des Institutes versammelten sich im Garten bei sonnigen Wetter. Es klang Musik, mit Freude hat man einander gratuliert. Zum Fest gab die Pegasus-Theaterschule das Theaterstück „Frei staub Ich liebe dich und du schläfst“ – ein absurdes Theaterstück, aber lustig und spannend!

    Der Dresdner Forscher Ralph Richter hat im Deutsch-Russischen Kulturinstitut einen multimedia Vortrag „Zeichnungen des Schreckens aus dem Todeslager“ über das Lager der Kriegsgefangenen des Zweiten Weltkrieges  in Zeithain in Sachsen gehalten. Nach Meinung des Autors sollte das der wahrscheinlich größte Massenmord von Kriegsgefangenen im Sachsen gewesen sein. In anonymen brüderlichen Gräbern unfern des Eisenbahnknotens Riesa, zwischen Dresden und Leipzig gelegen, befinden sich die Leichen von mindestens 30 Tausend sowjetischer Kriegsgefangenen, die unter unmenschlichen Bedingungen bis Kriegsende 1945 starben. Zur Grundlage seines Berichtes legte Ralph Richter das Buch „Zeichnen mit Blut“ des ehemaligen Todeslagergefangenen Alexander Pakhomow. A. Pakhomow wohnte vor dem Krieg in Sotschi und unterrichtete in der Schule Zeichnen. In den Kriegsjahren sah er die Massenvernichtung der Menschen und zeichnete Gefangenschaft, KZ Lager, Sterben infolge von Hunger und Folter. Im Lager Zeithain hat A. Pakhomow den  bekannten Schriftsteller und einen der Leiter des Widerstandes Stepan Slobin kennengelernt. Pakhomow und seine Kameraden haben die Zeichnungen jener Zeit behalten, um die Schrecken des Faschismus den folgenden Generationen zu verdeutlichen. Das Buch mit dem Vorwort von Stepan Slobin erschien im Jahre 1966. Veteran der Gruppe der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland, A. N. Jaryschko, hat geholfen, diese seltene Ausgabe zu finden. Die Zeugen jener Zeit leben nicht mehr, aber dank dieses Buches (die ausgewählten Seiten wurden von Ralph Richter übersetzt) kann man heute der Fälschung der Geschichte entgegenstehen. Dass dieses Thema noch aktuell ist, erinnern uns die Schüsse auf das Denkmal in Zeithain. Dabei wurden die Schilder auf die Gedenktafeln beschädigt. Der Polizei ist es nicht gelungen, die Täter zu ermitteln. In Vorbereitung des 75. Jahrestages des Sieges über Nazideutschland wird das Deutsch-Russische Kulturinstitut mit der Unterstützung des Generalkonsulates der RF in Leipzig ein multimedia Projekt auf Deutsch und Russisch vorbereiten, das über die Schicksale der Häftlinge der sächsischen Todeslager berichtet.

     

    Am 17.04.18 fand im Deutsch-Russischen Kulturinstitut ein Konzert statt. Zwar wurde es Kindermatinee genannt, doch traten neben Nachwuchsmusikern aus dem Heinrich-Schuetz- Konservatorium und dem Landesgymnasium Carl Maria von Weber Dresden auch professionelle Künstler auf. Die jüngsten Teilnehmer waren Lisa (6 Jahre) und Vera (8 Jahre) Nikulin. Sie haben Musikstücke für vier Hände von W.A. Mozart, D. Friesenban und G. Halbut gespielt. Viel Freude haben dem Publikum die Schüler des Landesgymnasiums für Musik bereitet. M.Prokopiev (Geige), A. Bruchholz (Fagott), M.Ryndyk (Klavier), M. Semenov (Fagott) spielten Musikstücke deutscher, französischer und englischer Komponisten. Im zweiten Teil des Konzertes traten unsere Gäste auf. Vasilij Archipov (Staatsoperette Dresden) hat uns in die Welt des russischen Märchens geführt, er sang die Arie von Berendei aus “Snegurotschka” von N. Rimsky-Korsakov und Vokalis von S. Rachmaninov. Martin Schubart (Semper Oper) sang Lieder von F. Schubert und R. Strauss. Anschließend klangen wunderschöne Arien von R. Stolz und D. Rossini gesungen von Anna Ryndyk (Staatsoperette Dresden). Ohne Übertreibung war Elena Rubinova die Seele des Abends, sie spielte Klavier für vier Hände mit Inna Vrazlavskaja, Konzertmeisterin für juenge Musiker und unsere Gäste aus den Oper- und Operettenhäusern Dresdens. Es herrschte eine wunderschöne Stimmung und jeder, der an diesem Tag im Deutsch-Russischen Kulturinstitut war, freut sich bestimmt auf weitere Konzerte. Herzlich bedanken wir uns bei allen Teilnehmern an unserem Konzert und wünschen allen viel Erfolg!

     

    Die Partnerstädte Dresden und St. Petersburg vereinen nicht nur den Weltruhm der Kulturhauptstädte, sondern auch die schrecklichen Wunden, die der Zweite Weltkrieg in ihrer Geschichte hinterlassen hat. Am 13. Und 14. Februar 1945 unternahmen die Westalliierten eine Reihe von Luftangriffen auf den Großraum der Stadt Dresden, Hauptstadt Sachsens. Als Folge deren wurde die historische Innenstadt fast völlig zerstört. Der bekannte Autor und Regisseur Alexei Denisov hat 2006 für den Fernsehsender „Kultura“; einen Dokumentarfilm „Dresden. Chronik der Tragödie“ gedreht. Mitglieder unseres Instituts haben aktiv bei der Schaffung des Filmes geholfen. Bei der Veranstaltung zu diesem Trauerdatum versammelten sich im Dresdner Deutsch- Russischen Kulturinstitut Vertreter von politischen Parteien und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, um mit der Ansicht des russischen Dokumentarfilmers auf diese globale Tragödie vertraut zu werden und anschließend zu diskutieren. Während der Diskussion über den Film äußerten die Diskussionsteilnehmer ihre Besorgnis über die angespannte militärische Lage in Europa.

    Die Fläche der Zerstörungszone war viermal größer als in Nagasaki nach dem Atombombenabwurf der Amerikaner am 9. August 1945. Die Bombenangriffe zerstörten bis zu 75-80% des Wohngebiets in der Stadt. Gleichzeitig war der den Industriebetrieben entstandene Schaden geringer. Der Eisenbahnknotenpunkt und eine Brücke über die Elbe waren unbeschädigt geblieben. Der Eisenbahnverkehr wurde nach zwei Wochen wieder in Betrieb genommen. Truppentransporte fuhren sogar schon nach wenigen Tagen wieder. Laut der Analyse, die die historische Abteilung der US-Luftwaffe verbreitete, wurden 25.000 Menschen getötet, laut offiziellen Angaben der historischen Abteilung der britischen Royal Air Force – mehr als 50 Tausend Menschen. Später behaupteten die Westalliierten, der Überfall auf Dresden sei eine Reaktion auf die auf der Jalta-Konferenz von 1945 angeblich geäußerte Bitte des sowjetischen Kommandos, den Eisenbahnknotenpunkt der Stadt zu vernichten. Wie aus den freigegebenen Protokollen der Jalta-Konferenz folgt, die zum ersten Mal im Dokumentarfilm des Regisseurs Alexei Denisov gezeigt wurden, hat die UdSSR niemals die anglo-amerikanischen Verbündeten gebeten, Dresden während des Zweiten Weltkriegs zu bombardieren. Die sowjetische Führung hat um den Angriff auf die Eisenbahnknotenpunkte Berlin und Leipzig gebeten, was die Verlegung von etwa 20 Deutschen Divisionen und etwa 30 weiteren Divisionen von der Westfront zur Ostfront zu Grunde hatte. Gerade darum wurden Roosevelt und Churchill schriftlich gebeten. Nach Kriegsende wurden die Ruinen von Wohnhäusern, kulturhistorischen Bauten und Kirchen abgerissen. Anstelle von Innenstadt gab es nach der Enttrümmerung nur noch eine Fläche mit denmarkierten Grenzen ehemaliger Straßen und Gebäude. Die Neubebauung und Restaurierung desStadtzentrums dauerte über 40 Jahre, bis heute laufen noch die Bauarbeiten zur Rekonstruktion von historischen Gebäuden auf dem Neumarkt.

     

    Die erste in Deutschland vorzeitige Abstimmung bei den Präsidentenwahlen der Russischen Föderation fand im Russischen Zentrum des Deutsch-Russischen Kulturinstituts in Dresden am 4. März 2018 statt. Mehr als sechshundert Russen mit Wohnsitz in der sächsischen Hauptstadt konnten ihre bürgerliche Pflicht ohne eine lange Reise nach den Konsulaten in Leipzig oder Berlin erfüllen. Dank den Mitarbeitern des Russischen Konsulats in Leipzig, die die Wahlbezirkskommission bildeten, konnten unsere Landsleute im Laufe von 12 Stunden am Sonntag, den 4.März, ihre Stimme abgeben. Der Wahlprozess wurde von dem Generalkonsul Russlands in Leipzig, Herrn Andrey Dronov, koordiniert. Die Sicherheit dieser wichtigen Veranstaltung wurde von den offiziellen Behörden Dresdens sowie von den zahlreichen Freiwilligen unseres Institutes gewährleistet.Die Abstimmung wurde von den russischen und deutschen Korrespondenten durchgeführt. Die Aktivität der in Sachsen lebenden Russen bei den Wahlen des Präsidenten Russlands hat ein großes Interesse unserer im Ausland lebenden Landsleute an den inländischen Prozessen gezeigt.

     

     

    Am 20.Februar begrüßte man im Deutsch-Russischen Kulturinstitut (DRKI) den großen Meister der Animation, Leiter des Lehrstuhls der Animation und Computergrafik von VGIK,  verehrten Künstler Russlands und Regisseur von „Hoffmanniade“, Herrn Stanislaw Sokolow. Zum Treffen kamen nicht nur Freunde des DRKI und ehemalige Mitarbeiter des bedeutenden deutschen Filmstudios DEFA, sondern auch junge Maler einiger Fachschulen aus Russland, der Ukraine, Polen und Deutschland, die an dem einzigartigen internationalen Projekt «Anima» in Dresden teilnahmen. „Hoffmanniade“ hat einen großen Erfolg bei dem Dresdner Publikum erzielt.

    Wir hoffen auf weiteren Erfolg im Rahmen des 68. Berliner internationalen Filmfestivals „Berlinale“.

    «Die brillante Regiearbeit von Stanislaw Sokolow, die bemerkenswerten Puppen – Meisterwerke hergestellt nach den Skizzen von Michail Schemjakin, die modernsten Technologien, sowie die feinste und einwandfreie Arbeit unserer Animatoren und Maler – all das macht unseren Film einzigartig» – sagte der Vorstandsvorsitzender von „Sojusmultfilm“ Frau Juliana Slaschewa im Interview der Informationsagentur REGNUM. Es gibt Interessenten, die den Film kaufen wollten, nach der Premiere in Berlin kommt es diesbezüglich zu weiteren Gesprächen. Der Film sei ein einzigartiges Beispiel der Puppen-Animation und bleibe in der Geschichte des Kinos, meinte Frau Slaschewa. Am 22. Februar wird «Hoffmanniade» im Russischen Haus der Wissenschaft und Kultur in Berlin gezeigt, gleichzeitig wird im Foyer die Ausstellung der Puppen-Figuren, hergestellt im „Sojusmultfilm“ nach den Skizzen des Russischen Malers Michail Schemjakin, eröffnet.

    Stanislaw Sokolow sprach einige seiner Gedanken über den neuen Animation-Film aus:

    «Obwohl das Studio-Management der Meinung war, dass „Hoffmanniade“ für Filmfestivals und das ausgewählte Publikum gedreht wurde, habe ich immer geglaubt, dass der Film für alle verständlich wird, sogar für Kinder. Ich habe den Film ganz kleinen Zuschauern gezeigt, es gab überhaupt kein Problem und sie haben keine Angst gehabt. Gott sei Dank, es gibt Filmverleiher die nichts an dem Film ändern wollen und die der Meinung sind, der Film könne im Ausland
    gezeigt werden».

    «Wir haben versucht, den Film aktuell und modern zu gestalten, manchmal ist es so geworden,unabhängig von unserem Wunsch. Zum Beispiel, unser Held verliebt sich in eine Puppe. Sie war wirklich sehr attraktiv, aber es ist doch nur eine Puppe! Und jetzt treffe ich in der Presseimmer öfter auf Liebesgeschichten über künstliche Mädchen, die zum Beispiel von einigenJapanern geheiratet werden wollen. Sogar ihre Erbschaft wollen sie hinterlassen und
    dergleichen».
    «Oder eine andere Episode, die Prozession der Einhörner, in denen der Papagei schreit:“Invasion der blutrünstigen Mauren auf die unglücklichen Bewohner von Bamberg!“  Die ironische Szene, die wir vor einigen Jahren drehten, fiel fast vollständig mit der aktuellen Situation zusammen. Ich war in Dresden, als da Demonstrationen gegen Flüchtlinge stattfanden. Ich sah die neuen leeren Unterkünfte, in denen die Menschen, die nach
    Deutschland einwanderten, wohnen sollten. Dort lebt niemand, weil ortsansässige letztlich niemanden reingelassen haben. Soviel für die Invasion von „blutrünstigen Mauren“ nach Europa».

    «Ein sehr wichtiges Thema ist &quot;das doppelte Leben&quot; von Hoffmann. Er pflegte tagsüber als Anwalt in der Kanzlei zu arbeiten. Und nachts rannte er aus dem Alltag in seine Phantasien, die sich später in Märchen verwandelten. Er schrieb Musik und malte auf dem kalten Dachboden. Der moderne Mensch lebt oft das gleiche Doppelleben. Unzufrieden mit der Realität kann undmuss er sein Talent verwirklichen. Ich denke, der Film wird noch durch das Motiv der
    Umwandlung des Autors in seine Helden anziehend sein, anschließend passieren mit denHelden unglaubliche Geschichten»….

     

    Der Film ist der Bombardierung von Dresden durch anglo-amerikanische Flugzeuge während des Zweiten Weltkriegs gewidmet. Diese Aktion wurde von den Alliierten als ein Akt der Unterstützung der sowjetischen Truppen interpretiert, angeblich zur Unterstützung vom Abkommen von Jalta. Die Opferanzahl betrug mehr als 35 Tausend Menschen.

    Tickets: drkidresden@localhost

    Am 21. November 2017 besuchte eine Delegation aus der russischen Republik Baschkortostan Dresden. IM Rahmen der Baschkirischen Kulturtage anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft zwischen Ufa und Halle/Saale sowie dem Verein „Freunde Baschkortostans“ stattete die Delegation auch dem DRKI in Dresden einen Besuch ab. Der stellvertretende baschkirische Premierminister Salavat Gagitov, die baschkirische Kulturministerin Amina Shafikova, der Vorsitzende des Vereins „Vereinigung der Deutschen in Baschkortostan Wiedergeburt Leonid Kasper, der Stellvertreter der Stadtverwaltungsleitung von Ufa Syntimir Bayazitov u.a. stellten im DRKI ihre Arbeit und Projekte vor. Aus Genf und Estland waren außerdem Vertreter von baschkirischen Organisationen gekommen. Nach einer informellen Runde am Samowar gab Amina Shafikova ihre pianistischen Künste am Flügel im DRKI-Saal zum besten und beeindruckte die Gäste sehr. DRKI-Vorstandsvorsitzender Dr. Wolfgang Schälike nahm viele besondere Geschenke der baschkirischen Gäste entgegen, darunter Filme, Bücher, Baschkirischer Honig und traditionelle Instrumente wie eine Art Maultrommel und Kurai (Flöte)

    Am Abend fand in der Alten Mensa der TU Dresden der Länderabend „Baschkortostan“ statt, den die Hochschulgruppe „Drushba“ unter der Leitung von  Prof. h.c. Dr. Verena Barth gemeinsam mit dem DRKI organisiert hatte. Vor mehr als 200 Zuschauern zeigten Künstler der Baschkirischen Staatlichen Husain Akhmetov-Philharmonie und des Staatlichen Akademischen Volkstanzensembles „Fayza Gaskarov“ eine beeindruckende, farbenfrohe, lebendige Mischung von Tänzen und Gesängen. Unter den Zuschauern war auch der Vizekonsul der Russischen Föderation in Leipzig Ilya Matveev, der die Delegation begrüßte. Salavat Gagitov überreichte Dr. Schälike noch ein besonderes Geschenk, eine Jurte, die auf einem bemalten großen Teller abgebildet ist. „ Wir wurden so freundlich im Deutsch-Russischen Kulturinstitut empfangen, es soll eine Jurte haben“, so der stellvertretende Premierminister. Das Publikum bekam außerdem den Film „Etegan“, der mit ausdrucksstarken Bildern das Leben und die Traditionen des Nomadenvolks der Baschkiren zeigt, zu sehen. Verena Barth stellte im Anschluss die Republik Baschkortostan vor – seit 20 Jahren führt die TU Dresden einen einen gegenseitigen Studentenfachaustausch mit der Plechanow-Universität Ufa durch.

    Der Abend war ein voller Erfolg und trug zu einem weiteren Dialog der Kulturen und Zivilisationen bei.

     

    An die Stadträte
    im Kulturausschuss der Landeshauptstadt Dresden

    Dresden, 27.November 2017

    Institutionelle Förderung 2018

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    zufällig haben wir von der Vorlage zur Kommunalen Kulturförderung der Institutionellen Förderung 2018 und der drohenden Kürzung um fast 25% für das Deutsch-Russische Kulturinstitut e.V. erfahren. Weder haben die Mitglieder der Facharbeitsgruppe noch des Kulturbeirats noch der Verwaltung mit uns darüber gesprochen bzw. uns vorgewarnt. Eine Kürzung ist für unseren Verein existenzgefährdend, da wir unsere Mietzahlungen vor allem durch die institutionelle Förderung tätigen. Die genauen Gründe für die Kürzung sind uns nicht bekannt.

    Im heutigen kurzen Telefonat mit der Integrations- und Ausländerbeauftragten Frau Winkler habe ich über eine inhaltliche Neuorientierung gesprochen, die sie in ihrer Stellungnahme … vorschlägt. Wir sind bereit, mit Unterstützung der Stadt die Ausrichtung unserer Arbeit im Interesse der Stadt Dresden gemeinsam zu besprechen und zu realisieren. Wir stimmen dem Vorschlag von Frau Winkler, uns personell bei der Neuausrichtung bei gleichbleibender Fördersumme wie 2017 zu unterstützen, zu.

    Wir haben uns im letzten und diesen Jahr bewusst neuen Kulturkreisen und Zielgruppen geöffnet: Hochrangige Gäste aus den muslimisch geprägten Republiken Tatarstan und Baschkortostan waren bei uns zu Besuch. Außerdem haben wir mit syrischen Flüchtlingen, die Russisch sprechen bzw. Interesse an der russischen Kultur haben, wertvolle Kontakte geknüpft und mit ihnen gut besuchte literarische und musikalische Abende veranstaltet! Exkursionen mit Einheimischen, Migranten und Flüchtlingen in diesem Jahr dienten einem wahren Austausch zwischen den unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen!

    Wir engagieren uns aktiv bei dem Erhalt des Sowjetischen Garnisonfriedhofs und fördern die Gedenkkultur auch bei Jugendlichen – so nehmen wir seit vielen Jahren erfolgreich bei dem Projekt Spurensuche der Sächsischen Jugendstiftung teil! Des Weiteren bieten wir jüdischen Zuwanderern aus dem russischsprachigen Raum, die Berufsmusiker sind, eine Plattform für ihren Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt. Wir haben unsere Arbeit erweitert und wollen dies auch in Zukunft fortsetzen. Unsere Arbeit ist in Zeiten der schwierigen politischen Großwetterlage ein wertvoller Einsatz für den interkulturellen Zusammenhalt und die Begegnung zwischen den Völkern.

    Wir bitten Sie, die Förderung für 2018 mindestens auf dem Niveau von 2017 zu belassen. Vielen Dank.

    Mit freundlichen Grüßen
    Dr. Wolfgang Schälike
    Vorstandsvorsitzender des DRKI e.V.

    Von April bis Mitte November 2017 erforschten Jugendliche im Rahmen des Projekts „Spurensuche“ der Sächsischen Jugendstiftung gemeinsam mit dem DRKI den Aufenthalt der russischen Nationaldichterin Marina Zwetajewa und ihres Vaters, den Kunsthistoriker und Gründer des Puschkin-Museums in Moskau, Iwan Zwetajew in Dresden. Anlass war der 125. Geburtstag Zwetajewas im Oktober 2017, an welchem eine Infotafel am Wohnhaus Zwetajewas (Rißweg 14 am Weißen Hirsch) enthüllt werden sollte (und auch wurde).
    Die Jugendlichen durchforsteten Material, welches zu Zwetajewa in Dresden bereits vorhanden war (u.a. vom DRKI und von Prof. Erhard Hexelschneider). In Leipzig sprachen wir mit Elena Beleninova, die früher im Zwetajewa-Museum in Moskau gearbeitet hatte und uns wertvolles Material mitgab. Anhand der Biografie von Anastasja Zwetajewa, der Schwester Marinas, fanden wir viele Berichte über die Zeit Marinas in Dresden: Im Sommer 1910 kam sie auf Wunsch ihres Vaters, welcher beruflich in Dresden zu tun hatte, mit ihrer Schwester zur Pfarrersfamilie Bachmann nach Oberloschwitz. Der offizielle Grund war, ihre Deutschkenntnisse zu verbessern, aber insgeheim wollte Zwetajewas Vater seine Töchter dem Einfluss der Moskauer Bohème entziehen. In Dresden fiel Marina durch ihr extravagantes Aussehen – kurze Haare, hochhackige Schuhe, Zigaretten – auf, welches jedoch zu ihrer Überraschung toleriert wurde. Ein paar Gedichte entstanden auch zu dieser Zeit.
    Iwan Zwetajew, der ein bedeutender Archäologe, Altphilologe und Kunsthistoriker war, wollte in Russland ein öffentliches Skulpturenmuseum gründen. Das Albertinum in Dresden gefiel ihm am besten. 1881 bis 1912 führte er einen intensiven Briefwechsel mit Georg Treu, dem Direktor des Albertinums. Treu war übrigens deutschbaltischer Herkunft. 1912 gründete Zwetajew das „Kaiser-Alexander-III.-Museum der schönen Künste“ in Moskau, heute bekannt als das Staatliche Museum für Bildende Künste A.S. Puschkin. „In Moskau ein kleines Albertinum bauen“, so lautete Zwetajews Vorstellung.
    In dem Projekt erarbeiteten die Jugendlichen Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden Museen: So ist z.B. das Albertinum komplex strukturiert und die Exponate sind verschieden im Raum angeordnet, während das Puschkin-Museum einfach strukturiert ist und die Exponate in einförmigen Reihen angeordnet sind. Bei dem Design der Infotafel für das Wohnhaus von Marina Zwetajewa halfen die Jugendlichen ebenso mit und waren teilweise bei den Feierlichkeiten am 8. Oktober 2017 dabei. Bei den Sächsischen Jugendgeschichtstagen im Sächsischen Landtag zeigten wir am 24. November 2017 eine Power-Point-Präsentation mit allen wichtigen Informationen. Die Teilnehmerin und Praktikantin Emma Volkova hatte zwei Roll-Ups angefertigt, die von den Besuchern interessiert gelesen wurden.
    An dem Projekt haben teilgenommen: Alaa Al Saad, Alissa Otto, Caroline Hensel, Christina Wächter, Daniil Shevchenko, Dora Röder, Emma Volkova und Ivan Podgorny. Freyja Ebner vom DRKI leitete das Projekt gemeinsam mit Emma Volkova.
    Wir freuen uns sehr über das gelungene Projekt und hoffen, die Ausstellung vielen Kulturinteressierten und Schulklassen zu zeigen.

