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Vom 14-20. Mai 2017 fand in Dresden das Projekt „Dresdens Musikgeschichte und –gegenwart: Sachsen, Russland, Tschechien“ mit Schülern des Sächsischen Landesgymnasiums für Musik, dem College des Rimskij-Korsakow-Konservatoriums und des Musikgymnasiums Prag statt. Nach dem erfolgreichen Projekt „Musik verbindet“ im Mai 2016 zwischen St. Petersburg und Dresden lernten diesmal junge Musiktalente aus Dresden, Russland und Tschechien einander kennen und erarbeiteten gemeinsam ein Konzert. Neben gemeinsamen Proben lernten sie aber auch einiges über die zahlreichen musikalischen Verbindungen zwischen den drei Regionen in Dresden. Schwerpunktthema war der Barock. Wie im letzten Jahr konnten als Partner das College des Rimskij-Korsakow-Konservatoriums St. Petersburg (Kontakt: Prof. Regina Glazunova, Leiterin der Abteilung für Internationale Beziehungen am Konservatorium) und das Sächsische Landesgymnasium für Musik (Kontakt: Künstlerische Leiterin Ekaterina Sapega-Klein) gewonnen werden. Musikdozentin Hana Vlasakova stellte den Kontakt zum Musikgymnasium in Prag her. Von Februar bis April stimmten die Verantwortlichen das zu erarbeitende Konzertprogramm ab und suchten jeweils 4 Teilnehmer aus, die das Programm zunächst unabhängig voneinander in ihren Heimatstädten vorbereiteten. Von tschechischer Seite fuhr als Betreuerin die Deutschlehrerin Monika Nedbalova mit und übersetzte.

Am ersten Tag der Begegnungswoche hatten die Musiker Hana Vlasakova (Cembalo) und Jiří Berger (Flöte)  für die Teilnehmer ein dreistündiges Barocktanzseminar vorbereitet. Die Schüler lernten den Grundschritt und tanzten gemeinsam Tänze wie Sarabande, Menuett oder Bourrée. Im DRKI nahmen die tschechischen und russischen Teilnehmer an einem musikgeschichtlichen Seminar teil und erfuhren von den Bezügen verschiedener russischer, böhmischer und deutscher Komponisten zu Dresden und Sachsen. Bei einer Stadtführung mit Reiseleiterin Galina Büchner lernten die Schüler eine Wirkstätte von Sergej Rachmaninow kennen – die russisch-orthodoxe Kirche. Sie erfuhren von der Geschichte und der multifunktionalen Nutzung des neu eröffneten Kulturpalasts sowie dem Aufbau des Konzertsaals. Nach einem Abstecher in die Frauenkirche ging es in die Hofkirche, bei der die Domführerin Marianne Seewald durch das Hauptschiff und die Gruft führte und einen Bezug zu Russland erzählte: Der Bauleiter Gaetano Chiaveri hatte vor seinem Dresden-Aufenthalt zuvor in St. Petersburg die Kunstkammer und die Russische Akademie der Wissenschaften gebaut. Er baute in Dresden auf dem damals leeren Theaterplatz die Hofkirche als eine Art Schiff, was ins Wasser fährt, in Erinnerung an St. Petersburg.

An einem Tag fuhren die russischen Teilnehmer nach Prag, um das Musikgymnasium und die Stadt kennenzulernen. Die tschechischen Teilnehmer fuhren zur Bastei und wandelten auf den Spuren des Komponisten Alexander Skrjabins, der auf der Bastei zu seiner Bastei-Prelude inspiriert worden war…

Am 19. Mai fand abends in der Hauskapelle im Taschenbergpalais das Abschlusskonzert „Musik verbindet Dresden – St. Petersburg – Prag“ statt. Zu Beginn gab es die Stücke „Loure“, „Rondeau“ und „Tambourin“ des Barockkomponisten Jean-Féry Rebel zu hören, welche die Schüler erst 2 Tage zuvor komplett neu einstudiert hatten. Im Laufe des Konzerts spielten die deutschen, russischen und tschechischen Teilnehmer verschiedene Stücke bedeutender Komponisten in kleinen Ensembles, u.a. Carl Reineckes Trio 1. Teil und das Finale des Klavierquartetts von Carl Maria von Weber. Es spielten Charlotte Herold (Violine), Friedericke Herold (Violoncello), Anna Quitzke (Violine), Friedrich Grattenthaler (Violine), Elizaveta Glazunova (Violine), Mikhail Granov (Violoncello), Stepan Repnikov (Waldhorn), Adam Riethof (Klarinette), Karolína Nečesaná (Oboe). Alma Milbradt (Viola), Kateřina Vogelová (Gesang), Elizaveta Marchenko (Klavier) und Filip Martinka (Klavier).

Es gab tosenden Applaus in der gut besuchten Hauskapelle im Taschenbergpalais. Alle Schüler sowie die pädagogischen Leiterinnen Prof. Regina Glazunova, Ekaterina Sapega-Klein, Monika Nedbalova und Hana Vlasakova erhielten Zertifikate und kleine Geschenke. Im Anschluss ließen alle Projektteilnehmer und Helfer den Abend bei einem leckeren Abendessen im Kempinski-Hotel ausklingen.

Das Projekt fand mit freundlicher Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Sachsen, der Stiftung West-Östliche Begegnungen und des Europa-Referats der Stadt Dresden statt.