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Im September jährte sich der Beginn der Leningrader Blockade zum 75. Mal. Ein Ereignis, welches in der Erinnerungskultur und Öffentlichkeit viel zu wenig verankert ist. In diesem Jahr wurde den sog. „Blokadniki“ (Menschen, die als Kinder die Blockade überlebten) besonderes Gehör verschafft. Das DRKI, das sich seit langem für die Blokadniki einsetzt, beteiligte sich aktiv an dieser Erinnerungskultur.

Mit dem Buch „871 Tage“ von Ninel Koribskaja im Gepäck besuchten wir Anfang September Veranstaltungen, die sich diesem Ereignis widmeten. Zunächst waren wir bei der Veranstaltung „Überlebende der Leningrader Blockade erinnern“ von der Stiftung Erinnerung Verantwortung Zukunft in Berlin. Bei diesem Podiumsgespräch erzählten in Berlin lebende Blockadekinder von ihren Erlebnissen und teilten ihre Erinnerungen mit den Anwesenden.
Zwei Tage später besuchten wir die Veranstaltung „Vergessen – Gegenwärtig. Die Leningrader Blockade: Lücken, Mythen und Politik der Erinnerung“ von der Bundeszentrale für politische Bildung und dem Deutsch-Russischen Museum Karlshorst ebenfalls in Berlin. Bei dieser Veranstaltung sprachen Historiker vom Fach und beleuchteten es von einem wissenschaftlichen Standpunkt aus. Die Veranstalter, Teilnehmer der Diskussionen und auch Besucher nahmen unser Buch dankend entgegen. In „871 Tage“ beschreibt Ninel Koribskaja die Blockade aus Sicht ihrer Mutter und Großmutter. Im Rahmen eines Projekts der Stiftung Russkiy Mir möchten wir in Deutschland an Institutionen und Schulen dieses Buch verteilen, um aktiv am Gedenken an die Leningrader Blockade teilzunehmen und die Überlebenden dadurch zu unterstützen. Das Buch kann man bei uns im Haus auch kostenlos erhalten oder bestellen.