     

    Im Rahmen des Projektes „Dialog der Zivilisationen“ lud das DRKI am 15. November 2017 zu einem syrisch-russischen Konzertabend mit der russischen Pianistin Elena Rubinova und dem syrischen Musikwissenschaftler Obeid Alyousef ein. Beide hatten für den Abend extra ein Programm einstudiert. Obeid Alyousef erläuterte dem Publikum anfangs den Aufbau der Oud, der arabischen Laute, bevor er einige Minuten darauf improvisierte. Elena Rubinova spielte auf dem Flügel u.a. Stücke der russischen Komponisten Alexander Goedicke und Viktor Kuprevitsch.
    Beide Musiker spielten in der zweiten Hälfte des Konzerts gemeinsam Stücke von syrischen, aserbaidschanischen, ägyptischen und irakischen Komponisten sowie ein türkisches Lied. Einige der Stücke hatte Obeid Alyousef extra für Oud und Piano arrangiert. Das Publikum war von der ungewöhnlichen Klangkombination Klavier und Oud begeistert.

    Nach dem Konzert unterhielten sich die Musiker noch lange mit den Gästen bei russischen und arabischen Süßigkeiten. Es war ein gelungener interkultureller Konzertabend, den das DRKI gerne noch einmal wiederholen möchte, vielleicht sogar auch auf größerer Bühne.

    Am 25. Oktober nahmen im Rahmen des Projekts „Dialog der Zivilisationen“ 15 Einheimische, Migranten und Multiplikatoren in der Flüchtlingsarbeit an einer Führung durch das neue kulturelle Zentrum Dresdens, den Kulturpalast, teil. Der erst im April wiedereröffnete Bau beeindruckte die Besucher sehr – die alteingesessenen Dresdner erinnerten sich noch an den Palast vor der Schließung 2012 und freuten sich, wieviel Altes mit in die neue Konzeption eingearbeitet und beibehalten wurde. Alle waren von dem lichtdurchfluteten Foyer und dem warmen korallfarbenen Teppichboden beeindruckt. Höhepunkt der Führung war der neue Konzertsaal, der bei der Gruppe durch seine moderne helle Atmosphäre, der Orgel sowie einer besonders guten Akustik einen bleibenden Eindruck hinterließ. Im Anschluss gab es noch einen kleinen Einblick in die Städtische Bibliothek, die nun im Kulturpalast untergebracht ist.

    Im Mittelpunkt der Feierlichkeiten am 8. Oktober 2017 stand die Enthüllung einer Infotafel am sog. Norwegischen Haus am Rißweg 14 auf dem Weißen Hirsch. Im Jahr 1910 hatten Marina Zwetajewa und ihre Schwester Anastasja hier den Sommer verbracht.

    Der DRKI-Vorstandsvorsitzende Dr. Wolfgang Schälike eröffnete das Fest mit einer Rede über die Bedeutung Zwetajewas für die deutsch-russischen Kulturbeziehungen. Zwetajewa-Expertin Elena Beleninova (Leipzig) erzählte von Zwetajewas Leben und ihrer besonderen Beziehung zu Rainer Maria Rilke. Beide hegten große Sympathie füreinander, obwohl sie sich zu Lebzeiten nie gesehen hatten und ihr einziger Kontakt aus Briefen bestand. Beide wohnten in Dresden sogar in derselben Straße, dem Rißweg – allerdings zu unterschiedlichen Zeiten.

    Trotz des regnerischen Wetters waren zur Infotafelenthüllung viele Interessierte gekommen. Unter den Gästen waren der neue russische Generalkonsul in Leipzig Andrej Dronov, der Leiter des Russischen Hauses in Berlin Pavel Izvolskiy, der Leiter des Russischen Hauses in Prag Leonid Gamza, der Dresdner Kulturamtsleiter a.D. Dr. Werner Barlmeyer, die Mitarbeiterin bei der Integrations- und Ausländerbeauftragten der Stadt Dresden Marie-Luise Lehmann sowie die tatarische Schriftstellerin Guzel Yakhina. Bedauerlicherweise hatten weder der Oberbürgermeister noch die Kulturbürgermeisterin der Stadt Dresden Zeit gefunden, dem Ereignis beizuwohnen.
    Großzügigerweise erklärten sich die Besitzer des Hauses bereit, einigen Personen das Haus zu zeigen. Von nun an ziert eine kleine dunkelrot gehaltene Infotafel den Eingangspfosten zum Haus.Nach einem kleinen Sektempfang führte Elena Beleninova einige Interessierte zu Stätten Zwetajewas auf dem Weißen Hirsch.

    Zwetajewas Geburtstag ging mit einem Festkonzert im DRKI weiter, welches Abiturientin Elisabeth Gershkovitsch mit einem Zwetajewa-Gedicht auf Russisch und Deutsch eröffnete. Im komplett gefüllten Saal versetzten Elena Rubinova (Klavier), Sergej Nikulin (Fagott) und Elvira Rakova (Gesang) die Zuschauer mit Darbietungen von Rachmaninow, Bizet, Glinka und Tschaikowskij in Entzücken.

    Der Höhepunkt der Feierlichkeiten gipfelte im 12. Internationalen Marina Zwetajewa-Lagerfeuer. DRKI-Kulturmanagerin Freyja Ebner stellte am Anfang das aktuell laufende Jugendprojekt „Familie Zwetajew – russische Weltkultur in Dresden“ vor und moderierte die anschließende Veranstaltung. Während im Hintergrund das Lagerfeuer knisterte, erklangen Gedichte von Marina Zwetajewa in verschiedenen Sprachen. Salem Al Saad aus Syrien trug ein Gedicht auf Arabisch und Russisch vor und Parya Ghiasvand aus dem Iran gab drei Übersetzungen auf Farsi (Persisch) zum Besten. Zwetajewas Gedichte im Original hörten die Zuschauer von der Leiterin der Samstagsschule Raduga Nina Bauer, Elena Beleninova und Gymnasiast Ivan Podgorny. DRKI- Bibliotheksmitarbeiterin Elena Kusnetsova beeindruckte mit einem eigens verfassten Gedicht an Zwetajewa und DRKI-Praktikantin Emma Volkova trug ein Gedicht Rilkes, das er an Zwetajewa geschrieben hatte, vor. Der Abend endete mit einem offenen Rednerpult. Jeder konnte seine liebsten Gedichte vortragen, dabei war es einerlei, aus welchem Jahrhundert oder aus welcher Feder diese stammten.

    Anlässlich des 200. Geburtstags des berühmten russischen Schriftstellers Alexei Konstantinowitsch Tolstoi hielt am 4. Oktober 2017 Dr.-Ing. Jochen Haeusler (Nürnberg) im DRKI einen Vortrag über Tolstoi und Deutschland. Dr. Haeusler hatte als einziger deutscher Vertreter an den offiziellen Feierlichkeiten zum 200. Geburtstag A.K. Tolstois nahe Brjansk teilgenommen. Er erzählte von Tolstois frühen Deutschlandreisen, außerdem stellte er das Dorf Krasnyj Rog, in dem Tolstoi aufwuchs und später arbeitete, vor. Des Weiteren erfuhren wir, dass Tolstoi und seine Cousins Schemtschunikow unter dem Pseudonym Kosma Prutkow Werke veröffentlicht hatten. A.K. Tolstoi widmete einen Großteil seiner Liebeslyrik seiner Frau Sofia, die er in Deutschland geheiratet hatte. Seine Liebe zur deutschen Kultur und Poesie zeigte er vor allem in seinen Dichtungen, die er auf Deutsch und Russisch schrieb. Da A.K. Tolstoi ein großer Verehrer Heinrich Heines war, versuchte er dessen Werk in Russland populär zu machen. Nach dem Vortrag unterhielten sich einige Besucher noch über Tolstois Lyrik.

     

    Am 27. September hielt Prof. Friedrich Naumann (Chemnitz) im DRKI einen Vortrag über Alexander von Humboldts Russland-Sibirien-Reise von 1829. Sie dauerte 23 Wochen, vom 12. April bis 28. Dezember 1829. Insgesamt legte Humboldt 15468 km mit Kutschen und Schiff zurück. Er besuchte u.a. Moskau, Nischni Nowgorod, Kasan, Perm, Jekaterinburg, Nischni Tagil, Tobolsk, Barnaul, Semipalatinsk und Orenburg. Von Zar Nikolaus I. erhielt er den Auftrag u.a. die Goldlagerstätten und Edelsteinlagerstätten zu inspizieren sowie physikalische und geographische Vermessungen durchzuführen. Die Reise reiht sich ein in eine Reihe von Forschungsreisen ausländischer Gelehrter nach Russland, die die russischen Zaren in Auftrag gaben, um das russische Reich zu erforschen. Begeistert war Humboldt vom Fluss Irtysch, dessen Ufer und „die gewaltigen schönen Ebenen Asiens“ er pries.

    Prof. Naumann hatte an Expeditionen der DAMU (Deutsche Assoziation der Absolventen und Freunde der Moskauer Lomonossow-Universität e.V.) 1999 nach Sibirien und 2002 in den Ural teilgenommen. Einige Fotos zeigte er in dem Vortrag, u.a. vom Irtysch, der Mineralogischen Sammlung in Jekaterinburg sowie vom sogenannten Humboldtberg im Nordural.

    Nach dem Vortrag stand Prof. Naumann einigen Gästen noch lange Rede und Antwort zu Fragen rund um die Expeditionen.

     

    Am 16. September 2017 wurde im DRKI die Fotoausstellung „Frauenbild der Oktoberrevolution“ eröffnet. Bei der Ausstellung handelt es sich um ein studentisches Projekt, welches die Studentinnen der Freien Universität Berlin Katharina Lucenkov, Marina Yakoboy, Nataliya Pushkin und Sabina Gimaeva im Rahmen der Lehrveranstaltung „Revolutionäres Osteuropa“ anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Oktoberrevolution erstellt hatten. In dem Projekt widmeten sie sich acht außergewöhnlichen Revolutionärinnen, u.a. der Politikerin, Pädagogin und Bildungsministerin Nadeschda Konstantinowna Krupskaja, der ersten weltweit weiblichen Botschafterin und aktive Teilnehmerin der Frauenbewegung Alexandra Michailowna Kollontaj und Elena Dmitriewna Stassowa, Sekretärin der Kommunistischen Partei.

    Warum hatten sich die Studentinnen dieses Thema ausgesucht? Die Oktoberrevolution war ein prägendes Ereignis in der Weltgeschichte. Betrachtet man die Protagonisten der Revolution, die in die Geschichtsbücher eingingen, so waren das vornehmlich Männer. Doch auch zahlreiche Frauen prägten den Verlauf der Geschehnisse. Mit der Ausstellung sollen die Frauenfiguren, die meist in den Hintergrund gedrängt wurden, in den Fokus genommen und besonders wertgeschätzt werden. Auf den farbigen Fotos stellt die Schauspielerin Natascha Bondar jede Revolutionärin mit charakteristischen Zügen dar.

    Der DRKI-Vorstandsvorsitzende Dr. Wolfgang Schälike und Tilo Kießling, Vorsitzender des Stadtverbands DIE LINKE in Dresden und Kandidat für den Bundestag, eröffneten die Ausstellung. Die Kuratorinnen konnten leider aus persönlichen Gründen nicht anwesend sein. Bei russischer Musik, Wein und Blinis unterhielten sich die Besucher angeregt über die Ausstellung. Ein Besucher äußerte sich wie folgt: „Mir gefällt die Ausstellung. Sie ist erstaunlich.“

    Wir suchen ab September/Oktober 2017 kulturaffine Praktikanten, die unsere Kulturarbeit aktiv unterstützen und Erfahrung in der internationalen Kulturarbeit sammeln möchten!

    Was Sie mitbringen:

    Was Sie bei uns erwartet:

    Das Praktikum kann leider nicht vergütet werden.

    Aussagekräftige Bewerbungsunterlagen (Lebenslauf, Zeugnisse, Motivationsschreiben) mit Angaben zum Zeitraum und Interessensgebiet schicken Sie bitte an den Vorstandsvorsitzenden Dr. Wolfgang Schälike, E-Mail: drkidresden@localhost

    Bei Fragen melden Sie sich bitte bei Kulturmanagerin Freyja Ebner unter 0351-8014160 oder per Mail drkidresden@localhost

    Informationen über uns finden Sie unter www.facebook.com/drkidresden und unter www.drki.de

    Wir machen Sommerpause! Vom 1. Juli bis 1. August 2017 sind die Dostojewskij-Bibliothek und das Service-Büro geschlossen.

    Das DRKI arbeitet künftig mit der Präsidentenbibliothek Boris Jelzin (St. Petersburg) zusammen: Am 20. Juni 2017 wurde im Russischen Zentrum der Zugriff auf den elektronischen Lesesaal der Bibliothek vorgestellt und eröffnet. Künftig besteht die Möglichkeit, Zugriff auf über 510 000 digitalisierte Dokumente zur russischen Geschichte, Kultur, Wissenschaft und Bildung zu erhalten.

    Eine vierköpfige Delegation war extra zu diesem Ereignis nach Dresden gekommen und stellte die Bibliothek vor: Julia Selivanova, Leiterin der Linguistischen Abteilung, erläuterte, was die Bibliothek sammelt: 2009 als rein digitale Bibliothek mit Status einer Nationalbibliothek gegründet, hat die Bibliothek bisher über 510 000 Dokumente digitalisiert, über 141000 Dokumente sind frei übers Internet zugänglich. Die Bibliothek sammelt nicht nur literarische Zeugnisse, sondern auch Archivmaterial und Museumsgegenstände, und arbeitet mit 350 Partnern zusammen. Frau Selivanova stellte einige Dokumente zu berühmten Russen, die in Sachsen gelebt hatten, vor – dieses Material ergänzt sich hervorragend zur langjährigen Arbeit des DRKI, die russischen Spuren in Dresden zu dokumentieren. Hier gibt es einige Anknüpfungspunkte für die weitere Zusammenarbeit. Die Delegation hatte einen Tag zuvor außerdem das Dresdner Stadtarchiv besucht und dort einige Dokumente angesehen.

    Programmiererin Olga Preobrazhenskaya erläuterte den Zugriff auf den elektronischen Lesesaal sowie die verschiedenen Suchfunktionen. Der Benutzer kann die Dokumente als hoch aufgelöste jpg-Datei lesen, aber nicht speichern. Lesesaal-Mitarbeiterin Ekaterina Krasnoshlykova stellte die Möglichkeiten des Benutzeraccounts vor. Außerdem sprach sie über verschiedene Projekte, die die Bibliothek anbieten, u.a. Web-Seminare, Foto-Wettbewerbe, Kinoklubs und multimediale Seminare, die auf der Webseite und in den gängigen Social Media-Kanälen zugänglich sind.

    In Russland befinden sich 220 Zentren mit Zugang zum elektronischen Lesesaal, im Ausland sind es bisher 24, Dresden ist der 25. Standort. Außerdem hat die Bibliothek eine Filiale in Tjumen, von der die Bibliothekarin Olga Bystrova nach Dresden mitgekommen war.

    Die DRKI-Vorstandsvorsitzenden Dr. Wolfgang Schälike und Vitaliy Kolesnyk bedankten sich bei der Delegation und beim Petersburger Vereinsmitglied Alexander Yaryshko, der erheblichen Einfluss auf das Zustandebringen der Kooperation gehabt hatte.

    Unter den Gästen war u.a. Dr. Danuta Springmann, Mitarbeiterin der Städtischen Bibliotheken in Dresden, die nach der Veranstaltung zusammen mit der Delegation zum neuen Standort der Dresdner Stadtbibliothek im Kulturpalast fuhr.

     

    Am 7. Juni 2017 fand im Rahmen des Projekts „Dialog der Zivilisationen“ eine Exkursion zum Dresdner Panometer statt. Dort besichtigten 17 Migranten, Flüchtlinge und Einheimische das 360°-Panorama „Dresden 1945 – Tragik und Hoffnung einer europäischen Stadt“ des Künstlers Yadegar Asisi. Nach einer Begrüßung in russischer Sprache bekam die Gruppe eine 90-minütige deutschsprachige Führung durch die Begleitausstellung und das Panorama selbst. Die Teilnehmer erfuhren vom u.a.  Stadtbild Dresdens vor der Bombardierung, vom Entstehen des Nationalsozialismus, dem Kriegsverlauf und dem „Moral Bombing“. In der mulitmedialen Ausstellung beeindruckten die verschiedenen Filmausschnitte. Das Panorama selbst war sehr eindrücklich und imposant und regte die Teilnehmer noch zu vielen Fragen an.

     

     

    Vom 14-20. Mai 2017 fand in Dresden das Projekt „Dresdens Musikgeschichte und –gegenwart: Sachsen, Russland, Tschechien“ mit Schülern des Sächsischen Landesgymnasiums für Musik, dem College des Rimskij-Korsakow-Konservatoriums und des Musikgymnasiums Prag statt. Nach dem erfolgreichen Projekt „Musik verbindet“ im Mai 2016 zwischen St. Petersburg und Dresden lernten diesmal junge Musiktalente aus Dresden, Russland und Tschechien einander kennen und erarbeiteten gemeinsam ein Konzert. Neben gemeinsamen Proben lernten sie aber auch einiges über die zahlreichen musikalischen Verbindungen zwischen den drei Regionen in Dresden. Schwerpunktthema war der Barock. Wie im letzten Jahr konnten als Partner das College des Rimskij-Korsakow-Konservatoriums St. Petersburg (Kontakt: Prof. Regina Glazunova, Leiterin der Abteilung für Internationale Beziehungen am Konservatorium) und das Sächsische Landesgymnasium für Musik (Kontakt: Künstlerische Leiterin Ekaterina Sapega-Klein) gewonnen werden. Musikdozentin Hana Vlasakova stellte den Kontakt zum Musikgymnasium in Prag her. Von Februar bis April stimmten die Verantwortlichen das zu erarbeitende Konzertprogramm ab und suchten jeweils 4 Teilnehmer aus, die das Programm zunächst unabhängig voneinander in ihren Heimatstädten vorbereiteten. Von tschechischer Seite fuhr als Betreuerin die Deutschlehrerin Monika Nedbalova mit und übersetzte.

    Am ersten Tag der Begegnungswoche hatten die Musiker Hana Vlasakova (Cembalo) und Jiří Berger (Flöte)  für die Teilnehmer ein dreistündiges Barocktanzseminar vorbereitet. Die Schüler lernten den Grundschritt und tanzten gemeinsam Tänze wie Sarabande, Menuett oder Bourrée. Im DRKI nahmen die tschechischen und russischen Teilnehmer an einem musikgeschichtlichen Seminar teil und erfuhren von den Bezügen verschiedener russischer, böhmischer und deutscher Komponisten zu Dresden und Sachsen. Bei einer Stadtführung mit Reiseleiterin Galina Büchner lernten die Schüler eine Wirkstätte von Sergej Rachmaninow kennen – die russisch-orthodoxe Kirche. Sie erfuhren von der Geschichte und der multifunktionalen Nutzung des neu eröffneten Kulturpalasts sowie dem Aufbau des Konzertsaals. Nach einem Abstecher in die Frauenkirche ging es in die Hofkirche, bei der die Domführerin Marianne Seewald durch das Hauptschiff und die Gruft führte und einen Bezug zu Russland erzählte: Der Bauleiter Gaetano Chiaveri hatte vor seinem Dresden-Aufenthalt zuvor in St. Petersburg die Kunstkammer und die Russische Akademie der Wissenschaften gebaut. Er baute in Dresden auf dem damals leeren Theaterplatz die Hofkirche als eine Art Schiff, was ins Wasser fährt, in Erinnerung an St. Petersburg.

    An einem Tag fuhren die russischen Teilnehmer nach Prag, um das Musikgymnasium und die Stadt kennenzulernen. Die tschechischen Teilnehmer fuhren zur Bastei und wandelten auf den Spuren des Komponisten Alexander Skrjabins, der auf der Bastei zu seiner Bastei-Prelude inspiriert worden war…

    Am 19. Mai fand abends in der Hauskapelle im Taschenbergpalais das Abschlusskonzert „Musik verbindet Dresden – St. Petersburg – Prag“ statt. Zu Beginn gab es die Stücke „Loure“, „Rondeau“ und „Tambourin“ des Barockkomponisten Jean-Féry Rebel zu hören, welche die Schüler erst 2 Tage zuvor komplett neu einstudiert hatten. Im Laufe des Konzerts spielten die deutschen, russischen und tschechischen Teilnehmer verschiedene Stücke bedeutender Komponisten in kleinen Ensembles, u.a. Carl Reineckes Trio 1. Teil und das Finale des Klavierquartetts von Carl Maria von Weber. Es spielten Charlotte Herold (Violine), Friedericke Herold (Violoncello), Anna Quitzke (Violine), Friedrich Grattenthaler (Violine), Elizaveta Glazunova (Violine), Mikhail Granov (Violoncello), Stepan Repnikov (Waldhorn), Adam Riethof (Klarinette), Karolína Nečesaná (Oboe). Alma Milbradt (Viola), Kateřina Vogelová (Gesang), Elizaveta Marchenko (Klavier) und Filip Martinka (Klavier).

    Es gab tosenden Applaus in der gut besuchten Hauskapelle im Taschenbergpalais. Alle Schüler sowie die pädagogischen Leiterinnen Prof. Regina Glazunova, Ekaterina Sapega-Klein, Monika Nedbalova und Hana Vlasakova erhielten Zertifikate und kleine Geschenke. Im Anschluss ließen alle Projektteilnehmer und Helfer den Abend bei einem leckeren Abendessen im Kempinski-Hotel ausklingen.

    Das Projekt fand mit freundlicher Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Sachsen, der Stiftung West-Östliche Begegnungen und des Europa-Referats der Stadt Dresden statt.

     

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    Im Rahmen des Projekts „Dialog der Zivilisationen“ fand eine Exkursion zum Innovationskraftwerk in Dresden-Reick statt. 6 Einheimische und russischsprachige Migranten erfuhren bei der mehrstündigen Führung viele Hintergründe über die Energieerzeugung in Dresden und speziell in dem Kraftwerk Reick.
    Herr Reiche von der DREWAG erläuterte die Geschichte des Kraftwerkstandorts Reick, welches 1877 entstand. 1976 wurde das Heizkraftwerk für die Wärmeversorgung in Dresden in Betrieb genommen, damals noch mit den Brennstoffen schweres Heizöl und Stadtgas. Heute dienen Erdgas und leichtes Heizöl als Brennstoffe in dem Innovationskraftwerk (IKW). Es verbindet konventionelle als auch erneuerbare Energieerzeugungsanlagen. Die Teilnehmer der Exkursion bekamen anhand einer Präsentation die Funktion der Photovoltaikanlage, der Kraft-Wärme-Kopplung, des Wärmespeichers und des Batteriespeichers erklärt. Anschließend besichtigte die Gruppe die Zentrale Warte des IKW, wo die Anlagen überwacht werden. Danach ging es ins Kraftwerk selbst, wo Herr Reiche verschiedene Anlagen erläuterte und die vielen Fragen der Teilnehmer beantwortete. Besonders beeindruckend war der Blick in den Batteriespeicher – Sachsens ersten kommerziellen Batteriespeicher, der als Primärregelanlage für das öffentliche Stromnetz erprobt wird. Außerdem warf die Gruppe einen Blick auf den 200m hohen Schornstein, der dieses Jahr abgerissen werden soll.

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    Am 2. April 2017 zeigten Musikschüler und Laienmusiker unterschiedlichen Alters im Rahmen des Konzerts „Groß und Klein musizieren“ ihr Können. Initiatorin des Konzerts war Pianistin und Freundin des Hauses Elena Rubinova, die verschiedene Musikschüler u.a. aus dem Heinrich-Schütz-Konservatorium und talentierte Hobbymusiker für das Konzert gewinnen konnte.

    DRKI-Vorstandsvorsitzender Dr. Wolfgang Schälike begrüßte die Gäste. Alle gedachten kurz an den einen Tag zuvor verstorbenen weltbekannten Dichter und langjährigen Freund des Hauses Jewgenij Jewtuschenko.

    Es spielten die Töchter von Frau Rubinova Liza (5) und Vera Nikulina (7), die aus Perm stammende Informatikstudentin Anna Tuginova (Saxophon), DRKI-Kulturmanagerin Freyja Ebner (Flügel), die 10-jährige Schülerin des Heinrich-Schütz-Konservatoriums Michelle Semenow (Saxophon), Elena Rubinova (Flügel), aus Charkov stammende Arzt Roman Rakzin (Akoordeon) sowie Flavia und Elena Berner, beide Schülerinnen am Heinrich-Schütz-Konservatorium bei Tatjana Zenziper (Geige und Klavier).

    Das Hauskonzert begeisterte das Publikum sehr und wir hoffen, ein solches Konzert in Zukunft wieder zu veranstalten.

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    Im Rahmen des Projekts „Dialog der Zivilisationen“ führte das DRKI am 27. März 2017 eine Exkursion zum Dresdner Wasserwerk Tolkewitz durch. 15 Einheimische, russischsprachige Migranten und Flüchtlinge erfuhren die Geschichte der Wasserversorgung Dresdens und wie die Wasseraufbereitung funktioniert.

    Herr Schurz von der DREWAG stellte in einer 1,5-stündigen Präsentation die verschiedenen Wasserwerke in Dresden und deren Geschichte und Aufbau vor. Das Wasserwerk Tolkewitz wurde als zweites Dresdner Wasserwerk zwischen 1896 und 1898 erbaut. Einige Exkursionsteilnehmer stellten viele Fragen insbesondere zur Wasserqualität, die intensiv diskutiert wurde. Begeistert und beeindruckt waren alle Teilnehmer von der anschließenden Besichtigung der historischen Halle, des Sammelbrunnens und des Neubaus.

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    Am 18. März 2017 fuhr das DRKI mit kulturhistorisch interessierten Einheimischen, russischsprachigen Migranten und Flüchtlingen nach Freiberg ins Erzgebirge, um auf den Spuren Michail Lomonossows zu wandeln. Unsere 20-köpfige Gruppe wurde von Prof. Friedrich Naumann, der im DRKI bereits einen Vortrag über die Verbindungen des sächsischen Bergbaus in Russland gehalten hatte, begrüßt und durch die Stadt geführt. Prof. Naumann gab im Rahmen der Führung einen kurzen Überblick über die Geschichte der Silberstadt Freiberg. Die erste wichtige Station unserer Exkursion war die Gedenkstätte „Lomonossow-Haus“ – es steht an dem Ort in Freiberg, an dem der russische Universalgelehrte Lomonossow in den Jahren 1739/40 bei Bergrat Henckel studierte. Leider konnten wir das Haus nicht von innen besuchen. Anschließend bestaunten wir den Fortuna-Brunnen, an dessen Skulptur verschiedene Bergbaufiguren dargestellt sind. Im Freiberger Mariendom nahmen wir an einer Führung teil und erfuhren viele theologische und historische Besonderheiten, die dieser Dom beinhaltet. Das Eingangsportal des Doms ist auch den russischen Gästen bekannt – die Kopie des Eingangsportals steht nämlich im Moskauer Puschkin-Museum für Bildende Künste! Am Ende der Führung lauschten wir einem kleinen Konzert auf der berühmten Silbermann-Orgel, der berühmtesten Barockorgel der Welt.

    Nach dem Mittagessen führte uns Prof. Naumann in die Mineralienausstellung Terra Mineralia im Schloss Freudenstein. Die Ausstellung umfasst ca. 3.500 Minerale, Edelsteine und Meteoriten aus aller Welt. Unsere Gruppe war von den besonderen Farben und Formen äußerst beeindruckt und folgte interessiert den fachmännischen Erläuterungen Prof. Naumanns.

    Die Exkursion erfolgte im Rahmen des DRKI-Projekts „Dialog der Zivilisationen“, bei dem Flüchtlinge, Migranten und Einheimische verschiedenen Formen der deutschen und russischen Zivilisationen kennenlernen sollen.

    [/et_pb_text][et_pb_gallery admin_label=“Galerie“ gallery_ids=“1230,1229,1235,1232,1233,1234,1236,1237″ fullwidth=“off“ show_title_and_caption=“on“ show_pagination=“on“ background_layout=“light“ auto=“off“ hover_overlay_color=“rgba(255,255,255,0.9)“ caption_all_caps=“off“ use_border_color=“off“ border_color=“#ffffff“ border_style=“solid“ /][/et_pb_column][/et_pb_row][/et_pb_section]

    [et_pb_section][et_pb_row][et_pb_column type=“4_4″][et_pb_text admin_label=“Text“]

    Am 8. März 2017, dem Internationalen Frauentag, schenkten die Musikerinnen Elena Rubinova (Klavier) und Anna Ryndyk (Mezzosopran) den Gästen im DRKI ein beeindruckendes Konzert russischer Gedichtvertonungen. Unter dem Motto „Der Frühling kommt!“ boten sie ruhige und lebhafte Stücke von Rimskij-Korsakow, Tanajew, Cui, Tschaikowskij, Mussorgskij und Rachmaninow dar. Viele Stücke basierten auf Gedichten von Aleksej Tolstoi, Fjodor Tjutschew und Alexander Puschkin, die von großen Gefühlen und dem Frühling handeln. DRKI-Kulturmanagerin Freyja Ebner trug die deutschen Übersetzungen der Gedichte vor. DRKI-Vorstandsvorsitzender Dr. Wolfgang Schälike erinnerte an den diesjährigen 200. Geburtstag von Alexej Tolstoi, den auch das DRKI begehen will.
    Nach dem Konzert kamen Künstler und Gäste beim festlichen Buffett ins Gespräch und feierten gemeinsam den Frauentag.

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    „Wir werfen einen Blick auf die außenpolitische Situation in Syrien, es handelt sich um keine innenpolitische Stellungnahme“, stellten die Autoren Uwe Markus und Ralf Rudolph zu Beginn ihrer Buchvorstellung „Warum Syrien?“ am 1. März 2017 im DRKI klar. Beide waren zum dritten Mal im DRKI zu Gast. Im komplett gefüllten Saal skizzierten die Autoren die prägenden Ereignisse und Konflikte, die zur heutigen Lage in Syrien mitbeigetragen haben. Die zahlreichen Besucher – darunter auch syrische Flüchtlinge – erhielten einen Einblick in die Geschichte Syriens und in die Rolle Russlands in diesem Krieg, den beide Autoren als „Stellvertreterkrieg um die Regeln der zukünftigen Weltordnung“ bezeichneten. Beide hoben die Bedeutung der Rohstoffe hervor – was hat die geplante und nicht verwirklichte Katar-Türkei-Pipeline mit dem Krieg zu tun? Den Gästen wurde anhand vieler Beispiele veranschaulicht, dass hinter diesem Krieg, der unter dem Deckmantel der Humanität geführt wird, unterschiedliche Interessen verschiedener Akteure stehen. So auch bei Russland. Der Marinehafen Tartus, das Geschäft mit russischer Armeetechnik in Syrien sowie das Verhindern der Beteiligung kaukasischer Extremisten in Syrien nannten die Berliner Autoren als Gründe, weshalb Russland sich dort beteilige. Beide stellten klar, dass Russland ab dem Moment, als der Staat Syrien zu zerfallen drohte, in Syrien eingezogen war, da es kein Interesse an einem maroden Staat habe.

    Im Laufe des Abends streiften die Autoren außerdem die Themen Islamischer Staat, die verwendete Waffentechnik sowie die Allianzen verschiedener Staaten und Volksgruppen und sprachen noch lange mit den Gästen über die Rollen der verschiedenen Akteure in dem Krieg in Syrien. Die Veranstaltung war der Auftakt für das 2017 im DRKI durchgeführte Projekt „Dialog der Zivilisationen“, bei dem Einheimische, Migranten und Flüchtlinge in einen Dialog treten sollen.

     

    Das Deutsch-Russische Kulturinstitut e.V. lädt Flüchtlinge, Migranten und Einheimische zu einem gemeinsamen Dialog der Zivilisationen ein!
    Das Projekt richtet sich vornehmlich an Flüchtlinge und Migranten, die Russisch sprechen oder verstehen bzw. in einem Land der ehemaligen Sowjetunion gelebt haben oder sich für die russischsprachigen Kulturen interessieren. Interessenten ohne Russischkenntnisse sollten Deutschkenntnisse besitzen.
    Das Projekt richtet sich außerdem an einheimische Dresdner, die sich für den Austausch mit Flüchtlingen und Migranten interessieren und zu einem Dialog beitragen möchten. Interesse an den russischsprachigen Kulturen wäre wünschenswert.
    Die Teilnehmer lernen anhand verschiedener Exkursionen und Vorträge verschiedene Facetten der deutschen und russischen Zivilisationen kennen und bringen sich – je nach Herkunftsland – mit ihren Erfahrungen ein.
    Wenn Sie Interesse haben, melden Sie sich bitte per E-Mail bei Freyja Ebner (drkidresden@dresden.de) oder telefonisch unter 0351-8014160.

    Das Projekt wird im Rahmen der Richtlinie „Integrative Maßnahmen“ des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Verbraucherschutz gefördert und geht bis Ende Dezember 2017.

    Geplante Veranstaltungen

    06.05. Subbotnik auf dem Sowjetischen Garnisonfriedhof, Marienallee, Beginn 10 Uhr

    07.06. Exkursion zum Panometer Dresden, Ausstellung „Dresden 1945“, Beginn 10 Uhr. Kosten werden noch bekannt gegeben.

    20.07. Führung durch die Zschoner Mühle, Zschonergrund 2, mit anschließendem Brotbacken, Beginn 10 Uhr, Kosten werden noch bekannt gegeben

    22.08. Führung durch die Kläranlage Dresden-Kaditz, Beginn 10 Uhr. Treffpunkt ist der Besucherpavillon am Eingangstor der Kläranlage, Scharfenberger Str. 152. Eintritt frei.

    27.10. Führung durch das Karl May-Museum, anschließend Besuch des Vortrags „Karl May und die russische Ausbreitung in Asien“, Kosten werden noch bekannt gegeben.

    Bereits gelaufene Veranstaltungen:

    01.03. 19 Uhr Buchvorstellung „Warum Syrien?“

    08.03. 18 Uhr Internationaler Frauentag mit Festkonzert

    18.03. Exkursion nach Freiberg

    27.03. Exkursion zum Wasserwerk Tolkewitz

    12.04. Exkursion zum Innovationskraftwerk Reick

    21.04. Russland und der Westen – Treffen mit Alexander Rahr und Heinz Eggert, Innenminister a.D., 19 Uhr, Hauskapelle im Kempinski-Hotel Dresden, Eintritt 10/5 Euro

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    „Einen historischen Moment“ nannte der DRKI-Vorstandsvorsitzende Dr. Wolfgang Schälike das Treffen mit dem bekannten russischen Bestsellerautor Alexej Ivanov am 20. Januar 2017 im DRKI. Zum ersten Mal trat der Schriftsteller vor deutschem Publikum auf. Bekannt u.a. durch seinen Romane „Der Geograf, der den Globus austrank“ und „Schlechtes Wetter“ (Buch des Jahres 2016 in Russland) gilt er als einer der bedeutendsten russischen Prosaisten des 21. Jahrhunderts. Der Leiter des Russischen Zentrums im DRKI Vitaliy Kolesnyk moderierte die Veranstaltung.

    Im vollgefüllten Saal erfuhren die russischsprachigen Besucher viele Hintergründe zum Werk Ivanovs. Die Hauptfigur Viktor Sluzhkin im Roman „Der Geograf, der den Globus austrank“ nannte Alexej Ivanov einen Helden unserer Zeit, da sein persönliches Drama das Drama einer ganzen Epoche darstelle. Den Roman hatte Alexej Ivanov in den 90er Jahren verfasst, als die Menschen in Russland nach Struktur suchten. Die gleichnamige Verfilmung von 2013 hatte sich auch in Deutschland großer Beliebtheit erfreut (u.a. Hauptpreis des Filmfestivals Cottbus 2013).
    Eine rege Diskussion entfachte sich über die These Ivanovs, das Internet sei „Zone der Anarchie“. Da jeder im Netz schreiben könne (auch mit Fehlern, was legitimiert würde) und dafür keine Verantwortung übernehme, fehle eine Art Autorität, die für das Bestehen einer Kultur erforderlich sei, so der Bestsellerautor.
    Des Weiteren sprach er über das weltweite Projekt „Totales Diktat“ der russischen Sprache, dessen Autor er 2014 war, und ging darauf ein, wie er seine Heimat, den Ural, in seinen Büchern verarbeitet hat. Der studierte Kunsthistoriker hatte früher als Fremdenführer in seiner Heimat gearbeitet.

    Im Anschluss signierte er Exemplare seines aktuellen Romans „Tobol“, der es in die russischsprachige Forbes-Liste der bedeutendsten russischen Bestseller 2016 geschafft hatte. „Tobol“ handelt von der petrinischen Zeit in Sibirien und ist der erste Teil einer Art dramatischen Serie. Alexej Ivanov hat sich dabei vom Filmgenre inspirieren lassen.
    Ivanovs Bücher sind bisher u.a. ins Französische, Holländische und Chinesische übersetzt worden, ins Deutsche sind sie bisher noch nicht übersetzt.

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    [et_pb_section][et_pb_row][et_pb_column type=“4_4″][et_pb_text admin_label=“Text“ background_layout=“light“ text_orientation=“left“ use_border_color=“off“ border_color=“#ffffff“ border_style=“solid“]

    Valerija Dmitriewna Schälike (geb. Sotnikowa) wurde am 18. Januar 1937 in Woronesch geboren. Sie wuchs in Moskau auf und schloss an dem Moskauer Städtischen Pädagogischen Institut das Fach „Mathematik und technisches Zeichnen“ ab. Ihren beruflichen Werdegang begann sie als Programmiererin am Staatlichen Moskauer Luftfahrtinstitut, wo sie 1962 ihren zukünftigen Ehemann Wolfgang Schälike kennenlernte. Nach ihrer Übersiedlung in die DDR im Mai 1963 arbeitete Valerija Schälike als Programmiererin und Systemanalytikerin in Instituten der Nationalen Volksarmee und der Medizinischen Akademie Dresden. Zeitweilig übersetzte sie für „Neues Deutschland“ und RGW.

    Die deutsch-russische Verständigung ist Valerija Schälike seit langem eine Herzenssache. Sie gründete vor 25 Jahren den russischen Leseklub bei der Gesellschaft Sachsen-Osteuropa, aus dem das Deutsch-Russische Kulturinstitut e.V. 1993 entstand. Seit dieser Zeit ist sie ununterbrochen Vorstandsmitglied. Vor 10 Jahren hatte sie als Projektleiterin das Dostojewskij-Denkmal-Projekt in Dresden mit der feierlichen Enthüllung des Denkmals erfolgreich zu Ende geführt.

    Auf der Feier dankte der Vorstandvorsitzende Dr. Wolfgang Schälike seiner Frau für die gemeinsamen vielen Jahrzehnte, der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Vitaliy Kolesnyk überreichte ihr Geschenke und verlas Glückwünsche vom russischen Botschafter Wladimir Grinin, dem Leiter des Russischen Hauses Alexander Anisimov und dem Geschäftsführer der Stiftung „Russkiy Mir“ Vladimir Kochin. Von der Stiftung erhielt Valerija Schälike außerdem eine Ehrenurkunde. Auch Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert hatte ihr einen Glückwunschbrief geschrieben. Freyja Ebner spielte ein Stück von Grieg auf dem Klavier, Valentina Katschenko las ein eigen geschriebenes Gedicht vor, Alexander Yaryshko schenkte Valerija Schälike eine russische Medaille „80 Jahre“. An dem reichlich gedeckten Festtisch wurden Lieder angestimmt und das Jubiläum fröhlich begangen.

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    Zum russischen Alten Neuen Jahr lud der DRKI-Vorstand Vereinsmitglieder und Freunde des Vereins zu einer gemütlichen Feier am 14. Januar 2017 ein, um sich für die Unterstützung im vergangenen Jahr zu bedanken.

    Der DRKI-Vorstandsvorsitzende Dr. Wolfgang Schälike und der stellvertretende Vorstandvorsitzende Vitaliy Kolesnyk begrüßten die Gäste und erzählten von den wichtigsten Ereignissen im vergangenen Jahr. Herr Dr. Schälike hob u.a. die Dostojewskij-Feierlichkeiten im November 2016 https://drki.de/dostojewskij-festlichkeiten-2016/ hervor und sprach über die Pläne in diesem Jahr.
    Ein besonderes Konzertprogramm hatten die Petersburger Musiker und Freunde des Hauses Elena Rubinova am Klavier und Sergej Nikulin am Fagott erarbeitet. Das Publikum hörte ruhige und lebhafte Stücke von Tschaikowskij, Mussorgskij, Rachmaninow und Glinka, von denen einige die Musiker extra für Klavier und Fagott arrangiert hatten. So kamen wir in den seltenen Genuss, u.a. Mussorgskijs „Träne“ und Tschaikowskijs „Humoresque“ anstatt in der reinen Klavierfassung diesmal mit Fagott zu hören. Der warme und melancholische Klang des Holzblasinstruments berührte und faszinierte unsere Gäste sehr. Elena Rubinova, die das Rimskij-Korsakow-Konservatorium abgeschlossen und lange Zeit dort als Konzertmeisterin gearbeitet hat, beeindruckte mit ihrem brillanten Klavierspiel, besonders bei Mussorgskijs „Scherzo“. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Sergej Nikulin, der ebenfalls das Rimskij-Korsakow-Konservatorium abgeschlossen hat und bei renommierten Petersburger Orchestern als Solist arbeitet, führte sie Glinkas unvollendete Sonate für Viola und Klavier in der Fassung für Fagott auf. Diese Sonate wird recht selten aufgeführt und war der Höhepunkt des Konzerts.

    Als Geschenk aus Dresdens Partnerstadt übergab Frau Rubinova Herrn Dr. Schälike einen Kalender mit Aquarellen des Künstlers Vasily Sadovnikov.

    Im Anschluss an das Konzert kamen Künstler und Gäste beim traditionellen DRKI-Buffet ins Gespräch. Bei Kaviarbrötchen und Vinegret-Salat lernten neue und alteingesessene, junge und alte Mitglieder sowie Freunde des Vereins einander kennen, sprachen über die deutsch-russischen Beziehungen und tauschten Ideen für das Jahr 2017 im DRKI aus.

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    Am 21. Dezember 2016 – dem kürzesten Tag des Jahres – nahm das DRKI am weltweiten Kurzfilmtag teil und zeigte russische Kurzfilmdokumentationen. Zum dritten Mal bereicherte das DRKI das Programm des bundesweiten Kurzfilmtags mit russischen Kurzfilmen. Stefan Bast von der AG Kurzfilm e.V. stellte zu Beginn des Abends den Kurzfilmtag und seine Idee dahinter vor. An diesem Tag liefen bundesweit 275 verschiedene Veranstaltungen.

    Im Publikum waren viele Studenten und Dresdner Bürger, die mehr über das heutige Russland erfahren wollten. Sie bekamen an dem Abend eine bunte Mischung von Dokumentationsfilmen in Originalsprache mit englischen oder deutschen Untertiteln zu sehen.

    Los ging es mit dem Film „Das Gedächtnis der Solowezki-Inseln“ des Multimediaprojekts Russia Beyond The Headlines aus dem Jahr 2015. Olga Vaulina, Vertreterin von RBTH Deutschland und PR-Consultant bei KaiserCommunication in Berlin, stellte den Film sowie RBTH kurz vor. Die Zuschauer sahen beeindruckende Aufnahmen der Solowki-Inseln, die vom bedeutendsten orthodoxen Kloster Russlands zu einem streng bewachten sowjetischen Arbeitslager wurden und heutzutage als UNESCO Welterbe ein Anziehungspunkt für Touristen sind. Der zweite Film „König des Untergrunds“ von Russia Today Documentary handelt von Moskauers Diggern und ihren Erfahrungen beim Entdecken von unterirdischen Flüssen, Wasserfällen und mysteriösen Tunneln. Den Film hatten Praktikanten des DRKI mit deutschen Untertiteln versehen. Zuletzt stellte die junge Regisseurin Olga Komarevtseva ihre Diplomarbeit aus dem Jahre 2011 „Märchentherapie“ vor. Für diesen Film über Kinder mit AIDS wurde sie 2014 mit dem Preis des russischen Präsidenten für junge Kulturschaffende ausgezeichnet.
    Im Anschluss tauschten sich Besucher und DRKI-Mitarbeiter bei Tee und Stollen über die Filme aus.

     

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    Am 14. Dezember 2016 lud das DRKI zu einem internationalen Adventsabend ein. Dieser fand im Rahmen des Projekts „Engagiert im deutsch-russischen Kulturdialog“, welches zum Ziel hat, Migranten und Flüchtlinge in die Kulturarbeit aktiv einzubeziehen, statt. Nach der Begrüßung von Kulturmanagerin Freyja Ebner, der Organisatorin des Abends, kam das zahlreich erschienene Publikum in einen wahren internationalen Musikgenuss. Elvira Rakova, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der TU Dresden und leidenschaftliche Hobbymusikerin, trug ausdrucksstark einige Arien aus bekannten Opern wie Tschaikowskijs „Pique Dame“ oder Bizets „Carmen“ sowie russische Romanzen vor. Begleitet wurde sie von Klaus-Dieter Stephan, ehemaliger Studienleiter an der Staatsoper Dresden, am Flügel.

    Danach trugen Natalia Bukhtiarova aus der Ukraine und Obeid Alyousef aus Syrien arabische Musik vor und brachten schwungvolle orientalische Klänge in den DRKI-Saal. Der Musikwissenschaftler und Oudspieler Obeid Alyousef beeindruckte das Publikum mit seiner Virtuosität an dem klassischen arabischen Saiteninstrument. Studentin Natalia Bukhtiarova begleitete die arabischen Melodien am Flügel und trug passend zur Vorweihnachtszeit spontan zwei ukrainische Weihnachtslieder vor. Beide Musiker haben sich im Rahmen des Projektes „Paradiesisches Musizieren“ der Evangelischen Hochschule Dresden kennengelernt und musizieren seitdem gemeinsam.

    Das Publikum war begeistert, darunter waren auch viele junge Gäste des Deutsch-Russischen Stammtischs in Dresden. Im Anschluss kamen Gäste und Musiker bei Tee am Samowar und Dresdner Stollen noch lange ins Gespräch.

     

    [et_pb_section][et_pb_row][et_pb_column type=“4_4″][et_pb_text admin_label=“Text“ background_layout=“light“ text_orientation=“left“ use_border_color=“off“ border_color=“#ffffff“ border_style=“solid“]

    Am 21. November 2016 fand in den Räumlichkeiten der Bibliothek Dresden-Neustadt die gemeinsam vom DRKI und den Städtischen Bibliotheken Dresden organisierte Buchvorstellung „FMD – Leben und Werk von Dostojewski“ mit dem Autor und Illustrator Vitali Konstantinov statt. In einer erlesenen Runde zeigte der Autor Ausschnitte aus dem Comic und las Briefe von Dostojewskij vor, die er dazu verwendet hatte. So wurde die wechselhafte und spannende Geschichte des weltberühmten russischen Schriftstellers greifbar und anschaulich erzählt. Konstantinovs Graphic Novel ist in schwarz-weiß gehalten und liest sich nicht wie ein klassischer Comic. Viele Momente, die für das Leben Dostojewskijs wichtig waren, hat Konstantinov mit Zitaten aus den Briefen in Simultanbildern zusammengesetzt und hat dabei nicht nur Dostojewskijs Leben, sondern auch seine wichtigsten Werke dargestellt. Die Idee zu dem eigenen Buch kam ihm, nachdem er ein anderes Buch über Dostojewskij illustriert hatte.

    Im Anschluss an die Buchvorstellung lud Konstantinov das Publikum ein, Lieder, die Dostojewskij in seinen Werken genannt hatte, mitzusingen. Das waren Lieder aus Dostojewskijs Lagerhaft. An der Balalaika begleitete und leitete der Autor den erlesenen „Gefangenenchor“, der sich große Mühe gab, die herzzerreißenden Lieder mitzusingen. Am besten sang der DRKI-Vorstandsvorsitzende Dr. Wolfgang Schälike, der am Ende dankbar Konstantinovs Geschenk für die Dostojewskij-Bibliothek – ein Buch mit Gedichten von Daniil Charms mit Konstantinovs Illustrationen – entgegennahm.

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    Spurensuche 2016 - Lass das Dostojewskij-Denkmal sprechen!

      Die Entstehungsgeschichte des Dostojewskij-Denkmals aufarbeiten – das haben ein paar Jugendliche gemeinsam mit dem DRKI im Rahmen des Projekts „Spurensuche“ der Sächsischen Jugendstiftung getan und das Ergebnis an den Sächsischen Jugendgeschichtstagen am 18. November im Sächsischen Landtag präsentiert. An dem Projektstand zeigten wir eine Präsentation, die die Entstehung des Denkmals, seine Vorgeschichte, aber auch die Person Dostojewskijs beleuchtete. Zum ersten Mal wurde die Denkmalgeschichte der Öffentlichkeit präsentiert. 10 Jahre hatte es gedauert, bis das Denkmal in Dresden errichtet werden konnte. Neben der Entstehungsgeschichte hatten unsere Jugendlichen auch unbekanntere Informationen über den Schriftsteller herausgearbeitet, beispielsweise seine Wirkung auf Literatur und Philosophie in der arabischen Welt. In einer extra für das Projekt erstellten Broschüre finden sich neben den zahlreichen Informationen u.a. die verschiedenen Entwürfe für das Denkmal und mögliche Denkmalstandorte. Fotos, wie die Skulptur nach Dresden gekommen ist oder auf den Sockel gehievt wurde, veranschaulichen die spannende Denkmalgeschichte. Und natürlich wird die Frage beantwortet, wie es zu der Enthüllung mit Angela Merkel, Wladimir Putin und Georg Milbradt gekommen ist… Viele Besucher der Jugendgeschichtstage kannten das Denkmal, das sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Sächsischen Landtag befindet, und freuten sich über die Ausführungen unserer jungen Spurensucher. Auch der Präsident des Sächsischen Landtags Dr. Matthias Rößler sprach mit unseren Jugendlichen über das Denkmal, an dem er 5 Tage zuvor Blumen gelegt hatte (siehe https://drki.de/dostojewskij-festlichkeiten-2016/).  
    Dostojewski-DD

    Seit 10 Jahren steht das Dostojewskij-Denkmal zwischen Sächsischem Landtag und dem Kongresszentrum an der Elbe, aber nur wenige wissen, warum. Das DRKI hat deshalb eine Infotafel auf Deutsch, Russisch und Englisch erstellen lassen, die am 11. November 2016, dem 195. Geburtstag von Dostojewskij, enthüllt wurde. Am späten Nachmittag versammelten sich Vereinsmitglieder und geladene Gäste rund um das Denkmal. Darunter war der ehemalige Dresdner Oberbürgermeister Dr. Ingolf Roßberg, der gemeinsam mit dem DRKI-Vorstandsvorsitzenden Dr. Wolfgang Schälike die Infotafel enthüllte. Beide erinnerten in ihren Ansprachen an die Herausforderungen, mit denen das DRKI für die Errichtung des Denkmals zu kämpfen hatte. 10 Jahre hatten die Bemühungen um die Errichtung gedauert. Die Enthüllung des Denkmals hatte am 10. Oktober 2006 mit Bundeskanzlerin Angela Merkel, dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem sächsischen Ministerpräsidenten Georg Milbradt stattgefunden .
    Auch der amtierende Leiter des Russischen Hauses der Wissenschaft und Kunst in Berlin Alexander Anisimov sowie eine Vertreterin des Russischen Generalkonsulats in Leipzig gedachten in ihren Ansprachen an die Bedeutung des Denkmals und dankten Herrn Schälike und seiner Frau für ihre Bemühungen. Anschließend legten die Gäste Blumen am Denkmal nieder.

    Danach wurde im DRKI der vereinseigene Film über die Enthüllung des Denkmals erstmals in der Öffentlichkeit gezeigt. Die Gäste lauschten den gefilmten Reden von Merkel, Putin und Milbradt interessiert. Danach trug Michael Zschech eine Passage aus Dostojewskijs „Idiot“ vor. Virtuose russische Klaviermusik gespielt von der Petersburger Pianistin Elena Rubinova sowie ein reichlich gedeckter Buffett-Tisch rahmten die Festveranstaltung stimmungsvoll ein. Auch Dr. Werner Barlmeyer, ehemaliger Kulturamtsleiter von Dresden, war unter den Gästen.

    Im Anschluss fand die Vernissage der Fotoausstellung „Lichte Nacht“ der Petersburger Fotografin Ljudmila Volkova statt. Diese Ausstellung zeigt das DRKI gemeinsam mit der Rudomino-Bibliothek für ausländische Literatur in Moskau. Dort wurde diese Ausstellung auch konzipiert und gezeigt. Die Kuratorin der Ausstellung Maria Popova erklärte den Gästen die Ausstellungsarbeit der Bibliothek sowie die Zusammenarbeit mit der Künstlerin Ljudmila Volkova. Im Rahmen der Reihe „Kulissen von Klassikern“, bei denen ein literarisches Werk aus fotografischer Perspektive gezeigt wird, sind mehrere Fotoalben entstanden. Drei Stück über Werke von Gontscharow und Gogol überreichte Frau Popova Dr. Schälike für die Dostojewskij-Bibliothek. Die Künstlerin Ljudmila Volkova erklärte anschließend die Konzeption ihrer Ausstellung „Lichte Nacht“: Sie basiert auf Dostojewskijs Erzählung „Weiße Nächte“. Jede Schwarz-Weiß-Fotografie entspricht einer aktuellen Adresse in St. Petersburg und wird von einem Zitat aus der Erzählung begleitet. Da 2016 das offizielle Jahr des Kinos in Russland ist, wird die Ausstellung zudem von Bildern aus der Verfilmung „Weiße Nächte“ von Pyrev aus dem Jahre 1959 begleitet. Dieses besondere Zusammenspiel verschiedener Kunstformen und der neuartige Zugang zur Literatur Dostojewskijs beeindruckte das Publikum sehr.

    Am 13. November 2016 legten der russische Botschafter Wladimir Grinin, der russische Generalkonsul aus Leipzig Wjatscheslaw Logutow sowie der Präsident des sächsischen Landtags Dr. Matthias Rößler Blumen am Denkmal nieder und gedachten Dostojewskij als bedeutenden Schriftsteller. Grinin und Logutow waren anlässlich der Gedenkveranstaltung des Volkstrauertags nach Dresden gekommen. Dr. Schälike erläuterte ihnen anschließend die neu errichtete Infotafel.

    Am 5. Oktober 2016 war der Wiener Autor, Publizist und Verleger Hannes Hofbauer im DRKI zu Gast und stellte sein aktuelles Buch „Feindbild Russland. Geschichte einer Dämonisierung“ vor. Nach einer Begrüßung vom DRKI-Vorstandsvorsitzenden Dr. Wolfgang Schälike, der auf die schweren Verbindungen zwischen Russland und Deutschland kurz einging, erzählte der Autor im komplett gefüllten Saal über die gegenwärtige Situation der Russophobie von Seiten des Westens und dessen Ursachen. Sein Buch zeigt die Rezeptionsgeschichte der deutschen Wahrnehmung auf Russland seit dem 15. Jh. auf. Begonnen hatte das schlechte Bild „des“ Russen mit Johannes von Glogau an der Universität Krakau. Initialzündung für das Buch war für Hofbauer das EU-Assoziierungsabkommen mit der Ukraine 2013. Die schwierige Situation in der Ukraine sei eine Nachwirkung der Union von Brest, dessen nachfolgender Kirchen-/Konfessionskampf zwischen den Unierten und der Orthodoxie wieder aktuell geworden ist.

    Auch ging Hofbauer darauf ein, wie nach dem Zerfall der UdSSR sich das Verhalten des Westens gegenüber Russland gewandelt hatte – war es zu Jelzins Zeiten noch positiv gewesen, so wandelte sich es mit dem Jugoslawienkrieg 1999, 2003 gab es mit dem Irakkrieg eine kurze Entspannung, 2008 beschloss die Nato Georgien und die Ukraine aufzunehmen, was das Verhältnis wieder anspannte und heute in Stellvertreterkriegen in der Ukraine und Syrien mündete. Und so stellte Hofbauer fest, dass wir uns aktuell in einer wahrlich prekären Situation befänden, im dritten Weltkrieg, vor dem bereits 2014 der Papst gewarnt hatte. Hofbauer ging auch auf die Sanktionen gegen Russland ein und erläuterte die Einreisestopps und das Wirtschaftsembargo. Die aktuelle Lage sei nicht nur eine Auseinandersetzung zwischen der USA und Russland, sondern indirekt zwischen der USA und der EU. Das besorgte und interessierte Publikum stellte viele anregende Fragen, die dann noch lange diskutiert wurden. Praktikantin Greta Spieker, die Staatswissenschaften in Passau studiert, moderierte durch die Veranstaltung.

     

    Traditionell findet am ersten Sonntag im Oktober im DRKI das Zwetajewa-Lagerfeuer zu Ehren der russischen Nationaldichterin Marina Zwetajewa statt, bei dem ihre Gedichte in verschiedenen Sprachen vorgetragen werden. Weltweit wird das Lagerfeuer von Zwetajewa-Freunden begangen. Im DRKI fand es am 2. Oktober 2016  bereits zum 11. Mal statt. Diesmal gab es besonders viele internationale Darbietungen.

    Nach der offiziellen Begrüßung vom DRKI-Vorstandsvorsitzenden Dr. Wolfgang Schälike trug Abiturientin Elisabeth Gerschkovitsch ein Gedicht von Zwetajewa in Deutsch und Russisch vor. Danach gab es Kammermusik im DRKI-Saal, da Zwetajewa in einem musikalischen Haus aufgewachsen war. Laienmusikerin Elvira Rakova trug zwei Zwetajewa-Vertonungen von A. Petrov vor, bei denen sie sich selbst am Flügel begleitete. Danach boten Elena Rubinova und Sergej Nikulin, die beide das Rimskij-Korsakov-Konservatorium in St. Petersburg absolviert haben, am Klavier und Fagott mehrere Stücke, u.a. von Grovlez, dar. Das Dresdner Duo L’Anima Lirica (Anna Ryndyk und Maria Möller) trugen Arien aus russischen Opern vor.

    Danach ging es trotz regnerischem Wetter in den Vereinsgarten zum Lagerfeuer. Praktikantin Greta Spieker gab dem Publikum einen allgemeinen Einblick in die Biographie Zwetajewas, anschließend erzählte Zwetajewa-Expertin Elena Beleninova aus Leipzig über die Beziehung der Dichterin zur Krim. So hatte Zwetajewa auf der Halbinsel ihren schönsten Sommer verbracht und viele Gedichte geschrieben. Unter der Moderation von Kulturmanagerin Freyja Ebner gab es anschließend ein buntes internationales Programm, das nicht nur Zwetajewa, sondern auch anderen Dichtern gewidmet war: Elena Demaria aus Italien trug zwei Gedichte von Zwetajewa auf Italienisch und Russisch vor. Anschließend gab es zum ersten Mal im DRKI Zwetajewa-Gedichte auf Arabisch von Salem Al Saad aus Syrien zu hören. Dr. Björn Haustein erzählte über Zwetajewas Vater und dessen gute Beziehungen zur Stadt Dresden. Venera Vagisova trug eindrucksvoll Gedichte des tatarischen Dichters Mussa Dzhalil auf Tatarisch, Russisch und Deutsch vor. Joevan Caitano aus Brasilien las etwas vom portugiesischen Nationaldichters Fernando Pessoa vor und Greta Spieker gab etwas von Brodsky auf Englisch zum Besten. Auch hörten wir ein Gedicht auf Obersorbisch von Gordian Krahl. Viele weitere Gäste trugen etwas vor und machten das 11. Zwetajewa-Lagerfeuer richtig international.

     

    Am 28. September 2016 hielt der emeritierte Chemnitzer Professor Dr. Dr. Friedrich Naumann im DRKI seinen Vortrag zum Thema „Sächsische Bergbaukunst im Dienste russischer Zaren“. Darin erläuterte er die engen historischen Zusammenhänge und den regen wissenschaftlichen Austauschs zwischen Sachsen und Russland auf dem Gebiet des Bergbaus. Das interessierte Publikum erfuhr dabei von den Auslandsreisen Peters des Großen, die 1725 gegründete Akademie der Wissenschaften und dem Befehl von August dem Starken an die Kurfürstlichen Räte, „Handwerksleute nach Moskau zu senden“ (1699). Prof. Naumann erläuterte den Aufbau einer Bergbauverwaltung und welche Berufe dafür benötigt werden. Die meisten dieser speziellen Berufe sind im Russischen fast eins zu eins aus dem Deutschen entlehnt. Im Vortrag fielen viele Namen bedeutender Sachsen, die in Russland gewirkt hatten, u.a. vom Oberberghauptmann Carl Alexander von Schönberg, der die Bergbauverwaltung in Russland aufbaute. Des Weiteren erzählte Prof. Naumann, dass 1773 die Bergbau-Lehranstalt Gornij in St. Petersburg nach dem Vorbild Freibergs gegründet wurde und in dieser Zeit allgemein mit der Erforschung Russlands mit ausländischer Hilfe begonnen wurde. Ende des 18. Jhs. waren 1/5 der Fachleute des ingenieurtechnischen Personals Deutsche. Auch hob Prof. Naumann die Wichtigkeit der Stadt Freiberg für die russischen Studenten hervor: 1706 wurden erste russische Studenten nach Freiberg entsandt, von 1765-1835 gab es dort 801 Russen – 11% aller inskribierten Studenten. Auch Michail Lomonossow zählt dazu, der 1739/1740 nach Freiberg kam. Lomonossow hatte dort aufmerksam die Standardschriften zum Bergbau von Agricola studiert und dessen Zeichnungen auffallend nachgeahmt in seinem Werk zum Bergbau verwendet.
    Prof. Naumann, der bis 2005 Professor für Wissenschafts-, Technik- und Hochschulgeschichte an der TU Chemnitz war, erzählte am Ende vom 2014 eröffneten Lomonossow-Haus in Freiberg, welches eine Wohn- und Begegnungsstätte für bis zu 16 russische Studenten und Wissenschaftler als auch einen historisch nachempfundenen Salon zu Ehren von Michail Lomonossow beherbergt. Das DRKI war damals übrigens bei der Einweihung zugegen gewesen.

     

     

    Am 24. September war die Dresdner Band TRIOZEAN zu Gast im Deutsch-Russischen Kulturinstitut. Die Band verzauberte die Gäste mit einer wundervollen Mischung aus Jazzklängen und russischer Lyrik in gemütlicher Atmosphäre. TRIOZEAN stellten ihr neuestes Album „Koschki“, zu Deutsch „Katzen“, vor. Darin sind erstmals in der Bandgeschichte Lieder mit Gesang – eigens vertonte Gedichte der russischen Poetin Marina Zwetajewa und der baschkirischen Dichterin  Kristina Adrianowa – zu hören. Das 10-jährige Bestehen der Band war auch Anlass für das neue Album und den Auftritt im DRKI. Los ging es mit dem Instrumentalstück „Transsibirische Eisenbahn“. Dieses läutete die Reise ein, auf die sich das Publikum nun mit der Band begab. Wir tauchten ein in unterschiedlichste und faszinierende Klangkonstellationen zwischen Jazz, Folkloreelementen, klassischen Pianoläufen und kontrastreichen Rhythmen.
    Am Schlagzeug begeisterte Krishan Zeigner, am Kontra- und E-Bass Lars Födisch. Die aus Russland stammende Sängerin Olga Nowikowa beeindruckte nicht nur mit ihrem Gesang, sondern auch mit ihrem Klavierspiel, bei dem die Finger kraftvoll und behände über die Tasten liefen. In der Pause stärkten sich Band und Besucher bei Wein und Sekt und kamen miteinander ins Gespräch. Danach ging es melodie- und kraftvoll weiter. Olga Nowikowa erzählte zu jedem der Lieder eine kleine Anekdote, sei es zu dem Gedicht über die „Welt als Torte“ von Kristina Adrianowa oder dem Lied „Kleines rosa Häuschen“, das eine Zwetajewa-Vertonung ist. Auch das Publikum durfte selbst musikalisch aktiv werden: Unter Anleitung der Musiker sangen die Gäste dreistimmig den Klang russischer Kirchenglocken nach. Als Zugabe gab es vom Trio ein russisches Kinderlied zu hören, welches besonders unsere russischen Gäste bezauberte. Nach dem Konzert tauschten sich Gäste und Musiker noch lange über das Konzert aus. Wir bedanken uns ganz herzlich bei der Band für diesen wunderbaren musikalischen Abend im DRKI und hoffen, sie bald mal wieder bei uns zu hören.

     

    Im September jährte sich der Beginn der Leningrader Blockade zum 75. Mal. Ein Ereignis, welches in der Erinnerungskultur und Öffentlichkeit viel zu wenig verankert ist. In diesem Jahr wurde den sog. „Blokadniki“ (Menschen, die als Kinder die Blockade überlebten) besonderes Gehör verschafft. Das DRKI, das sich seit langem für die Blokadniki einsetzt, beteiligte sich aktiv an dieser Erinnerungskultur.

    Mit dem Buch „871 Tage“ von Ninel Koribskaja im Gepäck besuchten wir Anfang September Veranstaltungen, die sich diesem Ereignis widmeten. Zunächst waren wir bei der Veranstaltung „Überlebende der Leningrader Blockade erinnern“ von der Stiftung Erinnerung Verantwortung Zukunft in Berlin. Bei diesem Podiumsgespräch erzählten in Berlin lebende Blockadekinder von ihren Erlebnissen und teilten ihre Erinnerungen mit den Anwesenden.
    Zwei Tage später besuchten wir die Veranstaltung „Vergessen – Gegenwärtig. Die Leningrader Blockade: Lücken, Mythen und Politik der Erinnerung“ von der Bundeszentrale für politische Bildung und dem Deutsch-Russischen Museum Karlshorst ebenfalls in Berlin. Bei dieser Veranstaltung sprachen Historiker vom Fach und beleuchteten es von einem wissenschaftlichen Standpunkt aus. Die Veranstalter, Teilnehmer der Diskussionen und auch Besucher nahmen unser Buch dankend entgegen. In „871 Tage“ beschreibt Ninel Koribskaja die Blockade aus Sicht ihrer Mutter und Großmutter. Im Rahmen eines Projekts der Stiftung Russkiy Mir möchten wir in Deutschland an Institutionen und Schulen dieses Buch verteilen, um aktiv am Gedenken an die Leningrader Blockade teilzunehmen und die Überlebenden dadurch zu unterstützen. Das Buch kann man bei uns im Haus auch kostenlos erhalten oder bestellen.

     

    Im Sommer 2016 waren Vertreter des DRKI e.V. bei hochrangigen Konferenzen in Russland anwesend und vertraten dabei auch die Stadt Dresden.

    Am 7. Juni war der Vorstandsvorsitzende des DRKI Dr. Wolfgang Schälike auf Einladung des Deutsch-Russischen Forums, des Bundesverbands Deutscher West-Ostgesellschaften sowie der Gesellschaftskammer der Russischen Föderation auf der Konferenz „Deutsch-Russische kommunale Partnerschaften auf dem Weg – von Karlsruhe 2015 nach Krasnodar 2017“ in Moskau.  Die Dresdner Partnerstadt vertrat auf der Konferenz unser Petersburger Vereinsmitglied Alexander Yaryshko.

    Vom 14.-16. Juli nahm Kulturmanagerin Freyja Ebner als Jungdelegierte am 15. Petersburger Dialog in St. Petersburg in der Arbeitsgruppe Kultur teil. Der Petersburger Dialog  fördert als Diskussionsplattform die Verständigung sowie einen offenen Dialog zwischen allen Bereichen der Zivilgesellschaften Deutschlands und Russlands.

    Am 28. und 29. August nahm Vereinsvorstandsmitglied Dr. Nadeschda Dosch an dem Internationalen Forum „In Einheit mit Russland“, das von der Stiftung Russkiy Mir veranstaltet wurde, in Moskau teil. Das Forum widmete sich der künftigen stärkeren kulturellen, politischen und gesellschaftlichen Zusammenarbeit Russlands mit russischen Staatsbürgern auf der ganzen Welt.

     

     

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    Am 8. September waren zwei 11. Klassen des Pestalozzi-Gymnasiums in Rodewisch (Vogtland) im DRKI zu Gast. Die 37 Schüler, die Russisch als 2. Fremdsprache lernen, erfuhren in dem vom Russischen Zentrum veranstalteten Projekttag neue Facetten der russisch-sächsischen Kulturbeziehungen. Fachleiter Vitaliy Kolesnyk erläuterte anhand der DRKI-Filme „Russische Spuren in Dresden“ sowie „Eröffnung des Dostojewskij-Denkmals“, welche wichtigen russischen Persönlichkeiten ihre Spuren in der sächsischen Hauptstadt hinterlassen haben – allen voran Fjodor Dostojewskij. Diesen nehmen die Schüler gerade im Russischunterricht durch und lernten nun viel Neues über den Schriftsteller.

    Nach einem kleinen Mittagessen mit russischen Pelmeni und Süßigkeiten fand unsere Exkursion statt: Wir zeigten den Schülern zunächst das ehemalige Offizierscasino (heute Landesdirektion Sachsen). DRKI-Praktikantin Greta Spieker erläuterte anschließend die Geschichte und gegenwärtige Situation des Sowjetischen Garnisonfriedhofs. Vom Friedhof ging es zum Dostojewskij-Denkmal, anschließend zur Brühlschen Terrasse sowie zur Russisch-Orthodoxen Kirche. An dieser letzten Station tauchten die Schüler in eine neue ungewohnte Welt ein und folgten neugierig und interessiert den Erläuterungen der DRKI-Mitarbeiter. Russischlehrerin Kerstin Honscha bedankte sich anschließend bei uns für den abwechslungsreichen und erfolgreichen Projekttag. Wir hoffen, in Zukunft weitere Projekte mit dieser Schule durchführen zu können.

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    Wir suchen für November und Dezember 2016 sowie das laufende Jahr 2017 kulturaffine Praktikanten, die unsere Kulturarbeit aktiv unterstützen und Erfahrung in der internationalen Kulturarbeit sammeln möchten! Das Praktikum ist in Teilzeit oder Vollzeit möglich.

    Was Sie mitbringen:

    Was Sie bei uns erwartet:

    Das Praktikum kann leider nicht vergütet werden.

    Aussagekräftige Bewerbungsunterlagen (Lebenslauf, Zeugnisse, Motivationsschreiben) mit Angaben zum Zeitraum und Interessensgebiet schicken Sie bitte an den Vorstandsvorsitzenden Dr. Wolfgang Schälike, E-Mail: drkidresden@localhost

    Bei Fragen melden Sie sich bitte bei Kulturmanagerin Freyja Ebner unter 0351-8014160 oder per Mail drkidresden@localhost

    Informationen über uns finden Sie unter www.facebook.com/drkidresden und unter www.drki.de

     

    Am 23. August 2016 war die berühmte und preisgekrönte russische Lyrikerin Inna Kabysch im DRKI zu Gast und gab ihre Gedichte zum Besten.

    Inna Kabysch erhielt 1996 den Puschkin-Preis der Alfred-Töpfer-Stiftung (Hamburg) und 2016 den Achmatowa-Preis. Philologin Galina Martjanowa (Berlin/Moskau) stellte die Lyrikerin vor. Inna Kabysch trug viele ihrer wohlklingenden Gedichte vor – z.B. über ihre Heimatstadt Moskau oder das Paradies. Die klare und doch so vielschichtige Sprache berührte das literaturinteressierte Publikum sehr.

    Auf Fragen hin erläuterte Inna Kabysch, die Lehrerin für Literatur an einer Moskauer Schule ist, wie sie die pragmatisch orientierte Jugend dieser Zeit an die Poesie herantrage: „Die Poesie ist wie eine Arznei – sie hilft in den verschiedensten Situationen des Lebens“, so die Lyrikerin. Es sei beruhigend zu wissen, dass zu jeder Lebenssituation sich bereits ein Dichter Gedanken gemacht habe.

    Vieles erzählte die Dichterin: So kam sie durch das Lesen fremder Dichter zur Lyrik. Außerdem gab sie dem Publikum preis, wie ihr erstes Gedicht im Alter von 5 Jahren erklang. Und sie sprach über ihre lyrischen Vorbilder, darunter Afanassij Fet, Nikolaj Sabolozkij sowie Anna Achmatowa.

    An diesem Abend war im DRKI Lyrik auf Weltniveau zu hören – Lyriklegende und Freund des DRKI Jewgenij Jewtuschenko hat Kabysch als würdige Erbin der sowjetischen 60er-Lyrik-Generation bezeichnet.

     

     

    Von Michael Werner
    [Achtung, beinhaltet Ironie!]

    Mit dieser –mehr oder weniger- freundlich nahegelegten Aufforderung zog jüngst eine ungewöhnliche Bekanntmachung im Deutsch-Russischen Kulturinstitut die Aufmerksamkeit auf sich: Aberwitzige Gedanken in Reimform wurden darin angekündigt und nach Kräften gegebene Antworten auf Fragen (so es denn welche geben sollte, war anzunehmen), aber genauso auch umgekehrt… Außerdem wurden potentiellen Glückspilzen lachhaft-witzige Bücher zu nur noch lachhaften Preisen in Aussicht gestellt – sogar mit Autogramm, eine Arbeitslast für den Autor, worauf ausdrücklich hingewiesen wurde.

    Von derlei Möglichkeiten angelockt, versammelte sich am 24. August 2016 im Kulturinstitut eine kleine erlesene Runde Interessierter zum verkündeten historischen Treffen. Umgeben von lauter spöttischen Karikaturen des auftretenden Autors Grigory Kroshin, die noch mehr Spöttisches befürch…, das heißt natürlich erwarten ließen, lauschten sie Texten aus dessen neuem Buch „S baaalschim privjetom“ (übersetzt etwa: „Mit Suuupergruß“ ) sowie witzigen Anekdoten aus seinem bewegten Leben als Krokodil-Veteran (für Nichteingeweihte: damit gemeint ist eine Satirezeitschrift der verflossenen Sowjetunion und nicht etwa ein Amazonas-Reptil) und Berichterstatter aus dem Politik-Universum. Vorgetragen mit rapide fließendem Sprach-Stakkato vom Satiremeister höchstpersönlich und so lustig, dass zuerst er sich selber darüber amüsierte, sozusagen als Ironie-Vorkoster für seine Zuhörer, die sich wahrscheinlich als die so bezeichneten Glückspilze fühlten, denn sie hörten aufmerksam zu und fragten wissbegierig nach. Einige Bücher des Verdienten Satirikers kreisten in der Runde, wie groß die Arbeitsbelastung beim Signieren war, ist jedoch nicht bekannt. Der Abend klang aus mit einer kleinen Extraführung entlang der Karikaturenwände sowie einer hoch(oder tief?)theoretischen Diskussion über das Verhältnis zwischen weiter denkender Ironie und schnöder Wirklichkeit.

     

     

    Am 21.August 2016 fand in Dresden das vom DRKI organisierte russische Kulturfestival „Vivat Rossija!“ statt. In das Stadtfest „Canaletto“ eingebettet war ein eigenständiges Programm aus Auftritten von Chören und Sängern, Tanz-, Ballett- und Artistikgruppen sowie Folklore-Ensembles russischsprachiger Vereine aus ganz Deutschland.

    Begonnen hatte das Festival am Vormittag im Festsaal des Kulturrathauses in der Dresdner Neustadt mit Ansprachen des Vorstandsvorsitzenden Dr. Wolfgang Schälike, des neuen Kulturattaché der Russischen Botschaft Vadim Danilin sowie des Konsuls des Russischen Generalkonsulats in Leipzig Andrej Bondarev. Auch das Grußwort von Oberbürgermeister Dirk Hilbert wurde verlesen. Im Anschluss daran ging dort der erste Teil über die Bühne: Die Kinder- und Jugendensembles von Kolibri (Dresden), der Ballett- und Bühnentanzschule „Prima“ (Leipzig), der Vektor Schule (Leipzig), der Ballettschule Klassik (Leipzig), der Musikschule Gorbatschov (Berlin), der Zirkusgruppe Harlekin (Dresden) und des Vereins zur Förderung des klassischen Balletts für Kinder „Cinderella“ (Dresden) gefielen dabei in rasch aufeinanderfolgenden Vorführungen verschiedener Genres durch Elan, Begeisterung und Lust am Agieren auf der Bühne. Und durch Witz: In einer Schlumpf-Show wurde der lustige Text der Begleitmusik in Szene gesetzt – flink und gekonnt. Kulturwissenschaftlerin Natalia Breininger moderierte durch das bunte Programm. Das Theater Expressia (Dresden) sowie die Folkloregruppe „Kalinka“ (Leipzig) brachten traditionelles russisches Flair auf die Bühne.

    Auf der Hauptbühne auf dem Altmarkt fand am frühen Nachmittag schließlich das Galakonzert statt: Dort erlebten hunderte Stadtfestbesucher ein rasantes Programm aus Tanz und Gesang: Das Balance Center Dresden, das Ensemble „Magnefika“ (Dresden) sowie das Ensemble „Joker“ aus Leipzig (dreifacher Europameister im Tanzen!) erfreuten mit russischen, lateinamerikanischen sowie moderneren Tänzen das Publikum. Die 15-jährige Anastasia Heim vom Deutsch-Russischen Hilfswerk zur Heiligen Alexandra e.V. Leipzig trug solo zwei russische Lieder vor.

    Nach dem Galakonzert ging es im Kulturrathaus weiter: Der Chor der jüdischen Gemeinde Erfurt „Für das Leben“, die Theatergruppe „Primus“ (Leipzig), das Ensemble MIG (Jena), der Jüdische Chor Frylax (Dresden), die Musikschule Gorbatschov (Berlin), Valeriya Shishkova (Dresden), Julia Schulgina (Dresden) sowie Stepan Eguraev, Anna Eguraeva und Juliia Rumiantseva aus Nischnij Nowgorod erfreuten mit virtuosen Tanzeinlagen und ergreifenden Gesangsdarbietungen das Publikum und ließen ein Flair von Russland in den festlich erleuchteten Saal einziehen.

    Der Festival-Ausklang fand schließlich in den Räumen des Deutsch-Russischen Kulturinstitutes statt, wo die Karikaturen-Ausstellung des russischen Satiriker und Autors des legendären Magazins „Krokodil“ Grigory Kroshin eröffnet wurde. Auch der russische Kulturattaché Vadim Danilin war unter den Gästen. Anschließend berührte der Hamburger Barde Alexander Solomonov mit besinnlichen Liedern von Bulat Okudschawa die Herzen des Publikums. Zum Abschluss wurden die Gäste mit russischen Spezialitäten wie Kwas und Kaviarbrötchen bewirtet.

    Das Festival „Vivat Rossija!“ fand auf Initiative des Koordinationsrats russischsprachiger Vereine in Deutschland zum 9. Mal statt und wurde von der Russischen Botschaft in Berlin unterstützt. Ein großer Dank für die Organisation gilt dem DRKI-Vorstandsmitglied und Mitglied des sächsischen Koordinationsrat russischer Vereine in Deutschland Nadeschda Dosch, der Vorsitzenden des Koordinationsrat russischer Vereine in Schleswig-Holstein Sergej Vasiliev sowie Larisa Layevskaya, Mitglied im Koordinationsrat russischer Vereine in Hamburg.

     

     

    Am 18. Juni fand im DRKI das tatarische Volksfest Sabantui statt – bei heiterer Musik, fröhlichem Tanz, verschiedenen Wettkämpfen und traditionellem Essen feierten Tataren und Gäste ihr wichtigstes Fest diesmal in Dresden.
    Organisiert wurde die Veranstaltung vom interkulturellen Integrationsverein Tatarlar – Deutschland e.V. gemeinsam mit dem DRKI. Aus allen Ecken Deutschlands, aus Tatarstan, Moskau, Finnland, Tschechien und Frankreich waren Tataren gekommen und brachten in die sächsische Hauptstadt. Im Garten des DRKI fand trotz Konkurrenz der Bunten Republik Neustadt und wechselhaftem Wetter ein wahrlich fröhliches Fest statt: Die beiden Co-Vorsitzenden von Tatarlar-Deutschland Venera Vagisova und Boris Dianov moderierten den Tag über auf Russisch, Tatarisch und Deutsch und erklärten den Gästen die Hintergründe des Festes, welches aus vorislamischer Zeit stammt und bei dem man in ausgelassener Fröhlichkeit das Erwachen der Natur zu feiert. Nach der Begrüßung durfte der Vorstandsvorsitzende des DRKI Dr. Wolfgang Schälike nach alter Sitte ein besonders besticktes Tuch als Geschenk an einen Tücherstab hängen. Außerdem wurden weitere Geschenke ausgetauscht. U.a. gab es die traditionelle Süßspeise Tschak-Tschak, welches allen Gästen gereicht wurde. Unter den zahlreichen Gästen waren neben den Tataren einige Dresdner und sogar Flüchtlinge aus Dagestan, Tschetschenien und Afghanistan, die mitfeierten. Dass Sabantui unter dem tatarischen Volk eine wichtige Bedeutung besitzt, unterstrich auch das offizielle Grußwort des tatarischen Präsidenten Rustam Minnichanow (der Anfang Juni sogar im DRKI zu Gast gewesen war) an die Dresdner Sabantui-Veranstalter. Mit fröhlicher tatarischer Musik ermunterten das Kazaner Duo Farida Ahmetschina und Alsu Sungatullina (beide verdiente Künstlerinnen der Republik Tatarstan), die Moskauer Sängerin Rosa Habibullina (verdiente Künstlerin der Republik Tatarstan), Bajanvirtuose Aidar Walijew und Saxophon-Akkordeon- und Klaviervirtuose Mussa Malikow (beide aus Kasan) das Publikum zum Tanzen. Der tatarische Dichter Muhammat Mirza trug einige Gedichte in tatarischer und russischer Sprache vor.
    Außerdem gab es jede Menge Spiel und Spaß für jedes Alter: Ob Tauziehen, Eierlaufen, Sackhüpfen, Gewichtheben, Schulterjochtragen, Kissenschlacht oder eine Münze aus saurem Joghurt fischen – für jeden war etwas dabei. Abends ließen unsere tatarischen Gäste im Saal des DRKI das Sabantui in einem kleinen Kreis und mit klassischen tatarischen Liedern ausklingen.

     

     

    Am 15. Juni fand im DRKI eine Buchvorstellung mit anschließender Podiumsdiskussion statt. Dr. Thomas Kunze (Regionalbeauftragter der Konrad-Adenauer-Stiftung für Zentralasien in Taschkent) und der Schweizer Fernsehjournalist Thomas Vogel stellten ihr aktuelles Buch „Das Ende des Imperiums. Was aus den Staaten der Sowjetunion wurde“ vor. Moderiert wurde die Veranstaltung von Heinz Eggert, ehemaliger sächsischer Innenminister. Unter den zahlreichen Gästen war auch Dr. Matthias Rößler, Präsident des Sächsischen Landtags, der nach der Buchvorstellung mit Heinz Eggert und den Autoren rege im Podium diskutierte.
    Der DRKI-Vorstandsvorsitzende Dr. Wolfgang Schälike wies in seiner Begrüßung auf die fatalen schlechten Beziehungen zwischen Russland und Deutschland hin, die auch die Kulturarbeit beeinträchtigten. Anschließend erläuterten die beiden Autoren im vollen DRKI-Saal, warum die 15 Sowjetrepubliken unterschiedliche Entwicklungen durchgemacht haben. Thomas Vogel berichtete über die zielorientierte und erfolgreiche Demokratisierung der baltischen Länder, während Thomas Kunze über Besonderheiten der zentralasiatischen Länder und deren Spannungsfeld zwischen sowjetischem Erbe und muslimischen Einflüssen sprach. Die Situation Russlands in den ersten Jahren nach dem Zerfall der Sowjetunion, das unglückliche Auftreten des Präsidenten Boris Jelzin und die Erfolge Wladimir Putins in der Außen- und Innenpolitik waren ebenfalls Thema. Thomas Kunze erläuterte außerdem, dass in vielen mittelasiatischen Ländern nach dem Zerfall eine neue Identität/Kultur/Geschichte gefunden werden musste, was u.a. zu einem Personenkult wie in Turkmenistan führte (da das Land kaum nationale Geschichte vorweisen konnte). Thomas Vogel berichtete anschaulich über seine Reise in die Republik Transnistrien, die die Nostalgie nach der Sowjetunion aufrechterhält. In der Diskussion erläuterte auch Landtagspräsident Dr. Matthias Rößler seine Sicht und betonte die Wichtigkeit Russlands als Partner insbesondere auch für Sachsen. Das Herausarbeiten gemeinsamer Werte sei für die künftige Zusammenarbeit aufgrund der Krisen besonders wichtig.
    Die Autoren waren sich einig, dass das „Exportieren“ von Demokratie problematisch sei und man den Ländern Zeit geben müsse. Die Rolle der Oligarchen sowie die Frage nach einer Lösung in der Ukraine wurden ebenfalls angeschnitten. Das aufmerksame Publikum diskutierte anschließend angeregt über den Einfluss der USA, die das gemeinsame Haus Europa von Lissabon bis Wladiwostok unterbinden wolle, sowie die nicht eindeutige Haltung der deutschen Bundeskanzlerin zu Russland.

    Die Veranstaltung fand mit freundlicher Unterstützung des Vorsitzenden des Forum Sachsen der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik, Firmengründer und Geschäftsführenden Gesellschafter der DPFA Akademiegruppe, Herrn Prof.Dr.sc. Clauß Dietz, statt.

     

    Aufgrund technischer Probleme ist das DRKI derzeit nicht telefonisch erreichbar. Bitte schreiben Sie uns per E-Mail unter drkidresden@localhost Ihr Anliegen, wir melden uns so schnell wie möglich zurück.

    Sie sind erst seit kurzem in Dresden und möchten als Asylbewerber, Geflüchteter oder Immigrant hier gerne Fuß fassen?
    Sie interessieren sich für die russische Kultur oder möchten diese Kultur kennenlernen?
    Sie haben längere Zeit in einem russischsprachigen Land gelebt oder studiert?
    Sie sprechen oder verstehen Russisch?

    Dann nehmen Sie an unserem Projekt „Engagiert im deutsch-russischen Kulturdialog“ teil!

    Dieses Projekt des Deutsch-Russischen Kulturinstituts in Dresden (DRKI) bietet Ihnen die Möglichkeit, sich mit Dresdner Einheimischen gemeinsam im deutsch-russischen Kulturdialog zu engagieren. Hierbei lernen Sie die Arbeit in der deutschen Zivilgesellschaft anhand eines Kulturvereins kennen. Sie knüpfen neue Kontakte und erwerben soziale und kommunikative Fähigkeiten, die Ihnen beim Einleben in Deutschland helfen. Im Laufe des Projekts engagieren Sie sich bei mehreren großen Veranstaltungen des DRKI und lernen, wie interkulturelle Arbeit funktionieren kann. Stammtische und Informationsabende zum deutschen Vereinsleben und der Kulturarbeit werden dazugehören. Das Projekt dauert zunächst bis Dezember 2016.

    Wir suchen hierfür Migranten, Asylbewerber und Geflüchtete jeden Alters, die sich für den interkulturellen Dialog und die russische Kultur interessieren. Wir freuen uns besonders auch auf Teilnehmer aus dem arabischen Raum, die Erfahrungen in Russland oder der ehemaligen Sowjetunion gesammelt haben. Weibliche Teilnehmer sind auch ausdrücklich erwünscht! Grundkenntnisse des Russischen wären wünschenswert.

    Wenn Sie Interesse haben, melden Sie sich bitte per E-Mail bei Freyja Ebner (drkidresden@localhost) oder telefonisch bei Vitaliy Kolesnyk (0179-2392494).

     

    Der Vorstandsvorsitzende des Deutsch-Russischen Kulturinstituts Dr. Wolfgang Schälike und der Fachleiter des Russischen Zentrums Vitaliy Kolesnyk nahmen auf Einladung des Generaldirektors der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) Prof. Thomas Bürger aktiv am 6. Deutsch-Russischen Bibliotheksdialog in Dresden teil (23./24. Mai). Für die russischen Teilnehmer dieses repräsentativen Forums führten wir eine Exkursion „Russische Spuren in Dresden“ durch, die der Tradition gemäß am Dostojewskij-Denkmal begann. Am nächsten Tag waren im Russischen Zentrum und in der Dostojewskij-Bibliothek unseres Instituts Vadim Duda, Generaldirektor der Allrussischen Staatlichen M.-I.-Rudomino-Bibliothek für Ausländische Literatur und russischer Co-Vorsitzender des Deutsch-Russischen Bibliothekdialogs, sowie Jeanna Rudenko, russische Koordinatorin des Dialogs und führende Fachleiterin des Internationalen Kulturzentrums der Rudomino-Bibliothek, zu Gast. Im Zuge der intensiven Gespräche wurde eine Vereinbarung über den Zusammenschluss der elektronischen Bibliothekskataloge, die Übergabe neuer, von der Rudomino-Bibliothek herausgegebener zweisprachiger Ausgaben an unsere Bibliothek und über die Ankunft zweier Bibliografen, die unseren Mitarbeitern bei der professionellen Organisation der Arbeit mit dem Bücherbestand, den Archiven und Katalogen der Dostojewskij-Bibliothek helfen werden, erreicht.

    Das erste Treffen der Vertreter der Bibliotheksgemeinschaft der beiden Länder fand im Jahr 2009 in Moskau statt. Seitdem halten die professionelle Zusammenarbeit und der Austausch an Fachwissen in den Bereichen der Einrichtung des Informationsraumes, der zur Errichtung der historischen Bücherbestände Deutschlands und Russlands beiträgt, stetig an. Die Tagung wird von der Kulturstiftung der Länder, der SLUB Dresden, der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und dem russischen Kulturministerium gefördert.

    Die Teilnehmer des Dialogs leisten einen Beitrag zur wissenschaftlich-technischen Überarbeitung konkreter Probleme, mit denen die größten Büchermagazine der beiden Länder konfrontiert sind. Eine besondere Bedeutung kommt den neuen Technologien, die aktiv in die Bibliotheken eingebunden werden sollen, zu. Dazu gehören die Gestaltung der Internetressourcen, die Erstellung einer Datenbank und einer Volltextsuche sowie der Fernzugang zu den Beständen – all das fördert die Möglichkeiten des Dialogs und bringt ihn auf ein neues Niveau.

     

    Der Tradition gemäß findet jedes Jahr anlässlich des Geburtstages Alexander S. Puschkins in der Dostojewskij-Bibliothek der Deutsch-Russischen Kulturinstituts Dresden (DRKI) ein Tag der offenen Türen statt. Unsere Gäste können einen Einblick in unsere Themefelder „Russen in Sachsen“ und „Berühmte Sachsen in Russland“ erhalten, zwischen den Bücherregalen des Instituts schlendern, unseren Mitarbeitern Fragen stellen und zudem traditionelle russische Köstlichkeiten naschen.

    In diesem Jahr trafen wir uns mit den Mitgliedern des Vereins Dresdner Klub e.V., der seit DDR-Zeiten die sächsischen Intellektuellen vereint. Das Treffen begann mit der Vorführung eines Films über die Enthüllung des Dostojewskij-Denkmals im November 2006. In der darauffolgenden Diskussion bestätigten unsere Gäste die Aktualität der Worte des russischen Präsidenten Wladimir Putin, der Bundeskanzlerin Angela Merkel und des damaligen Ministerpräsidenten Sachsens Georg Milbradt über die wichtige Bedeutung der russischen Sprache und Kultur bei der Entwicklung der beidseitigen partnerschaftlichen Beziehungen. Leider verursachen die heutigen „politischen Turbulenzen“ und Spannungen bei den Vertretern der Nachkriegsgeneration, zu der die sächsische Intelligenz zählt, eine große Angst hinsichtlich der Zukunft des europäischen Friedens.

    Im Anschluss an diese spannende Diskussion zeigten wir den Gästen die beide DRKI-Filme „Russische Spuren in Dresden“ und „Neue russische Spuren in Dresden“.

     

    Am 1. Juni 2016 fand im DRKI ein Abend zum tatarischen Nationaldichter Gabdulla Tukaj in Anwesenheit des tatarischen Präsidenten Rustam Minnichanow statt.

    Gabdulla Tukaj (1886-1913) gilt als der tatarische „Puschkin“. Anlässlich seines 130. Geburtstags veranstaltete der Verein Tatarlar-Deutschland e.V. gemeinsam mit dem DRKI einen poetisch-lyrischen Abend. Die Besonderheit: Der Präsident der Republik Tatarstan Rustam Nurgalijewitsch Minnichanow war gemeinsam mit seiner Delegation aus Politik- und Wirtschaftsvertretern zu Gast und verleihte dem tatarischen Abend einen wahren Glanz. Minnichanow war auf Einladung des sächsischen Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich zu einem Wirtschaftsforum nach Dresden eingeladen worden. Direkt nach seinem Anflug abends kamen der Präsident und seine Delegation ins DRKI – ihre erste Veranstaltung auf sächsischem Boden. Der DRKI-Vorstandsvorsitzende Dr. Wolfgang Schälike begrüßte den hohen Gast und die zahlreichen tatarischen, russischen und deutschen Gäste, bevor der tatarische Präsident selbst noch einige Worte des Dankes an die Anwesenden richtete und über die Bedeutung Tukajs für sein Volk sprach. Anschließend führte die Co-Vorsitzende von Tatarlar-Deutschland Venera Vagisova auf Russisch durch den Abend und erzählte vom schwierigen Leben des Nationalpoeten und seiner besonderen Lyrik. So war Tukaj u.a. Vollwaise gewesen. Er war ein Bewunderer und Freund Puschkins, verstand sowohl Tatarstan als auch Russland als Heimat und war ein aufrichtiger Patriot. Seine Beziehung zu Puschkin, seine Liebe zur tatarischen Heimat sowie seine Russlandbewunderung sind in seinen Gedichten spürbar.

    Der Lieblingsdichter der Tataren verarbeitete viele volkstümliche Themen, weshalb seine Gedichte Volksweisen ähneln. Die Gäste im DRKI kamen in den Genuss, diese Gedichte Tukajs nicht nur auf Russisch, sondern auch auf Tatarisch zu hören – oftmals in musikalischer Form. Rustam Asajew und Reseda Galimova verzauberten mit ihren eindrucksvollen Stimmen das Publikum. Ergreifend wurden sie von Rustam Rachmatullin (Bajan), Mussa Malikov (Klavier) und Aliya Vodovozova (Querflöte) begleitet. Ildar Kiyamov trug auf sehr authentische Weise Tukajs Gedichte auf Tatarisch vor. Für die deutschen Besucher wurde zeitgleich die deutsche Übersetzung, die DRKI-Praktikant Fabian Schnelle erstellt hatte, auf die Leinwand projiziert. Der Co-Vorsitzende von Tatarlar-Deutschland Boris Dianov übersetzte live  die Reden ins Deutsche. Im Saal des DRKI wurden außerdem Bilder mit Motiven aus Tukajs Gedichten von tatarischen Kindern aus Chanty-Mansijsk ausgestellt.

    Unter den zahlreichen geladenen Gästen waren der Generalkonsul der Russischen Föderation in Leipzig Wjatscheslaw Logutow, der Leiter des Russischen Hauses in Berlin Botschaftsrat Oleg Ksenofontov, der Referatsleiter für Internationale Beziehungen der Sächsischen Staatskanzlei Thomas Horn, die Ausländerbeauftragte der Landeshauptstadt Dresden Kristina Winkler, die Leiterin des Dresdner Goethe-Instituts Kristina Pavlovic, die Leiterin der Samstagsschule Raduga Nina Bauer sowie Mitarbeiter, Mitglieder und Freunde des DRKI sowie Tataren und russische Gäste aus ganz Deutschland anwesend.

    Nach dem gelungenen Abend und Geschenkeaustausch ging es zum gemeinsamen Fototermin in den Vereinsgarten, wo sich alle Gäste kurz mit dem Präsidenten austauschten, bevor dieser mit seiner Delegation in Polizeibegleitung zum nächsten Termin fuhr.

    Hier gehts zum offiziellen Bericht auf Russisch mit Fotos und Video.

     

    Am 18. Mai fand im DRKI ein Treffen mit dem aserbaidschanischen Schriftsteller Çingiz Abdullayev statt. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Dostojewskij-Bibliothek des Deutsch-Russischen Kulturinstituts e.V. gemeinsam mit Seidenstraße Aserbaidschan e.V. und der Gesellschaft der deutsch-aserbaidschanischen Intellektuellen e.V.

    Zahlreiche Besucherinnen und Besucher waren ins Deutsch-Russische Kulturinstitut gekommen, um dem Treffen, das ausschließlich in russischer Sprache stattfand, beizuwohnen. Unter den Anwesenden war unter anderem der erste Sekretär der Botschaft Aserbaidschans in Deutschland. Nach der offiziellen Begrüßung durch den Vorstandsvorsitzenden des Deutsch-Russischen Kulturinstituts Dr. Wolfgang Schälike gewährte Abdullayev einige Einblicke in sein Leben. Anlässlich des 9. Mai (Tag des Sieges) berichtete er, wie er den Zweiten Weltkrieg als Junge erlebt hatte und wie sehr ihn die Erfahrungen seines Vaters, der als Soldat an der Front gekämpft hatte, sowie der frühe Tod seiner beiden ebenfalls als Soldaten dienenden Onkel beeinflusst hat. Im Vorfeld des Treffens hatte Abdullayev in Begleitung von Dr. Wolfgang Schälike und Vitaliy Kolesnyk den Sowjetischen Garnisonsfriedhof in Dresden besucht, wo auch sowjetische Soldaten aus Aserbaidschan begraben liegen.

    Im Anschluss an diese einführenden Worte gab es für die Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, Abdullayev Fragen zu stellen, die dieser sehr ausführlich und versehen mit zahlreichen Anekdoten aus seinem Leben beantwortete. Er berichtete, dass er vor Beginn seiner Schriftstellertätigkeit immer schon Jurist werden wollte und somit auch ein Jurastudium abgeschlossen hat. Danach war er viele Jahre im Auftrag des KGB im Kaukasus und im Ausland (u.a. in Deutschland) tätig. Seine große Leidenschaft sei aber stets die Detektiv- und Kriminalliteratur gewesen, der er sich seit jeher widmet. Seinen ersten Roman veröffentlichte er im Alter von 24 Jahren. Seitdem sind über 190 Werke von ihm erschienen.

    Abdullayev erzählte außerdem, dass er sich beim Schreiben zwar viele Figuren in seinen Romanen ausdenke, das Sujet jedoch immer dem realen Leben entnehme. In den vergangenen 25 Jahren sei viel passiert, was sich als Gegenstand kriminalistischer Romane und Erzählungen eigne. Auf Basis dieser Ereignisse schreibe er seine Werke. Auf die Frage, was ein gutes Buch ausmache und worin möglicherweise der Erfolg seiner Romane besteht, entgegnete Abdullayev: „Gute Bücher sind wie Medizin, die die Menschen einnehmen.“ („Хорошие книги — это как лекарство, которое люди принимают.“)

    Abdullayev hat mit den Einblicken in sein Leben und seine Arbeit den Besucherinnen und Besuchern einen spannenden und informativen Abend bereitet. Die Begeisterung und Dankbarkeit kamen in einem langanhaltendem Applaus sowie vielen Geschenken zum Ausdruck. Zuletzt nutzten die Anwesenden die Möglichkeit, ein kurzes persönliches Gespräch mit Abdullayev zu führen und Autogramme zu bekommen.

    Zur Person

    Mit 194 veröffentlichten Romanen und Erzählungen gilt Çingiz Abdullayev als einer der bekanntesten Schriftsteller der kriminalistischen Gegenwartsliteratur Aserbaidschans. Seine Werke erschienen in 17 Sprachen und wurden in 23 Ländern publiziert. In seine zahlreichen Agenten- und Kriminalromane ließ Abdullayev zum Teil eigene Erfahrungen aus seiner Zeit als Geheimagent einfließen. In diesem Jahr wird zum 10. Mal ein Buch von Abdullayev verfilmt.

     

     

    Am 18. Mai wurde im DRKI die Fotoausstellung „taktil“ im Beisein der Künstlerin Natalia Breininger eröffnet. Von Sehnsucht, Einsamkeit, Nachdenklichkeit und Nostalgie erzählen ihre Fotografien. Natalia stammt aus Riga und ist größtenteils in Deutschland aufgewachsen. Ihre im DRKI gezeigte Ausstellung stellt ihre erste Einzelausstellung dar. In ihren Bildern ertastet und erfühlt Natalia Breininger ihre Umwelt taktil – mit der Kamera als zweite Netzhaut und Fühlorgan. Taktil bedeutet, dass man nicht aktiv nach etwas greift, sondern passiv eine Berührung durch die Haut wahrnimmt – diese Art der Wahrnehmung spiegeln sich in Natalias Schwarz-Weiß- und Farbfotografien wider. Was hat auf Natalia eingewirkt, was hat ihre Netzhaut des Auges und der Kamera berührt? Die Fotos zeigen Momentaufnahmen sowie persönliche Impressionen von Städten, Landschaften und Menschen. In der Ausstellung finden sich viele Bilder von Dresden, das Natalia an ihre Heimatstadt Riga erinnert.
    Nach einer kurzen Eröffnung mit Klavierspiel von Freyja Ebner trug Natalia Breininger einige ihrer deutschsprachigen Gedichte vor. Denn neben ihrer Fotografie-Leidenschaft widmet sich die studierte Slavistin, Philosophin und Kulturwissenschaftlerin der Lyrik. Bereits im November 2015 trug sie auf dem DRKI-Lyrikabend im Kulturrathaus Dresden eindrucksvoll Gedichte vor. Ihre Gedichte wurden u.a. in den Zeitschriften die horen sowie dem Signaturen Magazin veröffentlicht. Ausgezeichnet wurden Natalias Gedichte mit dem Literaturpreis des Freundeskreises des Düsseldorfer Buchs e.V. `75 (2002) und dem Othmar-Seidner-Jungautorenpreis (2004).

     

     

     

    Am 7. Mai fand im Kulturrathaus Dresden das Abschlusskonzert des Projektes „Musik verbindet“, welches vom DRKI organisiert worden war, statt. Jeweils 5 Nachwuchstalente vom College des Rimskij-Korsakow-Konservatoriums in St. Petersburg und vom Sächsischen Landesgymnasium für Musik in Dresden boten ein klassisches Programm auf höchstem Niveau dar.

    Mehrere Tage hatten die Schüler in Dresden gemeinsam mit ihren Mentoren Regina Glazunova (Leiterin der Internationalen Abteilung des St. Petersburger Konservatoriums), Andrej Ivanov (Professor am Konservatorium St. Petersburg) und Oksana Weingardt Schön (Dozentin an der Hochschule für Musik Dresden) ein abgestimmtes Konzertprogramm erarbeitet, welches sie zuvor schon einzeln in ihren Heimatstädten geprobt hatten.

    Mit Schumanns Märchenbildern op. 113, Nr. 1 eröffneten Sofia Gazieva am Klavier und Anne-Sophie Bertsch an der Viola das gut besuchte Konzert. Daraufhin verzauberten Stepan Repnikov am Waldhorn und Hanna Kunze am Klavier das Publikum mit Tschaikowskijs melancholischem Herbstlied. Lebhaft wurde es beim nächsten Stück: Die Violistin Elizaveta Glazunova (sie ist die Urenkelin des russischen Komponisten Alexander Glazunov und bereits sehr international erfahren) und Michail Ryndyk am Klavier spielten aus Franz Schuberts Sonate in g-Moll das Menuett und Allegro moderato. Und es blieb lebhaft: Mathilde Salzmann (Oboe), Elizaveta Glazunova (Geige), Anne-Sophie Bertsch (Viola) und Michail Granov (Cello) spielten Mozarts Oboenquartett in F-Dur – die Virtuosität des Oboenspiels sowie die heiteren Melodien erfreuten das Publikum sehr und es gab danach tosenden Applaus für das deutsch-russische Quartett. Danach spielten Michail Ryndyk und Sofia Gazieva vierhändig aus Griegs „Peer Gynt“-Suite die bekannten Melodien „Der Morgen“ und „Anitras Tanz“. Anschließend boten Manja Ernert an der Geige, Michail Granov am Cello und Elizaveta Marchenko am Klavier Sergej Rachmaninows Klaviertrio Nr. 1 in g-Moll auf beeindruckende und emotionsvolle Weise dar.

    Nicht zufällig fand das Konzert am 7. Mai statt – am Vorabend des Gedenktags an die Befreiung und das Ende des Krieges in Europa stellte das Konzert auch in Hinblick auf die aktuelle politische Situation ein deutliches Signal der Völkerverständigung dar. Und so waren an dem Konzertabend auch sowjetische Kriegsveteranen, Blockadeüberlebende und ehemalige Arbeitsarmee-Angehörige zugegen, die von Herrn Anton Ermakov vom Russischen Generalkonsulat in Leipzig persönlich begrüßt wurden und Glückwunsche vom Kreml überreicht bekamen. Auch die Petersburger Musiker hatten extra ein kleines Programm vorbereitet: Elizaveta Glazunova (Geige), Michail Granov (Cello), Stepan Repnikov (Waldhorn) und Elizaveta Marchenko (Klavier) spielten Pachmutovas Melodie, Frenkels berühmtes Lied Zhuravli (Kraniche) und als wahrlich virtuosen Höhepunkt das berühmte Lied Smugljanka (Dunkles Mädchen). Ein dankbarer und überschwänglicher Applaus folgte dieser russischen Darbietung.

    Am Ende des Konzerts erhielten alle deutschen und russischen Teilnehmer Geschenke und jede Menge Glückwunsche von den Zuschauern – Dankbarkeit und Freude über das gelungene Konzert waren sowohl bei den Musikern als auch bei den Besuchern zu spüren.

    Das Projekt „Musik verbindet“ wurde unterstützt durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, die Stiftung West-Östliche Begegnungen sowie das Europa-Referat der Stadt Dresden. Ein ausführlicher Bericht über das Projekt erscheint demnächst auf unseren Seiten.

     

    Anfang April führte unser Russisches Zentrum für Schüler des Moskauer Linguistischen Gymnasiums Nr. 1389 eine Exkursion zu den Spuren russischer Persönlichkeiten in Dresden durch.

    Moskauer Schüler des Weschnjakowskij Lingustischen Gymnasiums Nr. 1389 waren in Dresden zur Vertiefung der deutschen Sprache bei ihrer Partnerschule, der Freien Waldorfschule Dresden, zu Gast. Russischlehrerin Irina Romanytschewa von der Waldortschule bat den Fachleiter des Russischen Zentrums Vitaliy Kolesnyk eine Exkursion zu den russischen Spuren in Dresden für die russischen Gäste durchzuführen. Die Entdeckungsreise endete beim Dostojewskij-Denkmal des Vereins, das dieses Jahr 10 Jahre alt wird. So erfuhren die Moskauer Gäste beispielsweise, dasss Dostojewskij die längste Zeit im Ausland genau in Dresden verbracht und hier seine Erzählung „Der ewige Gatte“ und die erste Version seines Romans „Die Dämonen“ verfasst hatte. Seine Tochter Ljubow wurde in der russischen Gemeinde Dresden getauft. Außerdem erzählte Herr Kolesnyk von der Entstehungsgeschichte des Dostojewskij-Denkmals. 1996 hatte das DRKI zum 175-jährigen Geburtstags des Schriftstellers ein Symposium mit namhaften Dostojewskij-Experten (u.a. die Präsidenten der deutschen, amerikanischen, österreichischen und russischen Dostojewskij-Gesellschaften) durchgeführt und in der russisch-orthodoxen Kirche einen symbolischen Grundstein für ein Dostojewskij-Denkmal übergeben. 10 Jahre lang kämpften Ehrenamtliche und Freiwillige des DRKI für die Errichtung des Denkmals an einem würdigen Platz. Das Denkmal wurde vom berühmten russischen Bildhauer Alexander Rukawischnikow dem Verein geschenkt und am 10. Oktober 2006 von Präsident Wladimir Putin, Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem damaligen Ministerpräsidenten Georg Milbradt enthüllt. Den 10-jährigen Geburtstag des Denkmals plant das DRKI im Herbst 2016 im Rahmen einer Kulturwoche zu feiern.

     

    Am 16. April fand im Russischen Zentrum des DRKI das weltweit durchgeführte „Totale Diktat“ des Russischen statt. In diesem Jahr war für uns im DRKI das Besondere, dass der Autor des Diktattextes der beliebte russische Kinderbuchautor und DRKI-Gast Andrej Usatschow war.

    Mehr als 40 Leute nahmen an dem Diktat in Dresden teil. In diesem Jahr wurde erstmals auch der Test TRUD (TD – Totales Diktat, RU – Russische Sprache) für Nichtrussischmuttersprachler angeboten.

    Besonders gut schnitten bei dem Totalen Diktat Nina Bauer, die Leiterin der Dresdner Samstagsschule Raduga, Ljudmila Tatarnikova vom russischen Generalkonsulat Leipzig sowie DRKI-Kulturmanagerin Freyja Ebner ab. Dank des Engagements von Frau Bauer kamen einige ihrer Schüler zum Diktat und testeten ihre Russischkenntnisse. Ljudmila Tatarnikova kam extra aus Leipzig, um in Dresden ihr allererstes Totales Diktat zu schreiben. Die Teilnahme einer so offiziellen Person beeindruckte die Teilnehmenden sehr. Noch mehr aber beeindruckte uns der Mut von Freyja Ebner, Absolventin der Tübinger Universität, die als Nichtrussischmuttersprachlerin den Text für die Russischmuttersprachler mitschrieb und diese Aufgabe meisterte. Wir sind außerdem unserer unersetzbaren Diktierenden Irina Novominskaya, Russischlehrerin und Mitarbeiterin in unserer Bibliothek, sowie allen freiwilligen Helfern für die tolle Ausführung des Diktats sehr dankbar! Wir freuen uns schon auf das nächste Diktat 2017.

     

    Am 13. April 2016 erzählte im DRKI Dr. Jochen Haeusler (Nürnberg) über Leonid Krasin und das sowjetische Außenhandelsmonopol.

    Dr. Jochen Haeusler ist ehemaliger Siemenslabor- und Werkleiter sowie Forscher der deutsch-russischen Industrie- und Kulturbeziehungen und gab an dem Abend einen Einblick in ein besonderes Kapitel der deutsch-russischen Beziehungen.

    Leonid B. Krasin (1870-1928) wurde früh als Mitglied einer marxistischen Studentengruppe in St. Petersburg „auffällig“, studierte in St. Peterburg und Charkow Chemie und hielt Kontakte zum linken Untergrund. Er flüchtete nach Deutschland, wo er in den Siemensfirmen in Berlin arbeitete und von dort aus nach Russland gesandt in Moskau und St. Petersburg als Direktor Führungsaufgaben übernahm. Erst nach der Revolution, als Lenin feststellte, dass niemand im Führungskader der Bolschewiki Organisations- und Verwaltungserfahrungen, geschweige denn politische Erfahrungen auf internationaler Bühne hatte, gelang es Lenin Krasin zur Mitarbeit im neuen Russland zu gewinnen. Krasin wirkte mit bei der Beendigung des ersten Weltkrieges und setzte die „Elektrifizierung des Landes“ durch – er ist der geistige Vater von Lenins berühmten Ausspruch „Kommunismus – das ist Sowjetmacht plus Elektrifizierung“. Eine seiner wichtigen Maßnahmen war die Durchsetzung des sowjetischen Außenhandelsmonopols, mit dem er den wirtschaftlichen Aufbau der Sowjetunion begann. In diese erfolgreichen Strukturen floss viel Know-how ein, das er in verschiedenen Funktionen bei Siemens gesammelt hatte. So hatten bei Siemens die Fabriken kein Recht, die Verkaufspreise für den Markt zu ermitteln. Nur Vertriebsorganisationen durften dies – so dass dann Siemens nach außen mit nur einer Stimme sprach. Ebenso verhielt es sich beim Außenhandelsmonopol – nur das Außenhandelskommissariat sprach nach außen über den Marktwert.

    Unter dem Publikum waren viele ehemalige Studenten Leningrader Hochschulen sowie ehemalige Siemensmitarbeiter, die dem Vortrag äußert interessiert folgten.

     

     

    Am 30. März war Prof. Karl Döring, ehemaliger Direktor des Stammbetriebs Eisenhüttenkombinat Ost (EKO), ehemaliger Generaldirektor des VEB Bandstahlkombinates „Hermann Matern“ Eisenhüttenstadt und ehemaliger stellvertretender Minister der DDR für Erzbergbau, Metallurgie und Kali, im DRKI zu Gast. Bei uns stellte er seine Autobiographie „EKO. Stahl für die DDR – Stahl für die Welt“ vor und plauderte aus dem Nähkästchen seiner Studienzeit in der UdSSR sowie den Herausforderungen beim erfolgreichen Herausführen des Staatsbetriebs als Aktiengesellschaft in die Marktwirtschaft. „Ich schrieb das Buch, um Zeugnis über diese Zeit abzulegen“, so Döring zu Beginn seiner Lesung.

    Wie unser Vorstandsvorsitzender Dr. Wolfgang Schälike war Döring im August 1955 mit rund 400 anderen deutschen Studenten mit dem Zug gen UdSSR gefahren, um dort zu studieren. An seine Studienzeit in Moskau erinnert sich Döring gern: So lernte er am Moskauer Stalin-Institut für Stahl (heute MISiS) neben Eisenhüttenkunde auch viel über die russische Kultur kennen (u.a. schwänzte er Seminare 1958 um live den Ersten Tschaikowskij-Wettbewerb zu schauen). Diverse Praktika führten ihn nach Soporoschje, Kriwoj Rog und auch in das damalige Stalingrad, wo er von den Mitarbeitern trotz der historischen Tragik als Deutscher wohlwollend aufgenommen wurde.

    Und wie gelang ihm die erfolgreiche Umwandlung des EKO-Kombinats in eine Aktiengesellschaft nach der Wende? U.a. mit der Ausrichtung nach Russland: „Es war eine Existenzfrage, mehr als 55.000 Leute waren in Eisenhüttenstadt von dem Umbruch betroffen“, erinnert sich Döring. Dank seiner über die Jahrzehnte gewachsenen Kontakte und gegenseitiges Vertrauen in sowjetische Partner wurden 1991 rund 440.000 Tonnen Warentausch zwischen EKO und dem Kombinat Tscherepowez vereinbart, was den Übergang erleichterte.

    Dem interessierten Publikum, meist auch Absolventen sowjetischer Hochschulen, erläuterte Döring außerdem seine Sicht auf das wirtschaftliche System der DDR. So sei entgegen der weitverbreiteten Meinung das System weder bankrott noch marode gewesen, es sei eher am Unvermögen der Reformierbarkeit gescheitert. Alles in allem gab Döring der Abend einen wertvollen Einblick in die wirtschaftlichen Strukturen der DDR.

     

    Am 20. März 2016 wurde im Rahmen des Rachmaninow-Festes der symbolische Grundstein für ein künftiges Rachmaninow-Denkmal in Dresden gelegt. Aus diesem Anlass fand im DRKI eine literarisch-musikalische Matinee statt, bei der die Gäste sich der Persönlichkeit und dem Werk des großen russischen Komponisten Sergej Rachmaninow nähern konnten.

    Die Familie von Rachmaninow verbrachte drei Winter in der sächsischen Hauptstadt (von 1906 bis 1909). Der Komponist genoss ein ruhiges, zurückgezogenes Leben hier und fühlte sich bald in der Florenz an der Elbe heimisch. In seinen Briefen erinnerte sich Rachmaninow nostalgisch an diese Zeit voller Harmonie und Inspiration für ihn: „Wir leben hier still und bescheiden […] wir sehen keinen und kennen niemanden. Die Stadt selbst gefällt mir sehr: sehr sauber, sympathisch und viel Grün in den Gärten. […]“ (1906). Eine der berühmtesten Sinfonien, die zweite Sinfonie, sowie viele seiner späteren Werke komponierte Rachmaninow in Dresden. Im Jahr 1909 kehrte Rachmaninow, ein Familienversprechen haltend, nach Russland zurück. Der Abschied von der Stadt fiel ihm schwer. In einem Brief an seinen Freund und Lehrer Sergej Tanejew offenbarte er sein Betrübnis: „Wie schön ist es hier in Dresden, Sergej Iwanowitsch! Und wenn Sie wüssten, wie traurig ich bin, dass ich hier den letzten Winter verbringe!“ (1909). Die Konzerttouren und Gastspiele führten ihn aber immer wieder nach Sachsen zurück, er besuchte hier die Verwandten und nahm aktiv am Stadtleben teil und unterstützte finanziell die russisch-orthodoxe Gemeinde in Dresden.

    In diesem Jahr entschloss sich das DRKI, die Idee des bekannten russischen Dirigenten Michail Jurowski, ein Denkmal zu Ehren Sergej Rachmaninows in Dresden zu errichten, zu unterstützen und die Initiative dazu zu ergreifen.

    In der Matinee traten das Vokal Duo „L‘Anima Lirica“ (Maria Möller und Anna Ryndyk), begleitet am Klavier von Oleg Pilchen, und der Dresdener Schriftsteller Klaus Funke auf. Während das Vokal-Duo das Publikum mit romantischen Klängen von Rachmaninow-Romanzen begeisterte, eröffnete Klaus Funke mit seiner Rachmaninow-Trilogie den Gästen ein fesselndes Mosaik aus den Höhen und Tiefen vom Schicksal dieses großen Musikers. Zum allersten Mal stellte er den zweiten, noch unveröffentlichten Band der Trilogie „Auszug aus einem fremden Lande“ vor. Nach dem Konzert lief im Institut der Dokumentarfilm des russischen Fernsehsenders „Kultura“, der sich mit Rachmaninow und seinem Leben in Dresden auseinandersetzt. Wie immer wurde den Gästen ein traditionelles russisches Essen angeboten.

    Die Matinee endete in einer festlichen Stimmung und in der Hoffnung auf eine erfolgreiche und baldige Errichtung des Denkmals.

     

    Am 16. März 2016 präsentierten bei uns Ralf Rudolph und Uwe Markus ihr Buch „Kampf um die Arktis. Warum der Westen zu spät kommt“. In dem Buch beschäftigen sich beide Autoren mit der Frage, welche künftige Rolle die Arktis in Zeiten der Ressourcenverknappung und Klimaerwärmung auf geopolitischer Ebene spielt. Hierbei erläutert das Buch, wie die Arktis-Anrainer-Staaten, u.a. Russland, auf die veränderte Interessens- und Sicherheitslage reagieren.
    Das neu erschienene Buch ist nicht das erste gemeinsame Projekt der beiden Autoren, welches dem Thema Russland und seiner Politik gewidmet ist. Schon früher haben sie zusammen Bücher wie u.a. „Renaissance einer Weltmacht“, „Kriegsherd Ukraine“ veröffentlicht. Ralf Rudolph studierte am Institut für Luft- und Raumfahrt in Moskau und arbeitete als Betriebsdirektor des Raketen-Instandsetzungswerkes Pinnow. Uwe Markus ist Dozent für Soziologie und auch als Marketingberater tätig. Präzise und spannend dokumentieren Rudolph und Markus die machtpolitischen Interessen Russlands, seine politischen und wirtschaftlichen Strategien sowie die Wechselbeziehungen mit anderen Ländern in ihren Büchern.
    Nach der Lesung diskutierten die Gäste noch lange über die gegenwärtige Lage Russlands, die allgemeine Weltlage sowie die politischen und wirtschaftlichen Strategien Russlands, der USA und Europa.

     

     

    Am Internationalen Frauentag fand im DRKI die feierliche Eröffnung der Ausstellung „Deutsche Siedlung in Moskau“ im Beisein der Künstlerin Natalja Bogdanowa statt.
    Natalja Bogdanowa, Mitglied des Internationalen Künstlervereins und Gewinnerin des russischen Wettbewerbs W. Popkov, stellte den Gästen ihren schöpferischen und eigenen Blick auf die „deutsche Ecke“ in Moskau vor. Durch einen zarten Schleier der Vergangenheit reflektieren ihre Bilder die Straßen, Gassen und Häuser der deutschen Sloboda, Silhouetten ihrer Bewohner und den Rhythmus ihres Lebens sowie die Vergangenheit und die Gegenwart dieses Ortes.
    Die in den Öl- und Pastellbildern der Künstlerin vorgestellte Sloboda, auch Sloboda Kuckui genannt, liegt im heutigen Moskauer Bezirk Lefortowo und wurde vor mittlerweile 360 Jahren gegründet.
    Dieses Ausstellungsprojekt und die Ideen dahinter erläuterte Bogdanowas Kollegin Ljudmila Jakunina dem interessierten Publikum. Sie betonte in ihrer Rede die wichtige Rolle dieser deutschen Siedlung bei der Entwicklung des russischen Staates sowie ihre historische und architektonische Bedeutung. Laut Jakunina sei die deutsche Sloboda ein illustratives Beispiel für den kulturellen Dialog zwischen Russland und Deutschland. Mit der Ausstellung bemüht sich Natalja Bogdanowa um die Bewahrung, Wiederentdeckung und Verbreitung dieses interkulturellen Erbes.

     

     

    Am Samstag, den 5. März 2016, trat im DRKI das musikalische Duo „DomraPiano“ auf. Mit Natalia Anchutina (Domra) und Lothar Freund (Piano) stellt dieses Duo einen wahren Dialog der russischen und deutschen Kultur dar. Bereits mit den ersten Musiknoten und den für deutsche Ohren ungewohnten Klängen des traditionellen russischen Saiteninstruments Domra haben die international bekannten Musiker unser Publikum im Sturm erobert.

    Natalia Anchutina studierte an der renommierten Gnessin Musikakademie in Moskau. 2004 gewann sie bei dem wichtigsten internationalen Wettbewerb „Grand Prix“ den ersten Preis und zählt seitdem zur besten Domristin Russlands. Lothar Freund studierte Klavier und Liedbegleitung in Mainz. Nach dem Studium führten ihn Konzerte zu internationalen Festivals und zu Aufnahmen bei deutschen und europäischen Rundfunkanstalten. Seit 2007 ist er ständiger Klavierbegleiter von Natalia Anchutina.

    Das harmonische Spiel der beiden Musiker spiegelte die Einzigartigkeit und Ausdruckskraft der Domra wider. Mit einer atemberaubenden Technik und Einfühlsamkeit begeisterte das Duo das Dresdner Publikum. Die beiden Künstler präsentierten ein spektakuläres, hoch virtuoses Konzertprogramm mit einem Repertoire, das sowohl Originalwerke russischer Komponisten, als auch Transkriptionen der klassischen Konzertliteratur u.a. von Paganini enthielt.
    Nach dem Konzert erfreuten sich die Gäste an dem reichhaltigen russischen Buffet.

    Das DRKI organisierte ein einzigartiges Konzert zu Ehren des 100. Geburtstags von Georgij Swiridow. Das Vokalduo „L‘Anima Lirica» (Maria Möller, Sopran und Anna Ryndyk, Mezzosopran) führten das Vokalpoem „Otchalivshaya Rus“ für Gesang und Klavier auf Jessenins Gedichte auf – es war eine Erstaufführung in Dresden! Der Konzertmeister Oleg Pilchen begleitete beide Sängerinnen am Klavier und der Schauspieler der Staatsoperette Dresden Bryan Rothfuss trug die deutsche Übersetzung von Jessenins Gedichten vor. Etwa 100 Menschen kamen in die ev.-meth. Zionskirche, um diese denkwürdige Premiere und das stimmgewaltige Konzert zu genießen.

    Das Vokalduo „L‘Anima Lirica“ wurde 2013 von russischstämmigen Sängerinnen gegründet, die mittlerweile eine große Anerkennung sowohl beim russischen als auch europäischen Publikum gewonnen haben. Ihr Repertoire umfasst Werke unterschiedlichster Epochen. Mit besonderer Hingabe werden aber vor allem (auch in Deutschland eher unbekannte) Werke von russischsprachigen Komponisten aufgeführt. Die Freundschaft des Duos mit dem DRKI begann mit einem Auftritt beim jährlichen Marina Zwetajewa-Lagerfeuer 2015. Damals eroberte es das Publikum durch eine ausdrucksvolle und einzigartige Interpretation der Gedichte von Zwetajewa und Achmatowa.

    Zur Swiridow-Premiere bereiteten wir uns mehr als drei Monate vor. Besonders schwer war die Vorstellung von Jessenins Gedichten, da viele von ihnen noch nie ins Deutsche übersetzt worden waren. Dank einer sorgfältigen und gut koordinierten Arbeit von Musikern und mehreren Freiwilligen wurde das Konzert zu einem großen Erfolg. Nach dem Konzert sprach das Publikum mit den glücklichen Künstlern noch lange bei einer Tasse Tee.

    Am 25. Januar führte das Russische Zentrum des DRKI den Schulprojekttag „Traditionen im heutigen Russland“ durch.

    Zu Gast hatten wir mehr als dreißig Schüler und einige Lehrer aus einer der ältesten Bildungseinrichtungen im heutigen Deutschland, dem Sächsischem Landesgymnasium Sankt Afra in Meißen. Dieses Hochbegabtengymnasium setzt die Traditionen der europäischen humanistischen Bildung fort und sucht nach neuen Bildungsformaten. Aus diesem Grund war es für uns spannend, zusammen mit den Lehrern und Kindern eine „andere Schule“ zu spielen.

    Einen besonderen Stellenwert im Gymnasium haben die Fremdsprachen, auch RussischDen Projekttag im Russischen Zentrum begannen wir mit der Erzählung der Forscherin Barbara Schennerlein über die im Jahre 1931 stattgefundene, sowjetisch-deutsche Arktisexpedition mit dem Luftschiff „Graf Zeppelin“. Ihr Vortrag wurde durch eine multimediale Präsentation begleitet. Zum Abschluss fand ein Quiz statt und jeder Gewinner bekam russische Souvenirs und Süßigkeiten geschenkt.

    Danach stellten wir den Schülern traditionelle Winterfeste in Russland vor. Wir führten außerdem einen Unterricht mit dem Film „Die Bekanntschaft mit dem lustigem Jeralasch“ durch, zeigten die Dostojewski-Bibliothek unseres Instituts und boten sibirische Pelmeni an. Unsere Gäste machten des Weiteren einen virtuellen Spaziergang durch die russischen Spuren in Dresden, hörten sich die Reden von Merkel und Putin anlässlich der Errichtung des Dostojewski-Denkmals 2006 in Dresden an und schafften sogar das bekannte Lied „Kaby ne bylo zimy“ zu lernen.

    Die Schüler hatten viel Spaß an unserem Projekttag und versprachen, uns das nächste Mal mit einem neuen russischen Lied zu überraschen.

    Im DRKI fand am 3. Februar 2016 die Ausstellung „An den Ursprüngen des russischen Jugendstils“ des Staatlichen Geschichts- und Kunstmuseums Polenowo eröffnet. Zu den Vordenkern dieser Stilrichtung im russischen Kunstraum gehörten neben den berühmten Viktor Wasnezow, Michail Wrubel und Michail Nesterow zwei weitere Künstlerinnen: Jelena Polenowa (1850–1898) und Maria Jakuntschikowa-Weber (1870–1902).

    Die Vernissage stellte Grafiken und Plakate vor, die den Schaffensweg dieser eigenartigen russischen Künstlerinnen widerspiegeln. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin des Museums „Polenowo“ Marina Glaschkina präsentierte dem Publikum die Geschichte des ersten kleinstädtischen, für alle Gesellschaftsschichten zugänglichen Kunstmuseums in Russland. Polenowo liegt südlich von Moskau. Die Schwester des russischen Maler Wassili Polenow Jelena Polenowa war die erste Illustratorin der russischen Volksmärchen. Durch ihr Schaffen belebte sie die Kunst der Holzschnitzerei wieder, bemalte die Keramik, arbeitete mit Aquarell und Öl. Ihre Werke wurden bei mehreren Ausstellungen präsentiert und hatten einen großen Erfolg beim Publikum.

    Die russische Malerin Maria Jakuntschikowa-Weber lebte in Paris, kam aber jeden Sommer nach Russland. Sie teilte die national-romantischen Stimmungen des Abramzewo-Künstlerkreises rund um Sawwa Mamontow. Besonders erfolgreich war sie im Kunsthandwerk: sie beschäftigte sich mit Holzspielzeug, Stickerei, Gobelins und Applikationen. Als eine Künstlerin des russischen Silbernen Zeitalters wurde Jakuntschikowa-Weber zu einer der Ideengeberin des Jugendstils und Symbolismus in der russischen Kunst.

     

    Das DRKI nahm am weltweiten „Kurzfilmtag“ am 21. Dezember 2015 teil. Die Auswahl an Dokumentarfilmen, die das Jugendzentrum der Union der Kameraleute Russlands getroffen hatte, gefiel den Besuchern des Russischen Zentrums sehr gut. Dank ihrer Initiative wurde die Multimedia-Sammlung der Dostojewski-Bibliothek des DRKI durch einige Kurzfilme, die mit vielen Preisen auf russischen und internationalen Kinofestivals ausgezeichnet wurden, ergänzt.

    Obwohl es schwierig war, Zuschauer zu gewinnen (an diesem Tag fanden in Deutschland 221 Kinoabende statt, 25 darunter in Dresden) kamen einige neue Besucher ins DRKI. Zu Gast waren vor allem Studenten der Technischen Universität Dresden und ihre Absolventen sowie junge Russen und ihre Kinder sowie Zugewanderte russischsprachiger Familien aus Kasachstan und Kirgisistan. Das Zentrum besuchten an dem Abend auch Deutsche und Ausländer, die sich für die russische Sprache interessieren. So lernten wir u.a. den brasilianischen Studenten Joevan Caitano kennen, der Russisch lernt und Musikwissenschaft an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber studiert.

    Geboren: 1963

    Lybin schloß 1968 mit Auszeichnung ein Studium der Musikwissenschaft an der Moskauer Gnessin-Musikhochschule ab. Anschließend studierte er bis 1994 Komposition an der Belarusischen Musikakademie bei Dmitri Smolski. Nach weiteren Studienaufenthalten in St. Petersburg und Warschau unterrichtete Lybin Orchestrierung und Partiturlesen an der Belarusischen Staatlichen Musikakademie in Minsk. Seine eigenen Kompositionen wurden bereits in Belarus, Bulgarien, Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien, Moldawien, den Niederlanden, Polen, Rumänien, Russland, Slowenien, der Schweiz und der Ukraine aufgeführt.

    Zu Besuch beim DRKI…

    Während der vom Deutsch-Russischen Kulturinstitut 1996 veranstalteten Dostojewskij-Festtage anlässlich seines 175. Geburtstags reifte der Plan, mit einem Denkmal an den Schriftsteller und seine Dresdner Schaffensphase zu erinnern. Nach langem Ringen wurde ein geeigneter Standort am Elbufer zwischen Sächsischem Landtag und Kongresszentrum auf der „Neuen Brühlschen Terrasse” gefunden. 2006 jährten sich neben dem 800. Dresdner Stadtjubiläum auch Dostojewskijs 185. Geburtstag und sein 125. Todestag. Erstmals fand auch der St. Petersburger Dialog in Dresden statt.

    Aus dieser Summe von denkwürdigen Anlässen wurde am 10.10.2006 im Rahmen eines Festaktes das von dem Moskauer Bildhauer Alexander Rukawischnikow geschaffene Dostojewskij-Denkmal feierlich enthüllt. Die Kanzlerin der Bundesrepublik Deutschland Angela Merkel, der Staatspräsident der Russischen Föderation Wladimir Putin und der Schirmherr des Projektes, Ministerpräsident des Freistaates Sachsen, Georg Milbradt, verliehen der Enthüllung einen besonderen Glanz. In ihren Reden verdeutlichten alle drei Persönlichkeiten die Bedeutung des Schaffens Dostojewskijs für die besonderen deutsch-russischen und sächsisch-russischen Beziehungen.

    Rede des Ministerpräsidenten des Freistaates Sachsen Prof. Dr. Milbradt zur Enthüllung des Dostojewskij Denkmals in Dresden am 10.10.2006

    Ich freue mich, Sie hier bei der Enthüllung des Dresdner Dostojewskij-Denkmals begrüßen zu können. In den letzten 300 Jahren haben in Dresden viele Russen ihre Spuren hinterlassen. Im 19. Jahrhundert entstand sogar eine russische Kolonie mit mehr als 1500 Mitgliedern. Noch heute zeugt die Russisch-Orthodoxe Kirche in der Seevorstadt von dieser Zeit.

    Fjodor Dostojewskij war einer der vielen russischen Künstler, die zeitweise in Dresden gelebt haben. Ich freue mich deshalb, dass eine dieser vielen Spuren mit dem Dostojewskij-Denkmal sichtbar gemacht wird. Sogleich bringt das Deutsch-Russische Kulturinstitut e. V. eine Dokumentation über bedeutende russische Persönlichkeiten in Dresden heraus. Damit wird ein faszinierender Teil Dresdner Geschichte wieder für viele Menschen erlebbar, für die Dresdner wie für die Gäste dieser Stadt. Es ermuntert dazu, sich dem Werk Dostojewskijs zu zuwenden, dem Propheten des 20. Jahrhunderts, wie ihn der Franzose Albert Camus genannt hat. Sogleich lädt das Denkmal dazu ein, alte sächsisch-russische Verbindungen neu zu entdecken. Wer weiß denn schon, dass die Freitreppe zu Brühlschen Terrasse vom russischen Generalgouverneur Fürst Repnin-Wolkowskij gebaut worden ist. Der Grund war ganz einfach: die Sachsen haben bei den Napoleonischen Kriegen zu spät die Seite gewechselt und waren deswegen von den Russen besetzt worden. Dieser Fürst war hier der Herrscher für eine gewisse Zeit, nachdem die Franzosen abgezogen waren. So gibt es noch viele historische Verbindungen zwischen Dresden und Russland zu entdecken. Und das Dostojewskij-Denkmal weist auf diese Spuren hin. Ich möchte mich ganz herzlich bei den Initiatoren dieses Denkmals bedanken, nämlich bei dem Deutsch-Russischen Kulturinstitut e. V. und insbesondere bei dem Ehepaar Schälike. Ich freue mich, dass es mit der Hilfe großherziger Sponsoren gelungen ist, dieses Denkmal zu errichten. Auch ihnen einen herzlichen Dank. Es ist mir eine große Ehre, das Denkmal heute im Beisein von Ihnen, Frau Bundeskanzler und von Ihnen, Herr Präsident, einzuweihen und der Öffentlichkeit übergeben zu dürfen.

    Dostojewskij hat bekanntlich in Dresden und St. Petersburg gelebt. Der Petersburger Dialog, der in diesem Jahr in Dresden stattfindet, ist also der geeignete Rahmen, ein solches Denkmal zu enthüllen, was ich gleich anschließend auch tun werde.

    Rede des Präsidenten der Russischen Föderation Vladimir V. Putin zur Enthüllung des Dostojewskij Denkmals in Dresden am 10.10.2006

     

    Sehr geehrte Damen und Herren und liebe Freunde,

    in erster Linie möchte ich betonen, dass ich schon längere Zeit nicht in Dresden gewesen bin und auch jetzt, wo ich angekommen bin, hatte ich nur sehr wenig Zeit mir Dresden genauer anzuschauen. Doch in jedem Fall, alles was ich bereits gesehen habe zeugt davon, dass sowohl die Bundesregierung als auch die Stadtbehörden und die Landesregierung sehr vieles für diese Stadt getan haben und sehr vieles Neues gebaut wurde. Dabei werden nicht nur die heiligen Stätten der Stadt Dresden wieder aufgebaut, sondern es entsteht auch viel neues. Viele neue Quartiere wie dieses, wo wir uns hier und heute befinden. Ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich bei den Städtischen Behörden bedanken, bei den Landesbehörden und bei der Bundesregierung, dass wir heute hier anwesend sein können an diesem großen Ereignis der Enthüllung eines Denkmales für Dostojewskij, hier auf Deutschen – auf Sächsischen Boden. Ich möchte mich bei allen bedanken, die an der heutigen Veranstaltung teilgenommen haben. Es ist besonders bemerkenswert das eben in diesem Jahr, dem 800. Gründungsjahr der Stadt Dresden, die Städtischen und Landesbehörden es für möglich erachtet zu haben, dieses Jahr zum Russland – Jahr zu erklären. Es kommt nicht von ungefähr das eben im 800. Gründungsjahr der Stadt Dresden und anlässlich des 185. Geburtstages Dostojewskij ein Denkmal eben hier an dieser Stelle eröffnet wird. Einer der Leitsprüche von Fjodor Dostojewskij war die Parole: „Dass die Schönheit die Welt retten wird”.

    Das bezog sich natürlich in erster Linie auf die Harmonie zwischen den Menschen. In diesem Sinne, zeugt diese symbolische Geste der deutschen Bundesregierung, der Landes- und Stadtregierung davon dass wir alle in einem gemeinsamen Europäischen Kulturraum leben. Und wir möchten alles daran setzen um unser Zusammenwirken zu festigen in dem wir uns auf die besten humanitären Europäischen Traditionen abstützen.

     

    Ich danke Ihnen sehr.

    Rede der Bundeskanzlerin Angela Merkel zur Enthüllung des Dostojewskij Denkmals in Dresden am 10.10.2006

    Herr Ministerpräsident, Herr Präsident, lieber Wladimir Putin, meine Damen und Herren,

    wir sind froh und ich bin froh, hier heute bei der Einweihung dieses Denkmals dabei sein zu können. Ich glaube die Platzierung dieses Denkmals zwischen Landtag und Kongresszentrum ist gut gewählt, und vielleicht ist Dostojewskij ja auch gerne an der Elbe flaniert, um seine Werke zu verfassen. Dresden war die Stadt, in der er am längsten im Ausland gelebt hat. Und dieses Denkmal ist ein Zeichen für intensive deutsch-russische Beziehungen. Ich möchte ein herzliches Dankeschön denjenigen sagen, die unermüdlich darauf gepocht haben, dass an diese Stelle dieses Denkmal kommt. Ich hoffe, dass viele Menschen nicht nur hier herum gehen, sondern vielleicht sich auch angeregt fühlen, etwas von Dostojewskij zu lesen und damit etwas von der russischen Seele kennen zu lernen. Und wie wir gehört haben, kann es auch auf Deutsch sein: es gibt gute Übersetzungen. Wenn es auf russisch ist, ist es auch ein gutes Werk für das bessere Verständnis zwischen unseren Völkern.

    Ich hoffe, dass dieses Denkmal viele Anhänger findet

    Geboren: 27. Mai 1937
    Gestorben: 03. Dezember 2018

    Der russische Autor Andrei Bitov zählt zum Urgestein des russischen Postmodernismus. 1956 begann erzu schreiben, seine erste Veröffentlichung folgte 1960, als er noch Student war. Sein erster Erzählband „Der große Luftballon“ wurde 1963 veröffentlicht. Seinen wohl berühmtesten Roman „Das Puschkinhaus“ stellte er 1971 fertig. Allerdings konnte dieser wie auch weitere von Bitows Schriften erst gegen Ende der Perestrojka in der UdSSR publiziert werden. So wurde „Das Puchkinhaus“ zunächst 1978 in den USA veröffentlicht.

    Bitow ist Autor zahlreicher Erzählungen, Romane, Essays und literaturkritischer Aufsätze. Zu seinen bekanntesten Werken gehören „Mensch in Landschaft“ (1988), „Der davonfliegende Monachow“ (1990) oder sein zuletzt erschienens Buch „Der Symmetrielehrer“ (2008). Ab 1991 war er Präsident des Schriftstellerverbandes Russisches PEN-Zentrums.
    Näheres zu Bitow: https://www.dekoder.org/de/gnose/andrej-bitow-postmodernismus-puschkinhaus
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    Zu Besuch beim DRKI:
    • 11. Mai 1998
    • 21. Juni 1999

    Geboren: 7. Mai 1939
    Marita Böhme wurde 1939 in Dresden geboren und absolvierte ihre Ausbildung an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin. Zu ihren wichtigsten Film- und Fernsehrollen gehören u.a. „Minna von Barnhelm“, „Auf der Sonnenseite“ (beide 1962), „Karbid und Sauerampfer“ (1963), „Lots Weib“ (1965), „Der Mann, der nach der Oma kam“ (1971), „Beethoven“ (1976), „Das Versteck“ (1977), „Rächer, Retter und Rapiere“ (1982, Serie) und „Eine Frau nach Maß“ (1998).
    Von 1996 bis 2005 spielte Marita Böhme, die am Staatsschauspiel Dresden engagiert war und vorwiegend auf der Bühne stand, im „Polizeiruf 110“ des MDR die Rolle von Edith Reger, Lebensgefährtin von Hauptkommissar Schmücke. Bereits vorher – zwischen 1973 und 1981 – war sie als Gast in drei Krimis dieser Reihe zusehen.

    Näheres zu Böhme: https://de.wikipedia.org/wiki/Marita_B%C3%B6hme
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    Zu Gast im DRKI: 07. Dezember 1996

    Geboren: 17. Juli 1947
    Gestorben: 05. September 2006


    Belozerkowskaja war eine russische Dichterin und Schriftstellerin, die in der sowjetischen Untergrundkulturszene, Samisdat, tätig war. Ihre Texte wurden in den Samisdat-Zeitschriften „Sewernaja Potschta“, „Tschasy“, „Mitin Schurnal“ veröffentlicht. Seit 1992 lebte sie in Deutschland und war Mitgründerin und stellvertretende Chefredakteurin der in Hannover herausgegebenen Zeitschrift „Rodnaja Retsch: Zeitschrift für Kunst und Literatur russischer Schriftsteller in Deutschland“ (Hannover). Ihre Gedichte und Essays (einige von ihnen in deutscher Sprache verfasst) behandelten u.a. Themen wie Leben und Tod, und alles, was davor und danach liegt… Ihr Schreiben war geprägt von den Traditionen der Petersburger Schule und der existentiellen Psychoanalyse.

    Näheres zu Beschenkowskaja: https://www.osmikon.de/themendossiers/shared-histories/begegnungen-in-europa-und-der-welt-deutschsprachige-literatur-juedischer-autorinnen-und-autoren-aus-der-ehemaligen-sowjetunion
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    Zu Besuch im DRKI…
    • Mai 1998
    • 24. Oktober 2002

    Geboren: 26. Februar 1947

    Als studierter Philolog schreibt Bereschkow seit 1963 Lieder, meist zu seinen eigenen Texten, aber auch zu Gedichten von Viktor Korkia, Leonid Gubanow und Joseph Brodsky. Weiterhin vertonte Bereschkow mehrere Verse von Boris Pasternak, Nikolai Sabolozki, Oleg Tschuchonzew und anderen russischen Dichtern. Er ist Mitglied des Moskauer Zentrums für Kunstlieder und bewarb immer wieder die Arbeit seiner verstorbenen Freunde wie Wera Mateewa, Juri Adelung und Leonid Gubanow.

    Bereschkow ist bereits in Magadan, Duschanbe, Wladiwostok, Vorkuta, Jakutsk, Odessa, Zürich, Jerusalem, Köln und New York aufgetreten. Derzeit ist er Vorsitzender der Songwriter-Abteilung des Schriftstellerverbandes der Russischen Föderation.

    Zu Gast im DRKI: am 25. Januar 2002

    Geboren: 25.09.1928
    Gestorben: 21.04.2017


    Belozerkowski studierte an der Moskauer Lomonossow-Universität Chemie und arbeitete im Anschluss einige Zeit als Dozent. Weiterhin war er Schriftsteller und Journalist und Aktivist der russischen Menschenrechtsbewegung um Andrei Sacharow. Nach seiner Emigration aus der UdSSR im Jahr 1972 arbeitete er als Moderator für den Radiosender “ Radio Swoboda“ in New York und München (bis 1993). Er veröffentlichte mehrere Bücher in Russisch und weiteren europäischen Sprachen sowie eine bedeutende Anzahl von Artikeln zur Theorie der Synthese von Sozialismus und Kapitalismus als auch zu politischen, soziologischen und nationalen Fragen. Das autobiographisch geprägte Buch “ Reise in die Zukunft und zurück. Eine Erzählung von Leben und Ideen“ erzählt von der Zeit von 1937 bis in die 1990er, und behandelt u.a. Belozerkowskis Erfahrungen im Exil und seiner Arbeit für „Radio Swoboda“.

    Näheres zu Belozerkowski:
    https://www.forschungsstelle.uni-bremen.de/de/13/20140605113304/20170509102437/Nachruf_Wadim_ Belozerkowski.html
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    • 18. Oktober 1996

    Geboren: 1956 in in Crimmitschau

    Nach dem Schulbesuch in Berlin ging sie zum Studium der russischen Sprache und Literatur nach Woronesh (Sowjetunion/ heute Russland), war anschließend  von 1980-1985 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentralinstitut für Literaturgeschichte der Akademie der Wissenschaften der DDR, schließlich ab 1985 Lektorin beim Berliner Verlag „Volk und Welt“. Seit 1991 ist Ganna-Maria Braungardt als freiberufliche literarische Übersetzerin für Prosa, Sachbücher und Theaterstücke tätig.

    Zu Gast im DRKI: 05.12.2001

    Geboren: 20. November 1928
    Verstorben:  15. Juni 2017

    Batalow wurde in der russischen Kleinstadt Wladimir geboren und wuchs in einer Schauspielerfamilie auf.
    Er spielte in fünf Filmen des renommierten sowjetischen Regisseurs Iossif Cheifiz mit:“ Eine große Familie“ (1954), “ Der Fall Rumjanzew“ (1955), „Daß es dich gibt“, „Die Dame mit dem Hündchen“ (1960), „Tag des Glücks“ (1964).
    1956 wird Batalow von dem sowjetischen Regisseur Mark Donskoj die Rolle des Pawel Wlassow in dem Film “ Die Mutter“ nach dem gleichnamigen Roman von A. M. Gorki angeboten.
    In dem Film „Die Kraniche ziehen“ unter der Regie von Michail Kalatosow (1957), spielte Batalow die Hauptrolle. Dieser legendäre Film zählt zu den Juwelen des russischen Kinos und gilt zweifellos auch im internationalen Vergleich als Meisterwerk. Weitere Filme, in denen Batalow mitspielte, waren: „Neun Tage eines Jahres“, „Der lebende Leichnam“, „Die Flucht“, „Mord auf englische Art“, „Traum vom fernen Glück“, „Geschwindigkeit“ oder „Ein Regenschirm für Verliebte“.
    Als Regisseur drehte er drei Filme: „Der Mantel“ (1960) nach Nikolai Gogol, „Tibul besiegt die Dickwänste“ (1966) nach Juri Olescha und „Der Spieler“ (1973) nach Fjodor Dostojewski.
    Batalow lehrte außerdem am Gerassimow-Institut für Kinematographie der Moskauer Filmhochschule und schrieb zwei Bücher: „Schicksal und Handwerk“ sowie „Dialoge in der Pause“.

    Näheres zu Batalow: https://de.wikipedia.org/wiki/Alexei_Wladimirowitsch_Batalow
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    Geboren: 12 Juni 1944

    Aschimbaeva ist Direktorin des Dostojewski-Literaturmuseums in St. Petersburg, das im November 1971 eröffnet wurde.
    Sie ist Absolventin der Philologischen Fakultät der Leningrader Staatlichen Universität, wo sie im Fach Philologie promovierte. Sie arbeitet als Dozentin und ist Autorin von mehr als 20 Publikationen, darunter die Bücher „I. Annenski. Bücher der Reflexion“ (1979) und „Das Genie. Die russische Kritik am Ende des XIX. bis XX. Jahrhunderts über Dostojewski“ (1997).
    Näheres zu Aschimbaewa: https://www.grenzecho.net/art/meinung/es-gibt-kein-russlandohne-dostojewski
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    1. Oktober 2006

    Geboren: 10. April 1937
    Verstorben: 29. November 2010


    Bekanntheit erlangte Achmadulina Anfang der 1960er Jahre durch verschiedene Gedichtvorträge in Moskau, wo sie auch mit anderen sowjetischen Dichtern wie Andrei Wosnessenski, Jewgeni Jewtuschenko und Robert Roschdestwenski auftrat. Diese Auftritte zogen ein großes Publikum an.
    Ihr erster Gedichtband „Die Saite“ erschien 1962 und ist noch von der Suche nach eigenen Themen geprägt. Später erschienen die Bände „Musikstunden“ (1969), „Gedichte“ (1975), „Die Kerze“ und „Der Schneesturm“ (beide 1977). Ausgewählte Gedichte von Achmadulina wurden außerdem fortwährend in Zeitschriften veröffentlicht.
    Bekannt ist Achmadulina auch für Übersetzungen georgischer Dichter (u.a. Galaktion Tabidse) und als Autorin lebendiger, stimmgewaltiger Essays, die sie Freunden, Schriftstellern und Künstlern widmete (u.a. „Grusinischer Traum“, Tbilissi, 1977). Die Geschichte „Viele Hunde und ein Hund“ wurde in dem inoffiziellen Literaturalmanach „Metropol“ (1979) veröffentlicht. 1964 spielte Achmadulina in dem sowjetischen Kinofilm „Von einem, der auszog, die Liebe zu finden“ mit.

    Näheres zu Achmadulina: https://de.wikipedia.org/wiki/Bella_Achatowna_Achmadulina
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    • 1995 besuchte Achmadulina Dresden und war beim DRKI zu Gast

    Geboren: 1957

    1985 beginnt Aleschkowski erste Texte zu veröffentlichen. Er ist Mitglied des Moskauer Schriftstellerverbandes und war zweimal war er unter den Finalisten des Booker Prize. Zu Aleschkowskis Werk zählen Erzählungen wie „Biographie eines Frettchens“ (1993), der Roman „Wladimir Tschigrinzew“ (1995), der Erzählbande „Stargorod“ (1995) und der historische Roman „Harlekin, oder die Geschichte von Wassili Kirillowitsch Trediakowski“ (1995). In seinen Werken beschäftigt sich Peter Aleshkovsky mit sozialen und moralischen Problemen, historischen Themen und Außenseitern.
    Näheres zu Aleschkowski: https://www.perlentaucher.de/autor/pjotr-aleschkowski.html
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    • 27 März 1999

    Geboren: 26 März 1932

    Bevor sie 1991 nach Israel ging, lebte sie in Moskau. Sie ist Autorin von sieben Lyrikbänden: “ Fenster nach Norden“ (1976), „Boot auf dem Schnee“ (1986), “ Gedichte“ (1992), „In einem anderen Fenster“ (1994), „Lyrik“ (1997), „Mauer in der Wüste“ (2000), „Ausgewähltes“ (2002). Darüber hinaus übersetzte Axelrod Lyrik und Prosa aus dem Jidischen und anderen Sprachen und verfasste neben zahlreiche Gedichtbücher für Kindern auch ein Buch über ihren Vater, den belarusischen Künstler Meer Axelrod.
    Ihre Texte wurden in verschiedenen russischen Zeitungen publiziert, wie z.B. in der Literaturzeitschrift „Nowy mir“. Ihre Gedichte sind in mehrere Sprachen übersetzt, u.a. ins Russische und Englische. 1996 war Axelrod Gewinnerin des israelischen Literaturpreises, sowie des Internationalen Lyrikwettbewerbs in New York.

    Näheres zu Axelrod: Hier
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    • 17. September 1997
    • 24. Oktober 1998

    Tschingis Aitmatow (12.12.1928 – 10.06.2008)  zählt zweifelsohne zu den herausragenden Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Den Weg in die Weltliteratur fand der am 12. Dezember 1928 im nordkirgisischen Dorf Scheker nahe der kasachischen Grenze Geborene über seine zweite Muttersprache: das Russische.

    Als Kind zog Tschingis noch auf althergebrachte Weise mit seinem Klan und den Tieren von Weide zu Weide. Im Zuge der stalinistischen „Säuberungen“ wurde sein Vater Torekul 1937 unter dem Vorwurf des bürgerlichen Nationalismus verhaftet und im folgenden Jahr hingerichtet. Der junge Tschingis Torekulowitsch arbeitete als Gehilfe des Sekretärs des Dorfsowjets, später als Steuereintreiber, Lagerarbeiter und Maschinistenassistent. Er besuchte die russische Schule in Scheker und studierte ab 1946 Veterinärmedizin in Dschambul und Frunse. Anschließend war er noch für einige Zeit am Wissenschaftlichen Forschungsinstitut der Kirgisischen SSR beschäftigt.

    Jedoch hatte er bereits 1951 seine literarische Tätigkeit begonnen, zunächst mit Übersetzungen kirgisischer Prosa ins Russische. Er studierte am Maxim-Gorkij-Literaturinstitut in Moskau, wurde Mitglied des Schriftstellerverbandes und schrieb danach acht Jahre für die Prawda. Berühmt wurde Aitmatow mit seiner 1958 geschriebenen Erzählung Dshamilja, die von Louis Aragon einmal als „schönste Liebesgeschichte der Welt“ bezeichnet wurde. Kirgisische Tradition und Kultur und uralte Mythen, das harte Leben der ehemaligen Nomaden in der Steppe und den Übergang zum sowjetischen Kolchos-Alltag, aber auch die Gefühlswelt kleiner und großer, zahmer wie wilder Tiere verwob der Autor meisterhaft zu tiefgründigen und vielschichtigen Romanen. Mit Der Tag zieht den Jahrhundertweg (Ein Tag länger als das Leben) und Die Richtstatt (Der Richtplatz) gab er wichtige literarische Impulse für die Perestroika. Beide Bücher wurden auch in der bleiernen Endphase der DDR begierig aufgesogen. Ein zentrales Thema in den späten Werken Aitmatows ist die menschliche Ignoranz, nicht zuletzt gegenüber der Natur.

    Ab 1990 war Tschingis Aitmatow sowjetischer Botschafter in Luxemburg, danach bis März 2008 kirgisischer Botschafter in Frankreich und den Benelux-Staaten. Er verstarb am 10. Juni 2008 im Nürnberger Klinikum.

    Mehr Information – http://de.wikipedia.org/wiki/Tschingis_Aitmatow

     

     

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